fehlt hier nicht eine Seite?im Seitenkopf: 1969 page 2 Dr. Straatsma
I / 1969OLos AngelesÜberlegungen für Umarbeitung von „Aim“ in Stanf.? 1. (Gelesen im SD meine Erwiderungen in Diskussion in London, Juli 1965. Und Notizen über „epistemologische Fragen“, die ich damals aufgeschrieben habe, aber doch nicht für Text meines Vortrages London verwendet habe.) – Abends mit H. Banksachen usw. erledigt.
Tony Anderson hier. (Ich spreche kritisch über Physiker, nachdem er hier den Aufsatz von Suppes über „Formalisierung in der Wissenschaft“ vorgelesen hat; er sagt, er hatte während 3 college Jahren Physik als major. Ich frage, ob er sich für mein Physikbuch interessieren würde; er sagt, er hat es schon und auch gelesen. Ich gebe ihm trotzdem eine Kopie, mit Einschrift; er soll das andere einem Freund schenken. Er sagt: Das ist dann genug Zahlung für heute; aber ich lehne das ab und zahle ihm 6 $. Er liest mir vor: den gesamten Aufsatz von Suppes; Teil des Aufsatzes von Hintikka in demselben Heft; was aber bald zu kompliziert wird zum Vorlesen.)
9:30 – 11 Hilbe hier. (Er bringt Post vom department. Er liest mir daraus vor.) – 11:45 zu Dr. Straatsma (letzte Untersuchung vor der 2. Operation. Mit der vorläufigen, mit verschiedenen Linsen kombinierten Brille, kann ich jetzt auf einmal mit dem operierten rechten Auge besser lesen als vor der Operation; er ist sehr befriedigt darüber. Er gibt prescr. für die vorläufige Brille; er sagt, wenn ich sie vorher bestelle, kann ich sie schon benutzen, wenn ich vom hospital nach Hause komme; man kann die mit Glas machen oder auch, wenn ich wünsche, mit Plastik; wir haben die Adressen von drei Firmen bekommen, die von der Klinik als zuverlässig befunden sind. Er warnt mich aber: Zunächst wird es eine Enttäuschung geben, weil das Bild ganz ver und verzerrt erscheint; erst langsam macht man sich vertraut; ich soll mich nicht wundern, wenn ich mein Glas auf dem Esstisch umstoße. Ferner gibt es 3 ? prescriptions für die 3 Tage vor der Operation; die pharmacy wird Anwendung? darauf? schreiben.) 🕮\E zurück nach Ojai\
Morgens erschrecke ich vor einem kleinen plötzlichen Schmerz im Rücken. (H. schlägt vor: Rückenpflaster, wie neulich; aber dann nehme ich doch lieber Heizkissen.).
9 ½H. fährt E. nach Ojai zurück (eine Woche verspätet wegen E’s flu.) – Mia ruft an, ob sie mich abholen soll; aber ich sage ab; ich will auf dem Heizkissen immer wieder Rückenwärme. – Mittags doch kleineren Spaziergang gemacht. –H kommt schon zeitig am Nachmittag zurück (weil E mit anderen zu einer anderen Schule gehen musste in Ojai, für College test, 5 Stunden!)
Langes Gespräch mit H, nach dem Frühstück, bis 11h. (Sie zeigt mir das deutsche Buch „Warum warten bis zur Ehe“, das Werner für Erika geschickt hat. Da schreiben Erzieher und religiöse Leute verschiedene Kapitel über diese Fragen. H. sagt: Früher würde Werner dies Buch abgelehnt haben, weil religiös und konservativ; er hat immer in der psychologischen Beratung von Eltern diesen zugeredet zu liberaler Auffassung und offener Aussprache. Aber jetzt ist er beängstigt, weil er so weit fort ist.) Wir sprechen auch über Maues Rückkehr zur Kirche; ich erzähle, dass ich ihr damals Briefe aus der Romantik gegeben habe, vielleicht Bettina von Arnim.
VormittagsHilbe (liest Russell II).
Vormittags Hilbe (liest aus Zeitschriften). Brief an Rafael, teils diktiert, teils mit Hand.
Zum Haarschneider (er redet mir sehr zu, den Bart ganz abrasieren zu lassen; er mache mich um 15 Jahre älter; ich frage, wie er mein Alter schätzt; er: 70!) Nachher sagt H., das sei wirklich das Beste, weil er jetzt zu lang ist. 🕮\…Fay tel.\– Ich mache die Adressliste für BS fertig. – Shufro berichtet große Steigerung in meinem Vermögen voriges Jahr. Ich finde mein Tagebuch von 1913 September: die Wochen in Schweden, besonders die langen Wanderungen in Wärmland; aber leider sehr spärlich.
(Mrs. Mercer anstatt gestern.) Anderson hier. (Er liest vor: Achinstein, Besprechung vom Schilpp Band; ich gebe ihm Adressliste für BS zum Dept.) – 1:45 – 2:45 Mia hier. (Sie erzählt von Sao Paulo, und Besichtigung von Brasilia, und anderen Orten; und langem Rückflug; sie stimmt H. zu, dass mein Bart jetzt zu lang ist, „beinahe wie Marx“; und dass es am besten ist, das jetzt fortnehmen zu lassen; zuerst sagte sie: etwas stutzen zu lassen.) – Nachmittags gekramt.
Vormittags Hilbe (liest: Pearce über Wittgensteins Entwicklung und Verschiedenes.) – Nachmittags Kathy Fay telefoniert, dass weitere Einschränkungen in NSF gemacht werden; Kalish sagt: als chairman kann er ansuchen, wenn in einem bestimmten Fall „prejudice“? eintreten würde, dass die Universität ; das will er für mich beantragen. (Zum Glück habe ich aus Shufros Brief 7. erfahren, dass mein Vermögen sehr stark gewachsen ist, sodass ich mit Gemütsruhe einer starken Verminderung des Gehaltes entgegensehen könnte.)
Vormittags zu Superior Optical Co; ich bekomme die neue Brille (mit altem Brillenrahmen, dunkel, mit neuen Plastiklinsen, preliminary ($ 76; das schließt aber ein die eventuelle mehrmalige Ersetzung einer Plastikline durch eine andere, wenn das Auge sich ändert.) (Ich sehe und Farben mit rechtem, operiertem Auge, wie schon bisher, aber nun mit scharfen Gegenständen anstatt verwischten; aber alles ist verbogen: Die zwei Türpfosten sind in der Mitte näher zusammen als unten und oben. Zuerst schwankte ich etwas herum beim Gehen, aber allmählich wird es besser. – Nachmittags diktiere ich H. 3 Briefe: Springer, Meiner, Shufro (vom 1.2. ab soll Loeb 2 M schicken monatlich.) 🕮
Schreibtisch in Ordnung gebracht. Gekramt. – Sachen zusammengesucht für Hempel. Mit der Brille gehe ich heute schon etwas leichter in der Wohnung herum als gestern. – Mia und Wim telefonieren; sie wollen mich mal im Hospital besuchen. Ich rufe Frau Jokl an und berichte alles; sie fragt nochmal, ob ich auch wohl verstanden habe, dass sie nur aus Sorge für ihren Mann nicht herauskommen wollte. 🕮
Beginn Einschub RC 025-03-10
mit Ausnahme von wenigen Korrekturen, Überschriften im Seitenkopf; Ergänzungen und den Einträgen am 17. und 18. Februar von der Hand von Hanneliese Thost
Ins Hospital. (Zuerst Gepäck zur Station ophthalm., dann z. admission z. freundl. Mr. Castleberry – mehrere medicare forms bekommen. Dann z. station. Wir fragen nach dem hosp. barber: – es gibt hier keinen. Die Damen sagen, es steht mir gut, ich müsse ihn nach unten bürsten. Einzelzimmer No 1 auf W-Seite am N-Ende. Gestalt u. Einrichtg. genau wie das alte. Später kommen einzeln Straatsma, 2 Ästhesisten sic.
Kam auch nochmal kurz Dr. Straatsma. Später Injektion (in die Vene?) am Hals, aber ich wurde nicht wie voriges Mal im Zimmer bewusstlos, sondern blieb bewußt während d. Fahrt + im Op. Zi. Dort in den li. Handrücken in der Mitte nä. Injektion. Dann war ich 🕮 bewußtlos. Ich wachte wieder im Zimmer auf u. fühlte die Kappe über dem Auge u. war froh, daß alles vorüber kam. Straatsma kam nachm: es sei alles gut gegangen.
Ich wußte nicht, ob ich schon 1 oder 2 große Mahlzeiten gegessen hatte. Uhr konnte ich nicht erkennen. Turmglockenuhr, die immer die Stunde schlug, scheint nicht mehr da zu sein. Dadurch zeitlich ganz konfus. Kurz nach 3 pm Ha hier. Große Freude und Aufklärung über Zeit. Heute esse ich die Mahlzeiten auf dem Bette sitzend + ich saß eine ganze Weile im Lehnstuhl. Tel. mit Kalish und Mia. Mir ist nicht klar, in Cha’s Erlaß hieß es, daß der Gesamtbetrag an research Geldern 🕮 (Carnap, Kaplan-Montegue sic) 36 M um 9 M vermindert wird auf 27 M, also auf ¾. Andererseits schreibt Kalish in seinem Gesuch an Young für mich, daß mein Gehalt auf beinahe nichts reduziert werden würde (practically nothing).
Vorm. Straatsma besieht das op. Auge u. findet, daß Heilung gut vorwärts, fragt, wann ich nachhause möchte. Ich sage: Sa (wie damals) u. er stimmt zu. Dann frage ich auch noch, ob Fr. möglich; da rät er aber ab. Er selbst mich morgen sehen, andr. Arzt Sa.
Stra. last time. He ist very satisfy sic. I shall come again next Frid. With Walked with Ha. through 🕮 the corridors. Mia calls. She was surprised, that I was up and out. Practically every night I had to take a second sleeping pill (100 mg).
Another Dr. comes for last inspection and dismissal. This time I take the suitcase before me on the wheel chaire sic. Ha took the flowers home on Friday. Hank (a boy) brought me to another exit on the West side, more farther no. than usual. I had only to go a few steps through the rain to the car. Very happy to go home. On Wilshire under San Diego Fw. flooded. I walk through the apartm. with the provionalsic plastic glasses. The distortion is consid. less than a week ago. On the street and 🕮 at home I am very happy to see all the little things. On the trees in front of my window every little leaf. And very strong colored patches, esp. red + yellow.
The night was not as good as I had expected. Although I was very comfortable + happy in my own bed, I had again to take a second sleepg. pill. I dont know. I thought I was completely relaxed. Hempel calls for a long talk (He ist considering catharact op. for one eye and asked about all the details in the development of my op. I have encouraged him strongly to undergo the same op. They plan to visit Toby soon. And I asked him to give her my best regards. –Mia here for lunch. 🕮She told about various houses in the Palis. having slid off and Topanga Can. water ist now aan wild river. Some houses on the other side are now isolated. The roads turning from Ocean Hw … into the Topanga and some other Can.s are barred. At San Fernando Coll., as a consequence of the var. riots they made some ess. improvements, in e. g. greater numbers of students from Minority groups are admitted and new study groups e. g. Afro-Am. studies.
Schöner Spaziergang um mehrere Blocks. Wenn eine Stufe kommt, unterschätze ich die Distanz und mache meinen Schritt zu kurz. Ich genieße 🕮\Dr. Straatsm\ die Möglichkeit, wieder alle kleinen Blumen zu sehen mit ihren stark leuchtenden Farben.
Hilbe. Ich diktiere Rundbrief über 2. op. und Heimkommen. And the prospect of better reading in the course of the next weeks. At present reading is rather bad, partly through the glaucoma in the right eye.
830 Dr Straatsma. He ist well satisfied; but to my disappointment he does not write a new prescription for the ri. or left eye; I had hoped, that this could made reading easier. He suggests to come back in 1 week, but on my wish he🕮\Heini\ extends it to 10 days (which corresps. to the timetable of my 1. op.). Erika received a note, that she is semifinalist for a state scholarship (for any college). Also an admission certificate of University of S. Clara. (Privat; near S. Francisco). Heini comes for lunch – in his car through Arizona. He brings many sweet gifts from Chacha + himself, and 2 jewelries. He shows color fotos from Chacha and all the many family members + his 70. birthday party and the ocean. Chacha enyoys her staying in Mex. very much. Her tourist visa expires begin of May. His friend Gonzales, a lawyer, had said, that he could arrange prolongation of the visa without coming over the boarder sic. But Heini added, for him + Otto it 🕮 would be fine, if she stays longer. She enyoyed staying with Mädele very much. I told him, that we had vaguely dreamed of coming to Mexico at Christmas or at Easter time, but this was impossible because of the eye op. Our going there later is not imposs. but improbable. And then we would be very happy if Cha. could come here on her trip back to Germany, Heini said, he would pay for the different sic in the flight ticket. – Heini will come back here from S. Barb. in about 10 days.
II / 1969Nachm. Kulka. Statt 3 pm erst kurz nach 5 pm. Ha. mußte sie plötzlich abholen. Und ½ 6 wieder heimfahren. Sie ist überfleißig. 🕮
1130 – 230 Jokls. Sie und ich über Erinnerungen an S. Fé. Sie waren längere Zeit dort und liebten es auch sehr. Sie sagten, Erika solle sich erkundigen über das S. John’s College, das dort neu errichtet ist. Über Konrad Lorenz und seinen Vater Hans L., Wien. Dr. Jokl kannte beide. Sie sprachen ausführlich über seine Experimente u. über seine Theorien über Aggression. Sehr angeregtes und munteres Zusammensein. Erika zurück nach Ojai.
Hilbe 9 ½ – 12 ½ here. Walk Barrington – Kiowo – Westgate. Afternoon with Ha CL2 and 🕮 additions.
A.m. Hilbe letters + Newsweek. P.m. further Ha CL2 + letters. Again Ichias, this time on the other side. It made troubel sic at the bath. I could not reach the right foot.
A.m and pm with Ha. as before: CL2 with letters. (to Mex. and Germany).
A.m. Hilbe – letters: Takanobu: He wants to study in USA‚
Fr, 07.02.1969
A.m Hilbe: Letter to Gullvag on his book on me. Newsweek.
he wants I recommended Hempel + Feigl. 🕮\phone David\
A.m. Hilbe
Letter to Gullvag on his book on me. Newsweek. N.Y. Times (large letters) is the only thing I can read now.
With Ha mail.
KPFK (on HUAC). longer walk with Ha in the sun and fresh air, very enyoyable. Evening: I phoned with David (is now Vice chairman of the departm. for 3 years, but has flatly rejected chairmanship. They hope for Arnold Kaufmann from Michigan to become chairman after Kalish. David made radical changes with Prelim. Exam.: no written examinas, but in an early semester an general essay is required to eliminate unsuitable candidates for Ph.D. He is head of Exec. Comm. of Pacif Div.) 🕮\Yvonne\
Ha + Hilbe bring order into the whole closet in study. Boxes are labelled or thrown away. This way is order to find the DM’s and MS ms.s of BS § 1 – 13. But there things turned up to be openly on the book shelves in brown pockets nicely labelled!
Newsweek gelesen.
Nice walk with H. in sun + fresh air.
A.m. Hilbe reads for me from Naess’ Book (on Sartre ). Walk with Ha.
P.M. + Sat. 15. mostly KPFK.
1130 – 2 pm Yvonne + her fiance Brown (attorney in San Diego & Heidi Krauß here. Sie teachs sic now Hi school🕮\Erika\in Burbank Sociology + new Math. (both new) + English literature. They will go to Mex. and have there a marriage ceremony (not valid in USA, she calls it a trial marriage. Then in Sept. here official wedding. They will live in San Diego. Her brother is now will be consul general (?) of USA in Tijuana. Her mother has sold the house in Glendale + bought a house in Dorothy St. visavis the former house, which she now rents out. –Das Folgende und die Einträge vom 17.2. und 18.2. von Carnaps Hand:Heidi auch dabei, in sehr stilvollem Gewand aus Nehru-Jacke und enge Hose.
Barbershop. (Bart trimming). –H. holt um 6h am Flughafen ab: Erika und Pena?. (Sie waren einige Tage bei San Franc., besonders Santa Cruz, wo ihre boyfriends sind, und wo sie am liebsten auch ins college kommen würde.) Abends gehen die beiden Mädchen auf Erikas Vorschlag? noch 🕮\Mrs. Hedda Korsch (bei Mrs. Haythum)\ ins Kino, für „Romeo und Julia“.
9:30 – 12:30 Hilbe (er liest vor aus Nation und War-Peace-Report.) [Ha. und Erika undPena? fahren zum Occit. Coll. und dann nach Ojai.] – Abends Hempel telefoniert (fragt genau über die Operation. Ich will ihm den Ausschnitt über die Vi Methode schicken. Er plant eine Reise nach Australien; muss aber vorher 3 Carus-Lectures (ich glaube für England) vorbereiten, die dann als Buch veröffentlicht werden. Er sagt, Feigl hatte zweimal Hongkong flu; das hat ihn sehr mitgenommen. Ich sage: Hanneli hatte es dreimal.)
From 1130 – 1 pm to Mrs. Heithum. There is Mrs. Korsch (Hedda Gagliardi). She is almost blind & paralysed on one side. She has learned Swedish as a girl for learning gymnastik in in Dalarne. And Russian, because Korsch wanted to read Lenin’s book on Mach, which was not yet translated. During his life time he had never a 🕮 regular University positions, nor a Guggenheim or other grant, presumably because of his communism. His books esp. on labor rights and participation in decisions are now much translated and highly estimated in various countries by Unions fighting for particip. in management decisions + profit sharing.) 🕮Tony Andersonof APA. In his present seminar on Essentialism he makes now a comparison of my system in „Modal. & quant.“ and the system in „Mean. & Nec.“ (Main difference between the two systems: the first contains only L-det. ate concepts. – I explain to him the present state of my left + ri.eye. He said, that Lou Smith has talked to them the aims of Bootstrap not only the econom. aims but the „philos.“ – He says, TonyAnderAnderson is an exc. student, by far his best. He is now TA, he has no time for me. He was very happy about some talks with me and the Physiks book, I gave him. 🕮
10: AM Hilbe (Letters, ballots). –
130 Straa. He is again quite satisfied. I may now read a little in a week from now. –
von der Hand Carnaps:KPFK: War registars? in Canada.
Carnaps Hand: Hilbe (Naess on Heidegger).
KPFK
nachm. KPFK gehört: last comments by W. Winter on crisis in Berlin about Bundestag.
Abends long letter of Molinas lawyer about injust arrest and incarceration‚🕮\Dr. Straatsma / Mia& Heidi Dr. Brann\
Ende Einschub RC 025-03-10
8:00 zu Dr. Straatsma. (Er beschaut das Auge und ist sehr zufrieden. Er sagt: Die Tropfen ins linke Auge nur jeden zweiten Tag; die grünen Tropfen ins rechte 2 x täglich. Er sic darf von jetzt ab mehr lesen; ich sage, dass ich aber mit dem rechten Auge wegen Glaukoma nicht gut lesen kann; ich hatte erwartet neue prescription für das linke. Er sagt: Das rechte Auge tat voriges Mal sehr gut beim Test voriges Malsic. Ich sage: Für einzelne Buchstaben geht es gut, aber nicht bei einem Wort: Wenn ich den ersten Buchstaben anschaue, sind die nächsten Buchstaben nicht sichtbar. – Er sagt: in 2 Wochen wiederkommen; die nurse sagt: Er ist jetzt 2 Wochen fort, und nachher auch wieder 2 Wochen; nur 6.3. um 10:15, alles Andere ist besetzt (da wird es dann wieder langes Warten geben!).) 20. mittags zu Dr. Brann. (Obere Zahnplatte zurück, die ich gestern beim lunch bei Frau Heythum gebrochen hatte; im Korridor sie probiert. – Da ich nicht lesen kann, bin ich meist den ganzen Tag im Bett, höre KPFK.)
9 ½ – 12 ½Hilbe (for Income Tax, medical expenses & royalties. Zum lunch:Mia&Heidi. (Lebhaftes Gespräch. Mia über den jungen, abnormalen Studenten, der ihr immer Einwände macht, kritisiert, oder sonstwie stört: der chairman sagt ihr, er kann nicht helfen.)
Ich lese NY Times, Large Type. 🕮\(Heini)\
Den ganzen Tag mit H. Income Tax gearbeitet.
9 – 12 ½Hilbe hier. (Newsweek). 12 ½ – 2 Heini hier, zum Abschied. (Er spricht erst mit H; anscheinend hat sie gesagt, dass wir vielleicht doch noch nach Mex. kämen. Er rät uns sehr, nicht nach Mex. C., sondern nach Guad. zu kommen; dort könne man Wohnung oder Haus erheblich billiger bekommen als in Mex. Er schätzt, dass ein kleines Auto, nicht Diamant?, sondern automatic gear, z. B. Chevrolet ca 8 $ Miete pro Tag kostet; das scheint mir doch allerhand.)– Heini fährt morgen wieder im Auto nach Guad. zurück. – Wir geraten auch in Gespräch über die Studentenunruhen in Mexiko; er sagt: Der Kriegsminister hat gesagt, sobald die Studenten der Polizei nicht gehorchen, sondern „Krawall“ machen, wird er Soldaten schicken, auf sie zu schießen, und hat es auch getan; und das findet er sehr richtig. H. versucht ihm klarzumachen, dass die Studenten doch wirklich Probleme haben und berechtigte Beschwerden. Aber er sagt, die sind alle nur von kommunistischen Agitatoren aufgehetzt, die von Russland bezahlt sind; das ist schwarz auf weiß bewiesen.) –🕮\David\– Nachmittags mit H. Einkommensteuer fertig gemacht. – Mit David telefoniert; er wird Th herkommen.
9 Hilbe (er liest mir vor aus dem langen Brief von Rafael Ruiz. (Über die Studentenunruhen in Mexiko seit September 68, die Versammlung auf dem Zócalo, dort und bei anderen Gelegenheiten das Schießen der Polizei. Viel später wurde Molina verhaftet, indem Polizeileute mit Gewalt in sein Haus eindrangen. Ohne Gerichtsbefehl, was gegen die Konstitution ist. Sein Rechtsanwalt führt den Prozess durch, er wird sicher Erfolg haben; aber die Regierung kann verzögernde Manöver machen; wahrscheinlich wird M. noch ein Jahr eingesperrt sein. Er ist mit anderen Professoren und Studentenführern in einem extra Haus innerhalb eines Komplexes, der von Mauern? umgeben ist; M. ist nicht in einer Zelle, sondern in einem möblierten Zimmer; versehentlich stehen geblieben: hat auch richtig möblierten Zimmer; er hat Bücher und kann schreiben, und mit den anderen im Garten spazieren gehen. –R. berichtet ausführlich über Lorenza und die Kinder. Er meint, wir planen noch, nach Mex. zu kommen, und freut sich sehr darauf.) – Wieder richtig TV angeschaut.
Zum ersten Mal allein spazieren (um 6 Blocks, Kiowa und Westgate. Es geht sehr gut; ich sehe alles gut; aber ich torkele etwas nach links und rechts, das wird sich wohl bald bessern; ich habe viel Freude am Anschauen der Dinge, besonders Blumen.)
Hilbe sagt ab. Sein Auto muss repariert werden. – Ich mache wiederum Spaziergang allein. – 4 – 5 David hier (er wollte zum lunch kommen, sagte ab wegen meeting. 🕮\Erika\ David: Es sollen? keine instructors mehr angestellt werden und vielleicht auch keine Assistenzprofessoren mehr. – Er fragt genau über die Wirkungen der Operation, und wie ich jetzt sehen kann.) –H. liest mir den Report der Schule über Erika vor (dies sind nicht grades, sondern Beschreibungen von den Lehrern. Das? Ergebnis ist erstaunlich negativ: kein Eifer, keine Motivation; mit ihrer Begabung könnte sie viel besser tun“ und dergleichen. Ich mache mir Sorgen, wenn dies an die colleges geschickt wird; aber H. sagt: dies nicht, sondern höchstens die „Notes“.)
Hilbe hier 9 – 12. (Ich diktiere Briefe an Rafael, und an Springer (mit Adressliste für „Logik 3“.) – Nachmittags kommt Erika mit Bus von Ojai. (Eigentlich für die Konfer Konferenz, die das Sta. Clara Coll. morgen hier im Biltmore Hotel veranstaltet, wo künftige Schüler und Eltern hingehen können und Auskunft und Beratung holen können; sie geben diesH. und Erika geben aber die Idee dort hinzugehen auf, weil dies college doch nicht ernstlich in Erwägung kommt. Wenn keines der erwünschten colleges sie akzeptiert, will sie lieber ein Jahr auf ein Junior Coll. gehen, und danach, mit besseren grades, kann sie dann vielleicht in ein gutes college kommen. E. erzählt mir, dass sie es in Ojai schwer aushält; weder der neue Direktor, noch die Lehrer, haben wirkliches 🕮 Interesse an den Schülern; es sind insgesamt nur ca 30 Schüler da; und unter den Knaben keiner, der ihr gefällt. Das ganze Leben kommt ihr leer und sinnlos vor. Sie hatte das Privileg, die Hausarbeiten in ihrem Zimmer machen zu können; das hat man aber entzogen, weil sie nicht mehr gute Arbeit tut. –H. erzählt mir, dass E. furchtbar geweint und geschluchzt hätte nachmittags, als sie ihr den report vorlas.)
