RUDOLF CARNAP. Tagebücher und Leselisten. 1908–1919 |
Vormittags kommen Zetkins, sitzen oben im Garten. – 12 zu Dr. Mott (In den letzten Tagen immer Besuch von Freunden. Zuweilen erregt es mich, sodass ich schlecht schlafe. Am 8. abends plötzlich Maria hier; ich auf bis 10. Dann lange nicht geschlafen. Er fragt, was ich dachte. Ich: mal Versenkung von Kriegsschiff. Er: gegen den dominierenden Vater. Ich: Konnte der Knabe wirklich denken, er war schuld am Tod des Vaters? Er: nicht realistisch, aber im Gefühl. Das kleine Kind fühlt sich machtvoll, indem es Entleerung tut oder zurückhält; das ist wie Bombe. Ich: Vernichtung „für gute Sache“. Er: ebenso gegen den Vater, und jetzt gegen Paul.) – Ich sitze bis 2h oben im Garten mit Kostja, wir warten auf Maria. – Weiter Ayer über „Revolution“ gelesen. Ich versuche, Einführung in Aufsatz „Justific.“ zu schreiben, aber ich bin nicht frisch genug dazu. – Zetkins gehen; wir drei haben Abendbrot; ich bis nach 8.
Dann wieder geschlafen bis 9.