67Tagebuch 31. XII. 1962 – 31. XII. 1963 [Rudolf Carnap: Tagebücher], Eintrag So 20. I. 1963

Krauss hier für Besprechungen 10 ½ – 1 und 3 ½ – 5. (Weiter über die Tarski Methode. – Dann über Strukturraum; er hat gestern Abend mein „Three approaches“ gelesen. Und über N-Strukturen, R-Strukturen, (mit bounded permutation). – Kurz vor 5 sagt er, ob ich um 5 aufhören will, wie ich gestern gesagt hätte. Ich bin erstaunt, und sage, ich hätte vorgehabt bis 6; vielleicht habe ich mich gestern versprochen? Kurz nach 5 kommt Nüsch; der Hund springt auf durch die Haustüre und packt ihn am Hosenverschluss. Er geht ins Badezimmer, und berichtet davon, dass ein Stück Haut am Penis abgebissen ist und ein wenig blutet. Seine Hose hat vorn einen kleinen Riss. Er fragt nach Jod. Ich kann keins finden und gebe ihm eine desinfizierende Salbe. Es ist mir sehr arg, aber er sagt, es wird nicht schlimm. Kurz nachdem 🕮 sie gegangen sind, kommt Ina und bringt sie wieder herauf. Sie gibt ihm Verbandsstreifen und sagt, er soll morgen zum Doktor gehen. Ihr ist es auch arg. Dann gehen sie.) (Ina sagt mir, dass Kostja gesagt hat, dass er an meiner Stelle nicht mit Krauss arbeiten könnte, der ist ihm unsympathisch, macht so ein arrogantes Gesicht. Da ist etwas wahres dran; aber andererseits erzählt Krauss mir auch, wie er nicht fähig ist, einige hochbegabte Studenten in Berkeley es gleich zu tun, und daß er deshalb seinen Doktor nicht in Mathematik machen will, sondern in München in Logistik.)