III / 1969 Ich lese NYT, vor- und nachmittags. Gordon und Betsy hier. Vormittags schreibe ich mit Hand an Rafael, unter den getippten Brief. – Nachmittags bin ich mit H und E. im Wohnzimmer. (Sie haben viele Bücher gefunden, die sie vielleicht lesen wollen, auch Politisches (über Cuba, und eins von Pearl Buck, und das große Buch Et Hem von C. Larsson; ich schaue mir mit großer Freude die alten Bilder wieder an, die ich seit Jahrzehnten nicht gesehen habe. H. sagt, Chacha hat ein kleineres von ihm, auch mit vielen Bildern. H. Buch gefunden, voll von farbigen Bildern und Tafeln; das ist das der Leihbibliothek; sie will es bestellen.
Ich lese NYT. (H. und E. packen fleißig.) Mittags mit H spazieren, aber selbständig, d. h. nicht an ihrem Arm. (Ich sage ihr, was ich schon gestern bemerkt hatte, dass ich nicht mehr 🕮\(Erika) Norby\ die Feinheiten der gefiederten Blätter und andere kleine Sachen erkennen kann, wie schon gestern, was ich noch vor einigen Tagen gut konnte. Gestern dachte ich, vielleicht seien die Augen müde (viel lesen.) –Abschied von E. (Sie fahren ab während meinem nap.) – 7 ½H. zurück. (Sie erzählt von E’s Freundin Olga, die leider nicht mitkommen konnte. Sie hatten Zimmer nebeneinander; jetzt schlafen sie zusammen in dem einen, und das andere ist ihr Wohnzimmer; das haben sie sich nett eingerichtet.) – Ich erzähle H. von KPFK; Besprechung eines neuen Buches von Menninger: „The crime of punishment“, wie verfehlt das ganze System ist, nicht erziehend, sondern basiert auf dem Rachetrieb.) H. sagt auf meine Frage, dass E. jetzt mit guter Zuversicht an ihre Arbeit zurückgeht; es habe ihr gut getan, dass wir beide so verständnisvoll waren?. Abends später mit H. an TV gesehen: das letzte Stück eines Films „Michelangelo, Agony & Ecstasy“, sein Kampf mit dem Papst, sehr packend.)
9 – 10:40 Norby here für income tax (er braucht auch 12 monatliche statements von Loeb über die 🕮 Dividenden, weil Loeb zwar den Gesamtbetrag angibt, aber hinzufügt: „dieser Betrag mit nicht-steuerbaren Einkommen enthalten, darüber frage man den tax Berater (!)). N. sagt, dass für meine Stiftung von mss usw. an die Universitätsbibliothek der Brief vom Bibliothekar Vosper1Robert Gordon Vosper, UCLA University Librarian von 1961-1973, siehe https://www.latimes.com/archives/la-xpm-1994-05-23-mn-61084-story.html nicht genügt; eine Kopie des appraisals mit Unterschrift des professional appraiser ist dringend erwünscht (ich telefoniere mit Vosper, es sic will mir Kopie schicken.)
(Ziemlich am Anfang des Gesprächs mit N. kann ich auf einmal nicht die richtigen Namen von Bekannten oder Versicherungen sagen; ich weiß, was ich meine, aber ein verkehrtes Wort kommt heraus; ich gehe hinaus, lege mich 2 Minuten aufs Bett, und dann ist die Schwierigkeit vorbei; sie ist mir bisher noch nie vorgekommen.) – Abends: H. sagt, sie ist so dankbar, dass ich so gut zu E. war.
9 – 11 ½Hilbe (last time) (er liest vor: Newsweek (eine Woche alt) und etwas in Nation. –NYT gelesen.
4 – 6 ½Luckenbach hier. (Er hat seine These über Feigls und Grünbaums Philosophie der Wissenschaft jetzt beendet. Er berichtet über undergraduate Kurse, die er und Chang für induktive Logik machen; dabei verwendet er auch die nicht-technischen Teile in meinem Prob. Buch; auch das soeben erschienene Buch von Skyrms „Choice & Chance“. L. wird jetzt zu Grünbaum nach Pittsburgh gehen, wo seine beiden Hauptlehrer sind: Sellars und Grünbaum. Auch mich betrachtet er als einen Hauptlehrer. 🕮\Dr. StraatsmaProf. …Kulka\ Er hat alle Bücher von mir eifrig studiert, von Aufbau bis Prob; er hat meine „Physik“ und bittet mich, meinen Namen hineinzuschreiben.
8h zu Dr. Straatsma. (Er gibt mir prescr. für linkes Auge, endlich! Die Tropfen sollen weiter genommen werden wie bisher.) Nachher zu Sup. Optical. – Nachmittags NYT gelesen. – Abends mit H. eingegangene Briefe erledigt.
9 – 12 ½Brooks Colburn. (Zum ersten Mal) sein Hauptinteresse: Philosophie der Wissenschaft und mathematische Logik. Er ist jetzt bald fertig für Examina; und kann er eine thesis wählen. Er hat allerhand von mir gelesen. Er sagt: eine ganze Reihe wollte , aber er hat „ausge“. – Er liest für mich PhSc.
10 – 12 ½Colburn (Briefe an BB: je 2 Bücher an Elsa? und Ruiz. – Er liest vor aus dem BJPS, und Synthese (Quine Festschrift). – Nachmittags mit H (Medicare für 1967 angefangen).
In Quine Festschrift (essays) gelesen. – Nachmittags 4 – 6 ½ bei Dr. Kulka; da ist ihr SohnProf.…Kulka2Es könnte sich um Johannes Peter Kulka handeln; vgl. https://prabook.com/web/johannes_peter.kulka/1386312. Demnach wäre seine Mutter die am 24. Februar 1896 geborene Ärztin Anna Maria Jolles, verheiratet Kulka. Carnaps Angabe seines Alters passt allerdings nicht. (clin. assoc. prof. in Medizin (Pathol.), Harvard. 🕮 Er ist 36, mit 6 Jahren nach Amerika gekommen, hat nicht geheiratet, vielleicht Abneigung gegen Frauen weil die starkwillige Mutter ihn eingeschüchtert hat; vielleicht auch daher sein zögerndes, stockendes Sprechen; er möchte von der Medizin zur Sozialwissenschaft übergehen, gewissermaßen Sozialpathologie; Auffindung von Methoden zur Verbesserung der Sozialstruktur, sodass harmonisches Zusammenleben aller Klassen, Nationen, Religionen usw. möglich wird. Er möchte eine foundation begründen, von seinem und seiner Mutter Vermögen, für solche Forschung, oder zunächst für eine permanente Vortragsreihe, wo geeignete Sozialwissenschaftler (Ökonomie, Politik, Anthropologie) eingeladen werden, Vorträge zu halten über Methoden zur Überwindung und Vermeidung von sozialen Konflikten. Er fragt mich nach Leuten, die interessiert sein könnten; ich sage ihm über Naess (Buch über Gandhi) und Ofstad. Er liest uns vor einen Entwurf für die Beschreibung des Zieles der foundation, und ich und H. machen Verbesserungsvorschläge, damit der nicht rein wissenschaftliche, sondern mehr erzieherische Charakter klarer zum Ausdruck kommt. Er will mir später einen Entwurf schicken, für comments. Ich sage, dass ich ein sehr schlechter Briefschreiber bin; er will es 3-sp. tippen, damit ich ganz kurz 🕮 dazwischen schreiben kann). Dazu zeigt er mir das alt-chinesische Buch „Ying-chi“ (oder so ähnlich); herausgegeben von der Bollingen foundation; er benutzt 2 andere, Ying und Yang, ja und nein, und bildet daraus Reihen von 6, „hexagrams“, ihre Anzahl ist also 64 (er sagte: 65!); das Buch sei sehr hilfreich zum Fassen von schwierigen Beschlüssen, weil es hilft, die unbewussten Reaktionen des Fühlen herauszuholen; es habe ihm schon mehrmals sehr gute Dienste geleistet. Ich frage, ob das nicht auf dasselbe hinauskommt, wie wenn man 6 mal 2 Münzen wirft, und die 6 Paare niederschreibt. Das ist doch eine random Prozedur, genau wie Knöpfe abzählen. Er und Frau Dr. Kulka betonen aber, dass hier das Unbewußte mitspielt, es wird nicht klar, in welcher Weise. –H. und ich denken nachher: wieviel guter Wille da ist, und anscheinend auch ein beträchtliches Vermögen (er spricht von 50 M Erbschaftssteuer); aber wie merkwürdig unklar er andererseits ist; wir sagen ihm alle guten Wünsche.)
Gelesen. – Nachmittags 3 ½ – 7 (anstatt 6 ½, aus Versehen) Hans Edwards hier. (Die Mutter ist deutsch, sein Stiefvater oder Adoptivvater amerikanisch, vielleicht army Offizier. Er hat Klavier studiert in München, und schwankt jetzt, ob er Philosoph oder Pianist werden soll; außerdem interessiert an Politik, Kunst, Theater, usw. Er liest mir zuerst Post vor, dann hilft er mir, den Steuerantrag für Meiner zu unterschreiben, und adressieren. – Dann liest 🕮 er „Nation“ vor, das Wichtigste aus einem ganzen Heft. Dabei kommen wir auf Politik zu sprechen. Er ist Sozialist, Trotzki Richtung. Wir sprechen über den Kapitalismus in Amerika, Kolonialisierung von Lateinamerika, Bestechung der Arbeiter durch hohe Löhne, daher keine Arbeiterbewegung oder party. Ich sage, ich sehe keinen Weg, wie es geändert werden kann. Er meint doch: Amerika wird den Krieg mit Vietnam militärisch verlieren; ebenso in vielen Ländern der 3. Welt, wo Revolution gemacht wird; schließlich wird die Industrie die Löhne herabsetzen müssen (?), weil der Kolonialismus nicht mehr wirkt; und dann ist die scheußliche Revolution unvermeidlich. Ich: Aber da ist doch immer die Gefahr von Atomwaffenkrieg, und er stimmt zu. – Er hat in Ki studiert, dort einen Vortrag fürsicFeigl gehört, und auf Feigls Vorschlag hin dann 1 oder 2 Semester in Minn. studiert und sich gut mit Feigl befreundet; auch musikalisch verstehen sie sich gut: Mahler und Bruckner.) Er kann nur dies eine Mal kommen.
(H. telefoniert mit Dr. Rimers Sekretärin; sie erfährt, dass wir die Sache für Medicare einfach machen können, indem wir ihr einen Brief einschicken, mit nur meinem Teil ausgefüllt; dann machen sie den Rest. Aber sie sagt: Für 1967 ist es zu spät; für für sic 1968 ist Zeit bis Anfang 69.) – 3 ½ – 6 ½Colburn hier. 🕮\Jeffrey\ Er liest mir vor aus Zeitschriften. Interessante Rez. von Enc. Phil. von Hook (in Rel. Hum.).
Jeffrey kommt 11h (anstatt 9). Er ist erfreut über meinen Bart, ich soll ihn unbedingt behalten! Er selbst hat einen großen poetischen Haarschopf; so sehen wir beide aus wie Hippies. –Er wird August für ein Jahr nach England gehen, auch Kontinent besuchen; ich sage: Vielleicht treffen wir uns in Deutschland. – Über den Mathematiker und Philosophen Domotor3vermutlich Zoltan Domotor *1936; vgl. https://prabook.com/web/zoltan.domotor/638710 aus Prag (siehe K !). – Über Hintikka; er hat ihn wieder in Stanford getroffen; er ist sehr gut.) –
– Abends mit H. über Medicare (die nurse von Dr. Rimer hat uns ein Formular ausgestellt und geschickt, und in einem kleinen Brief noch guten Rat gegeben. Auf dem Formular gibt Dr. Rimer die Liste meiner Krankheiten an: Diverticolatum [später sagt er: Irrtum] Emphysema und arteriosklerotische Krankheiten des Herzens. Ich bin etwas erschreckt über diese ernsten Krankheiten; H. beruhigt mich, dass ich doch so gut Treppen steigen kann usw. und rät mir, mir keine großen Sorgen darüber zu machen; der Doktor wird mir sagen, wenn ich mal besondere Dinge beachten muss.) – 🕮\Jeffrey&David Lewis\
Vor- und nachmittags Gespräche mit J. und langen Spaziergang (siehe Notizen im folder J. in Persl. Ser.) 6 nachmittags kommt mon kurz, um ihn abzuholen (er ist hair, hat jetzt die Verteidigung für einen „schwarzen Panther“ übernommen.) \Jeffrey&David Lewis\
9 – 2 J hier; bis 12 auch David Lewis (seine Überlegung über economizing bei der Beratung? haben Grenzen (siehe Notizen im folder D. L.‚ philosopher). (J fährt immer noch 2 oder 3 Tage nach Philad.; Fahrzeit 1 ½ Stunde von Haus zur Universität. – Ich sage ihm, dass ich Princeton ernstlich erwogen habe; der Hauptgrund dagegen ist das Klima; es wäre wirklich sehr schön, nahe bei ihm und Hempel zu sein.) Mittags langen Spaziergang mit J., (Dorothy Str. bis Bundy). (JRückflug: ab abends 10:30, nach Newark, Ankunft 7 AM, E.T., also die ganze Nacht durch; er sagt, er kann dabei schlafen.) –
Ich 11 – 2 bei Miaund Wim. (Schönen Spaziergang mit Mia auf der oberen Straße, mit Blick auf Ozean und, direkt unter uns, das trailer camp. Schöne Sonne. Wim ist sehr fleißig im Garten. Ich freue mich, dass ich jetzt? wieder viel mehr sehen kann, im Garten und in der weiten Landschaft.) – Nachmittags gelesen: Weizsäcker „Die Rolle der Tradition in der Philosophie“ (k)
Weizsäcker „Die Rolle der Tradition in der Philosophie“ gelesen (auch biographisch, dass er von seinen Lehrern keine Antwort bekommen über Bedeutung der Begriffe der Quantentheorie.) 🕮\Champawat\
9 – 11 ½Champawat hier. Er bringt seine Diss., ganz inScript geschrieben (wie Rafael), und dann Xeroxed; es wird aber später noch mit großen Kosten getippt. Er erklärt mir die Hauptideen. Er hat es auf Davids Rat hin beschränkt auf die Beobachtungssprache. Er macht eine Menge kritische Bemerkungen über die Ansichten von mir und Feigl über ‚beobachtbar‘ und dergleichen; ganz vernünftig. David sagte mir gestern telefonisch: viele gute Punkte, aber keine vereinigende Idee. Der erste Entwurf war 1962! So ist er sehr glücklich, dass es nun beendet ist. – Auch über seine Sammlung meiner Artikel (siehe Notizen im folder Ch). – Notizen über Ch.Diss. geschrieben. – Das Kapitel „Conclusions“ gelesen.
9 – 12 ½Colburn (3 Briefe diktiert; Stone letter gelesen, und etwas Guardian). – Nachmittags gelesen (auch SD Kraußer (k) über Dilthey.4Vielleicht https://muse.jhu.edu/pub/1/article/229901/summary Sehr interessante kybernetische Darstellung der Methode der wissenschaftlichen Forschung, wobei nichts als absolut, unveränderbar genommen wird.).
Zum barber shop (allein gegangen, quer über San Vic. Er kann nicht Haare waschen so, dass sicher kein Waschwasser in die Augen kommt; das muss ich verschieben.) Gleich danach spazieren gegangen. – Nachmittags mehr in Champ’s Diss. gelesen, um 🕮\Champ’s Exam. (Mrs. Partee) Erika / H. zum Hospital\ Fragen für morgiges Examen zu finden.)
Champ holt mich ab 9:30 für sein Dr. Exam. im department Seminarzimmer, 10 – 12 ½. (Vor Jahren hat Kalish die Leitung des Komitees von mir übernommen; vor einiger Zeit David Kaplan; dieser hat plötzlich flu bekommen, so war Lewis der Leiter. Mathematiker Strauss und Physiker Bason haben vor kurzem abgesagt, weil der Inhalt von Ch’s Diss. sie nicht interessiert, oder sie sich nicht kompetent fühlen. Stattdessen sind 2 an methodologischen Fragen interessierte Sozialwissenschaftler eingesprungen: Mrs. Barbara Partee, Assistant Prof. für ling. (Sie ist interessiert an Chomskys Theorie und auch an Semantik; sie sagt, viele sind das jetzt, ich erwähne Jakobson) und …–Ch. fährt mich nach Hause. – Nachmittags Colburn hier, 3 ½ – 6 ½.
Erika wird hergebracht von Mr. Lacy, dem Direktor der Happy V. School (er schleppt ihre zahlreichen Schachteln, Koffer und Schreibmaschine herauf. Er war ein Schauspieler früher, ist lebhaft und küsst sofort Hanneli auf die Wange. Mir sagt er zweimal, er hat ganz besonders gute Dinge über mich gehört.) – (Nachmittags ist H. fleißig, ihre Sachen zu packen und ihr Zimmer aufzuräumen.)
3 ½Mia kommt und fährt Hann. und mich zum Midway Hospital (5925 San Vicente); wir fahren Olympic🕮\zu Dr. Brann\ weit östlich von Bev. Hills, durch Carthay City. Wir parken bei einer Schule. Dann trägt H. selbst ihren großen Koffer, ich das Radio, und Mia noch andere Sachen. Wir erfahren, dass sie in ein 2 Personen Zimmer kommt. | Abends telefoniert sie, dass da noch eine andere nette Frau ist, die hat auch schon diese Operation mal gehabt und sagt ihr, dass sie es gut überstanden hat. H. erfährt, dass die Operation morgen schon um 7 ½ vormittags sein soll.
9 Colburn hier; Erika lädt ihn nachher zum lunch ein. Vor dem Essen geht er mit auf meinen Spaziergang. (Ich erzähle vom ersten Weltkrieg, weil er vom Skilaufen spricht; und wie ich am Ende in Berlin zum Sozialismus kam.) – Nachmittags telefoniere ich mit Dr. Steinberg; (er sagt, dass der Tumor harmlos war ; ich frage: „nichts malignant?“ und er bestätigt das, und es sei gut verlaufen.) – (Abends telefoniert mit Champ; er wird Freitagnachmittag mit seinen Studenten kommen. Telefoniert mit Renée Kaplan: David hatte die flu schlimm; jetzt hat sie sie, und auch Jordan; ich erzähle, dass H. sie dreimal hatte, aber ich nicht, und dass H im Hospital ist, die Operation ist gut gegangen.)
10:15 zu Dr. Brann. (Gestern Abend ist die Goldkrone von dem Zahn vorne unten Mitte abgebrochen, und damit auch ein Teil des Zahns. Er sagt, weil es ein Ankerzahn ist, ist es wichtig, ihn zu erhalten; er will neue große Krone aufsetzen; ich soll am 3.4. wieder hinkommen.) – Gelesen, gekramt. – Unzählige Telefonanrufe für Erika; ich hoffe jedes Mal, 🕮\Kalish&A. / zu Dr. Straatsma\ dass es von H. ist; aber sie will anscheinend nicht telefonieren.
9 – 12 Colburn hier. – 12 – 2Kalish& Alita (zunächst im Wohnzimmer; dann am Tisch, mit Mrs. Mercer; ich frage sie über die Wahl am 1.4. und sage Kalish, dass sie oft aktiv ist; aber sie sagt, diesmal ist sie nicht herumgegangen, sondern hat nur Leute telefonisch angerufen. Nachher nochmal im Wohnzimmer; da erzählt Kalish, dass manche im department ihn nicht unterstützen im Vorschlag, auch nicht ganz qualifizierte Neger als Lehrer im department anzustellen; ich sage: Das ist aber auch ein schwieriges Problem. Über Vietnam. Er hofft, dass Nixon die Saigon Regierung drängen wird, bei den Verhandlungen positiv mitzutun für Beendigung des Krieges.) – Gelesen.
8h zu Dr. Straatsma (er ist sehr zufrieden mit dem Fortschritt, und auch mit der Druckmessung. In 10 Tagen soll ich die Tropfen ins linke Auge ganz aufhören, also nur noch rechtes Auge: täglich 2 x große Tropfen, wie bisher. Er sagt, dass ich mit dem linken Auge besser lesen kann als zuvor, auch noch besser als vor 3 Wochen. Ich darf auch jetzt den Kopf wieder nach gerade vorne beugen; die Plastikschale, die ich immer beim Zähneputzen benutzte, hat also ausgedient. Er sagt, er will heute noch nicht Refraktionsmessung machen (also vermutlich nächstes Mal; vielleicht dann die endgültige).) – Gelesen.
Vormittags „Empirismus, Semantik“ angeschaut und Verbesserungen gemacht, für nachmittags. – Mittags zur Calif. Bank. –🕮\Champawat + 10 Studenten hier / mit Erika zu Jokl’s / H. home\ Nachmittags Champawat& 10 Studenten hier. (Er hatte mit ihnen einen Kurs über meine Philosophie, und besonders den Aufsatz „Empirismus …“. Sie stellen Fragen über externe Existenzfragen, sie sind sehr interessiert, und ich versuche, manches aufzuklären. Zum Schluss gratuliere ich ihnen zu Champ; der hat bei mir studiert und gelernt, nicht Ergebnisse, sondern selbstständiges Denken; und so hat er jetzt seine Diss geschrieben mit Kritik meiner Auffassung. Sie sind angetan und dankbar, auch zwei hübsche Mädchen stellen gute Fragen. Sie fragen, wer von meinen Gegnern über „Ontologie“ ist der ernsthafteste; ich: Quine; wenn ich nicht Recht habe, hat Quine die beste Chance, dass Entwicklung in seine Richtung geht. – Erika bewirtet sie mit Getränken und sehr reichlichen cookies. – (Abends Brief nach Chacha geschrieben: H. wäre froh, wenn Du herkämest, sie zu pflegen.)
Colburn 9 – 12 ½; dann fährt er uns zu Jokl’s. (Es ist schön, unter dem Sonnendach vor dem Garten zu sitzen. Sie wollen mit Charterflug nach London, und von Paris zurück; pro Person nur $ 280.–. Für ein anderes Jahr planen sie eine Reise nach Japan! Bald wollen sie nach Yukatan, die neuen Ausgrabungen.) Es ist erstaunlich, wie rüstig und unternehmungslustig er noch ist.)
Frau Jokl fährt mich und Erika zum Midway Hosp. Wir holen H. ab. (Sie ist noch blass und geschwächt, aber munter und in guter Stimmung.) – Nachmittags eine Weile bei ihr. Sie liest mir nochmal den langen Brief von Chacha vor (darin auch über Sabines 5. Fehlgeburt! Wir überlegen, welche Konsequenzen Johannes daraus ziehen wird.) – Gelesen. 🕮
9 – 12 ½Colburn hier. (Er bringt die copies von BS zusammen?. Er liest vor aus Mind. Er schleppt einige weiße Behälter für philosophische Zeitschriften.) – Nachmittags gelesen (Heisenberg über Quantentheorie).
IV / 1969Election5https://en.wikipedia.org/wiki/1969_Los_Angeles_mayoral_election (ich stimme für Bradey6Korrekter Name „Bradley“: https://en.wikipedia.org/wiki/Tom_Bradley_(American_politician), gegen Yorty7Sam Yorty: https://en.wikipedia.org/wiki/Sam_Yorty.) – Heisenberg zu Ende gelesen.
Sachen für Artikel I durchgesehen. – Bei Dr. Brann (1:45 – 2:30 dort. Er den abgebrochenen Zahn vorne Mitte, und macht Abdruck; 4h kurz wiederum dort: er setzt eine provisorische Krone auf, um den Zahn inzwischen zu schützen. Nächste Woche muss ich wiederum hin, wenn die Krone fertig ist; Zeit noch unbestimmt.)
9 – 12 ½Colburn (er nimmt das Paket an BB mit 4 copies mit für Post office; und er bringt Erika zu Dr. Steinberg in BH.) – Gelesen.
9 zu Dr. Brann (Platte abgeben); nachmittags 4 wiederum, Platte zurück.
Gelesen: Jeffreys Rezension über Lewis’ neues Buch (mit epistemologischer Utilität?). – Post von 2 Tagen (dabei Brief von Chacha, die immer noch nicht meinen Brief vom 26. bekommen hat.)
9 ½ – 12 ½Colburn (Brief an Lazerowitz diktiert. Philosophische Zeitschriften gelesen.) 🕮\John, Ilona / Erika zurück nach Ojai.\
[Von heute ab keine Tropfen mehr ins linke Auge!] H. und E. packen E.’s Sachen. John kommt, um E. zu besuchen (er hat noch keinen Führerschein; er wohnt bei seinem Vater in Bell Air; von dort kommt er zu Fuß gelaufen! Er sagte nachher, er käme gern mal wieder, uns besuchen (auch ohne E.); er ist ein netter Junge .) Spät nachmittags kommt Ilona (ihre Eltern sind in Saudi Arabia, bei einer Öl company. Sie freut sich, E. wiederzusehen. E. zeigt beiden meine sozialistischen Bücher und das study, mit meinen Büchern, besonders der japanischen Übersetzung des Physikbuches. Wir sagen I., sie soll ein andermal zu den Ferien hierher kommen. Il. hat ihr Auto da; sie fährt J. nach Hause, und dann nach Ojai.)
