Der Doktor fragt, ob das Bumpen im Auto voriges Mal mich sehr gestört hat. Ich: nicht zu sehr. Aber mal, als wir von Chic. wegfuhren, konnte ich es bald nicht mehr aushalten, und Ina musste die Matratze für mich herrichten; als sie später anderen erzählte, wie ich geklagt hatte, fühlte ich Resentment. – Ich berichte: In der Nacht 29.-30. schrie ich im Traum, Ina weckte mich auf, ich schlief aber so schnell wieder ein, dass ich am Morgen nichts von dem Angsttraum erinnern konnte. Er: Es war doch gut für meine Entspannung, dass ich den Traum hatte; und ein gutes Zeichen, dass ich bald wieder einschlafen konnte; das zeigt, dass ich es akzeptierte und mich nicht fürchtete, weiter zu träumen. Ich: Am Abend vorher Sex; dann las ich zu lange in Djanes Schauspiel: Man merkt, wie der Racheplan gegen den mächtigen Mann (eine Vaterfigur) geschmiedet wird, und man erkennt, dass die verliebten jungen Leute Halbgeschwister sind, ohne es zu wissen. Ich erzähle von meinem Gespräch mit Christiansen über D’Annunzio’s „Fuoco“; Christiansen war erstaunt, dass ich sagte, die tragische Schwierigkeit war selbstgemachte; die Geschwister hätten auswandern und sich heiraten sollen. Er stimmt mir zu. Wir sprechen über Inzesttabu bei Griechen, und Geschwisterehe der Könige in Ägypten. Er: Das war aber nur ein königliches Privileg. Ich: Kontrast zu meinem aufgeklärten Denken und Fühlen und Bewusstem, und doch Nachwirkung des Tabus der Kindheit: Verdrängung der Gefühle zu Schwester und Mutter. Er sagt, damit hatte ich mich doch im wesentlichen gemacht; was noch nötig war, war nur, wie jetzt in der Analyse, in die Kindheit zurückzugehen, die kindlichen Gefühle wieder nachzuerleben und dadurch zu überwinden. – Er fragt, ob ich wohl die Idee der Monarchie auch schon früh abgelehnt habe. Ich: Ja natürlich; ich wundere mich, wie sogar aufgeklärte Engländer noch daran hängen; aber die Erfahrung in Deutschland zeigt, dass solche Einstellungen sich schnell ändern; nur wenige Jahre nach der Abschaffung 1918 waren nurmehr sehr wenige Leute für Monarchie. – Nachher lange spazieren, 16 min.: bis zur Brücke.