In Quine Festschrift (essays) gelesen. – Nachmittags 4 – 6 ½ bei Dr. Kulka; da ist ihr SohnProf.…Kulka2Es könnte sich um Johannes Peter Kulka handeln; vgl. https://prabook.com/web/johannes_peter.kulka/1386312. Demnach wäre seine Mutter die am 24. Februar 1896 geborene Ärztin Anna Maria Jolles, verheiratet Kulka. Carnaps Angabe seines Alters passt allerdings nicht. (clin. assoc. prof. in Medizin (Pathol.), Harvard. 🕮 Er ist 36, mit 6 Jahren nach Amerika gekommen, hat nicht geheiratet, vielleicht Abneigung gegen Frauen weil die starkwillige Mutter ihn eingeschüchtert hat; vielleicht auch daher sein zögerndes, stockendes Sprechen; er möchte von der Medizin zur Sozialwissenschaft übergehen, gewissermaßen Sozialpathologie; Auffindung von Methoden zur Verbesserung der Sozialstruktur, sodass harmonisches Zusammenleben aller Klassen, Nationen, Religionen usw. möglich wird. Er möchte eine foundation begründen, von seinem und seiner Mutter Vermögen, für solche Forschung, oder zunächst für eine permanente Vortragsreihe, wo geeignete Sozialwissenschaftler (Ökonomie, Politik, Anthropologie) eingeladen werden, Vorträge zu halten über Methoden zur Überwindung und Vermeidung von sozialen Konflikten. Er fragt mich nach Leuten, die interessiert sein könnten; ich sage ihm über Naess (Buch über Gandhi) und Ofstad. Er liest uns vor einen Entwurf für die Beschreibung des Zieles der foundation, und ich und H. machen Verbesserungsvorschläge, damit der nicht rein wissenschaftliche, sondern mehr erzieherische Charakter klarer zum Ausdruck kommt. Er will mir später einen Entwurf schicken, für comments. Ich sage, dass ich ein sehr schlechter Briefschreiber bin; er will es 3-sp. tippen, damit ich ganz kurz 🕮 dazwischen schreiben kann). Dazu zeigt er mir das alt-chinesische Buch „Ying-chi“ (oder so ähnlich); herausgegeben von der Bollingen foundation; er benutzt 2 andere, Ying und Yang, ja und nein, und bildet daraus Reihen von 6, „hexagrams“, ihre Anzahl ist also 64 (er sagte: 65!); das Buch sei sehr hilfreich zum Fassen von schwierigen Beschlüssen, weil es hilft, die unbewussten Reaktionen des Fühlen herauszuholen; es habe ihm schon mehrmals sehr gute Dienste geleistet. Ich frage, ob das nicht auf dasselbe hinauskommt, wie wenn man 6 mal 2 Münzen wirft, und die 6 Paare niederschreibt. Das ist doch eine random Prozedur, genau wie Knöpfe abzählen. Er und Frau Dr. Kulka betonen aber, dass hier das Unbewußte mitspielt, es wird nicht klar, in welcher Weise. –H. und ich denken nachher: wieviel guter Wille da ist, und anscheinend auch ein beträchtliches Vermögen (er spricht von 50 M Erbschaftssteuer); aber wie merkwürdig unklar er andererseits ist; wir sagen ihm alle guten Wünsche.)