9 – 7 ½Colburn (Brief diktiert. Dann viele k-Karten geschrieben; Karten und Zeitschriften eingeordnet. – Er wird mir im Studenten bookshop Levy’ssic neues Buch kaufen oder bestellen.) Brief von Chacha (wir warten eifrig auf ihr Kommen, damit sie H. pflegt und entlastet; aber Heini hat ihr gesagt, sie soll doch lieber erst im Mitte Mai herkommen! Da fährt er im Auto von Guad. nach San Antonio, Texas. Wir sind enttäuscht, hatten auf baldige Entlastung von H. gehofft durch sie.)
Quine Festschrift in „Synthese“ gelesen. – [H. im Taxi zu Dr. Steinberg, 7h.]
Weiter Quines Festschrift in Synthese gelesen. – 3:15 zu Dr. Brann. Die neue Goldkrone für den Zahn vorne unten Mitte ist fertig. Er muss aber viel bohren und das Zahnfleisch lösen, weil die neue Kappe tief hinuntergeht; ¾ Stunde. Es schmerzt schließlich ziemlich stark; er sagt, das ist die chemische Wirkung vom Zement. 🕮 Er gibt mir Aspirin, und auf dem Heimweg wird es schon besser. Nachts keine Schmerzen.
9 – 12 ½Colburn. (Briefe und T Buch an Prof. Riska; Brief an Diamond in Südafrika.) Er liest mir aus Newsweek vor; über überhand NehmenaOriginal Sehen. von Nacktheit und Sex in movies und Theater. Er sic sage: Die Menschen haben die sic starke Bedürfnis, weil sie in der Jugend zu puritanisch erzogen worden sind. Ich erzähle über meinen Eindruck von Puritanismus, als wir nach Amerika kamen. In Prag hatte ich mit Ina lange zusammen gewohnt, bevor wir heirateten; das gab keine großen Schwierigkeiten, in Wien überhaupt keine, aber in Amerika war es anders. Meine Warnung an Morris (ungenannt), dass Chicago nicht Wien ist; Perrys Äußerung, dass er einen, der nackt auf der Straße gehen würde, niederschießen möchte, C. erzählt, dass er auch zuerst mit seinem Mädchen zusammen gewohnt hat, bevor sie verheiratet waren. Ich frage: Warum wohl sein starkes Verlangen nach Sehen von Nacktheit und Sex; er sagt: das ist teilweise eine Demonstration von Protest gegen die Elterngeneration; sein Vater sei ungefähr 70, und daher fühlt er selbst sich um 2 Generationen entfernt von ihm.) – (Mittags sind Curtis und Heidi bei Hanneli in ihrem Zimmer; aber ich sehe sie nicht. H. sagt, dass sie Heidi aufgefordert hat, herzukommen und Curtis zu treffen, weil sie sich Kontakt mit jungen Menschen wünscht.)
Ich lese Quine-Synthese Festschrift, besonders einen sehr interessanten Aufsatz von DavidKaplan „Quantifying in“, nämlich in Modal- und Glaubenssätze, und Quines Erwiderung dazu.
Weiter Quine-Synthese Festschrift gelesen (Davidson, Føllesdal, Berry8https://www.jstor.org/stable/20114639).
Weiter Quine-Synthese Festschrift gelesen (Davidson, Føllesdal, Berry).🕮
8 ½ – 12 ½Colburn hier. (Briefe diktiert; einiges vorgelesen; k-Karten.) [H. hat Curtis und Heidi zusammen bei sich, von 12 bis 4 oder 5. Sie amüsieren sich gut zusammen, machen Zeichnungen, und Spiele.] Abends sitze ich nach dem Abendessen noch mit H zusammen. (Sie erzählt Pfeil, der auf den vorangegangenen, von Carnap in eckige Klammern gesetzten Satz verweist.; und sagt mir auch noch, dass Heidi die Frage aufbrachte, an was für ein Wasser man sich wünscht. Ich sage: Ich bin gespalten: (1) t, auf dem Strand liegend, der unendliche Ozean, die in die Ferne; (2) ein Häuschen neben einem murmelnden Bach, der über die Steine herabströmt, wie im Schwarzwald. Ich sage ihr: Es ist so gut, mit ihr zusammen zu sein!)
(Haarschneider). Spazieren. – Gelesen. k-Karten.
Gelesen (Sänndal, über meine induktive Logik). H. darf wiederum Auto fahren, kurz (sie fährt mit Mrs. Mercer zum Coop; und nachmittags fährt sie sie bis zum S. M. Blvd. – 5:30 Champawat (ich muss meine Unterschrift auf das Titelblatt schreiben).
Gelesen, geschrieben. Abends sehe ich am TVWells’ Film „Things to come“, mit Moholys wunderbaren Gebäuden.
Colburn 9 ½ – 12 ½. Ich habe nicht viel für ihn zu tun, nachdem ich 2 Briefe 🕮\zu Dr. Straatsma / John hier / David hier\ diktiert; darum beschließe ich, ihn von jetzt ab nur einmal wöchentlich kommt sic zu lassen, nämlich Tu Vormittag, weil er den vorzieht.) – Wir essen schnell, dann fährt H. mich zu Dr. Straatsma. (Dieser ist sehr zufrieden. Ich berichte, dass ich täglich viele Stunden lang leicht lesen kann. Dort kann ich (L) auf der Testkarte auch die kleinste Schrift gut lesen. Er sagt, das ist erheblich besser als noch vor einigen Wochen. Ich soll in 6 – 8 Wochen wiederkommen. Ich mache Verabredung für 23.6., ich bemerke erst nachher, dass dies 9 Wochen sind.)
Ich lese wiederum mal in Shimony’sms ‚Scient. infer.‘, p. 14ff: Einwände gegen Carnap. Einiges ist wirklich interessant und erwägenswert.
Gelesen. (Shim. Loglan)‚
Gelesen (Loglan; Naess über Spinoza). – Abends kommt John. (Er unterhält sich mit uns; er ist erst 16 Jahre, geht zur Universität high school; berichtet offen über seine vielen Versuchemit drugs, auch LSD, auch über seine nächtlichen Einbrüche, zusammen mit einem Freund; er hat dunkelblondes, lockiges Haar in die Stirn hängen; er will die Locken durch Druck ausstrecken, damit er das Haar länger tragen kann; die Schule, und sein Vater, sind jetzt sehr permissiv in Kleidung, z. B. dürfen die Mädchen Hosen tragen. Er lobt Erika sehr; weil sie so ehrlich und offen ist, und ihre eigenen Probleme gut durchdenkt, und auch ihm dabei hilft.)
Ich notiere mir die Punkte in Davids Aufsatz in Quine-Synthese-Festschrift, über die ich mit ihm sprechen will, aber es kommt anders. – 3¾ (anstatt 3 ¼) – 5 ¼David hier. (Er ist besorgt, weil der dean ihm arge Vorwürfe von Egoismus gemacht hat, weil er abgelehnt hat 🕮\M und K hier\ chairman vom department zu werden; er möchte Zeit für seinen research haben, und gibt ohnehin viel Zeit für commitees und zu department Sachen, Beratung usw. Der dean hat gesagt, er soll mit Rolfe9vermutlich Franklin Prescott Rolfe (1902-1985) sprechen, der war früher dean und ist jetzt vice chancellor (?); David kennt ihn gut und meint, er kann mit ihm besser auskommen.
11 – 1 Besprechung mit M. und K. (zum ersten Mal seit 2.11.68, wegen der Augenoperation. – Sie geben mir viele Verbesserungen für BS (§ 5 – 13). – Ich berichte über NSF-Beschränkung; da UCLA eingesprungen ist und mein Gehalt auf die bisherige Höhe zurückgebracht hat, sage ich, dass ich jedem von ihnen monatlich 50.- (also für rund 10 Stunden) geben will; aber sie lehnen das entschieden ab, obwohl ich dann auch berichte, dass mein stock broker sehr gut getan hat, und ich jetzt schon von dort erhöhte Monatszahlungen bekomme.)
Mia holt mich ab (mit ihrer Freundin, Frau Else Lecker, ursprünglich aus Nürnberg) 11 ½ – 3. (Es wird viel über Musik gesprochen; auf Frage sage ich, dass ich Bach besonders liebe, besonders die Solosonaten für für Cello allein, die ich auch gespielt habe, was sie überrascht. Ich erzähle auch von Freiburg, der Freischar, dem Klettern und Skilaufen; meiner Besteigung vom Säntis, wo ich beinahe die Schuhe verlor. – Vim sic ist interessiert, dass ich auch so angetan war, durch die Besprechung eines Buches über Zapata in NY RB10https://en.wikipedia.org/wiki/The_New_York_Review_of_Books; er zitiert das Ende: „Wir, alle von uns, sind Zapatistas“. Er stimmt mir auch zu in meinem Zweifel, ob wirklich die meisten Menschen, die das angeben, Stereo von Mono unterscheiden können.) – 5 – 7 mit H. am TV gesehen: mit Katherine Hepburn und … (Komödie, aber mit ernstem Problem: Er ist Staatsanwalt, seine Frau Verteidigerin einer angeklagten Frau. – Nachher erzähle ich H. allerhand von Ina und ihren lesbischen Beziehungen, den Nonnen in Kanada; Mainas Besuch in Wien und Seefeld?.) 🕮\Chacha\
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RC 025-74-01
Gelesen.
9 ½ – 12 ½Colburn hier. (Langen Brief an Shimony diktiert.) –John Tucker, großes ms über Grundlagen der Mathematik gelesen. Oft sehr unklar (siehe mehrere k‚ mit sehr kritischen Besprechungen im JSL).
Brief von Chacha (sie wird am 2.5. kommen). – Gelesen.
V / 1969 (Auf H’s Wunsch telefoniere ich, um Rat für Erika zu bekommen, wenn S. Cruz absagt; die haben immer noch nicht geantwortet. Ich versuche zuerst Robson; aber der ist nicht im Amt und nicht zu Hause, anscheinend auf Ferien, sagen sie im office. Dann Mrs. W, die ihn vertritt; sie rät, direkt bei S. Cruz anzufragen; da es schon bald 5h ist, verschieben wir es auf morgen.)
Wir fahren zum Flugplatz (ca 15 Minuten!), Mexicana; das Flugzeug kommt ziemlich pünktlich 11h; aber wir müssen sehr lange warten, bis Chacha aus der Zollinspektion herauskommt. (Sie stellt uns noch einen Liojado und Frau vor; er ist Freund eines Freundes von Heini und Chachas Freund Luna in Guad.) Herzliche Begrüßung. Unterwegs und zu Hause erzählt Chacha vom Flug, der wieder schrecklich ist, vom Moment als in München das Flugzeug den festen Boden verlässt, und von der interessanten Landschaft, den kahlen Bergen in Baja Cal., und nur mit Gestrüpp bewachsenen Bergen auf dem Festland Mexikos; wie San „Victor“ Luna sie schätzt und liebt (aber nicht „verliebt“), und seine Frau auch; und wie sie sie verwöhnt haben. Eine Indianerin, die mit Mann in einem kleinen Haus auf dem am Chapala See wohnt; kocht für sie, kauft alles ein, Vick? hat ihr aufgetragen, sie solle nicht essen; Chacha irgend selbst kocht. Wie sie glücklich ist aber die stillen Wochen allein in Stockdorf?, wo sie viel spazieren geht, schreibt? Landschaft und Blumen zeichnet, Briefe und auch Besuch hat (da sind im ganzen 6 Betten). Grete und Walter, Ferdinand und Annette. Über den Konflikt zwischen Ferdinand und Sven: Ferdinand kann Sven nicht dazu bringen, nötige? Beschlüsse zu fassen? über den Hausbau?. Über Grete: Sie ist oft über andere; z. B. zu Merkenthalers; das kommt wohl, weil sie mit Walter doch im Grunde unbefriedigt ist, obwohl? dann auch sehr lieb und hilfreich. 🕮\zu Mia (Chachas dias)\ Sie hat sich sehr gut verstanden mit Mädele und Fritz; Mädele ist immer sehr lieb zu ihr, sie ist sanfter als Grete; Chacha will versuchen, ob sie vielleicht Mädele aktiv helfen kann mit deren Bazar. Auf Heinis Vorschlag hin, überlegt Chacha, ob sie vielleicht noch über den nächsten Winter in Mexiko bleiben sollte! Dann würde sie aber sich bemühen, eine regelrechte Arbeit zu finden. – Ich sage: Wenn sie länger dort bleibt, kommen wir vielleicht auch mal hin, z. B. in den Weihnachtsferien mit Erika. –
Meist wir drei zusammen. (Chacha erzählt viel von Heini, wie gute Beziehungen er zu seinem Freund hat, und sie sich gegenseitig helfen, besonders auch Victor Luna; aber er ist nicht gut zu sprechen auf Walter und Sven. – Abends sage ich, dass er sic gern um 9 schlafen gehe; aber sie hört gar nicht auf zu erzählen, auch vieles, das mich nicht so interessiert (ich denke: Ich kann doch nicht mit ihr zusammen wohnen in Deutschland!); schließlich um 10h gehe ich zu Bett; mit H’s Hilfe.)
Wir überlegen, , wenn Chacha in Mexiko bleibt, bis? nächstes Jahr, ob wir dann hinkommen sollten, und wo. – Ich gehe mit Chacha spazieren und sie ist entzückt über die vielen Arten von Bäumen, Büschen und Blumen in den Vorgärten, und erklärt mir viele der tropischen Pflanzen. – Abends fahren wir zu Mia(Chacha bewundert den schönen Garten; dann sehen wir Chachas dias von Mexiko. Chapala, und nahe dabei Ajijic (da fällt mir ein: dies ist der Ort, wo der Mann lebte, dessen Buch ich mit Ina gelesen habe), besonders auch Guanajuato (die Valencia? Kirche, und daneben auch die sic von hoher Mauer umgebene alte Silberbergwerk, das Morrill Haus), auch etwas von San Miguel D’Allende. Dann alte ausgegrabene Sachen von Palenque: Göttergestalten aus der Olmec Kultur.
Viel mit Chacha besprochen, angeregt durch die dias. H. holt die braune Mappe mit Mexikosachen; da ist eine Liste von Büchern über Mexico, darunter 2 über Ajijic. H. will versuchen, sie in der Publ. Libr. zu finden. Nach 9h gehe ich zu Bett.
9 ½ – 12 ½Colburn. (Meist Briefe diktiert, auch Dankbrief an Rektor der Universität Oslo („Your magnif.“) Colb. erzählt dass er für nächstes ganzes akademische Jahr eine 🕮 Stelle als T. Ass. zugesagt bekommen hat; ich erzähle auf seine Frage, wie ich nach UCLA gekommen bin. Er ist froh, weil er heiraten will; seine Verlobte ist auch von dänischer Abstammung; sie wollen im Sommer nach Skandinavien reisen.) – Chachas linker Unterarm, verletzt durch ihren Fall auf der Treppe in Chapala, wird schlimmer; ich beschreibe es telefonisch zu Dr. Rimer, er macht Verabredung für morgen mittag. – Nach 6h noch mit Chacha spazieren: Mayfield bis zur Bundy. Dann zurück entlang Darlington; da bin ich sehr lange nicht gegangen; Chacha ist wiederum entzückt über Üppigkeit und Mannigfaltigkeit? der Blumen, die sie alle bei Namen kennt.
Mit Chacha beinahe eine Stunde spazieren: Dorothy W, ich gehe zum ersten Mal über Bundy hinaus, mehrere Blocks, bis hinter Gretna Greene. (Die Gegend jenseits Bundy ist ganz besonders schön; lauter kleine Einzelhäuser, und oft nett, mit wunderbaren Blumen und Bäumen. Zurück auf Gorham, die aber nicht durchgeht.) – Mittags unterhält sich Chacha gut mit Mrs. Mercer; und diese drückt nachher zu Hanneli ihre große Begeisterung? darüber aus. – Nachmittags mit H. das Frageexamen für Autofahren (glänzend: 0 Fehler!) –Chacha erzählt mir über Hanne Küstermann (Grete hat ihr erzählt von ihrer beider Besuch in LA, und dass Hanne Magenbeschwerden bekam, vielleicht weil Hanneli ihr gesagt hat, sie dürfe sich nicht in ihrem Zimmer hinlegen. Sie erzählt auch, dass Johannes immer sehr darunter litt, dass Hanne ihm Aufgaben stellt oder gute Ratschläge gibt, entweder auf Amrum, oder für die Familie in Berlin. Sie erzählt auch, dass Hanne ihr immer zu vielem zugeredet hat, z. B. doch noch mal in Hamburg zu übernachten auf Rückreise von Amrum nach München, und ihr 1967 dringend abgeraten hat von der Rundreise in Holstein.) – Chacha liest uns auch Briefe von Hanne vor (Sie sagt, dass Sabine sich zu sehr abarbeitet, weil sie noch so? viel im Gemeindedienst freiwillig tut, was sie nicht abgeben will; Hanne schlägt vor, ob vielleicht Hans Arnold und ich eine zusätzliche Haushaltshilfe für Sabine finanzieren könnten.) –
H. fährt uns zum St. Mary College. (Man kann da nicht mehr einfach hineingehen. Man kann auch nicht gut spazieren gehen auf dem Rücken hinter dem Coll. Darum fahren wir ein Stück zurück und dann hinein ins Tälchen nach nach Osten und gehen dann einen Fußpfad hinauf auf den nächsten Rücken; von dort man den S. D. Freeway. 🕮\David\ Beide sind entzückt über die wilden Blumen; Chacha pflückt viele und duften schön würzig; „wie in Griechenland“, sagt sie. (Sie erzählt, wie sehr glücklich sie in Griechenland war, dass Martin sie dorthin mitgenommen hatte; eine Tour mit deutschen Professoren als Vortragenden.))
10 – 12 David hier: Ich mache comments zu seinem Artikel in Synthese, Dez. 1968 (Quine Festschrift; siehe Blätter mit Notizen.) –Leroy hier (auf H.s Vorschlage gebe ich ihm Darlehen $ 135; er muss Auto reparieren lassen, weil er nahe wohnt, aber weit weg vom L.A. State Coll.) – Mittags mit Chacha spazieren (zur pharmacy; Verbandszeug für sie).
Vormittags an BS (die Korrektur von M und K in Liste eingetragen.) – Mittags 1 Stunde spazieren mit Chacha (jenseits Bundy, bis Amherst, diese nach S, dann nach O; wir wollten auf Mayfield kommen, kamen aber auf Goshen heraus!) –
Beim Frühstück erzählt Chacha viel von Johannes (als Offizier, in Gefangenschaft, und später). Chacha sagt, dass H. ihr zugeredet hat, dass sie zu mir, und allgemein wir drei zu einander, jetzt immer am besten offen herausrücken, wenn uns etwas beim anderen nicht passt; und ich stimme lebhaft zu. Nachher kommt H. zu mir ins study und spricht noch hierüber; ich sage, ich bin gern bereit, aber merke oft nicht, wenn die Gelegenheit dazu da ist; dass es mir hilft, wenn sie mir eine Frage oder Anregung zuwirft in Chachas Gegenwart. – Kurzer Spaziergang mit Chacha. – Nachmittags fahren wir drei hinaus zu Matthews (35 Minuten Fahrtzeit; dort 3 ½ – 6). (Er spielt records : eine Veräppelung? von new math., ein Sänger singt Mozarts Hornkonzert. Nachher mit ihm in seinem study und draußen auf der Terrasse. (Er sagt: Tintners Enc. Heft ist sehr schlecht, ich erzähle über die große Mühe, die ich mir damit gegeben hatte; ich erzähle von Oslo Ehrendoktor und Ring.) (Inzwischen zeigt Betsy den beiden das college; sie sagen, sie ist sehr nett, verständnisvoll für Kinder, und sehr freundlich.)) – Abends TV „Zorba“, ich nur ein Teil. 🕮\zu Jokls\
Eine Stunde spazieren mit Chacha, jenseits Bundy. – Nachmittags an Anl. I gearbeitet. – Abends hören wir die von Larry kürzlich geliehenen records (Sherlock Holmes: Eli kann einiges verstehen, sie schätzt ihn sehr, auch andere „Krimis“; dann Noel Coward, Brief Encounter. Das ist gut verständlich und sehr gut gesprochen: Am Bahnhof in London treffen sich ein Arzt und eine Frau, beide haben Familie mit Kindern, sie verlieben sich mehr und mehr, treffen sich dort jeden Donnerstag; schließlich nimmt er Stellung in einer anderen Stadt an, um es abzubrechen; beide sind geknickt.)
Mit Chacha zur Bank; dann langer Spaziergang (Montana, da ist aber für Chacha zu viel Autogestank; Bundy und Dorothy.) – Chacha schreibt Briefentwurf für uns zusammen an Johannes und an Martin (in den letzteren füge ich einiges ein; auf Grund? des ersteren schreibe ich selbst mit Hand einen langen Brief an Johannes; dazu 2 Schecks: 300 DM Johannes für Anstellung von Haushaltshilfe, den letzteren für Martin Geburtstag.)
(Haarschneider) –Abends spielen wir die von Larry geliehenen Platten „Brief Encounter von Noel Coward (gut,
Nachmittags mit Chacha langen Spaziergang (H. fährt uns Westgate St. hinauf bis beinahe Sunset, dann fährt sie fort. Wir gehen W. hinunter, sehr schöne Gärten, größer und üppiger als die jenseits davon. Dann Chenault, wo jetzt bessere Häuser und Gärten sind als zu unserer Zeit; dann Barrington hinunter; ich führe Chacha in den Blumenladen, damit sie sich Blumen nach ihrem Geschmack aussucht: sie wählt margaritenartige. – Abends liest Chacha mir vor aus Zuckmayer (wie er sich unglücklich fühlte in Hollywood, weil er im office das script schreiben musste, anstatt zu Hause; und der Kontrakt, dass sein ms dann ganz der movie Firma gehört, die es nach Belieben ändern kann.)
H. fährt uns zu Jokl’s um 11 ½. (Um 12 fährt sie ab nach Ojai, um Erika zu holen). Chacha und ich bleiben bei Jokls. Sie ist entzückt über die vielen schönen Blumen und Büsche, und erzählt von ihrem Garten, und von allerhand Tieren. Nach 2h fährt uns 🕮\zu Mia / Marina Beach?\ Frau Jokl zurück; sie sagt mehrmals, wir sollten doch bald mal wiederkommen.) Nachmittags bringt H. Erika her, sie ist mit Bus gekommen.
8 – 10 Erika zum S. M. Coll. (für test). – Ich am Schreibtisch (Brief an Küstermanns über Zuschuss für Sabines Haushaltshilfe). – (Nachmittags fahren die anderen nach Ojai, um Erika zurückzubringen.)
Geburtstagskerze. Chacha schenkt mir schönen Gürtel aus hellem Schildkrötenleder.
Chacha, H. und ich zu Mia (wir gehen spazieren, ich mit Wim, die 3 Frauen zusammen. Dann sitzen wir auf der Terrasse. Sie schenken mir Europa-Straßenatlas zum Geburtstag.) Dann wunderbares Mittagessen mit salmon. Dabei schöne Musik von Stereoapparat. – Am späten Nachmittag fordert mich Chacha zu einem „kleinen Spaziergang“ auf ; es wird ca. 1 Stunde: auf Gretna Green bis Montana und zurück, dann Gorham hinaus und Dorothy zurück.
Jokls fahren Chacha und mich hinaus zum Marina Beach. Etwas über eine Stunde, meist nahe am Meer entlang, durch nette Ansiedlungen mit kleinen Häusern. – Dort sind Chacha und ich sehr angetan von den vielfältigen Fischen, seltsame Farben und Muster; Picknick, mitgenommenes Brot und Käse; dort geholt Milch und ein wenig Kaffee. Danach lege ich mich auf eine Steinbank; später erstaunliche Künste der Delphine mit gewaltig hohen Sprüngen aus dem Wasser, um einen Fisch zu schnappen, den ein Mann hoch auf einer schrägen Leiter in der Hand hält. Dann lege ich mich ins Auto, während die anderen noch etwas sehen. Dann Rückfahrt. Das Ganze sehr ergiebig und erfreulich; besonders durch Chachas Entzücken.
Colburn 9 ½ – 12 ½ (Briefe, auch an Erna; er schlägt vor, dass ich ihn „Brooks“ nenne.) – 2 – 3 mit Chacha (sie kommt zurück vom Farmers Market, wo Jokls sie hingefahren haben; sie war entzückt über die vielen Dinge, hat sich eine bunte Satin-Schürze gekauft, und eine Samen? Halskette. Sie war erstaunt, dass sie ihn manchmal anfährt: „Davon verstehst Du nichts“!). –🕮 Beim Abendspaziergang mit Chacha werden wir angesprochen von älteren Leuten aus Hamburg; und später von Yvonne, die mir um den Hals fällt (sie sagt, sie wird uns zur Rezeption der Hochzeit einladen im Sept; ich sage: Sie weiß ja, dass ich abends nicht ausgehe; sie sagt: Es ist aber nachmittags, aber sie versteht auch, wenn ich nicht komme.)
