H. und Chacha ganzen Tag in die Stadt (zum mexikanischen Konsulat, Kleider kaufen; sie nimmt nur ½ Jahresvisum, für ein Jahr 🕮 muss man nachweisen, dass man monatliche Zahlungen aus US bekommt.) –Ich lese den ganzen Tag das Buch von Rodriguez über „confirmation und corroboration“; über Popper und mich (ca 220 ms mim. Diss, sehr gründliche Untersuchung). – Abends sitze ich bei Chacha in ihrem Zimmer. (Sie fragt, warum ich später nicht mehr so romantisch und erfinderisch war wie zur Sera Zeit und Schwedenreise. Ich sage: Das war die Wirkung des Krieges; ich erinnere mich, dass ich nachher in Wiesneck mal sagte: Ich will nicht mehr Volkstänze tanzen, wir sind doch keine Kinder mehr. Der Verlust der vielen guten Freunde war schrecklich; und dann das Kriegserlebnis selbst. Ich erzähle vom Sturm auf den Chemin des Dames; wie ich verwundet wurde und ins Lazarett kam, dann nach Sedan, zusammen mit Gurlt?; und wieder zusammen zurück zum Regiment. Und dann nachträglich noch ‚Erholungsurlaub‘ ca im Mai 1917; und da verlobten wir uns, und fuhren nach Jena; und im August kam ich wiederum nach Wiesneck; da war Kriegstrauung. Dann die Zeit bis Anfang Dez. 1918 in Berlin. Sie beschreibt, wie elend es ihr ging, mit der kümmerlichen Ernährung, und Schwangerschaft. Ich erzähle von meinem pazifistischen Rundbrief, bis das Verbot vom Oberbefehlshaber kam. Das Ganze wusste sie gar nicht mehr. Sie war anscheinend auch nicht glücklich mit den Abendsitzungen der Freideutschen Gruppe über die Zukunft Deutschlands; sie fühlte sich schlecht und verstand nicht recht, was die eigentlich wollten. Dann nach dem Krieg die Zeit in Jena; und dann fuhr sie mit Kind nach Wiesneck, während ich noch länger in Jena zu tun hatte. Sie erinnert sich, dass sie mit mir in der sic 1. Mai Umzug mitmarschierte (ich erinnerte nur Margret). Ich erzähle die Warnungen von Prof. Wien. Dann in Wiesneck wohnten wir bei Mama im großen Haus. Schwierigkeiten mit Sex; und bald zogen Margret und Hanne ein und das Unheil fing an. Auf einmal ist es schon 11h geworden!)