60Tagebuch 1. I. 1957 – 4. III. 1959 [Rudolf Carnap: Tagebücher], Eintrag Mi 10. VII. 1957

Für Nachmittag gelesen. – 3 – 5 ½Departmentdiskussion hier im Patio (Aiken aus Harvard sehe ich zum ersten Mal, er ist für Sommerunterricht hier. Breites, sonnenverbranntes Gesicht, lebhaft und intelligent; aber er monopolisiert beinahe die ganze Diskussion. Über Thema: „analytisch“. Ich erkläre, wie ich zur Explikation kam: mögliche Fälle; Verfeinerung durch Meaning Postulate. Quines Einwände. Meine Interpretation davon: Er weiß 🕮weiß nicht, was wir als Explikandum meinen. Darum will er Definition eines pragmatischen Begriffs haben. Das habe ich in „natürliche Sprachen“ versucht. Über Quines Auffassung, dass logische Sätz, dass Continuum besteht, logische Sätze werden im schlimmsten Fall aufgegeben. Dagegen ich: Das gehört nicht zu den charakteristischen Eigenschaften meines Explikandums; letzteres bezieht sich auf eine Sprache.) Sie scheinen alle sehr angetan und interessiert; aber ich sehe zu spät, dass ich dafür hätte sorgen müssen, dass auch die anderen mehr zu Worte gekommen wären; außer A. und Kaplan haben nur einige kurz Fragen gestellt.