Levi Buch „Gambling with Truth“ gelesen. – 3 ½ – 6 Prof. Silvers hier mit 4 Studenten vom Fullerton College, 2 M 2 W. S. hat schwarzen Bart und sideburns. (Sie stellen ganz gute Fragen: Was ich erwidere auf Quines Kritik meiner Explikation von „analytisch“. Ich habe gesagt, dass Gesetze nicht notwendig sind für Voraussagen; ich: Man kann sie, wie Schlick vorschlug?, als Regeln anstatt als Sätze formulieren; dann fällt die Schwierigkeit mit pr 0 fort. H. gibt in der Kaffeepause Kaffee aus und hat gewaltige Schalen voll Gebäck auf den Esstisch gestellt, wo jeder sich holen kann. Über Fermat Lehrsatz. Ob Geometrie empirisch ist; ich erkläre Unterschied zwischen mathematischer und physikalischer Geometrie; Gauß Messung des Bergdreiecks, vielleicht Legende. S. hat bei Grünbaum studiert, klagt über Sellars’ Schwerverständlichkeit. Er fragt nach Studentenhaltung, als Hitler zur Macht kam. Ich erzähle über Prager Studenten, und meine scharfe sarkastische Bemerkung in der Fakultätssitzung. S. ist vielleicht Jude. In der Kaffeepause erzähle ich auch Geschichte über Hilberts Schlipswechsel.) – Abends Chacha und H. sehen am TV das musical „The King & I“ mit Yul Brynner; ich nur ein Stück; Chacha bis zu Ende, und erzählt mir dann.
Gelesen: Sternberg, Die Logik von Frege. (Vieles ist verkehrt; er ist nicht konsequent in Unterscheidung von use& mention; er behauptet, dass Russells Paradox aufgrund von Freges praktischen Grundprinzipien ausgeschlossen ist; er brauchte gar nicht zuzugeben, wie er tat, dass das System davon betroffen wurde.) – Abends sehen wir am TV wiederum Yul Brynner, in der Geschichte der guten gun men, die ein mexikanisches Dorf von den ständigen Beraubungen befreien wollen (“The seven magnificent men“). 🕮\(über Merkenthalers) / Erika hier / Cohen\
Chacha erzählt uns aus Annettes Brief (Ferdinand hat seine Arbeit für Sven aufgekündigt. Sie werden Ende August nach Deutschland fahren, auf einem Schiff. Er beklagt sich, dass Sven sich nicht um den Bau kümmerte. Die beiden haben sich entzweit, und dann ist leider auch eine Spannung zwischen ihnen und Grete entstanden. Aber Mädele hält zu ihnen. Chacha ist sehr betrübt darüber, weil dies eine arge Belastung für Annette sein muss.) –H. und Erika vermissen sich vorm Busterminal, wo Erika aus Ojai ankam. – (Chacha erzählt mir beim Spaziergang von ihrem Gespräch mit Curtis? und H. Sie sagt, C. ist sehr gebildet, weiß literarisch gut Bescheid, und auch musikalisch sehr interessiert. Er ist aus Alabama (ich glaubte, er wäre aus einer der karibischen Inseln.))
(H. bringt Erika um 8 zum LA City Coll. für Test, 12h geht sie zu Dr. Catz.) 10 – 12 Rob. S.Cohen bei mir (er ist in diesem quarter in San Diego jetzt mit Frau und Tochter im eigenen Auto hergekommen. Wohnt im Bel Air Sands Hotel, wo Sunset den S. D. Freeway kreuzt. Gestern Abend hat er in einer Synagoge gesprochen; ich frage, ob er religiös ist; er sagt nein, der Rabbi ist selbst ein Atheist, wie Fr. Aber er legt Wert darauf, dass seine Kinder im Bewusstsein ihrer Abstammung aufwachsen. Ich erzähle, dass Abe Kaplan nach Jerusalem will; er ist sehr erstaunt. Er steht auf dem Standpunkt von Buber, dass es ein Fehler war, Israel als jüdischen Staat zu begründen; es hätte von Anfang an ein jüdisch-arabischer Staat sein sollen. – Er zeigt mir das Inhaltsverzeichnis vom Neurath Buch; es enthält eine vollständige Bibliographie, und eine Reihe von Artikeln, die ursprünglich deutsch oder englisch waren. Es soll dann auch eine deutsche Ausgabe erscheinen. Über meinen Beitrag: Ich sage, ich habe keine Zeit jetzt, muss an Prob. arbeiten. Er schlägt vor : ein Vorwort; aber ich sage, das Vorwort muss von ihm und Marie geschrieben werden; ich könnte eine kurze „Introduction Note“ schreiben. Er hat im Kapitel „Memorial“ aus meiner Autobiographie zitiert; dies will er umschreiben in eine Note, und die kann ich dann nach Belieben ändern oder ergänzen. Damit bin ich einverstanden. – Er sagt, er hat uns mehrmals in Princeton🕮\(Chacha über Ferdinand)\ besucht; wir haben uns damals gegenseitig von unserer Analyse erzählt. Wir haben uns auch beim Stanford Kongress 1960 getroffen. – Er hat viel Reisen in den kommunistischen Ländern von Osteuropa gemacht und Leute besucht, auch in Ostdeutschland; in Jugoslawien hat er sich nahe befreundet mit Markovic und Petrovi\'c. M sei stark von meiner Philosophie beeinflusst, und dadurch auch andere Philosophen dort; dagegen sei P. unter dem Einfluss von Heidegger Schülern in Deutschland geraten, und jetzt ein marxistischer Existenzialist.) –Chacha liest mir vor aus ihrem Brief an Annemarie (über vieles Erfreuliche hier, aber auch Seltsames und weniger Erfreuliches? in Amerika. Über H und mich: manches erfreulich, manches auch anders; „aber die kennst Du ja selbst“.) – Abends mit H und Chacha (Chacha erklärt nochmal ihre Entrüstung über Sven und Gretes Stellung gegen Ferdinand, was ihr so leid tut, weil Ferdinand so schon Minderwertigkeitsgefühle hatte, und es für Annette so schwierig ist, zumal auch Annemarie zu ihr gegen Ferdinand gesprochen hat. Chacha wirft Grete vor, dass sie die Tatsachen entstellt, und stimmt Heini zu, dass Grete zuweilen „verrückt“ sei; Heini hat ihr auch gesagt, dass vor einigen Jahren, als Walters Geschäft zusammenbrach, Grete Falsches über ihn zu den Geschwistern gesagt hat, und Chacha glaubt das jetzt. Ich sage ihr: Ich habe damals auch die Darstellung von beiden Seiten gehört; wir Außenstehenden können da unmöglich entscheiden, wie die Fakten wirklich waren. Aber Chacha glaubt, sie wisse über damals und jetzt genau die objektiven Fakten. Auch z. B. über das antike Bild Götzenbild, das Chachas Mutter besaß und zuletzt an Heinis Tochter Gina gab; es sollte, wenn es mal verkauft würde, der Ertrag an die Geschwister verteilt werden. Heini hat ihr, als er zuletzt in Deutschland war, eine genaue schriftliche Aufstellung über dieses Ding? und vielleicht noch andere Sachen gegeben; daraufhin sagt Chacha: sie weiß jetzt genaue Fakten, wie sie wirklich waren, denn sie habe es jetzt „schwarz auf weiß“!)
Nachmittags fährt uns H. wiederum Westgate bis in Druckbuchstaben:Kearsarge (Dann gehe ich mit Chacha aufgrund des Straßen Adresses K. nach links, W🕮\(Telefonat mit Stocks (… office) und Fay)\ dann Oceano nach S; sehr schöne Gärten. Ich wollte nach der Karte Currituck nach O zurück zum Westg., wo ich diese Straße schon gesehen hat sic. Sie kam aber nicht! sondern Oceano bis Saltair, und diese nach S; nirgendwo eine Straße nach links. Auf Oc. sind sehr schöne Gärten, und wenig Verkehr (weil Sackgasse). Schließlich kommt Saltair auf San Vic. (wo ein sehr hohes modernes Gebäude der Brentwood Savings steht.) Wir kreuzen S. V. (ohne traffic Licht), und gehen lange nach O; kleine Läden, die ich noch nie gesehen habe; bis Montana (Ecke abgeschnitten?, durch Parkplatz). Dann M. nach W bis Bundy; über Gorham nach Hause. Ein schöner Spaziergang, über eine Stunde.) – Abends TV: Sullivan, Smothers Brothers; manches gefällt Chacha gut.
Ich telefoniere mit Fay und dann Stocks über NSF (siehe Notizen; die Situation wird aber nicht klar). Dabei kommt auch Kalish ans phone (er hat von Fay gehört, dass ich das große ms BS anstelle eines reports bei NSF einreichen will; er hat hinein geschaut (vielleicht Lewis ihm gesagt), dass es sehr interessant sei. Auch über stärkere Sprachen z. B. theoretische Sprache und dergleichen; er will das in seinem Brief für reapp. erwähnen; fragt mich auch nach Angaben über Titel der Sammlung, Mitarbeiter beim ersten Band, ich sage: wird vielleicht nächstes Jahr fertig. Er will für reapp. für ein ganzes Jahr ansuchen!) – Abends TV Gunsmoke11https://en.wikipedia.org/wiki/Gunsmoke (leider diesmal ohne Matt).
Election (Stichwahl: Bradley gegen Yorty)12Mayoral Election in Los Angeles; bei den beiden erwähnten Kandidaten handelt es sich um Sam Yorty und Thomas Bradley.. Ich überlege das Problem von NSF; Kalish will für ein ganzes Jahr ansuchen; will ich wirklich so lange? Und ich überlege, wie ich die verschiedenen Möglichkeiten für NSF begründen soll. Dann telefoniere ich mit Stocks. Der sagt: möglichst einfach! Gar nicht meine Berechnung, wie viele Monate ½ usw. Mit Fay telefoniert: Ich möchte gern die Bestände? in den verschiedenen haben, für meinen Brief an NSF. Aber nachmittags 5h telefoniert sie: sie hat alles mit Stocks durchgesprochen und einen sehr kurzen, einfachen Brief aufgesetzt. Sie liest ihn mir vor, und ich bin einverstanden. Sie meint, das Geld würde 🕮 dann bis 30.6.70 reichen, was ja der Endtermin ist, gemäß NSF Brief Juni 68. Ich sage: Vielleicht möchte ich doch die beiden Assistenten bezahlen; aber sie sagt: am einfachsten dann aus meiner Tasche (Nachteil: Einkommensteuer). Ich bin sehr erleichtert; anstatt noch stundenlang nachzugrübeln über die verschiedenen Möglichkeiten, ist jetzt ein Entschluss gefasst; und ich brauche nichts zu formulieren!) – 6h Chacha und H. kommen erschöpft nach Hause (seit 10h sind sie unterwegs; mexikanisches Konsulat, Einkäufe, besonders ein Kleid für Chacha.) –
Yorty hat gewonnen! gegen den guten Neger Bradley, als mayor von L. A. (Mrs. Mercer sagt dazu: es ist zwar enttäuschend, aber sie hatte große Sorge, dass, wenn B. gewonnen hätte, er ermordet worden wäre, wie Präsident Kennedy, und Robert Kennedy. Durch den Sieg von Y. wird die Polizei jetzt das Gefühl haben, dass sie noch brutaler einschreiten können.) – Abends liest Chacha einen Brief vor; wir sollen raten, von wem an wen er geschrieben ist (es ist mein Brief im Sera Jahrbuch „ein Brief, worin steht, warum man nach Schweden fahren muss “; ich stelle mich unwissend bis beinahe am Ende, vorher sage ich nur „das kommt mir bekannt vor“; und wir haben großen Spass dabei; daran knüpfen noch andere Erinnerungen an 1912 an (ich wollte zuerst mit Frachtschiff nach Mexiko fahren, wo Vater Schöndube mich eingeladen hatte, wenn ich selbst die Reisekasse trage; aber Garthe, den ich überreden wollte mitzukommen, warnte mich, dass der Vater nach „ernsten Absichten“ fragen würde. Chacha sagt, sie war sehr enttäuscht, dass ich nicht kam, und der Vater würde sicherlich freundlich gewesen sein; ich sage aber, es würde doch für mich arg schwierig gewesen sein. Dann erzähle ich, wie ich Garthe und Malotki an der Ostsee besuchte und jedem vorschlug, mit mir nach Schweden zu kommen; aber sie konnten nicht. Malotki half mir, im Hafen von Kolberg (?) einen Frachtdampfer nach Oslo zu finden; und dann fuhr ich mit der Bahn nach Wärmland.))
H. und Chacha ganzen Tag in die Stadt (zum mexikanischen Konsulat, Kleider kaufen; sie nimmt nur ½ Jahresvisum, für ein Jahr 🕮 muss man nachweisen, dass man monatliche Zahlungen aus US bekommt.) –Ich lese den ganzen Tag das Buch von Rodriguez über „confirmation und corroboration“; über Popper und mich (ca 220 ms mim. Diss, sehr gründliche Untersuchung). – Abends sitze ich bei Chacha in ihrem Zimmer. (Sie fragt, warum ich später nicht mehr so romantisch und erfinderisch war wie zur Sera Zeit und Schwedenreise. Ich sage: Das war die Wirkung des Krieges; ich erinnere mich, dass ich nachher in Wiesneck mal sagte: Ich will nicht mehr Volkstänze tanzen, wir sind doch keine Kinder mehr. Der Verlust der vielen guten Freunde war schrecklich; und dann das Kriegserlebnis selbst. Ich erzähle vom Sturm auf den Chemin des Dames; wie ich verwundet wurde und ins Lazarett kam, dann nach Sedan, zusammen mit Gurlt?; und wieder zusammen zurück zum Regiment. Und dann nachträglich noch ‚Erholungsurlaub‘ ca im Mai 1917; und da verlobten wir uns, und fuhren nach Jena; und im August kam ich wiederum nach Wiesneck; da war Kriegstrauung. Dann die Zeit bis Anfang Dez. 1918 in Berlin. Sie beschreibt, wie elend es ihr ging, mit der kümmerlichen Ernährung, und Schwangerschaft. Ich erzähle von meinem pazifistischen Rundbrief, bis das Verbot vom Oberbefehlshaber kam. Das Ganze wusste sie gar nicht mehr. Sie war anscheinend auch nicht glücklich mit den Abendsitzungen der Freideutschen Gruppe über die Zukunft Deutschlands; sie fühlte sich schlecht und verstand nicht recht, was die eigentlich wollten. Dann nach dem Krieg die Zeit in Jena; und dann fuhr sie mit Kind nach Wiesneck, während ich noch länger in Jena zu tun hatte. Sie erinnert sich, dass sie mit mir in der sic 1. Mai Umzug mitmarschierte (ich erinnerte nur Margret). Ich erzähle die Warnungen von Prof. Wien. Dann in Wiesneck wohnten wir bei Mama im großen Haus. Schwierigkeiten mit Sex; und bald zogen Margret und Hanne ein und das Unheil fing an. Auf einmal ist es schon 11h geworden!)
Vormittags sehen wir am TV den Film „Zapata“ (Brando als Z., Quinn (der vom „Griechen Zorba“) Z’s Bruder. Das Ganze sehr packend. Nachher lese ich im Terry ein wenig über die mexikanische Revolution. – Abends hole ich mein Kriegstagebuch 1914 – 18, weil Chacha wünscht, 🕮 dass ich ihr genauer angebe, wo und wann ich immer war im Krieg. Ich erzähle einiges von den Karpaten, Schmiedeberg, auch Absturz von Fritz; Ausbildung in Döberitz. Vieles ist im Tagebuch in Bleistift stenografisch geschrieben und schlecht lesbar. Bei Döberitz erkläre ich, dass ich einige Nachteile gegenüber den anderen durch Lesen und Intelligenz zu überwinden mich bemühte. Um 9h erinnert Hanneli, dass es Zeit für mich ist; aber erst kurz vor 10 gehe ich wirklich fort; Chacha ist unersättlich mit Fragen und würde am liebsten noch stundenlang fortsetzen.
Ich übersetze Briefe: Chacha hat Notizen für einen an die Freundin von Heini aus S. Barbara, die später nach Afrika will. H. will einen deutschen Empfehlungsbrief für Smart an amerikanische Stellen verschicken. – Nachmittags 3 ½ – 7 bei Jokls, Mia und Wim hier. (Wim ist ganz in seinem Element. Kennt alle Menschen, die erwähnt werden, und Bücher, und Musik. Über das Giftgas, das vom Flugzeug auf den Berkeley campus gelassen wurde, während die Nations Garde Männer den campus umringten und niemanden hinaus ließen! Über die Zustände in Staatshospitälern. – Jokls erzählen über die traurige Situation von Klopfers: Sie wohnen in einem bungalow in dem Altersheim in Carmel Valley; er hat eine sehr schwere Krankheit, vielleicht Parkinson, und ist anscheinend senil geworden; seine Frau bemüht sich sehr um ihn, kann aber nicht mehr Auto fahren, und so leben sie einsam und verlassen. – Über Russell: Mia hat ihm zum Geburtstag geschrieben, und er hat mit eigener Hand geantwortet. Ich sage: Ich hatte es auch vor, aber bin nicht mehr dazu gekommen.)
VI / 1969 Ich helfe H. für Smart (er hat ihr einen Empfehlungsbrief einer Institution in München geschickt; ich übersetze es, zusammen mit H., ins Englische. Ebenso einen Brief von Heidi; aber zum 2. Teil, den H. für sie formuliert hat, sagt sie, er könne stärker formuliert werden; ich sage, sie soll sich zunächst mit Heidi über den deutschen Text einigen; dann wollen wir ihn übersetzen. – Mit Chacha (Ich gebe ihr Vorgänge und Daten aus meinen Kriegstagebüchern 1914 – 18 an, und erzähle einiges dazu; besonders über die verschiedenen „Fahrten zur Front“ von Schmiedeberg, die meist nach einigen Tagen zurückfuhren. Ich kann Semendria in keinem Atlas finden. Über Krotoszyn; mein Antrag, an die Front zu kommen; Urlaub nach Hamburg bekommen, wo dann Grete mit Mama waren, und dann plötzlich 🕮\Herbert Stussig\ der Befehl: Abfahrt zur Front, kein Urlaub nach Hamburg!)
H’s Geburtstag. 12h H. bringt im Auto Herbert Stussig her (er war in Colombia &Brit. Guyana, für Vorträge über Industriemanagement an Universitäten, und Beratung. Er erzählt von fantastischer moose Jagd mit kleinem Flugzeug in Alaska und sonstigen Reisen. Nach langem nap, fahren wir nachmittags die Kanter ganz hinauf, einschließlich die Schleife, vorbei an meinem Traumhaus, bis zum Ende, dann lange hinabgegangen, mit schönem Ausblick. Dann schlägt er vor: Mulholland, den er mal gefahren ist vor vielen Jahren, bis schließlich zum Meer hinunter. Wir fahren Mulh. und dann, wie mit Merkenthalers, durch Topanga nach Hause. Herbert war in L. A. bei der Edison elektrischen Gesellschaft, als junger Ingenieur nach Absolvierung der technischen Hochschule Karlsruhe. – Anfangs finde ich ihn langweilig, aber er ist doch intelligent und an vielen Dingen interessiert und weiß überall sehr gut Bescheid. Ganz müde kommen wir um 8h nach Hause. Wir essen und plaudern bis 10 ¼. (Ich sage vorher zu Chacha, er könnte doch auch ein Taxi nehmen und Chacha macht dann beim Essen, bevor H. kommt, Bemerkungen darüber, dass sie uns so lange gefahren hat, und dass sie kürzlich eine Unterleibsoperation hatte; aber er reagiert nicht darauf.))
9 ½ – 12 ½Brooks Colburn hier. (Briefe ). (H. und Chacha zum Flughafen, wegen Chachas Flugkarte; sehr umständlich und zeitraubend.) – Nachmittags gelesen, gekramt.
[Nachmittags H. und Ch. ins Theater; eine Negergruppe spielt „Trumpets of the Lord“; sie sind ganz begeistert darüber, wie gut es gespielt wurde, mit ballettartigen Bewegungen.] Abends lese ich Chacha weiter vor, aus meinem Kriegstagebuch (Aug. 1916 in Jena, der „Bruch“; und Mutters Entsetzen darüber.) 🕮\Erikas Graduation (wir drei und Dr. Kulka)\
(H. und Chacha zu Einkäufen in die Stadt.) Gelesen und gekramt; Post. – Abends wiederum Chacha aus Kriegstagebuch vorgelesen: (Sept. 1916 zur Westfront. Thillot, ruhig. Dann in die Vaux Gegend, bei Verdun.)
Jamison ms angesehen. (H. und Chacha in die Stadt für Einkäufe. Kleid 10 $!)
(Wir drei und Dr. Kulka nach Ojai für Erika’s Graduat. 8 ½ Abfahrt, nach 10 dort (in Erikas Zimmer. H. und E. packen alles in den Auto trunk). 11 – 12 die Feier (Ansprache von Lacey: Er spricht von Prinzipien, dann zählt er viele neue Sachen und Lehrkräfte auf für nächstes Jahr; es klingt zu sehr nach Propaganda. Ein Neger Oma Galloway spielt sehr schön Klavier: Bach; er wird oft herkommen zur Schule, da auch einen neuen Chor einrichten. Dr. Jon S. Mangon (sein Fach ist Latein und Griechisch; er erzählt von Studenten, die mit ihm studiert haben). Dann gibt Lacey die Diplome aus für 5 Mädchen und einen Jungen. (Unter den Mädchen auch Ilona Haydon, die mal hier gewesen ist.). Dann dürfen die Graduierten endlich zu ihren Eltern usw. gehen und deren Glückwünsche empfangen.) –Nachher lege ich mich zum nap Nachher gehe ich mit Chacha zum „Ronda“ Restaurant; dort kommt auch Frau Kruiger zu unserem Tisch. Sie sagt, wie sie Freude an Erika gehabt hat; sie war immer offen und ehrlich. – Mit Chacha zu Erikas Zimmer zurück, für unsere naps; ich in Erikas Bett, Chacha im Nebenzimmer. – Nachher kommt H. und Erika vom Picknick zurück, wo sie mit anderen Kindern auf einem hochgelegenen K Platz waren; dort war Sonne, während unten der Himmel bedeckt war, sodass wir die Berge nicht sehen konnten. Letztes Einpacken, Rückfahrt am Meer entlang, Malibu usw.; dann 🕮\zu Kuhns (auch Jamison) / Chachas Abflug nach Mexiko\ bringen wir Dr. Kulka nach Hause, und Chacha geht noch hinauf, die Wohnung ansehen; sie ist entsetzt über das Durcheinander vieler an sich schöner Sachen aus vielen verschiedenen Ländern. 7h zu Hause.
Mit H. und Chacha zu Kuhns (dort 11 – 2 ¼; Larry, Pauline; Kinder: Laura und Paul; auch Jamisondort. – Chacha bewundert das schöne von Neutra gebaute Haus. Dann spazieren, die Frauen auf dem unteren Stalbriggs?weg. – Wir 3 Männer auf der Straße. Siehe K Jamison. Ich gebe J. das BS ms, das ich irrtümlich an Philosophie, Harvard adressiert hatte. Er ist nett, und sehr gescheit. Er wird angestellt sein in Stanford, department von Arrow (mathematische Statistik oder Ökonomie?). Er arbeitet jetzt bei Gen. El. für Commun. Satellite. Für sie fährt er nach Brasilien; weil die Regierung dort bei Gen. El. einen eigenen Satelliten bestellt hat; auch für Unterrichtszwecke: TV.) – Nachmittags Jokl’s kurz hier zum Abschied (Chacha gibt ihr die rote, aus mexikanischem Band genähte Tasche, sie ist sichtlich erfreut; sie fahren in einigen Wochen nach England). – Abends nochmal kurz Kriegstagebuch. Chacha erzählt vom Hochzeitsplatz im Wald. Sie sagt, sie möchte so gern nochmal herkommen: entweder bei Rückreise, einfach Seitentrip von Europaflug; oder, wenn sie doch nächsten Winter noch in Mexiko bleibt (was sie sich sehr wünscht, wegen elendem Winterwetter drüben), vorausgesetzt, dass sie eine Beschäftigung in Mexiko finden kann, z. B. bei Nena) dann wiederum einen Hin- und Rückflug hierher.
11h H. und ich bringen Chacha zum Flugplatz. ( 601, 11:55 nach Mex.) (Sie ist sehr bewegt über den Abschied; zuletzt, als sie schon in Schlange steht und wir neben ihr gehen, kann sie die Tränen nicht mehr zurückhalten. Vorher sage ich ihr noch, Annette und Ferdinand sehr herzlich zu grüßen, und dass ich beide sehr gern mag, und sie herzlich hier willkommen sind.) (Sie fährt zunächst zu Grete; wird den gemeinsam gelegten Geburtstag der 3 Schwestern feiern, und dann wahrscheinlich zu Nena nach Oaxaca. Zuletzt zu Hause hat sie mir noch diesen schönen Augenschutz geschenkt. Ich habe ihr noch auf Wunsch 🕮 eine Skizze der Straßen in der Nachbarschaft gezeichnet, wo wir spazieren gegangen sind.) – Nachmittags vieles aufgearbeitet (Rechnungen bezahlt; komplizierten ballot für Senat, und dergleichen.)
