60Tagebuch 1. I. 1957 – 4. III. 1959 [Rudolf Carnap: Tagebücher], Eintrag Do 12. VI. 1958

11 zu Dr. Mott. (Gestern etwas tense. Gestern früh Traum über Enema. Er fragt nach analen und sadistischen Zügen. Er meint, dass ich dies vorher nie so explizit gesagt habe. Er fragt ironisch, ob ich auch Küssen unterdrücke, das aus der noch früheren oralen Phase stammt. Er: Man soll nicht Gefühle und Wünsche unterdrücken, sondern höchstens die Betätigung. Durch Unterdrückung der sadistischen Wünsche kommen die großen Hemmungen im Sex überhaupt. Ich erinnere, dass Dr. Wallis sagte: Alle Fantasien sind immer noch da. – Er betont, dass anale Wünsche nicht primär Homo bedeuten, sondern Wunsch, weiblich zu sein.) – Mittags Mia hier (vor- und nachher mit Ina). – Autobiographie neues typescript gelesen.