RUDOLF CARNAP. Tagebücher und Leselisten. 1908–1919 |
Langes Gespräch mit H, nach dem Frühstück, bis 11h. (Sie zeigt mir das deutsche Buch „Warum warten bis zur Ehe“, das Werner für Erika geschickt hat. Da schreiben Erzieher und religiöse Leute verschiedene Kapitel über diese Fragen. H. sagt: Früher würde Werner dies Buch abgelehnt haben, weil religiös und konservativ; er hat immer in der psychologischen Beratung von Eltern diesen zugeredet zu liberaler Auffassung und offener Aussprache. Aber jetzt ist er beängstigt, weil er so weit fort ist.) Wir sprechen auch über Maues Rückkehr zur Kirche; ich erzähle, dass ich ihr damals Briefe aus der Romantik gegeben habe, vielleicht Bettina von Arnim.