9 ½ – 12 ½Colburn hier. (Briefe diktiert). – Beim Mittagessen schreit Erika sehr aufgeregt, und schlägt mit der Faust auf den Tisch, weil Schwierigkeiten bestehen in der Frage ihrer Unterkunft im Sommer. Sie möchte irgendwo ein Einzelzimmer haben, am liebsten in einer kleinen Wohnung mit einem anderen Mädchen. Aber sie ist böse, weil sie voraussieht, dass sie vielleicht im college im dorm schlafen müsse. Ich sage, sie kann doch sehr glücklich sich fühlen, dass sie nicht noch ein weiteres Jahr auf die Schule gehen muss, und dass sie dies durch ihre eigene Tüchtigkeit erreicht hat. – Nachmittags diktierte Briefe fertig gemacht, und eingelaufene Post durchgesehen.
Gelesen; besonders Bartley III (mim. 1969): „Wittgenstein und Popper als österreichische Schullehrer“ (sehr interessant; er sagt, dass beide kommen aus der österreichischen Schulreformbewegung; beide, Popper und der späte Wittg., sind gegen Atomismus und Positivismus, für Konfigurationismus, nämlich Gestaltpsychologie. Allerlei interessantes Biographisches über beide; beide haben bei Bühler studiert.) Nachmittags gehen H und E auf Suche nach einem Zimmer für Erika für den Sommer. Sie finden ein gutes bei einer Witwe mit Tochter, in der Gegend des Mormonentempels. – Abends über Autokauf für Erika. Ich sage: lieber ein gebrauchtes , besonders am Anfang; und sie stimmen zu.
Ich lese in Pasquinelli, Neoempirismo; darin sind 6 Aufsätze von mir übersetzt (k: [1969-2]).
Einiges gelesen in Poppers Conj. &Refut. (Aufsatz mit demselben Titel.)
Endlich wiederum am Art. I, Umarbeitung (“The Aim“). (Manche Teile, besonders am Anfang mit den Formeln, kann ich ziemlich einfach beibehalten. Aber ich schreibe ausführlichere Bemerkungen 🕮 über die beiden pr-Begriffe. Und über Terminologie von ich. (Ich akzeptiere Savages Term „personal prob.“).)
Weiter an Art. I (Erika zieht um in ein eigenes Zimmer bei einer netten Frau.)
Weiter am ms Art. I.
Vormittags BrooksC hier. (Wir verpacken Enc.Phil. Band 2 für Rücksendung; mehrere Briefe). Nachmittags am ms Art. I. [H. zu Dr. Steinberg; er ist zufrieden mit dem Zustand ihres Kehlkopfes.]
(Zum Haarschneider) nachher spazieren: Montana, Bundy, Gorham; das alles erinnert mich an Chacha. –Fay telefoniert: NSF-Beschränkung geht weiter für das kommende akademische Jahr!
Weiter an ms Art. I.
weiter an ms Art. I
weiter an ms Art. I: erster Text fertig.
weiter an ms Art. I (ms durchgesehen), halb).
Ich finde im alten braunen folder „Symp. London 1965“ meine Diskussionsbemerkungen zu Kyburg, Bar-H., &Salmon: „On rules of acceptance“. Zu meiner Überraschung sage ich dort: Ich teile nicht B.-H.s völlige Ablehnung von solchen Regeln; acc. ist unentbehrlich, z. B. wird im üblichen Gebrauch von prob. die Evidenz einfach akzeptiert. Daraufhin will ich nun in Art. 1 auch meine Stellung zu solchen Regeln modifizieren. – 1:30 zu Dr.Straatsma. (Er bezweifelt, dass Kontaktlinsen von großem Vorteil für mich sein würden; denn zum Lesen und Schreiben muss man dazu noch eine Brille aufsetzen!) – Abends erzählt Erika (vom großen Rockmusikfest, 🕮 wo sie 3 Tage hintereinander war. Leider sind die meisten der Sommerklassen beim S. M. College schon gefüllt! Sie will aber doch im Herbst sicher dorthin gehen, nicht nach S. Barb., falls die sie noch zulassen würden. Denn dort im dorm hat sie kein Einzelzimmer, was sie in Ojai schon lange hatte; darum will sie ihr soeben gemietetes Zimmer behalten. Dann aber wäre es gut, ein Auto zu haben, um zum college zu fahren. VW automatisch gebraucht kostet ca 1800 $! Ich sage, wenn sie ins SM college geht, sparen wir nächstes Jahr die hohen Kosten der Staatscolleges; so könnten wir dann ein Auto finanzieren; aber ich hatte gedacht, es würde so etwa zwischen 800 und 1000 sein; dies Jahr habe ich ja auch viele Ausgaben für Großmutters Reise, nach Mex. und dann von dort hierher und zurück. Hanneli fügt hinzu: und unsere Ausgaben für Operationen. Sie glauben, dass es auch viel billigere gebrauchte amerikanische Autos gibt; sie wollen sich mal umschauen.)
Colburn hier (Briefe an J. und F.) – Nachmittags Post gelesen; Sachen notiert.
Ich lese mit großem Interesse Feigl’s „The Wiener Kreis in America“. (Ich hatte es im Dez. nur vorgelesen bekommen, war zwar interessiert, aber hatte nicht die Muße, es wirklich zu durchdenken und aufzufassen. Es gibt eine Menge teils unbekannte teils vergessene Tatsachen über Wiener Kreis, Wittgenstein, Philosophie in Amerika, die günstige Atmosphäre hier für unsere Ideen; und sehr gute Beleuchtung und Erklärung. Ich bin ganz fasziniert durch das Lesen; es tut mir nochmal extra leid, dass es nicht möglich war, Feigl nach Kalifornien zu bringen.) – 7 ½H und E kommen nach Hause: Sie haben ein Auto gefunden, das jemand, der fortfliegen will, eilig verkaufen will gegen bar; ein Oldmobile; H’s Auto repair Mann Idecker🕮 kennt das Auto; er wird es nochmal gründlich untersuchen; es ist von 1964; Preis nur 750 $. Beide sind begeistert über den Fund; und Erika ist sehr glücklich, dass alle ihre Wünsche erfüllt sind: nettes Zimmer, nette Frau, Hündchen, und nun sogar ein Auto.)
Hempel telefoniert (Diane und Toby sind nach Israel geflogen, er hat soeben NL bekommen „gut angekommen“; nachher wollen sie vielleicht noch nach Griechenland. Ich erzähle ihm von Dr. Straatsma: Einstweilen sind Kontaktlinsen nicht ratsam, weil sie nur für Distanz gut sind.) – Vorher hat Arthur Benson telefoniert (ich gratuliere zur Heirat; sie fliegen heute nach Deutschland und Österreich.) –Frau Jokl telefoniert (sie fliegen Sa, 28. nach England.) Erika kann von Fred telefonisch Auskunft haben über SM Coll (sie soll dort möglichst Marsh als counsellor nehmen; Fred wohnt bei ihnen, während sie fort sind; er geht zur Arbeit 12 – 8.)
Ich lese Jeffrey’s Rez. für JSL (Miller’s „Paradox von confirmation“, und eine Reihe anderer Aufsätze; ich schreibe Notizen für einen Brief an J. aber dann überlege ich, dass es sich doch wohl nicht lohnt; vielleicht lese ich ihm diese Bemerkungen vor, wenn er mal wieder herkommt.)
(Noch einiges gelesen Auf den vorhergehenden Eintrag verweisender Pfeil).
Endlich wiederum zurück zum msArt. I. (für Sektion „Acceptance“ habe ich noch gefunden: im folder vonLondon Coll. 1965 ms für Diskussion über Acc., über Vorträge von B. H., Salmon, Kyburg.) Ich bin überrascht zu finden, dass ich hier sage: ich will acc. nicht ganz ablassen; denn wir brauchen es ja z. B. für acc. der Evidenz; dazu könnte ich jetzt noch aus BS hinzufügen: für acc. der besonderen allgemeinen assumptions, die man macht für eine besondere investigation; darunter auch phänomenologische). 🕮
[H. und E. zu Browns in Newport. Sie machen wiederum eine Bootfahrt mit, aber mit allerhand fremden Leuten. E. fährt das Auto hin und zurück, auf freeway; H. sagt, sie fährt sehr gut, und bleibt immer ruhig.] – Ich mache die gestern überlegten Änderungen in Sektion „Acceptance“, und dann die letzte Sektion, mit den wirklich behaupteten Sätzen, darunter die analytische C-Aussage. Dies im wesentlichen wie früher.
Das ganze ms Art. 1 nochmal sorgfältig durchgelesen und zum Tippen fertig gemacht. – Ich telefoniere mit Cal. Press. Zachary ist jetzt mit anderem beschäftigt; ich spreche darum mit Henon, auch sponsored?editor. Der sagt, er wird die Sachen jetzt einstweilen behandeln; später wird wahrscheinlich Z. sie wieder übernehmen. Ich sage ihm, dass, wegen meiner Augenoperation, Jeffrey wird die editorial Arbeit machen: Korrespondenz mit den anderen Autoren; die ms werden vermutlich bald fertig sein.)
VII / 1969Stegmüller’s neues Buch (über Erklärung wissenschaftliche Erklärung ist gekommen: ein großer Band von 812 Seiten). Ich lese darin über H-O Methode der Explikation von Erklärung, über Dilthey und die Methode des „Verstehens“ in der Geisteswissenschaft. Über Kausalmodalitäten (besonders auch meine eigenen).
Vormittags Erika macht ihre Autofahrprüfung (sie macht es sehr gut; nur ein Fehler. Bei Linksbiegung ist sie nicht ganz genug nach links eingebogen.) Danach gibt man ihr sofort die driver’s lic.) Noch Überlegungen zu Art. 1. (Ich finde noch eine Menge alte Notizen dazu. Ich überlege, ob ich noch einiges darüber ins schon fertig abgeschlossene ms einfügen soll.) –Brief von Hanne: Johannes und Sabine haben eine Frau für 4 Tage je Woche angestellt; sie bekommt monatlich DM 300; Johannes und Sabine wollen es aber nur von mir annehmen, weil Küstermanns schon überladen sind: für Bekleidung der Jungens, Amrum Ferien, usw. 🕮
Vormittags 9 ½ – 12 ½Colburn hier. (Briefe diktiert; auch einen sehr lobenden an Stegmüller über sein neues Buch „Wissenschaftliche Erklärung“.) –Ich sage H., dass ich überlege, ob ich vielleicht doch wenn ich ins Wohnstift ziehe, lieber nach Dießen gehen soll. (Sie überlegt, ob sie dann vielleicht ihre Wohnung am Platz nach Dießen verlegen soll; falls dann könnte ich später wählen, welche von beiden Wohnungen ich nehme und welche ich aufgebe. Ich schlage vor, dass sie mal an Eline schreibt, dass die mit der ihr bekannten Direktorin von Dießen telefoniert, um zu hören, ob man sich dorthin anmelden kann für eine gewisse Zeit, z. B. Frühling 1971.)
Überlegungen für morgen, M und K.
M&K hier (Gespräch 10 ½ – nach 2. Ich hatte gar nicht bemerkt, wie die Zeit verflog! K. gibt weitere Korrekturen für BS. Ich gebe ihm „Uncertain Evidence“ ms mit; ich erkläre den problematischen Punkt: gegen Ende die „Irrelevanzregel“; sie haben ebenso Bedenken wie Jeffrey. – Betsy und Ellen kommen, Gordon abzuholen; H. sagt, dass wir gerne mal beide mit ihren Frauen zusammen hier hätten, vielleicht mal einen Sonntagnachmittag; sie nehmen mit Freude an; es wird aber noch kein Datum verabredet.) – Über Gespräche notiert. Abends Brief geschrieben an Hanne und Hans Arnold (dass ich Johannes geschrieben habe, und die Bank beauftragt habe, ihnen monatlich 300 DM zu schicken; mein Gehalt ist für ein weiteres Jahr verlängert worden.)
Auf Vorschlag von M und K schreibe ich eine Einfügung für § 3, um zu erklären wieso die individuellen? Konstanten logische Konstanten sind.
auf den vorigen Eintrag verweisender Pfeil wird zu kompliziert; ich streiche dies auf den vorigen Eintrag verweisender Pfeil und sage einfach: ein Modell ordnet jedem Prädikat eine Extension zu. – Ebenso auf M und K Vorschlag schreibe ich klarere Erklärung über Identifizierung von Propositionen mit ihren Wahrheitsmengen. –Chacha Brief (großer Kummer über Gretes und Svens Vorwürfe gegen Ferdinand; sie ist ganz auseinander mit Grete, ist wiederum zu Mädele gezogen. Diese fährt sie nun im Auto nach Oaxaca. – Ich antworte, lege Hannes Brief bei, ich sage, dass ich jetzt monatlich 300 DM an Johannes überweisen lasse, frage sie, ob 🕮 es ihr recht ist, wenn ich den kleinen DA (160 DM) an sie einstelle, bis sie wieder in Deutschland ist.)
Colburn 9 ½ – 12 ½. (Hauptsächlich Briefe. Ich sage, BS& 14 ist seit Monaten verschwunden, wir wollen es suchen; er schaut zuerst unter den Rolltisch, zieht den obersten folder im 2. Fach heraus und sagt: Dies ist & 14A! Ich kann es kaum glauben! Darunter liegt 14B darunter 14C. (Meine hypothetische Erklärung: diese 3 folder waren bisher von einigen Zeitschriften zugedeckt; vor einigen Tagen habe ich die genommen und am sic hier im Sessel abends gelesen, und dann die Zeitschriften zu anderen Zeitschriften gelegt. So waren jetzt zum ersten Mal die lang vermissten folder sichtbar. Ich hatte aus meinen Notizen festgestellt, und Mrs. Turman bestätigte es, dass sie schon Ende Dez. alle DM von § 14 getippt hatte; ich habe dabei notiert, dass ich sie noch nicht revidiert hatte.)) – Nachmittags Briefe fertig gemacht; und gekramt. – (Abends nach dem Bad zum ersten Mal wieder Haare gewaschen, ermutigt durch Dr. Straatsmas Bemerkungen, dass es jetzt wieder wie früher geht.)
Weiter DM§ 14 revidiert. – Nachmittags 3 ½ – 5 Champawat hier. (Er bringt mir seine Diss., offiziell getippt, mit liebevoller Widmung hineingeschrieben. Er spricht auch über einen Plan, Aufsätze von mir in einer neuen Anthologie zu sammeln, vielleicht auch Übersetzungen von deutschen (er hat zwar in Deutschland das sic verlangte Sprachprüfung gemacht, kann es aber nur schlecht. Ich rate ihm, mit Feigl zu korrespondieren.) Er erzählt allerhand über Feyerabend (siehe dessen K?).) – Weiter DM revidiert.
Weiter DM§ 14 revidiert (die 3 Abbildungen vom Farbenraum übertragen auf ein DM) für § 15) und am msArt. 1 (aus „Aim“) gearbeitet.
ms BS § Farbenraum fertig gemacht.
Vormittags Mrs. Turman hier (ich gebe ihr das fertige ms von Art. 1 (auch das besondere Blatt mit den 3 Figurenügung zu sein, aber die Vorlage ist zu unscharf, um es zu entziffernSinn?).) – Ich beginne Arbeit an BS§ 15 ms(über und („methodologische Regeln“, die ich jetzt einfach „Regeln für IL“ nenne. Ich habe mir überlegt, dass diese Regeln zum reinen IL gehören, 🕮 falls sie nicht speziell sich auf einen bestimmten Fall?, z. B. Farbenraum, beziehen; denn das Sprechen von Dreiecken, und Angabe von Seitenlängen geschieht ja auch in metrischer Geometrie als Teil der mathematischen (nicht physikalischen) Geometrie.)
Weiter an § 15. (Da sind einige Probleme in Bezug auf die „basic regions“.)
Weiter an § 15. (Ich hatte gesagt, „die Distanz zweier b, ist definiert durch die Distanz zwischen ihren Hauptpunkten“; ich dachte dabei an die Lehrsätze über den Schwerpunkt von Körpern; aber der gilt ja nicht für beliebige Körper, wohl aber für Kugeln; ich lese in Hans13Es könnte das Buch von Hans Hahn, Mathematische Physik, Leipzig 1924, gemeint sein.theoretische Physik nach.)
9 ½ – 12 ½Colburn hier. (Meist Briefe diktiert.) Nachmittags Briefe fertig gemacht und k-Karten geschrieben. In Fann’s Sammlung von memories über Wittgenstein14Vermutlich K. T. Fann, Wittgenstein, The Man and His Philosophy, New York 1967. (auch 6 Seiten aus meiner Autobiographie) gelesen.
Überlegungen zu § 15. (Ich lese im Holton über Newtons Gesetz der allgemeinen Gravitation; die Vereinfachung durch Schwerpunkt ist im allgemeinen nicht anwendbar. Faszinierend ist die Entdeckung weiterer Planeten, und Bode’s Gesetz15Vielleicht https://de.wikipedia.org/wiki/Titius-Bode-Reihe.) Mittags zu Frau Turman. (Ich bringe ihr neue D.M., sie gibt mir getippte DM, (Art. 1 beinahe fertig, und von § 15 einige korrigierte).)
(Ich überlege zu basic regions im Att Raum: ich will eine höchste Weite festlegen; und für die Distanz zwischen basic regions doch einfach die Mittelpunkte nehmen, weil diese Regionen ja sehr klein sind im Vergleich zum G.) – Abends am TV: Man sieht vom Apollo Raumschiff aus die Erde; und dann das Innere der Kapsel; es scheint größer als früher. – Heute ist Brief von Annettesic(sie wollen 16.-20.8. hier sein; dann mit Auto große Reise durchs ganze Land, dann Schiff von NY.)
Weiter an § 15 (Definition und Theoreme über basis Regionen und zulässige Regionen. Überlegungen über Definition der Distanz zweier basic Regionen durch die Distanz der Mittelpunkte.)
Weiter an § 15. – Brief (& Karte) von Chacha: Sie wünscht, dass wir nach Oaxaca kommen, und schildert es sehr anziehend. Sie schreibt auch über Weizsäcker: Er wird nach München kommen (er will ein Institut für Zukunftsforschung gründen, im Rahmen der Planck Gesellschaft). 🕮
Weiter an § 15 (Basic regions).
TV: astronauts auf dem Wege zum Mond.
Nachmittag und Abend: TV: Landing on the Moon. Sie stellen ein kleines TV auf, und so sieht man dann (was ich vorher gesehen hatte als simulation, aber klar erkennbar) jetzt in Wirklichkeit, aber sehr schlecht erkennbar. Es ist aufregend. Ich muss mich immer wieder überzeugen, dass ich hier wirklich die Männer auf dem Mond herumgehen sehe und Sachen aufstellen: die Flagge, und verschiedenen Apparate; was ich vor Jahrzehnten mal so ähnlich in sci. fi. gesehen hatte; ich kann es kaum fassen, dass dies jetzt die Wirklichkeit ist, und zwar in demselben Augenblick.
DM von Art. 1 revidiert. – (Mittags Erika fährt mich in ihrem Auto, das ich jetzt zum ersten Mal sehe, bis zur Kiowa; das Auto ist wirklich sehr schön und gut, big außen und innen; hat doch power steering‚ wie sie gesagt hatte, aber H. nicht glauben wollte. Sie war einige Tage in Ojai; dort verwahrt Ilona das Haus einer Familie, und so konnte sie auch dort wohnen. Erika überlegt, ob sie nicht durch Übersetzung vom Deutschen ins Englische Geld verdienen könnte; sie dachte beim Deutsch department UCLA anzufragen; aber ich glaube nicht, dass da gute Chance ist.)
9 ½ – 12 ½Colburn hier. (Einige Briefe; Adresslabels für spätere Versendung von Art. 1). –Brief von Chacha: Nena will für 3 Wochen oder so nach Chicago mit einer Freundin, die sie dorthin eingeladen hat, und möchte ihr Haus vermieten für die Zeit ($1000 Pesos = 80 $ im Monat). Sie sagt, ich würde ein getrenntes „department“ haben, ein Zimmer zum Wohnen und Schlafen für mich, eigenes Bad und Clo; dahinter Veranda und Ausblick in eine Schlucht, nicht auf andere Häuser; sie würde sich sehr freuen, und wir doch sicher auch. Wir überlegen es gleich ernstlich. H. meint, Erika würde nicht mitkommen wollen, weil sie dort keine jungen Leute hat. –Später kommt Erika. (Sie ist begeistert, und möchte gern mitkommen!) – Abends, als H. aus ist, kommt E. nochmal hinauf, um das Geld zu holen; $ 10; sie hat den netten jungen Hund Shena bei sich, und will noch jetzt (4 ½) allein in ihrem Auto nach Ojai zurück; sie fährt am Meer entlang, nicht freeway. 🕮
(Haarschneider und Spaziergang). – Mit H. noch weitere Überlegungen über Mex. (Die Hauptfrage ist das Mietauto. Mir scheint, in Oaxaca ist zu wenig Chance, besser in Mex. H. meint, wenn die Fahrt zu lang ist für mich (8 Stunden), könnte ich mit Flugzeug weiterfliegen.
– Ich überlege noch, ob ich einiges an meiner Arbeit hier noch beenden könnte. Der Artikel 1 ist fertig (vielleicht aber noch Hinzufügung über Methodologie, angeregt durch die Bemerkungen über Darwins Theorie von Thomas Kuhn). Ich möchte, wenn möglich, auch gern noch § 15 über Basic Regions fertig machen; oder wenigstens den ersten Teil, der schon als ms in den letzten Wochen geschrieben ist, in die geplante bessere Form umformen, wo einige Definitionen und Theoremformeln mit D und T aufgestellt werden.)
(Mit passport agency telefoniert; mein Pass ist abgelaufen, schon 1968; ich muss für einen neuen ansuchen; ich muss persönlich hinkommen.) – Überlegung über die \(\eta{}\)-Werte in beschränktem Att-Raum; die \(\gamma{}\)’s müssen natürlich vergrössert werden. Das ist eine automatische Folge davon, dass wir für den neuen Raum eine normalisierte weitere Option einführen. Aber ich habe intuitiv die Idee, dass die \(\eta{}\)’s ungeändert bleiben sollten, und definitiv die alten Distanzen beibehalten werden sollten; sonst würden keine Distanzen als groß erscheinen, und daher der Ähnlichkeitseinfluss vernachlässigt werden.
Ich verfolge weiter die gestrige Idee. Da der beschränkte Raum ein nicht-konservativer Teilraum ist, gilt die übliche Regel (R 6 – 1) hier nicht? Stattdessen habe ich in § 6 ein neues C’ eingeführt. Mit Hilfe davon kann ich nun die neuen \(\gamma{}\) und \(\eta{}_{lj}’\) bestimmen. – Abends 6 ½ geht H. fort für einen Topanga Marathon, bis morgen Nachmittag. Erika kommt, um mein Abendessen zu besorgen. Sie hat auch den netten jungen Schäferhund Shena mit hier. Sie erzählt, dass sie gestern Abend Volkstänze hatte in Ojai, wo sie jetzt eine Zeit bei Ilona ist; dann haben sie alle früheren Schulfreunde, die dabei waren, in ihr Haus eingeladen; das ging bis nachts 2h.
Weiter Berechnungen und Überlegungen für \(\eta{}\)-Parameter in Sprache, die einen beschränkten Att. Raum hat. – Mittags 3 Sachen zu Frau Turman gebracht für Korrekturen. Erika hat mich heute versorgt, weil H. noch im Topanga Marathon war. 🕮\Tony Anderson wieder hier / zu Dr. Rimer\
Weiter an dem Problem (\(\eta{}\)-Werte für beschränkten Raum).
(Weiter an dem Problem (\(\eta{}\)-Werte für beschränkten Raum); die neuen \(\eta{}\)-Werte können nicht gewählt werden; sie sind durch die alten \(\eta{}\)- und \(\gamma{}\)-Werte eindeutig bestimmt.) Ich lege alle diese Notizen ab in AS§ 16, für eventuelle Verwendung.
9 ½ – 12 ½Tony Anderson (zum ersten Mal seit Jan. Colburn hat geheiratet und ist auf Hochzeitsreise, auch nach München und Wien, kommt zurück 2. Woche im Sept.) (Einige Briefe diktiert. Er muss sich erst an die neue Maschine gewöhnen. Dann einige weiße Kästen für Mo Rev. gemacht. – Er hat Pläne für Diss. bei Church: über Churchs oder ähnliche Begriffe von ‚sense‘ mit stärkerer Relation als L-. Er ist editorial assistant für JSL, liest Sachen, besonders nicht-mathematische, und sucht aus die, die für Besprechung in JSL geeignet erscheinen, und macht Liste für Church, der dann die letzte Entscheidung macht. Er sagt, Church ist fleißig dabei, seinen 2. Band der „Logic“ zu schreiben: System mit Typentheorie mit unendlichen Typen; axiomatische Mengenlehre und dergleichen.) – Endlich wieder zurück zu BS§ 15: basic regions. – Ich sage H., könnten wir nicht vielleicht das Auto von Merkenthalers kaufen in Mexiko? Sie ist sehr dafür. Wir besprechen einige Möglichkeiten, vielleicht könnten sie eine Woche nach Oax. zu uns kommen. Später liest sie mir ihren stenografischen Briefentwurf vor, darin steht: „Wir haben uns entschieden, nach Mex. zu kommen“! Ich sage: Ich habe noch nicht die endgültige Entscheidung gemacht. Sie sagt: also dann Entscheidung morgen. Ich: ja. Sie fragt, was meine Bedenken sind. Ich: Es gruselt mir vor allem Schwierigen: Unterkunft, reines Wasser, Sprache, usw.; ich fürchte, dass ich eines Tages mir sagen werde: Warum habe ich mir das aufgehalst?! Und mich nach meinem sicheren ruhigen Platz hier sehne.
