61Tagebuch 4. III. 1959 – 17. XII. 1959 [Rudolf Carnap: Tagebücher], Eintrag Mi 25. III. 1959

11 zu Dr. Mott. (Ich wünschte, mal wieder mit ihm zu sprechen, nach ½ Jahr, über den Plan, Chacha in Mexiko zu besuchen. Er ist jetzt in Dr. Thelens Office, 9622 Brighton Way, weil in seinem Gebäude ein Feuer war. Ich erzähle ihm von der 🕮 Korrespondenz mit Cha; ich dass ich mit der Idee spielte, nach Mexiko zu fliegen; sie griff es eifrig auf, wir sollten beide kommen; ich schrieb, Ina wird wahrscheinlich nicht kommen; Chacha übersah das „wahrscheinlich“ und dankte Ina für den verständnisvollen Verzicht. Ina hat gesagt, dass Chacha, ich und sie alle im Unbewußten zu vergessen scheinen, dass ich nicht mehr mit Chacha verheiratet bin. Ich will aber besonders achtgeben, dass Chacha die realistische Situation nicht übersieht. Anfangs wollte ich gern, dass Ina mitkäme; aber dann stimmte ich ihr zu, dass es für uns alle drei leichter wäre, wenn ich alleine ginge. – Auch über Agnes, die nicht nach Prag kommen wollte; so ging ich nach Eger. Er: Es wäre besser gewesen, nicht zu gehen, sondern sie aufzufordern, nach Prag zu kommen. – Erst zu Hause, als ich Ina erzähle, merke ich, dass ich gar nicht ausführlich über meine Gefühle zu Chacha und das erwartete Wiedersehen gesprochen habe; diese Gefühle sind ziemlich gemischt, teils positiv, teils uneasy, wie es gehen wird. – Auf einmal ist die Stunde zu Ende . Ich frage, ob er meint, dass es ratsam wäre, nochmal zu ihm zu kommen. Er: Wenn ich möchte und das Bedürfnis habe, soll ich kommen; aber wenn ich nicht fühle, dass ich es brauche, ist es nicht nötig.) – 3-5 Bob Mathers final exams (mit Kalish, Robson, Psychologe Malzahn, Linguist Hoijer. Ich über Jakobsons operationale Definition von Intension; wie erkennen wir, ob ein Wissenschaftler einen Begriff als operational definiert nimmt oder als theoretisch.)