71Tagebuch 5. I. 1967 – 4. I. 1968 [Rudolf Carnap: Tagebücher], Eintrag Di 29. VIII. 1967

Zum Haarschneider (gleich hinter der S-Bahn; mit Haarewaschen; das letzte Mal war das in Stockdorf, 8.7.). Bei dem nap nach dem Mittagessen wache ich ganz durchschwitzt auf. Hanne überlegt, dass ich vielleicht im Unbewußten beunruhigt bin durch die vielen Programme, die mir bevorstehen. (Wir überlegen, dass das Pendeln zwischen Annemarie und Hofners zu anstrengend sein würde; alles lässt sich etwas verschieben, ausgenommen mit Gramms; wenn ich da jetzt nicht hingehe, müsste ich vielleicht Abflug 2. Oktober noch etwas verschieben, um Ende September Zeit mit ihnen zu haben. Dann könnte ich jetzt noch ruhig etwas länger hier bleiben.) –Telefoniert mit Hanneli (sie berichtet: morgen werden die Fäden herausgenommen; und in den Tagen danach wird sich herausstellen, wann sie entlassen wird; dann will sie wieder zum TH. Ich erzähle ihr, dass es mit mir auch nicht so schnell besser wird, wie ich erwartet hatte; ich habe jetzt auch Stockdorf aufgegeben und der Plan ist, am Freitag zu Gramms, für Wochenende; aber auch dafür bin ich jetzt ein wenig zweifelhaft. Wenn ich Gramms jetzt nicht machen kann, müsste ich es Ende September tun; Hanneli wäre es recht, wenn unser Flug nach Amerika etwas verschoben würde. In einiger Zeit hofft sie soweit zu sein, dass sie mir helfen würde, z. B. für Transportation zwischen Hofners und Annemarie; ich sage: Vielleicht wäre das trotzdem für mich zu anstrengend, vielleicht lieber Luisenhöhe; sie meint, wir würden dann schon eine Lösung dort finden. Sie sagt, wir wollen dann einander helfen, „brav“ zu sein.) – Beim Abendessen bringe ich folgende Idee vor: Durch das Urteil der Spezialistin lernten wir neulich etwas wichtiges Neues; vielleicht ebenso durch das Urteil des Internisten, den ich konsultieren soll; vielleicht findet der die Erklärung dafür, dass ich so schnell müde werde, manchmal friere oder schwitze, usw.; darum wäre mir 🕮\(zu Dr. Menzel)\ lieb, das Urteil des Internisten bald zu erfahren; vielleicht wäre das für mich schon relevant für meine Programmbeschlüsse mit München, Stockdorf, Freibug, usw. Nach einiger Beratung beschließen wir, zunächst Dr. Menzel zu konsultieren; [nach Gespräch mit Flitners nehmen wir an 2. Stelle Dr. Aschenbrenner.]