1 ½zu Dr. Rimer. (Er macht gründliche Untersuchung. Ich sage, dass ich keine Beschwerden habe, besonders gar nichts mit dem Magen. Er stellt fest, dass alles in Ordnung ist. Aber der Kardiogrammapparat funktioniert nicht! Ich soll ein andermal wiederkommen, bevor oder nach der Mexikoreise, 🕮 es ist nicht eilig. Er erlaubt auch wieder Dexedrin, sogar ½ zweimal täglich, ich sagte ihm, dass ich das früher nahm, aber später auf seinen Rat herabging auf je ¼, als ich 1967 aus Deutschland zurückkam; und dann bald es ganz fortließ.) – Ich mache Entscheidung für Mexikoreise; Erika ist da und ist entzückt. H. schreibt an Merkenthalers, ob wir ihr Auto kaufen könnten, und dass wir vielleicht am 14.8. fliegen würden.
An BS § 15 weiter. (Ich will es unbedingt noch fertig machen bevor wir abreisen.)
Weiter an § 15. (Ich mache ausführliche Angaben darüber, was die Explikation der zulässigen Regionen erreichen soll.) Heute ist ein besonders heisser Tag (ich gehe spazieren mit kurzen Hosen und Sandalen.) – Abends weiter an Brief an Rafael beendet.
Weiter an § 15. (Ich versuche informell zu zeigen, dass meine Explikation von „nützliche Gebiete“ durch den exakt definierten Begriff „zulässige Gebiete“ adäquat ist; das macht einige Schwierigkeiten.)
Weiter an § 15. (Ich mache Fortschritte in der Rechtfertigung der Definition von „adm. regions“. Das wird jetzt besser und klarer. Aber es kostet auch viel Zeit.) – Mir wird beklommen, dass wir vielleicht schon am 14. abreisen; wir haben noch keine Antwort von Merkenthalers. Ich möchte so dringend? den § 15 ms fertig machen vor der Abreise. Andererseits ist aber auch noch so viel zu besorgen (zu Dr. Rimer mit H und E, für Injektion; zu Dr. Werk?, wegen Ohren, weil ich nicht gut höre; zum passport Amt; zum mexikanischen Konsulat; Reiseschecks von der Bank holen; usw.)
Anderson hier vormittags (langen Brief an Springer diktiert; allerhand geordnet.) Er vergisst, eine carbon copy zu machen, darum mach’ ich mir eine Xerox Kopie vom Original.)
Weiter an § 15. (Mia telefoniert; sie sind vorgestern aus Europa zurückgekommen, mit 5 Stunden Verspätung!)
Zur Passport Agency. (Ich zahle 12 für Pass, 2 für schnelle Behandlung; sie werden ihn in einigen Tagen zurückschicken.) Sehr heiß in der Stadt, wir müssen weit entfernt parken. Wir sind froh, dass das erledigt. 🕮– Beim Mittagessen fragt H., ob es mir recht wäre, wenn wir die geplante Reise nach Mexiko aufgeben! Sie ist jetzt so ganz erfüllt von der Tätigkeit am Topanga Center. Die haben auch schon Therapiegruppe mit Kontakt gemacht, auch nackt, und mit Körper und Seele zusammen; das alles ist jetzt sehr erfreulich, weil sie hier etwas lernt, und auch selbst noch dazu beitragen kann. Das ist ihr sehr wichtig für die Zukunft. Auch in Deutschland, für ihre psychologische Arbeit. Ich frage, ob der Wunsch hier zu bleiben, deutlich überwiegt, oder ob sie ambiguous fühlt. Nein, sie sagt, sie ist für hier Bleiben. Ich frage: Wie viel? 5:5, 6:4 oder was? Sie sagt (ohne Rückfrage, wie ich das wohl meine): 7:3! Ich sage: Das ist eine klare, deutliche Präferenz; da brauchen wir gar nicht mehr länger Überlegungen anzustellen. Sie sagt: Du bist doch auch froh, hier mit Deiner Arbeit zu bleiben? Ich: Ja, vielleicht nicht 7:3; aber jedenfalls bin ich sehr gern einverstanden; es wäre mir doch schade, jetzt abzubrechen. Aber ich bitte sie, den Brief so zu schreiben, dass der Hauptanteil zur Planänderung von ihr kommt; sie sagt: Gewiss, das hatte sie auch vor. Ich sage: Sie kann aber doch sagen, (um nicht die ganze Last der Verantwortung auf ihren Schultern zu haben), dass ich sehr in der Arbeit stecke und es ungern unterbrechen würde. So ist also der Mexikobeschluss gefasst. –H. schreibt am Nachmittag einen stenografischen Entwurf für langen Brief an Chacha und liest ihn mir vor; dann tippt sie das Ganze; Merkenthalers bekommen auch eine Kopie, beides „Express“.
Vorbereitungen für meeting morgen (M. hat mein ms „Predicates mit Distanzen“ nachgeprüft; und dann festgestellt, das \(B_a/B\gt 0\) ist, dann und nur dann, wenn an 1 der 3 \(\eta _{il}\)-Werte zwischen engen Grenzen liegt; z. B. für \(\lambda{}=1\): zwischen ½ und ¾. Das scheint mir erstaunlich. Was für Folgerungen sollen wir daraus ziehen?)
10:30 – 1 Diskussion mit M., K. und J. (J. ist zurück aus Brasilien; er wird im Herbst assistant professor sein in Stanford, im department von Econ! bei Arrow, der auch seine Doktorthesis leitet. – Ich erkläre einige Probleme mit ungewisser Evidenz; mein Vorschlag für \(C’(B_p)E=\) Produkt der \(u\)-Werte. Allerdings setzt das Unabhängigkeit voraus, und da muss man Bedenken haben; aber es führt zu der alten \(\lambda{}\)-Formel, nur mit \(nj\)-anstatt c?j. Ich sicgehe Erika hat gutes lunch für uns bereitet, mit Zungen. –🕮 Nachher gehe ich mit M. und J. spazieren, um 3 blocks. Nachher ist mein Unterzeug triefend nass.) – Von Chacha kommt langer Brief (6 Seiten: sie ist so entzückt, dass wir nach Oax. kommen wollen; inzwischen ist unser Brief unterwegs, dass wir doch nicht kommen werden! Zum Glück sagt sie aber nicht, dass Nena jetzt daraufhin nach Chic. fliegen wird, sondern: dass sie dort bleibt, auch wenn wir da sind. Sie meint, das ist genug Platz, ich werde dann das Gastzimmer mit eigenem Bad haben.)
(H. ist noch im großen Marathon, kommt nachmittags 5 zurück, hat abends schon wieder Curtis zu Besuch.) Erika hat diese Tage gut für mich gesorgt; sie hat ein nettes kleines Kätzchen aus Ojai mitgebracht, und ist sehr fröhlich damit. –Ich habe ms von BS§ 15 beendet; ich fange an, es nochmal ganz durchzulesen und Verbesserungen zu machen. –Telegramm von Rafael, hocherfreut über unser Kommen! (Von Chacha ein 6 Seiten langer Brief ( entzückt über unser Kommen; sie
Weiter an Revision von § 15. –Erika kommt; diesmal lässt sie die Katze hier, weil ihre landlady nicht so viele Tiere herum haben will.
9 ½ – 12 ½Anderson hier (bei der Post vom department ist fast keine erste Klasse. Ich habe nicht genug vorbereitet (alle Karten und SD sind schon eingeordnet. Ich diktiere Brief an Mehlberg, dessen Frau gestorben ist; und Rafael, dass wir „aus persönlichen Gründen“ doch nicht nach Mexiko kommen.)) – Nachmittags Sachen gekramt. – Das Kätzchen kommt manchmal zu mir ins Zimmer, wenn ich die Tür offen lasse. Abends, als H. schon zum meeting fort ist, kommt Erika mit Shena. (Ich bleibe am Esstisch und wir amüsieren uns an den beiden jungen Tieren, die sich jagen, aber gut vertragen.) –Erika klagt, dass der Berater am SM college sie nicht wirklich beraten hat; er weiß nur, was man an seinem college nehmen kann, aber nicht, was in S. Cruz nach einem Jahr verlangt werden würde.
Weiter an Revision von § 15. Ich vereinfache in DC(3) die Diskussion über die Wahl von \(\beta{}\); ich streiche die Prozedur mit Halbieren des längsten kombinierten Intervalls; aber ich füge hinzu, dass \(\beta{} = 1\) möglich ist: \(\eta{}\)-dimensionale Kugel, in \(R*\): Quadrate). Erika war zeitweise hier mit Hund und Katze. Dann geht sie, lässt aber die Katze hier; die hat sich sehr mit mir befreundet; als abends H. ausgeht, kommt sie immer zu mir, an den Esstisch, zum Schreibtisch und zum Schlafzimmer.) 🕮\Annette & Ferd. / zu Neutra’s Haus\
Weiter an Revision von § 15. (Die meisten in D4 streiche ich jetzt, weil sie in D1, einschließlich der ass. (i) usw. schon vorhanden sind.) – 5 ½Annette & Ferd. kommen in ihrem?Greyhound Bus von El Paso; bis dahin reisten sie in mexikanischem Bus 3 Tage und Nächte ununterbrochen! Nur ab und zu 30 Min. Pause, für Mahlzeiten und Klo; die Sitze sind zurücklehnbar, ähnlich wie im Flugzeug; so konnten sie doch schlafen. – Sie erzählen auch von der unglücklichen Geschichte mit dem Bau; Sven wollte immer Änderungen machen, die gar nicht hineinpassten, meist verlangt von Waltraud, aus Gründen von Prestige und Vornehmheit; Annette ist erstaunt über Gretes emotionale Reaktion. – 9 ½ ziehe ich mich zurück. (Nicht gut geschlafen.)
Vormittags A. und F. erzählen von Mexiko und Guatemala, und von ihren Plänen (sie wollen? im Bus durch nördliche Staaten nach Osten fahren, nach Chic; dann nach Pittsburgh und Philadelphia, wo sie Freunde haben und vielleicht 2 Wochen bleiben wollen; dann mit Schiff oder isländischem Flugzeug nach Deutschland zurück.) – 5 ½Kuhns kommen herzum (Lary aus Rand, Pauline und Lora von zu Hause. Wir sitzen zunächst im Wohnzimmer, und sie erzählen von Neutra; Lary hat 2 Bücher von N. mit vielen Fotos von Gebäuden mitgebracht. 6h supper zusammen. Dann fahren wir alle zu Neutra (San Diego FrW N!, dann Ventura FW. Golden State FW, zum Silver Lake Blvd. Das Haus ist dicht am Gehsteig, aber vom Haus aus ist die Straße abgeschirmt durch Mauer und Sträucher; man sieht den See, und auf der drübigen Seite des Sees die Reflektion der Lichter am Abhang des drübigen Hügels, der vielleicht schon zum Griffith Park gehört. – Zunächst sitzen wir im unteren Wohnzimmer; eine große Türöffnung zum Musikzimmer wird weit geöffnet; drüben setzt sich Frau N16Dione Niedermann Neutra, geb. Niedermann (1901-1990); vgl. https://neutra.org/the-neutra-legacy/dione-neutra/ an den Flügel und singt Schubertlieder (eine wunderbare Stimme, noch mit 70 Jahren; sie singt ohne Noten, sehr sensitive und fein, mit starkem Gefühl. Ich sitze ganz dicht an der Türöffnung und kann sie gut sehen und hören. Später holt sie ihr Cello. Dann singt sie Lieder, meist Schweizer und deutsche Volkslieder; sie sagt nachher, dass sie im Schweizer Wandervogel war, und Hanne sagt, dass ich in der deutschen Jugendbewegung war, und auch in Freiburg studiert habe. Sie begleitet ihr Singen mit dem Cello; wunderbar, mit schönem Ton und klar, und fein komponiert. Es macht mir großen Eindruck, dabei auch ein Marienlied (Eia Poppeia …); die Volkslieder 🕮 kenne ich alle, außer einigen französischen. Ich sage ihr später, dass es mich stark bewegt hat, und sie freut sich.) – Da sind eine Reihe von anderen Gästen. Die waren vermutlich zum Dinner hier; wiederum sagte N. zu Kuhns, dass wir ja nicht vor 8 kommen sollten; er gab als Grund an, dass er nicht wollte, dass wir das Haus bei Tageslicht sehen [!] Später geht die Frau mit uns zum zwei Treppen hinauf, zum obersten Stock. Dort kann ich bequem auf einem ganz niedrigen Polster, mit Rückpolster, sitzen, vor einem Tisch, wo N.s Bücher ausgebreitet sind. (Nachher sagt Annette, ich sollte doch auch meine Bücher auf dem Tisch im Wohnzimmer ausbreiten, vielleicht im Scherz.) Frau N. berichtet, dass sie nicht nur Frau und Mutter ist, sondern auch Sekretärin. N. diktiert alle mss ihr in die Maschine, und sie muss dann noch den Text aus. Sie steht morgens um 4h auf, er um 5 (ob das nicht übertrieben ist?) Sie macht auch fleißig Gymnastik. Bis zu 35 push-ups. sie sagt, eine Phys hat gefunden, dass auch Leute mit Herzattacke so wie sie besser? fleißig Übungen machen, weil dann außer der Hauptarterie für Herz auch die anderen Arterien sich ausweiten. Ich frage Frau N., ob seine Ideen nicht verwandt sind mit denen vom Bauhaus; sie meint: vielleicht etwas. Später kommt N. selbst, vermutlich nach Abschied der anderen Gäste, und setzt sich neben mich. Ich frage auch nach Bauhaus; aber er schiebt es beiseite (nachher, auf der Heimfahrt, sagt Ferdinand, dass N. das merkwürdig abgetan hat; es sei ganz offenkundig, dass N. viel vom Bauhaus und Corbusier gelernt habe.) N. zeigt uns schöne große Fotos von Häusern; dabei auch seines in der Schweiz, 2500 m hoch! Viel Schnee im Winter; das sind besondere Probleme; die Aussicht aus den großen Fenstern auf die Berge, auch die Jungfrau, sind großartig. Ich frage ihn, wie er die Baumaterialien dahin gebracht hat; er sagt: mit funicullair (es ist nicht klar, ob das nur für Materialien war oder eine große Personenseilbahn). – Um 10 ½ sage ich, dass ich gehen möchte; wir steigen wieder die Treppe hinunter; dabei wird mit erst richtig klar, wo Glasscheiben sind, und wo Spiegel; durch beides wird der Eindruck von großer Weite gegeben; N. sagte: Dies ist wichtig; das Haus selbst ist so klein, das würde einengend wirken; das Grundstück hat sehr kurze Frontlinie. Alles ist ganz offen; die Treppenstufen sind nicht von unten her unterstützt, sondern hängen an runden Metallstangen, die man gleichzeitig als Anhalt für die Hand nimmt; diese Stangen sind oben an einer Metallschiene befestigt. – Heimfahrt mit H. und Erika in unserem Auto; H fährt nur ca 20 – 25 Minuten. Wiederum Golden State FW‚ Ventura FW, S. D. FW, Sunset. sagt: N. ist sicherlich ein sehr bedeutender Architekt mit neuen Ideen; aber er ist zu ehrgeizig, will anscheinend die anderen nicht anerkennen, auch wenn er Wesentliches von ihnen gelernt hat; das muss dann wohl auch schwierig sein für den Sohn, der mit ihm arbeitet.) – Ich lese nicht mehr; schlafe gut, ohne Unterbrechung!
(Vormittags H. und Merkenthalers in die Stadt; und Farmers Markt.) Ich schreibe Tagebuch (und Karte K für Neutra.) 🕮 Spät nachmittags gehe ich ¾ Stunde mit Merkenthalers spazieren: zum Bazar in Wilshire, der aber eben schon geschlossen worden ist. – Merkenthalers reden uns zu, doch noch später mal nach Oaxacazu gehen. – Abends kommt Erika mit ihrem Freund Ted (aus Ojai); sie wollen zusammen im Auto nach San Franc.; vielleicht könnten dann Merkenthalers mit ihnen dorthin fahren.
Ich telefoniere lange mit Jeffrey. (Er fährt am 20. mit Familie für 10 Monate nach England. Ich soll einstweilen nur seine college Adresse benutzen. Er schlägt vor, dass ich die U. Cal. Press frage, ob sie für Humburg einen Vorschuss (vielleicht $ 200) geben könnten. Ich sage, dass ich frühestens Frühjahr 1970 nach Deutschland will; einstweilen, solange ich noch hier bin, kann ich mit der U. Cal. Press. das besprechen. – Er fragt nach der Bibliogr. Ich sage: ich dachte, eine gemeinsame Bibliografie für Band I, für alle Autoren; ich will eine aufstellen und an die Mitarbeiter verschicken; die können dann angeben, welchen Titel sie noch einfügen möchten.) – (H. und Erika gehen vormittags zu der Negerkirche von Mrs. Mercer, wo Chacha so angetan war. Sie waren sehr interessiert.) – Nachmittags 3 ½ – 6 ½wir alle zu Mia. (Sie erzählen von der Sommerreise. Mia? zeigt mir auf der Karte, wo sie überall herumgefahren sind, und an einigen besonders schönen Orten eine Zeit geblieben; im Etschtal; bei Meran und Moter (mit alter Burg, wo die manessische Handschrift des Nibelungenlieds herstammt); dann westlich von den Dolomiten, über Stilfser Joch zum Como See; rätoromanische Gegend, mit Sprüchen an den Häusern. Vorher im oberen Rhonetal. So ging es durch Schweiz, italienisches Tirol, und Tirol. Oft fuhren sie einfach herum und suchten einen schönen Platz zu bleiben; aber das geht nur in den nicht überlaufenen Gegenden.)
Beim Frühstück frage ich Merkenthalers über Studentenunruhenin Mexiko. (Sie sagen, die Regierung hat mal Militär mit tanks aus Pueblo kommen lassen, um auf die Studenten zu schießen oder Tränengas zu spritzen. Sie sagen, alle sind empört über solche übermäßigen Maßnahmen; aber es sind auch oft Übergriffe der Studenten, z. B. Streikerklärungen, wenn viele Studenten lieber zu den Vorlesungen gehen würden. Sie sagen, Mädeles Tochter Brixie und ihr Mann Pepe sind beide Studenten der Anthropologie, und sympathisieren stark mit der Studentenbewegung, 🕮\Gespräch mit Annette\ sind aber auch wieder kritisch gegen einiges. Wegen der Regierungseingriffe haben beide beschlossen, in Deutschland weiter zu studieren und dort einen Grad zu machen.)
Den letzten Tag mit Merkenthalers. (Sie lesen Castanedas Briefe‚und das über Zapata. Ich zeige ihnen das Bild im Escher Buch, mit 4 Treppen auf dem Dach, die ringsum aufwärts gehen (kannst Du mir so ein Haus bauen? Was man zeichnen kann, muss man doch auch bauen können!) Mittags mit Merkenthalers spazieren: bis zum Bundy Drive, und Darlington zurück. (Nachmittags lassen wir uns noch lange über Mexiko erzählen. Aufgrund von Mias Vorbild, hat nun auch H. für uns schon Flugzeugtickets nach A.-Oax. bestellt. – Abends geht H. zum Topanga International Encounter (ich hatte sie heute morgen ermutigt, doch ruhig zu gehen, anstatt es immer aufzugeben; und Ferdinand geht mit ihr. Ich abends mit Annette allein hier, bis 9 ½. (Der Vater Merkenthaler hatte nicht ein Baugeschäft, sondern war Staatsbeamter für Postbauten als Architekt, für den Bezirk Südbaden. Aber nebenher hat er auch Pläne für Privatleute gemacht, was offiziell unter Ferdinands Namen ging. So hat er vom Vater die Methoden und Gesichtspunkte von Hausplänen gelernt. – Annette sagt, dass zwar von der Firma Bauer kein Einkommen jetzt kommt, aber sie hat von der Mutter Bauer auch Aktien bekommen, und von denen hat sie Einkommen. Sie hat ihrer Mutter 3000 DM geschenkt, weil das unterhalb der Grenze für Geschenksteuer ist. Ich sage: aber warum? Das kostet dann später unnötige Erbschaftssteuer. Sie sagt: als Kind nicht viel Steuer; und sie wollten so gern der Mutter das Gefühl geben, dass sie auch einiges für sich selbst besitzt, wovon sie brauchen und verschenken kann. – Annette erzählt, dass Chacha sie gebeten hat, mir auszurichten: wenn es nicht unbequem? wäre für mich, würde sie sich sehr freuen, wenn ich ihr Monatsgeld in Deutschland unvermindert halten würde. – Ich erzähle ihr von meiner Besteigung des Popocatepetl in 1923, und Vulkan-Colima. – Sie sagt, noch bei ihrem Bericht über ihr Einkommen: besser Sie und Annemarie sind besser dran als Annemaries Geschwister; und darum soll ich in erster Linie für die anderen sorgen. – Sie sagt, dass sie wohl nicht vor 2 Jahren ihr eigenes Haus bauen. Sie sagt auf meine Frage, dass Ferd. nicht regelmässig Sonntag in die Kirche geht. Aber wenn er geht, geht sie mit. Sie auch in Mexiko. Ich sage, dass er da eine im Grunde protestantische Einstellung annimmt, nämlich das eigene Gewissen entscheiden zu lassen. Das habe ich auch schon gemerkt, wie er beim vorigen Besuch in LA andeutete, dass er das Verbot der Kirche von Verhütungsmitteln nicht anerkennt. Sie sagt, trotzdem aber hängt er an der Kirche und ihren Lehren. Ich frage, ob? sie nicht versprechen musste, dass die Kinder katholisch aufgezogen werden; sie sagt, sie hat es zwar nicht versprochen, weil der Pfarrer nicht darauf bestand; aber er wünscht es, und darum wird sie es auch tun. – Ich erzähle ihr, dass es mir schon 1968? in Mexiko Eindruck machte, dass sie genau weiß, was sie will und was sie nicht will. – Ich erzähle von unserem ersparten Vermögen, durch Inas Sparmaßnahmen, und dem guten Erfolg; dass mein Gehalt von NSF noch bis Mitte 1970 geht, seit einem Jahr auf die Hälfte reduziert. Und dazu bekomme ich monatlich etwas 🕮\Erika zurück\ von dem Einkommen von meinen Aktien.) 9 ½ Erika kommt und fährt Annette zum Motel.)
Alles fertig gepackt; Erika fährt mit Merkenthalers im Auto ab. (Sie wollen unterwegs campen, vielleicht bei Big Sur; dann Santa Cruz, Erikas Freunde besuchen; dann nach San. Franc.; dann wollen Merkenthalers wieder mit E. halbwegs zurückfahren und dann wieder ihre große Autobusreise antreten.) – [Mrs. Mercer ist wieder, obwohl ihr Fuß noch nicht gut ist, mit ihrer 18-jährigen Tochter Mary-Ann, die soeben die Schule beendet hat, und im Herbst anfangen will, nursing zu lernen.]
9 ½ – 12 ½Anderson hier. (Briefe diktiert: Stegmüller, Bank, Shimony (lang); ich diktiere auch langen Brief an Routledge: Sie hatten mir zu wenig $ für den £-Betrag geschickt. Und sie sollen das Geld immer direkt an meine Bank schicken; nachher zerreiße ich den Brief, weil ich bemerke, dass der erste Teil irrig war: Ich hatte die £-Zahlen von 1968 genommen.)
An BS: Ich sehe die ms aller Sektionen durch, und übertrage alle Randbemerkungen in mein Ex. von BS. (Heute bis § 11 A.) – Bisher haben wir noch nichts von E. und M’s gehört; ich hatte gedacht, sie würden mal anrufen.
An BS: Ich beende die Übertragung von Randbemerkungen. Ich fange an: Bibliogr. –
Weiter an Bibliographie.
Weiter an Bibliographie. Ich lese auch einiges von Hintikka im H-Suppes-Band; er hat gute Ideen und stellt es klar dar; – Parameter \(\alpha{}\) ist vielleicht doch ganz nützlich. Aber: Seine k-Prädikate sind nicht in einer Familie, sondern unabhängig von einander; er hat also nur 2-Familien; das ist doch eine sehr enge Beschränkung.
Weiter an Bibliographie. (Ich lese Suppes über totale Evidenz; voller Missverständnisse.)
Weiter an Bibliographie
Weiter an Bibliographie (Hacking über „personal probability“ gelesen.)
