62Tagebuch 30. XII. 1959 – 24. XII. 1960 [Rudolf Carnap: Tagebücher], Eintrag Mi 10. VIII. 1960

12 (ausnahmsweise) zu Dr. Mott. (Ich sage: 12 passt mir besser als 2. Er: Die Stunde ist sonst nicht frei, aber vielleicht 11 im Herbst. Ich: Das würde ich vorziehen. Also will er doch mit mir fortfahren? Ich fürchtete, er würde sagen: Die langen Ferien sind eine gute Gelegenheit, es abzubrechen. Ich habe gemischte Gefühle, nach beiden Seiten. – Über Haim: Ich habe nachgedacht; er hat recht, ich hatte hätte streng sein sollen; das hätte ihm und auch mir mehr genützt. So viele Studenten jetzt haben Schreibblock, oder Schwierigkeiten solcher Art. Er: Im Allgemeinen sind die jungen Leute heute weniger selbstdiszipliniert; sie benutzen „Schreibblock“ als eine Entschuldigung. Über Wiebe, seit 10 Jahren Student, und die thesis noch nicht fertig; Bohnert, und manche andere. – Sorgen über Stanford Unternehmung; mehr die praktischen Dinge; aber auch der Vortrag, weil fast alle gegen meine Auffassung sind. – Er fragt nach dem Rücken und den Übungen. Ich: sehr gut; nicht mehr die früheren twinges usw., die mich so leicht beängstigten. Er: gut; will ich weiter mit ihm fortfahren (es klingt, als wäre er dafür, es nicht unbeschränkt fortzuführen). Ich: Ich plane, wöchentlich 2 x bis zur Stanfordreise; nachher vielleicht 1 x; wenn Klassen anfangen, vielleicht aufhören.) – Vortragspläne für Stanford weiter: einige Axiome und Gründe dafür. – Abends gebadet.