71Tagebuch 5. I. 1967 – 4. I. 1968 [Rudolf Carnap: Tagebücher], Eintrag Di 21. III. 1967

Letztes Frühstück in der großen, hohen Halle, mit Blick ringsherum. 11h Abfahrt im Hotelbus (frei). Abflug sollte 12:40 sein; wir sitzen unten bei der Gate 3 und warten endlos. Wir erfahren, dass noch keine Meldung gekommen ist, dass das Flugzeug von Kono abgeflogen ist. Da gehen wir wieder hinauf in die Halle, und dann noch höher zum Restaurant, wo 🕮\(Maui) (zurück nach Honolulu)\ wir die ankommenden und abfliegenden Flugzeuge beobachten können. Wir bestellen eine Menge sandwiches; immer wieder wird die Ankunft des Flugzeuges vorangekündigt, und später wieder abgesagt. Wir müssen endlos auf die Brote warten, weil so viele Leute da sitzen und bestellen. Wir halten Plastikbeutel bereit für alle einzelnen Butterbrote, falls wir das Essen plötzlich unterbrechen müssen. Endlich kommen die Butterbrote, aber im gleichen Augenblick wird angesagt, dass das Flugzeug da ist, und wir sofort zur Gate 3 ganz hinuntergehen müssen! Alles schnell in die Plastikbeutel, inzwischen geht Feigl die Rechnung bezahlen; Hanneli und ich gehen zur „Information“ in der Mitte der Halle, und das Fräulein dort telefoniert, dass sie auf uns warten sollen; Hanneli rollt dann den Wagen den schrägen Tunnel hinunter; an der gate steht schon niemand mehr; wir nehmen die Sachen vom Wägelchen und eilen, ganz bepackt durch die offene gate auf das Flugzeug zu. Dort ist schon kein Passagier mehr auf der Treppe zu sehen, als wir aus dem Gebäude kommen, wir eilen hinüber und die Treppe hinauf; eine Stewardess führt jeden von uns zu einem einzelnen Sitz; wir müssen uns sofort niedersetzen und anschnallen, und schon fährt das Flugzeug los, mit einer ganzen Stunde Verspätung; hier? hatten Feigl und Mia auch schon angekündigt, dass sie noch auf uns warten sollten. Wir waren heilfroh, dass wir es wirklich noch geschafft hatten! 20 Minuten Rückflug von Maui nach Honolu.OHonolulu– Wir nehmen ein großes Taxi (eigens für derlei?; er quetscht 7 hinein; der trunk hinten bleibt ganz offen, sodass der Fahrer keinen Blick nach hinten hat, außer vielleicht in einem Seitenspiegel). –Zurück ins Islander Hotel. (Diesmal nur Zimmer im 2. Stock, daher näher dem Straßenlärm. Ich 206, daneben Hanneli 205, aber ohne Zwischentür, dann Mia, Feigl. – Abends geht Feigl mit Mia und einer befreundeten 🕮\Sopherl\ Kiesler?, die wir nicht zu sehen bekommen, zu einem eleganten Abschiedsdinner aus, das Feigl ihnen spendiert.) Aber ich bin zu müde; und ich mag auch nicht wieder in einem dunklen Restaurant sitzen, mit Musik, sodass ich nicht gut die weiter weg Sitzenden verstehen kann. Daher nehme ich herzlichen Abschied von Feigl; es ist mir traurig, weil wir heute gar nicht mehr, wie wir gedacht hatten, zu einem ruhigen Gespräch hier gekommen sind, durch die verschiedenen Verzögerungen. Er sagt, er hofft sehr, dass ich im Frühjahr, vielleicht März, 1968 an der geplanten Konferenz seines centers in Honolulu teilnehme, oder wenigstens hinkommen werde. – Abends noch mit Hanneli ausgegangen, Essen einkaufen . Dann essen wir einfach bei uns. – Dann noch Ansichtskarten geschrieben.