Abends kommt Erika. (Zurück von der Reise mit Merkenthalers; sie hatten sehr schöne Tage zusammen in San Francisco. Dann zusammen in Sta. Cruz; sie konnten dort 🕮\Mia hier\ im Haus mit Nick? wohnen; die anderen waren nicht da; dann war sie noch eine Nacht in Ventura, bei Ed.) –E. berichtet von ihrem Autounglück: vor ca 10 Tagen hat sie beim Vorwärtsfahren zum Parken an der curb ein anderes Auto angekratzt oder eine Delle gemacht; sie ist in ihrem Schreck gleich fortgefahren und hat niemandem etwas gesagt, auch H. nicht. Während Erikas Abwesenheit kam aber ein Brief von Polizei, dass sie das Auto mitbringen muss, weil Verdacht besteht, und sie wollen sehen, ob da Kratzer oder dergleichen sind. H. hat in Erikas Abwesenheit die Polizei angerufen, dass E. nicht hier ist; und die haben es darauf verschoben auf 4.9., nahe S. M. Ave und Purdue, also nicht weit fort. Dann sind sie heute nachmittag zum Club gefahren; die haben es ruhig besprochen und ihnen geraten, was sie tun sollen; der Club hat nach Erikas Aussage einen „report“ geschrieben, der mit E.s Unterschrift hingeschickt wird, und der Club verhandelt dann mit der Polizei, sagt, dass da eine Versicherung besteht usw. Sie sind beide sehr erleichtert, dass dadurch die Sache schon gut vorbereitet ist, wenn sie zur Polizei gehen. – Nachher sage ich H., mich wundert, dass E. nicht lieber vor der Reise schon mit ihr gesprochen hat, um ihr Herz zu erleichtern; und H. stimmt zu.
Weiter an Bibliographie
Bibliographie endlich fertig. –Abends haben H und E eine Gruppe Leute hier, von den Encounter Leuten. (Ich glaubte, H wollte mich holen und mit einigen bekanntmachen; darum blieb ich am Schreibtisch bis 11h. Dann ging ich zu Bett, und las, bis nach 1h, wenn endlich die Party zu Ende war. Nächsten Morgen erzählte H. mir, dass sie noch mit den anderen zum Topanga Haus in Hollywood gefahren ist; dort haben sie dann richtig noch encounter gemacht; hier gelang es ihr nicht, sie dazu zu bringen, und auch nur einige zu Gesellschaften? zu finden, die sie arrangierte. Aber sie war doch zufrieden, dass die vielen Gäste es so sehr genossen, dass sie gar nicht fortzubringen waren; sie hatte auf die Einladung geschrieben 8 – 12.)
H macht mir Frühstück; dann erfahre ich erst, dass sie erst heute früh, gegen 5 oder 6 nach Hause gekommen war! Später kommt auch E., dersic sehr eifrig und tätig gewesen war bei der party. –
Endlich die Bibliographie vollständig fertig.
IX / 1969 Endlich BS§ 16 angefangen. (Über \(\gamma{}\), \(\eta{}\) usw. Hier brauche ich sehr wenig zu ändern.)
Weiter an § 16. – 12 – 2 ½Mia hier. (Sie sagt, ihre Dias von der Europareise sind jetzt aussortiert und geordnet. Wir sollen mal 🕮 abends kommen; dann wollen sie sie uns vorführen. Langen Spaziergang mit Mia (sie fährt uns über den Bundy Drive hinüber, und da gehen wir in ruhiger Gegend schön spazieren. Wir sehen zu, wie junge Männer ganz hoch an den überhohen, kahlen Palmen die fronds17https://www.familyhandyman.com/article/what-are-palm-fronds/ abschneiden. Dann steigt einer ab und zeigt uns: Er hat nicht Klammereisen, wie Telefonarbeiter, sondern nur am Schuh angebracht eine scharfe Spitze, die durch die Rinde hindurchgeht und dadurch festen Halt gibt. Dabei hat er immer ein dickes Seil um den Baum geschlungen und mit Karabiner an seinem Gürtel befestigt. Er liebt anscheinend die Arbeit.) Wir sprechen noch mit Mia über die Mexikoreise. – Nachmittags nach 3 kommt endlich Post (nach 3 Feiertagen); dabei ein Brief von Chacha (starke Bedenken gegen Mias Mitkommen! weil vielleicht auch Böhms kommen.)
Weiter an § 16. (Abends Hempel telefoniert lange; erkundigt sich nach meinen Augen. Diane und Toby waren glücklich zusammen in Israel; jetzt ist Toby wieder nach Boston zurückgefahren. Ich sage, dass wir Weihnachten nach Mexiko fahren; sie können nicht, weil da die Kinder kommen. Er will mir xerox Kopie von seinem Aufsatz (Vortrag) über Entwicklung des Logischen Empirismus schicken; das ist in einem Band mit einer Reihe anderer, ich glaube herausg. von Rescher; ich sage: Soll ich nicht das Buch kaufen; aber er meint: es lohnt wohl kaum. Scriven? und andere sind auch darin. Er ist sehr interessiert, zu erfahren, dass Dr. Straatsma von Kontaktlinsen abgeraten hat, weil ich die meiste Zeit zu Hause bin und lese und schreibe.)
Mrs. Mercer. Vormittags Anderson hier. (Briefe diktiert. Er bringt eine große Menge Post vom department, weil er 2 Wochen nicht hier war. Dabei auch: Lakatos, London proceedings, Band II und III). – Nachmittags Briefe fertig gemacht; in Lakatos Band II gelesen.
In Lakatos Band II gelesen. (Nachmittags telefoniert GertrudJaeger aus Berkeley; sie erzählt von sich; will mir Buch und SD schicken; siehe K!)
Lakatos Band II gelesen (B-H, C., Kyburg, Salmon?).
Lakatos Band II gelesen (B-H, C., Kyburg, Salmon?).
Lakatos Band II gelesen: Lakatos „Appendix“ (100 pp!); manches ist gut, wo er richtig stellt gegen Popper, und meine Ansicht erklärt, mit Hinweis auf meinen Beitrag; aber einiges ist auch verkehrt. Er verweist auf eine Seite im Schilpp Band, in meiner Erwiderung auf Popper, wo ich zeige wie Popper \(c_p\) und \(c_C\) immer durcheinanderbringt. Ich sic spricht (p. 336) vom Ramsey-de Finetti Theorem; dass dies für mich Bestätigung gibt, dass rationale Wettquotienten die Axiome der probability erfüllen: Aber 🕮\Anderson / M. K, Jam / Bohnert telefoniert.\ aber dann macht er einen argen Irrtum; er sagt: C. muss hierfür einen hohen Preis zahlen: Seine Theorie muss jede Referenz auf individuelle? propositions aufgeben (!!), denn „der Beweis des Theorems benötigt das Lemma, dass \(p(h)\neq 0\) für alle konjugierten? propositions“.
Weiter in Lak. Band II gelesen, meist Lak. Appendix. –
10 ½Mia kommt. 11h M., H. und ich fahren zum Recreation Center Swimming Pool: Das ist im Sunset Canyon, unterhalb der dormitories. Sehr schöner großer Teich; das Wasser ist nicht zu kühl, ganz angenehm in der starken Sonne; ich schwimme zum ersten Mal seit Hawaii (oder 67 Amrum). Nachher liegen wir auf der schönen Wiese im Gras, inzwischen sind viele Leute gekommen, aber nicht zu sehr gedrängt (ich liege in der Sonne, aber mit Hose an, meist auf dem Rücken.) Daher ist abends mein Gesicht verbrannt, gerötet.) – Nachmittags noch etwas in Lak. II App. gelesen; er beschreibt Entwicklung meines Zieles: zuerst confirmation, Versuch von numerischen Grad. Dann 1941 Keynes gelesen; dadurch prob. Interesse; aber prob. wurde erklärt durch zwei verschiedene Gedanken: Begriff von confirmation, Wettquotient. Er verweist auf Prob. § 41A: prob?, als Maß für Evidenzsupport, B: als fair? Wettquotient (ferner C: als Schätzung von rf.). Das hatte ich ihm 67 in Stockdorf berichtet, zusammen mit B-H.
Anderson 9 ½ – 12 ½ (2 Briefe, Sachen eingeordnet). – Nachmittags gelesen ms von London (ich konfrontiere meine Aussage, dass Wittgenstein der sic erster die Frage der Verifizierbarkeit aufstellte, mit vielen Zitaten von Comte, Mill, Peirce und anderen; er scheint wirklich Recht zu haben; denn oft wird auch gesagt, dass propositions oder Hypothesen, die die Forderung nicht erfüllen, keinen Sinn haben!)
Weiter London gelesen.
Abends etwas vorbereitet für morgen.
10 ½ – 1 Gespräch mit M, K und Jamison. (Nochmal über Uncertain Evid.) Nach dem Essen spazieren mit M und J. Er fängt jetzt an in Stanford ( in Econ.; als Assist. Prof.!)
K-Karten geschrieben und gelesen. – Nachmittags Bohnert telefoniert.
Endlich wieder zurück zum BS, § 16 über Analogie. –🕮\E. 2 Tage nach Ariz.\
Weiter an § 16.
Weiter an § 16. (Mrs. Mercer; H holt sie ab.)
9 ½ – 12 ½Brooks Colburn ist zurück. (Er hatte Hochzeitsreise, war in England, Oxford, und München, und Schweizer . (Briefe diktiert).)
Weiter an § 16. (Problem für § 4 über Applied IL. Können wir in reiner IL doch über Weite und Distanz von Regionen sprechen? Ich sagte früher: nein; aber jetzt denke ich: Auch in reiner Geometrie sprechen wir über Länge von Seiten und Maß von Winkeln im Dreieck; nur können wir nicht sprechen über Messungsverfahren.)
[E. fährt für 2 Tage mit der cornette Gruppe vom college in einem Schulbus nach Phoenix, Ariz., wo sie bei einem großen Fußballwettspiel in der Pause und nachher mit der Musik herumspazieren.] An § 16, Problem von reiner IL (für § 4.)
An § 16 (Problem von reiner IL für § 4); [nachmittags E. zurück. Es war anscheinend ganz amüsant.]
Endlich Umarbeitung von § 4A (reine und IL) fertig.
An § 16. – Nachmittags Paul Oppenheim telefoniert (macht mir Komplimente über ms Art. I.)
An § 16 (\(\eta{}\)-Kurve). [Später gesamt: § 17.]
An § 16 (\(\eta{}\)-Kurve).
An § 16 (\(\eta{}\)-Kurve) (Überlegungen über \(\eta{}\)-Kurve mit curp?).
(Ich sage H., dass sie die 20 M Darlehen für Gondrellplatz für ihre Wohnung überweisen lassen soll auf ihr Sparkonto; sie ist sehr gerührt darüber; ich sage, dass ich mich freue, es so zu machen, weil sie mir diese Jahre so schön gemacht hat).
An § (16) 17 (Überlegungen und Formeln für \(\eta{}\)-Kurve mit curp?).
12 – 3 ½Heini hier. (Er hat einige Zeit gewohnt bei einem guten Freund in Sta. Barbara; er erzählt von einer dinner party dort, wo auch Art Linkletter18https://en.wikipedia.org/wiki/Art_Linkletterdabei war; er sagt, der ist ein naher Freund von ihm, nennt ihn „Heini“. Da war auch ein Jüngling, vielleicht Student, Sohn eines prominenten Mannes, vielleicht Gesandter irgendwo, namens Douglas. Der nahm die Studentendemonstrationen in Schutz. Da hat ihm Heini klar gemacht, dass er 🕮 überhaupt gar nichts verstände von der wirklich gefährlichen Situation; nämlich, sie haben in Mexiko festgestellt, dass hinter der Studentenbewegung professionelle Agitatoren stehen, die aus anderen Ländern geschickt sind, und bezahlt sind, und die die Studenten aufgewiegelt haben. In Mexiko hat man alle arrested; und die wirklichen Agitatoren sind einfach verschwunden; man nimmt an, dass die Regierung sie erschossen und irgendwo heimlich vergraben hat. Er sagt, er ist auch für eine Weltregierung; aber die muss diktatorisch sein, wie die mexikanische Regierung, nicht demokratisch, wie in U. S. –Er lädt uns ein, für eine Weile nach Guad. in sein Haus zu kommen, nach der Zeit in Oaxaca. Er will uns dann auch zu Auto nach Tamazula fahren und zum Chapala Haus. Zum Abschied umarmen wir uns, und ich sage ihm, ich bin so froh, dass er wieder munter ist; er sagt, er ist auch sehr froh; er feiert jeden Geburtstag so besonders, weil es vielleicht der letzte sein könnte.)
Weiter an § 16. (Darlegung der Gründe und der Situation in Bezug auf die „normale Funktion“ für die \(\eta{}\)-Kurve.) – Abends kommt E. (Nachdem H. fortging zum Top. Center, spricht sie mit mir über ihre Klassen. Ich bestärke sie in ihrem Zweifel, ob Cornettes „das Richtige“ für sie ist. Daraufhin will sie es aufgeben, und vielleicht etwas Sport nehmen, oder moderne Tanzstunden vom college.)
1 ½Straatsma; (er ist sehr zufrieden. Druck ist ganz normal. Der swag beim Spaziergehen kommt vielleicht noch von den Augen. Er möchte Kontaktlinsen doch noch verschieben (trotz Mexiko) wegen Glaukoma. Dafür soll ich auch von jetzt ab 3 mal Tropfen täglich nehmen.) Nächstes: 8. .) – Nachmittags Leroy hier (ich sitze eine Stunde dabei und habe gutes Gespräch mit ihm. Er ist froh, jetzt an gerontol. zu arbeiten, das interessiert ihn wirklich. Er ist bedrückt durch die Unterdrückung in Jamaica.)
Weiter an § 16. (Stenografische Notizen für bessere Erklärung der Fragen, die mit der \(\eta{}\)-Kurve zusammenhängen.)
X / 1969 Weiter an § 16. (Begonnen, neuen Text zu schreiben.)
Langes Telefongespräch mit Zachary. – Weiter an § 16. (Da ist ein Problem: Kann die \(\eta{}\)-Funktion wirklich auf andere Räume übertragen werden? Vielleicht nur auf eindimensionale?)
Weiter an § 16.
Weiter an § 16.🕮
Vormittags telefoniert mit Renée Kaplan. (Sie sagt, Kalish ist nicht fortgegangen (vielleicht weil hier hier jetzt zu viele Probleme sind im department.) David ist sehr aktiv tätig. Heute ist ein meeting am Airport (Leute von consequences? zur Besprechung der Probleme mit Angela Davis, und die grundsätzlichen Fragen, die damit zusammenhängen. Sie sagt, Angela ist nicht nur hochbegabt, sondern auch eine feine lady, und persönlich sehr angenehm. Ich sage, ich möchte sie gern kennen; sie will David fragen, ob ich sie anrufen könnte dafür. Sie möchte mich auch schon lange gern mal sehen; aber es ist nie Zeit da. Sie will aber sehen, ob es nicht mal möglich ist.)) – Weiter an § 16. – Abends kommt Curtis; ich mache die Tür auf, während H. in ihrem Zimmer ist; die Katze rennt fort, und Curtis fängt sie wieder ein. –E. kommt aus Ojai zurück; Yvonne hatte sie dorthin mitgenommen; sie besuchten Stefanie dort. E. sagt, es ist so schön, mal wieder in Ojai zu sein; und auf einmal muss sie weinen bei H; sie könne gar nicht leben, wie sie selbst möchte; immer muss sie irgendwelche Forderungen erfüllen; warum könne sie nicht in Ojai leben! (H. sagt mir, sie ist manchmal unglücklich, weil sie meint, sie wird nicht geliebt. Es ist unklar, was wirklich zu Grunde liegt, die hat manchmal solche Zustände; als Chacha hier war, hat die ihr auch einige Ratschläge geben wollen, und besser Farbanpassung in der Kleidung, oder gegen die langen Fingernägel, oder irgendetwas.) – Abends David telefoniert (über ½ Stunde!) Er ist arg gehetzt, und immer kommen press reporter usw., wenn er aus einem meeting nach Hause kommt, und wollen ihn noch ausfragen. Er sagt, in der Times waren sie natürlich kritisch; aber der chancellor hat mit ihnen gesprochen und jetzt sind sie mehr gemäßigt; aber manche TV Kommentatoren, z. B. P, hauen immer auf Kalish herum, er weiß nicht warum; der soll der Anstifter von allem sein; auch die Einladung von Angela Davis, sagen sie, war eine Machenschaft der kommunistischen Konspiritörensic; bei Kalish wird sie wahrscheinlich auch wohnen, weil er immer schon die Friedensdemonstrationen machte. David selbst ist jetzt sehr tätig für Sane. Über Angela D: Sie tut nichts, außer ihrer Tätigkeit, als Reisen von einem politischen meeting zum anderen. Sie hat überhaupt kein privates Leben mehr. Er sagt, für ein 25-jähriges Mädchen ist das doch nicht das Richtige! Daher zweifelt er, ob sie leicht Zeit finden könnte, mich zu besuchen; sie spricht auch in Philosophie, hauptsächlich über deutschen Idealismus, besonders Hegel; das ist ihre Dr. Diss; und er sagt, er kann es nicht verstehen; ich stimme zu. Aber auch die marxistische Dialektik scheint mir nicht viel verständlicher als die Hegelsche. 🕮\Dr. Rimer: EKG / David an TV (über Angela Davis) / Blackmore\
11.30: TV9 im KreisTempo: Davidund ein vorsichtiger, aber vernünftiger Professor von Politik (?) werden interviewt. –Über Angela Davis; David spricht sehr ruhig und vernünftig, und klar. – Weiter an § 16.
Weiter an § 16. – 4 – 6 John Blackmore besucht mich. (Schreibt Diss. in Geschichte über die Ideen und Einfluss von Mach. Er hat in Frankfurt und Freiburg studiert, hat Wien besucht, Kraft, Neider und Frau Hahn gesprochen. Er ist gescheit und fragt unzählige Fragen; viele kann ich nicht beantworten. Siehe K!)
10 zu Dr. Rimer (nur EKG; er ist nicht da). Zu Fuß nach Hause. – Weiter an § 16. (Berechnungen und Überlegungen für Wahl von ).
Vormittags 9 ½ – 12 ½Brooks hier (Brief an Erna und Feigl). Nachmittags gearbeitet an Gutachten für Martin an NSF, bis beinahe 10h abends!
An § 16 (neue Überlegung: \(\eta{}\)-Kurve bestehend aus geraden Linien Zeichnung; das ergibt sich so bei der Methode merger von je?m Attributen; die habe ich vor Jahren schon verwendet.) – 1 – 2 bei Mrs. Turman; ich diktiere ihr meine Antworten über Martin auf dem NSF Fragebogen; dann gleich zum Briefkasten gebracht. – Nachmittags weiter an \(\eta{}\)-Kurve.
Weiter an § 16. (Weiter an der gradlinigen Kurve.)
Weiter an § 16. (Ich suche den alten folder IX von „Serde of Prado“ heraus (unter SP) von 1965. Ich Überlegung sic, ob daraus eine plausible Kurve entstehen könnte.)
Weiter für § 16. (Ich konstruiere ein quadratisches Polynom, durch Kombination von \(m=1‚2‚…‚5\). Das gibt eine dritte Kurve, mit Singularität nur bei O, wo ein angle entsteht.)
Weiter an § 16. (Ich versuche die allgemeine Formel zu finden für diese Art von \(\eta{}\)-Kurve.) Mittags sitzen Curtis und H. kurz mit beim lunch.
Weiter an § 16 ( die quadratische Funktion \(g\) weiter entwickelt; angefangen Skelett hierüber; einzufügen in § 16.)
Moratorium Day.19https://en.wikipedia.org/wiki/Moratorium_to_End_the_War_in_Vietnam (Durch das ganze Land; an vielen Universitäten Friedensdemonstrationen.)
Vormittags Brooks hier. – 6 – 7 Mia hier (dann geht sie und H. zum Vortrag von Abe Kaplanüber “Philosophie der Einsamkeit“ im S. C. Mary Coll. auf dem Berg 🕮\M, K, J. hier\
(Vormittags zu Dr. Rimer; die nurse nimmt Blutprobe.) Etwas an § 16, über die quadratische Kurve. – Überlegungen für morgen.
10 ½ – 1 ½ Diskussion mit M, K, J. (auch über IL; siehe Notizen). – Nachmittags lese ich die „footnoteforeword? zu vol. I“ Entwurf von Jeffrey.
An § 16. (Ich schreibe Text für E: \(\eta{}\)-Kurve mit Winkel.) Feigl telefoniert (Kasperle ist retieriert; sie wollen beide im März nach Calif. kommen; er sucht Vortragseinladungen. Einen Moment überlegt er sogar Mexiko; aber es ist jetzt zu spät für Hotel und Flugzeug.)
Weiter an § 16 E.
Weiter an § 16 E (auch numerische Berechnung für der sic quadratische \(\eta{}\)-Kurve).
Weiter an § 16 E (auch numerische Berechnung für der sic quadratische \(\eta{}\)-Kurve; da treten Unstimmigkeiten auf; die muss ich noch nachprüfen: sind die Funktionen \(f_0\) und \(g_{\beta }\) wirklich normalisiert so, wie ich sie verwende?) Abends liest H. mir E’s essay vor, über die Kluft zwischen den Generationen (sie sagt gut: Es ist nicht einfach der Gegensatz zwischen den Altersstufen, sondern zwischen Konservativen und Freieren; aber sie braucht zu viel abstrakte Wörter.)
Brooks hier (lange Briefe an Feigl und Jeffrey). – Nachmittags die ganze Korrespondenz zwischen Zachary und J. gelesen‚ die Z. mir geschickt.
An § 16. (Ich prüfe nach, weil da Unstimmigkeiten mit Normalisierung von \(f\) und \(g\).) – Nachmittags kommt Mrs. Turman (ich gebe ihr ms Bibliografie I) zum Tippen auf Papier; und einige Seiten , die noch zu § 4A einzufügen sind, auf DM zu tippen). E kommt; sie will essay über Angela Davis schreiben; ich gebe ihr meinen folder mit Material.)
An § 16 (ich mache geplante Verbesserungen: \(f_0\) und \(g_{\beta }\) sollen mehr ähnlich behandelt werden.) – Abends kommt E. und macht mir warme Mahlzeit. Sie möchte gerne zu Angela Davis Klasse mal gehen, weil sie essay darüber schreibt; ich sage: Lieber nicht Angela selbst anrufen, sondern Kalish; aber sie sagte mit Recht: Der ist auch immer jetzt so übermäßig beschäftigt. – Reinhard hat geschrieben: Er will noch mehr Einzelheiten über Datum der Scheidung und über Inas Eltern; daraufhin sehe ich mir Umschläge? und folder von Inas Sachen an. (Fotos von alten Zeiten; jetzt erkenne ich erst, wie sie immer schon so schwermütig schaute; und schöne Fotos von alten Zeiten. Und ihr langes Gedicht über das Kind „who never was“. 🕮\Hempel telefoniert\ damals wollte ich es lesen, aber es war zu ergreifend; jetzt lese ich es zum ersten Mal, mehrere Seiten lang, vielleicht in Princeton geschrieben; wundervoll expressiv und ergreifend.)
An § 16. – 6 – 9 mit H. bei Mia. (Farbfotos von ihrer Reise in Schweiz, Vorarlberg, Tirol, und Italien; wunderschöne Bilder, mit allen Details scharf: all die kleinen Blumen, die Berge, die Schweizer Häuser und Städtchen.)
An § 16. (Ich mache die Behandlung der \(g\)-Funktion jetzt in derselben Form wie die \(f\)-Funktion.) – (Abends 8 – 9 ½mein Fragebogen für Diss. ausgefüllt, mit H’s Hilfe.)
An § 16. (Weiter über g-Funktion).
An § 16. (Weiter über g-Funktion; ich leite Formeln ab, als Berechnung von \(\eta{}_{jl}\)-Werten; die Endformel stimmt nicht, nach langer Arbeit; dann entdecke ich abends einen Fehler im Theorem (34c) über \(\int{}g(x)dx\)! Die ganze stundenlange Arbeit war umsonst!) – 1h zu Mrs. Turman (sie gibt mir zurück die abgetippte Bibliographie, und DM für 4 Seiten, die in § 4 gehören.) –E. war mittags hier; sie fährt zur Demonstration am 14.11. in San Franc. (Ihr Coll. stellt Busse zur Verfügung: $ 10 für hin und zurück.) (Ferner will sie bald mal nach S. Cruz fahren; ich sage: Ja, vorausgesetzt, dass H. es erlaubt.)
Vormittags Brooks hier (Briefe an Jeffrey und anderes). – Nachmittags Briefe fertig gemacht; eingegangene Post erledigt. – Abends David angerufen (er ist immer noch sehr beschäftigt, hofft aber, bald das los zu sein, und wieder zur Philosophie zurückzukommen. Dann will er auch herkommen, sagt er spontan. Er geht nicht nach San Francisco. Ich sage: Ich schicke die Enkelin und Geld, so habe ich auch mitgeholfen.)
