Vormittags fährt Nena uns weit hinaus, (nach NW), die Straße nach Mex. steigt zu einem Bergrücken und dann wieder etwas hinab zu einer Hochebene. Sie zeigt uns das Haus 🕮\(Etla)\, wo der Schriftsteller Aimes wohnt, weit ab von der Straße. (Er ist mit Frau; sie sind gern weit fort, nicht nur von USA, sondern auch von der Stadt Oaxaca; wir sollen sie unbedingt mal besuchen.) – Dann noch eine ganze Strecke zu einem kleinen Ort, Etla oberhalb davon steht ein halb verfallenes Kloster; die Kirche ist wieder hergestellt; es ist sehr früher Stil, einiges sieht aus wie eine Festung: die Fenster ganz hoch und alle mit sehr starken Eisengittern versehen; die Kirche hat aber jetzt kein Geld mehr, die Wiederherstellung auch nur des Kirchengebäudes zu vollenden; so kommt der Regen herein und zerstört manches von dem, was wiederhergestellt war. Von oben hat man schönen Blick über das ganze Hochtal und umgebende Berge. – In der Stadt kaufen wir noch Ansichtskarten und anderes; ich bemühe mich, mein kümmerliches Spanisch wieder zusammenzukratzen; Nena und Chacha sagen auf meine Frage, dass die Leute sich nicht über gebrochenes Spanisch ärgern, sondern sich freuen, dass man sich wenigstens bemüht, ihre Sprache zu sprechen. – Am späten Nachmittag geht Chacha mit mir spazieren: zurAquädukt von früherer Zeit; der brachte Wasser von den Bergen herunter, über ein kleines Flüsschen (das manchmal trocken ist) bis in die alte Stadt. Dann über Wiesen bis zu einem Fahrweg, oft vom Regen mit tiefen Rissen, hinauf gegen die Berge zu; Chacha begrüßt jeden, der kommt, eine Frau, die auf dem Kopf einen Korb mit Gemüse usw. trägt, in einem Arm ein Baby, im anderen gewebte Sachen, die sie verkaufen will; alle anworten sehr freundlich. Dann ein schlossartiges Gebäude mit griechischer Säulenfront, und Springbrunnen im Garten; das hat sich mal ein Gouverneur als Sommerhaus gebaut! Dann kommen wir auf eine große Straße mit Villen und kleineren Häusern, die gehen wir zurück in Richtung auf die Stadt, schon im Dunkeln; vor der Stadt biegen wir nach rechts ab zum Resolana Quartier, in dem Nenas Haus ist. –🕮 Abends kommt ein Jüngling Gonzalez (der bei Nena Deutsch gelernt hat; er spricht es ganz gut; dann aber spanisch, sehr schnell, sodass ich fast nichts verstehen kann, ausgenommen die Länder und Orte, die er jetzt besuchen will. Er ist der Sohn eines wohlhabenden Kleidergeschäft Besitzers in Oax; Nena ist erfreut über die Beziehung zu dieser Familie, weil sie ihr erlauben, ihre Puppen und sonstiges in ihren Schaufenstern aufzustellen.) Dann zeigt Nena uns dias von diesen Puppen und von einigen Indianern und ihren Frauen, die Sachen für sie machen; die Puppen sind sehr nett und gefällig, die Indianergesichter sind manchmal ganz eindrucksvoll, zeigen starken Charakter oder Gefühle. – Nena telefoniert nochmal mit Mädele wegen Erika; sie erfährt, dass die Vilchis gern bereit sind, sie aufzunehmen.