60Tagebuch 1. I. 1957 – 4. III. 1959 [Rudolf Carnap: Tagebücher], Eintrag Mo 5. I. 1959

Logik. – 12 ½ – 2 David Kaplan hier (er bringt Unterlagen für Erneuerung seiner NSF Fellowship, und für Harvey Junior Fell. Er gibt mir ms, das er mit Montague zusammen geschrieben hat; er erzählt, dass keiner eine erste Version davon geschrieben hat; sondern zusammen sprechend haben sie jeden Punkt geklärt und dann jeden Satz zusammen formuliert, zuweilen nach einigem Discrepant; mir scheint das eine Zeitverschwendung; er sagt, er kann nicht gut alleine etwas denken, viel besser im Gespräch.) – 4-8 Suszko hier (ich mache Comment zu den beiden msen, die ich gelesen habe; als Intensionen will er äquivalente Klassenvariablen Ausdrücke inbezug auf L-Äquivalenz nennen. Ich: Das geht natürlich; Russell hat es schon vorgeschlagen; aber das ist keine richtige Explikation des üblichen Begriffs der Intension. – Er erklärt mir auch ein System von vierwertiger Logik; Interpretation: bestimmt als wahr (d.h. logische Folge von einer nicht spezialisierten Faktenkenntnis) usw.; Theoreme sind die Sätze, die für beliebige Kenntnis gelten ; Modalitätslogik ist ein Spezialfall. (Ich: Ja, nämlich für größere Vorkenntnis. – Er ist gut im Formalisieren und Definieren; nicht immer ganz klar inbezug auf philosophisches Explikandum.)) Ich bin zwar müde, aber wir behalten ihn doch noch hier für Abendessen. 🕮