60Tagebuch 1. I. 1957 – 4. III. 1959 [Rudolf Carnap: Tagebücher], Eintrag Sa 24. V. 1958

Morgens tense (zweimal ½ Miltown). – 11-4 (!) Kalish und Montague hier (letzterer nach langer Zeit zum ersten Mal. Wir sprechen zunächst über Kandidaten für Philosophie der Wissenschaft für nächstes Jahr. Hermes wird im 2. Semester in Berkeley sein; vielleicht könnten wir ihn für das erste einladen? Später über nominalistische Sprache. Die Verständigung wird erschwert dadurch, dass ich in Typenlogik denke, und sie in mengentheoretischer. Montague kritisiert Kemenys Semantikaufsätze in JSL; er sagt, das ist alles schon bei Tarski. Später sagen sie, bei Tisch, ich hätte nicht zustimmen sollen zu Meyerhoffs beschleunigter Beförderung; sie fürchten, dass dadurch beschleunigte Beförderung für Montague und Morris erschwert wird (ich glaube nicht). Ich sage, Abe Kaplan wünschte, Meyerhoff nicht zu verlieren, weil wir keinen gleichwertigen Ersatz finden würden. Sie sagen, Morris könnte Philosophie der Literatur unterrichten.) – Erwiderung auf Cohen, Transkript gelesen. –Abends Vor dem Abendbrot langen Spaziergang. Ich fühle mich gut. Aber später abends jittery; trotzdem auf zum Zähneputzen. Ina kommt, Zärtlichkeit. Überraschend zusammen, Zeichen (erst gestern!). Danach noch mal kurz auf und getanzt! Wir sind beide froh. 🕮