RUDOLF CARNAP. Tagebücher und Leselisten. 1908–1919 |
An Modalitäten (für Seminar). – 1 ½Siri, Ragnar und Lotte kommen. (Sie haben Arne zum Flugplatz gebracht; er fliegt nach NY, um seinen Bruder zu besuchen. Der ist in einer Schiffsgesellschaft, meist unter Flagge anderer Länder; er will mit Arne einen 2 Wochen Flug nach Pakistan besprechen; er will versuchen, ob er von einem kleinen Land, vielleicht Nepal, Schiffsregistration bekommen kann. Er will versuchen, für Arne einen Flug im Helikopter über die Himalayas zu arrangieren, damit Arne das Terrain für die Sommerexpedition erkundigen kann. – Siri hat sich nun doch entschlossen, mit Arne zu Weihnachten nach Kanada zu fahren; im Bus. Sie sagt, sie plant, schon im Februar mit beiden Kindern nach Norwegen zurückzufahren; wahrscheinlich auf einem Schiff von San Pedro. Es kommt so nebenbei heraus; ich bin ganz erstaunt. Ina kommt dazu, und ist auch überrascht. Wir sind eine kurze Weile mit Siri allein, während Lotte TV ansieht und Ragnar die Kiste mit Büchern ins Auto bringt. Ina fragt Siri, ob sie halbwegs glücklich sei; es sei doch wohl nicht leicht mit Arne. Sie sagt, nach einigem Zögern: ja, halbwegs. Ich sage, um das bedrückende Schweigen zu unterbrechen: Philosophen sind keine leichten Ehemänner, und ich war es auch nicht. Ina sagt: gewiss nicht, aber, früher; aber ich sei doch sehr verbessert; hauptsächlich durch Psychotherapie. Siri scheint verwundert. Ich sage: Ja, ich hatte viel davon, obwohl ich 61 Jahre war, viel älter als gewöhnlich. – Beim Essen erzähle ich die Geschichte von Else und den Franzosen in Chic. ) – Ich lege mich eine Stunde hin. Dann sitzen wir nochmal kurz zusammen. (Ich hatte gehofft, wir könnten