An § 16. (Ich berechne \(\eta{}_{jl}\)-Werte, aufgrund des korrigierten Theorems (34c)). – Ich treffe am Eingang Mrs. Mary Tade?, sie ist beim Ausziehen; ich sage nochmal, dass wir alle bedauern, sie zu verlieren und wünsche ihr Gutes; ihre Möbel stehen schon im Hof; der neue manager ist da. – Abends ruft Hempel an (vielleicht 15 Min! Er lässt sich alles berichten, auch über die Angela Sache; er kennt sie, sie war einige Tage in Princeton, als sie aus Deutschland kam; sie fragten sie um einen Vortrag; aber sie hatte nur ein deutsches ms und sagte, sie könnte es nur vortragen wenn🕮\H’s Party hier / Mia telefoniert (über Vorträge von Feigl)\ es übersetzt würde. Das gefiel ihnen nicht sehr. Aber sie fanden sie doch gescheit, und persönlich sehr anziehend. Sie sprach in dem marxistisch-dialektischen Jargon, was oft nicht klar ist. – Er fragt nach Jeffrey; ich sage, dass sie in Italien waren, und dass wir jetzt viel korrespondieren über ms. – Er sagt, David Lewis war bei ihnen und hat sehr guten Eindruck gemacht; es ist ihm nicht ganz klar geworden, was die Kritik am alten ontologischen Gottesbeweis eigentlich ist; und die Frage der möglichen Welten und der Identität von Objekten in verschiedenen Welten. Ich sage, dass L. jetzt Seminar über induktive Logik macht, basiert auf meine Theorie, hauptsächlich Cont. Ich will bald mehr Kontakt mit ihm nehmen; sie sind jetzt alle überbeschäftigt in der Angela Sache.)
XI / 1969 Ich spreche unten mit Mr. Hermann und gebe ihm den Mietscheck. Er sagt, nicht er, sondern seine Frau ist manager. – 2 – 7 H. Party für adja?ivity training (es kommen aber sehr wenig Leute).
Mia telefoniert über Feigl (sie hat ihm Vortrag in ihrem college verschafft, 200 $, am 17.3.; am 18. vielleicht bei ospers, USC; sie schlägt vor, dass ich mit jemand in UCLA spreche für 16. oder 19; er diskutiert gern.) – An § 16. (Ich habe Werte für \(g\) und \(f\) Funktion gerechnet; genau nach Def von \(g\); trotzdem scheint mir aber \(g\) nicht normalisiert! Ich weiß nicht, wo der Fehler steckt.)
(Haarschneider, die Cal. Bank: Scheck für Chacha.) (An § 16: ich bemerke, dass die \(g\)-Werteca 20 mal so groß sind wie die \(f\)-Werte; wenn ich die reduziere um 120 multipliziert, sind sie nahe zusammen. Ich zeichne Diagramme der beiden Kurven. 20 ist 1⁄5; ich merke, dass ich selbst in Prob. Formel benutzt habe. Das klärt es endlich auf.) Nixon an TV.
An § 16 (ich kläre die Beziehung auf zwischen meiner Funktion f hier und meiner alten Dichtefunktion \(\Phi (u)\) in [Prob.].)
An § 16 (ich berechne \(\eta _{jl}\) mit \(f\) und mit \(g\); die Werte sind nicht sehr verschieden.) 🕮\Jokls hier / bei Brooks mit Lewis und Frau / zu Dr. Kulka (mit Eksteins)\
Vormittags Brooks hier. – Nachmittags Briefe fertig gemacht und die vom department angekommene Post gelesen; in Russell Band III gelesen.
1 ½ – 2 ½Jokls hier. (Gute Gespräche; sie waren in England.) Nachmittags an § 16. (Alten folder „Series of Prob. IX“ angesehen. Damals habe ich zum ersten Mal die Notwendigkeit des factors bemerkt. Ich versuche, nach den damaligen Formeln zu finden \(\eta{}\) als Funktion der Distanz (in Attribut Schr) der 2 gesetzten Prädikate; aber ich komme noch nicht zu einem klaren Ergebnis.)
11 ½ – 3 bei Brooks Colburn und Frau Susan zum lunch, zusammen mit David Lewis und Frau, die teaching associate ist. (Brooks sagt, dass L. aus seinen Seminarnotizen über induktive Logik ein Buch schreibt. – Ob robots auch Bewusstsein und Gefühle haben. Ich: Ich vermute, dass man das doch nicht sagen wird, trotz gleicher Reaktion, wenn der robot aus Metall besteht. Aber L. sagt: Wenn nicht nur die Reaktionen da sind, sondern auch gewisse Teile des Körpers, deren Funktion übereinstimmt mit den Funktionen, nicht notwendig von Sinnen oder sonstigen Zellen, aber doch mit Zellkomplexen, viel kleiner als das Gehirn, so würde er so sagen. – Sie berichten über Paul Edwards Vortrag über Existentialismus und freier Wille. Lewis sagt, dass er Heidegger nicht so kritisiert, wie ich es getan habe, sondern zu tolerant.) Ich sage über Determinismus, dass nach meiner Auffassung freier Wille und Determinismus verträglich sind.
H. hat Hexenschuss, im Bett. Eksteins holen mich ab, zu Dr. Kulka. (Tochter Ekstein ist Grad.Grund? Schullehrerin in Canoga Park; sie sagt, die Leute im San F. Valley kaufen Waffen, sind? sehr reaktionär.) – Es kommen auch Psychiater &Polit. und Frauen auch aus Wien. Kulka sagt, sie könnten nach Wien zurück. Ich erzähle von Erna, die nach einigen Jahren Wien unerträglich fand und immer mal wieder U. S. besucht; und dann ist sie wieder entsetzt über den kriegerischen Geist hier.)
Ich kaufe Pillen für H.; die tun ihr gut. Wir berechnen die künftigen Kontostände für Sec. Bank und Deutsche Bank München. Wir beschließen, dass ich doch fast alle Zahlung für Dießen von hier schicken will. – Abends entschließt sich H. plötzlich, doch zum Topanga Center zu gehen, so gut fühlt sie sich. Abends kommt E. mit Ilona. – An Maue geschrieben.
Mit Hanneli Briefe aufgesetzt für Dießen und für Bank (Überweisung ($ 7.100) dann Briefe mit Weihnachtsschecks geschrieben an Annemarie, Eline, und Johannes. – Humburgs ms angesehen (er geht wieder zurück auf das System in 🕮 im sic Carnap-Stegmüller Buch: ‚\(c[h, e]\)‘ mit Sätzen!)
Überlegungen zu Jeffreys Brief (über Ar 1, meine Formulierung von credence und util. Funktion; er sagt, die sind nicht rein faktisch-psychologisch) und zu Humburgs ms (für morgigen Brief an J.) – Langen Brief an Gittli geschrieben (und Kopie vom Brief an Maue beigelegt).
Brooks hier. (Langen Brief an Jeffrey, auch seine Einwände gegen das, was ich über deF. sage; ich erkläre es ausführlich; dazu einige comments in Humburgs ms.) – Nachmittags Briefe fertig gemacht.
An § 16. (Ich überlege, dies aufzuspalten: zweite Hälfte „§ 17“ zu nennen; weil das Ganze zu lang wird). – Vormittags TV: starting von Apollo 12 gesehen (aber im übrigen warte ich, bis am 19. die Landung auf dem Mond kommt).
Am neuen § 17 (= 2. Teil des alten § 16. Da spreche ich allgemein von in (A) von einer Funktion \(h(x)\), oder allgemeinen Eigenschaften davon; dann in Teil B die zweite spezielle Funktion \(f\) (normale Dichtefunktion) und \(g\) (quadratisch, mit Winkel am Ursprung).) – Abends ist Leroy da; er sucht lange vergeblich nach der Nummer von Sc. Am; schließlich gebe ich ihm $ 5 für „moving“ (Umzug; nahe zum college). Er missversteht es als „movies“, jedenfalls dankt er dafür.
Weiter an § 17. –E. kommt aus S. Franc. zurück. (Es war kühl und nass. Aber ein großes Erlebnis: die große Antikriegsdemonstration. Sie übernachtete im Haus einer Kirchengemeinde, mit ihrem Schlafsack.)
Weiter an § 17.
Weiter an § 17, umgeändert (ich arbeite mit beiden Funktionen, \(\Phi{}\) und \(f\). Ich beweise Theorem über Beziehung zwischen ihren Integralen.) – E. ist mittags da. Sie ist fleißig an einem essay für die Schule.
Weiter an § 17 (den Teil aus \(\Phi{}\) und \(f\) beendet; angefangen den Teil über die quadratische Funktion \(g\), die im Ursprung einen Winkel macht.) 🕮\Mc Guinness / Peter\
Brooks hier (viele Briefe diktiert). – Abends Peter Scoville hier (30 Jahre. Erika kannte ihn gut in Ojai, Er hatte mehrere Jungens aus der Schule bei sich wohnen. Er wohnt jetzt in Hollywood; vielleicht schreibt er für Filme. Er sagt, er hat Englisch studiert; aber seine Liebe ist eigentlich Mathematik und Computer und dergl., und sci. fi; ich sage, dass ich das sehr gern gelesen habe, Clark, Brady, Asimov; er fragt: Heinlein, ich sage ja. Ich erzähle Geschichte „Das vierseitige Dreieck“. Er ist interessiert und interessant.
11 – 2¾B. E.McGuiness hier. (Er wird hergebracht von jemandem in Irvine, wo er einen Vortrag gehalten hat; an UCLA gibt er heute nachmittag einen Vortrag „Desire & feeling“, David Kaplan sagt, er denkt, das ist Philosophie of the mind, mehr philosophische Psychologie als eigentliche Psychologie.) (Er ist Prof. an U. Wash. in Seattle, aber in England nicht Professor. Er hat sich sehr mit Wittgenstein beschäftigt, kennt dessen Familie gut, hat mit Kraft, Juhos, Neider gesprochen, und auch mit Freunden von Wittgenstein. Er fragt vieles über Wien; ich erzähle von zwei Besuchen von Wittgenstein bei mir auf dem Schafberg: einen mit Schlick zusammen, wo ich den Brief an Ramsey tippte, über Identität; und einen mit Waismann und Feigl, wo Wittg. sich auf den Boden setzte und ich dazu, wo er Entsetzen äußerte über spiritistische Seancen, wie Hahn sie benutzte und ich interessiert war; ich sage: Mir schien sein Einwand, dass die Äusserungen der Medien trivial und kühl sind, so gar nicht unsere Absicht mit den Seancen-Treffen. Ich erzähle ihm auch vom Brief Wittg. über meinen Aufsatz „Physikalische Sprache“; ich war entsetzt über den abscheulichen Ton seines Briefes und Schlick war traurig darüber. Ich hatte ursprünglich Schlicks und Wittg. Namen am Anfang des ms genannt; als aber nach meinem Vortrag im Kreis heftige Einwände von Waismann und Schlick gemacht wurden, vom Gesichtspunkt Wittg. aus, dachte ich, meine Ansicht weicht also doch stark von W. und Schlick ab, und strich die Referenz auf beide aus. Ich sage, dass Wg. Brief mir über Schlick gab; ich hatte ihn auch als Charakter hoch geschätzt; jetzt schien er mir kleinlich; Waismann in Princeton erzählte von Wittg. „sie sollten schon wissen, dass ich eitel bin, und sich danach richten“. Dann erzähle ich aber auch von der Zeit, wie ich krank im Hotel in Wien lag, und Waismann mir berichtete, dass er Wittg. getroffen habe, und dieser gefragt habe, ob er mir helfen könnte. –M. fragt, wodurch ich den Eindruck von innerem Konflikt in Wittgenstein hatte. Ich: Nicht nur einfach, weil ich beobachtete, dass er über die Metaphysik und das Mystische keine eindeutige Haltung hatte, sondern ambivalent war. Und dann vor allem die Tatsache, dass er so angespannt war, gar nicht ruhig und relaxed, wie Schlick und ich, auch wenn wir verschiedene Meinungen vertraten. Ich erzähle von meiner Psychotherapie, und dass ich Waismann empfahl, dies auch in Wien zu tun; er war in Princeton. Aus solchen analytischen Ideen dachte ich, dass Wittg. vielleicht einen Konflikt mit Vater oder Brüdern hatte. – Mittags kommt Savage und nimmt noch am eiligen lunch mit teil. Ich sage ihm, dass ich einige seiner Vorschläge im Senat sehr gut fand. Wir sprechen über Angela Davis. Ich sage, dass ich sie auch gern sehen wollte, aber David Kaplan sagte mir, sie hat absolut keine Zeit. 🕮– Wir sprechen über Linksbewegung von Studenten und Fakultät. Ich sage, ich bin froh darüber; in früheren Jahren war das gar nicht so. Als ich noch im department war, war ich der einzige Sozialist; Savage sagt: Das würde ich auch heute noch beinahe sein; ich erkläre das Argument von der Monarchie im Gebiet der Naturwissenschaft. Er sagt: Das ist ein gutes Argument. Er sagt: Er kann die russische Regierung nicht bejahen, wohl aber Kuba. Ich sage, ich meine mit Sozialismus nicht, dass Eigentum abgeschafft wird, sondern das Eigentum an den Produktionsmitteln. – Sie gehen fort um 2:45; um 3h ist schon der Vortrag!)
(Weiter an § 17. Ich fange an, Werte zu berechnen für \(\eta{}\) zwischen verschiedenen Attributen, sowohl aufgrund der normalen Funktion f wie auch der quadratischen Funktion g. Ich will dann Tabellen zusammenstellen, um die Werte zu vergleichen.) (H. geht abends zu dem Appartment eines Mann; sie hat Einladungen verschickt für die Party, und sie will die Party nach ihrer Methode, mit Bewegung und Kontakt, leiten. Sie sagt nachher, es war gut gelungen; er hatte guten Stereoapparat, und dann konnte er ihr? gute, stimulierende Musik machen.)
(Weiter an § 17.)
(Weiter an § 17.)
(Weiter an § 17. Ich beende das Skelett von § 17 mit sch eine oder 2 große Tabellen mit Werten von \(f\), \(g\), \(\eta{}^{fj}\), \(\eta{}^{gj}\), und \(\eta{}_{oj}\). Für \(j=0‚1‚…‚5\). Ich will hieraus das ms vom Ende von § 17 schreiben, nach meiner Rückkehr, im Febr.
(Zu § 17. Meine g-Funktion ist quadratisch; aber ich finde jetzt, dass meine ursprüngliche Anlegung von dieser Form, nämlich eine Mischung von \(\mathfrak{M}\)-Funktion mit gleichen B-K, mit merger von \(1, 2, …\) bis \(5\) Nachbarattribute liefert eine andere Funktion 2. Grades!)
Ich glaubte, Brooks hätte abgesagt für heute, weil er mit seiner Frau in einem Elternhaus diese Tage zubringen will. Auf einmal ist er doch hier! Der Plan war für eine andere Zeit. Ich habe auch genug Sachen für ihn vorbereitet; ich diktiere Briefe an Jeffrey, Lazerowitz, Radisch?McGuinness. – Nachmittags Briefe fertig gemacht und Sachen notiert. 🕮\Jokls hier / M. K. J.\
An § 17. (Ich überlege, dass mein jetzige einfach quadratische Funktion \(g\) gar nicht zu der alten Methode (Umformung von \(\mathfrak{M}_i\) mit verschiedenen Segmenten converged? Attributen) von der ich den Anstoß zur Funktion \(g\) bekam, passt. Ich fange zuerst an, eine neue Funktion \(g(x)\) zu entwickeln, die \(x^2\) und \(x\) enthält. Aber das ist ja auch nicht sicher. So beschließe ich, den Teil § 17 C fortzulassen, und jetzt als 17 C gleich Prox zu nennen!)
11 – 12 ½Jokls hier. (Wir sitzen im Wohnzimmer, während H.und noch aus ist. Sie erzählen von den putzigen racoons in ihrem Garten, und wie sie dieses Grundstück gefunden haben, nach langem Suchen. An der Chenault wurde ihre Grundsteuer enorm erhöht, weil es „hochwertig für Appartementhaus“ ist; sie beklagten sich, dass sie doch nur Einzelhaus hätten; aber man sagte ihnen: Trotzdem ist doch der Wert des Grundstückes jetzt sehr hoch. – Sie sagt, sie scheut sich, mich zum lunch einzuladen, weil sie nicht sicher ist in Bezug auf meine Diät; aber wenn wir mal nachmittags zum Kaffee oder Tee kommen wollen, sollen wir es sagen!) –
M, K, J hier. (Ich erkläre meine Methode in § 17: Mischung von subjektiv- und objektiv-plausiblen Momenten: Wahl von \(x\), und dann \(\eta{}_x\), Wahl einer Form der \(\eta{}\)-Kurve, z. B. \(f\) normale Dichtefunktion; Wahl von \(d*\), wo Einheits?einfluss praktisch? aufhört. Wahl von Symbol zwischen 3 und 4. J. ist sehr interessiert an dieser Methode. – Auch etwas über Wahrscheinlichkeit von universellen Gesetzen; ich sage: Bei physikalischen Gesetzen ist der normierte? Wert der Konstante nicht Teil des Gesetzes, sondern sollte existentiell gebunden sein; dann extra Ausage über den Wert: Intervall und Wahrscheinlichkeit. Auf Spaziergang mit J erkläre ich die schwache \(\lambda{}\)-Bedingung und meine Methode, universellen Gesetzen positives?\(C\) zu geben.) – Abends Berechnung der künftigen Änderungen im Sec. Bankkonto und bei Bank München, bis Anfang Febr.
Angefangen Revision BS für Druck.
XII / 1969Angefangen Revision BS für Druck; Sachen geordnet. Brief an Hanne geschrieben.
Brooks hier 9 – 12 ½. (Ich diktiere Entwurf für R von London Vortrag für Zentralblatt für Mathematik, und viele Briefe. Er ist bereit, diese und nächste Woche 2 x zu kommen.)
Nachmittags Briefe fertig gemacht und Sachen gekramt.
Eifrig an Fertigmachen von ms BS; heute bis p. 60. – Es geht gut vorwärts. (Ich lege alle Seiten beiseite, auf denen mehr als ein Wort hineingeschrieben 🕮\Brutian (aus Russland)\ werden muss.) Nachmittags 3:40 – 4:20 der russische Philosophieprofessor George Brutian (wird hergebracht von Assoc. Professor Willard von USC. Er hat ein Stipendium, die wichtigsten Philosophen in U.S.A. aufzusuchen; er hat schon in Princeton mit Hempel und Gödel gesprochen. Er will auch Feigl und Quine aufsuchen. Er möchte, dass ich ihm die Hauptpunkte meiner Philosophie aufschreibe und ihm schicke; ich mache ihm klar, dass das mich viel zu viel Zeit kosten würde. Ich sage, er soll Fragen stellen, die will ich gern beantworten, und er soll Notizen machen. Er fragt über Entwicklung unserer Philosophie in USA. Ich zeige ihm Feigls essay. Ich sage, ich war sehr erstaunt, dass in wenigen Jahren schon symbolische Logik anerkannt war in Philosophie departments bei großen Universitäten, und später bei allen; starker Kontrast zu Deutschland. Ich vergesse zu sprechen über meinen Sozialismus und die Friedensbewegung. Siehe K!)
Brooks 9 – 12 ½ (er korrigiert auf Schreibmaschine Seiten vom BS; dann einige Briefe.)
Weiter BS ms korrigiert. Nachmittags Zachary hier (er wollte nur „für einige Minuten“ kommen, blieb aber über eine Stunde. Er machte Notizen über meinen Text mit Klammern, Symbolen, quotations usw; er erklärt mir den Druckprozess: In England wird das „composition“ gemacht, aber vielleicht nur optisch, auf ein bestimmtes lichtempfindliches Papier; davon werden dann Licht-Kopien gemacht und nach LA geschickt; davon werden dann offset Druck in Berkeley gemacht. – Er versichert mir, dass ich im Febr. noch Gelegenheit haben werde, mein vom editor bearbeitetes ms zu sehen, bevor es nach England geschickt wird. Er ist sehr freundlich und hilfsbereit, bleibt aber endlos sitzen über eine Stunde. H. sagt nachher, ich hätte einfach aufstehen sollen und ihm freundlich danken und sagen, dass ich keine Zeit mehr habe.) – Nachmittags weiter an Revision vom ms, bis p. 130.
Weiter BS ms revidiert (bis p. 164; das ist 2⁄3). – Abends sagt H. mir über Leroy (er wird im Juni college graduieren; seine Professoren sind ihm zu Hilfe bereit und werden ihm gute Stellung als Psychologe verschaffen. Bis dahin möchte er jetzt keine Handarbeit mehr tun, um sich aufs Studium zu konzentrieren. Er macht Vorschlag: ob ich ihm monatlich $ 180 zahlen will; er wird es notarisch? festlegen, dass vom Herbst ab monatlich 90 zurückzahlt. Ich sage H., ich will es tun: jetzt einen Scheck für Dez. und einen 3. Jan.) 🕮\Benson und Frau / zuDr. Straatsma\
Weiter BS-ms revidiert, bis p. 200. – 12 – 2 ½Arthur Benson und seine Frau Manetta (sie hat Chemie und Biologie studiert, jetzt auch ein wenig Philosophie. Sie ist zunächst schüchtern und schweigsam. Aber als ich mit ihm spazieren war, taute sie auf bei den anderen. Er brachte mir ein „Schön war Wien, wie es früher war“ mit, mit vielen Bildern; und für Erika hat er ein englisches Dictionary (Heritage). – Neider hat erzählt, dass wir für ihn und seine Frau Sachen geschickt haben, als Wien am Ende des Krieges von Russen besetzt war. – Ich gebe ihm: spanische und japanische Übersetzung von „Physik“; die tschechische und die slovakische Anthologie. – Wenn ich aus Mexiko zurück bin, möchte er gern mal mit einigen Studenten herkommen, die bei ihm einen Kurs über Logischen Empirismus genommen haben.)
BS-ms. – 1h Bank (600 abgehoben).
1:30 zu Straatsma (nur kurz: Lesebrille, Augen angesehen, Druck gemessen; er sagt, der ist befriedigend.) Dann nach B. H: Cook (Reiseschecks: ich 300, H 200); Mex. Turist Off: Tourist Card für mich. –Abends nach 10h: ms BS zu Ende durchgesehen. (Es bleiben aber noch einige Seiten, die ich beiseite gelegt habe, damit Brooks einiges hinein tippt.) – Heute einen langen Brief von Annemarie? bekommen, der mich tief rührt.
9 – 12 ½Brooks hier. (2 Briefe; dann macht er auf der Schreibmaschine alle von mir in BS angegebenen Korrekturen, und ordnet auch die Blätter wieder ein.) Nachmittags und abends gehe ich das ms nochmal durch, um seine Korrekturen richtig zu machen.
Weiter an ms, bis zum Ende. – Mit H zur Sec. Bank‚ Reserveaccount Vertrag unterzeichnet; für $ 25 ca 300 pesos gekauft. Abends Leroy hier; er bedankt sich sehr bei mir für die Unterstützung, die wir ihm geben wollen. (H. schreibt ihm schon Schecks: für Dez., 3. Jan. und 3. Febr. je 180.-).
9 – 12:30 Brooks hier. (Er bringt die dittoed? Blätter der Ergänzungen für Sektion 4 und 6. Ich sehe sie durch und markiere für den Drucker. Er fügt sie ein in das Ex. von BS für Zachary. Währenddessen schreibt er einige k-Karten. – Er wolle Sa nochmal kommen.) – Nachmittags BS Sachen eingeordnet.
Wir bemerken, dass meine besten Anzugshosen ganz hinunter gehen über den Fuß, weil ich dünner geworden bin. H. sagt, die kann ich gar nicht tragen! Wir müssen sie später? umschneidern lassen! – 1 ½ – 3 bei Dr. Rimer.🕮\Dr. Rimer\ Dr. Rimer rät für Mexiko: zur Verhütung 2 in sic Injektionen von Gamma-Globulin in beide Hinterbacken; dann verschreibt er verschiedene Medizin: prophylaktisch gegen diarrhea, und für den Fall, dass sie eintritt. Nachmittags weiter gekramt.
9 – 11 ½Brooks (er hilft mir, Bücher, die ich im study herausgenommen habe, im Wohnzimmer hineinzutragen; unter Philosophie; dafür werden dann die weißen Boxen mit JSL weiter unten aufeinander gelegt. Dann folders, die ich aus der Hauptschublade herausgesucht habe, werden in die unteren Schubladen im closet eingeordnet. Ich gebe ihm Scheck 60-$, damit er etwaige Rechnungen zahlen kann.) – Nachmittags ruft Mia an: Frank hat duodenal ulcer, blutend, musste mit Ambulanz ins Hospital gebracht werden, bekam allerhand Bluttransfusionen; wenn es ernstlich wird, kann sie nicht nach Mexiko kommen. – Später kommt Erika; sie sagt, sie kann auch allein reisen, nimmt in Mex. C. ein Taxi zum Hotel; ich sage: Nein, dann wird sie sicherlich bei Verwandten untergebracht. (Ich sage, sie soll erst herumspazieren, deutlich zeigend, dass sie jemanden sucht, und die Zeitschrift NW in der Hand halten. Wenn keiner kommt, soll sie in folgender Reihenfolge anrufen: Grete, Mädele, Sven. Wenn gar nichts gelingt, zum Hotel fahren mit Taxi.)
Ich bringe meine Sachen auf dem Schreibtisch in Ordnung, und sperre 2 file cabinets (No. 2 und 4, im closet) zu, und zeige Erika, wo die Schlüssel sind.