71Tagebuch 5. I. 1967 – 4. I. 1968 [Rudolf Carnap: Tagebücher], Eintrag Mi 5. VII. 1967

Schließlich (L.A. Zeit 6:00 PM, deutsche Zeit 2h Uhr nachts (8 Stunden Differenz) Landung in FrankfurtOFrankfurt also 13 Stunden ganze Reisezeit. (Kein Gepäckträger; Hanneli schleppt das ganze Gepäck zum Zoll hin; der schaut gar nicht hin, winkt uns nur mit der Hand weiter. Dann ein Gepäckmann bringt das Gepäck zur Straße (Hanneli eilt zu einem „Hoteltelefon“; das ist aber nur für ein bestimmtes Hotel in Wiesbaden!) 2 Taxis sind schon von anderen belegt; schließlich kommen noch weitere. Taxi zum Hotel Baseler Hof, 3h nachts. Unsere reservierten Zimmer (je 25 DM). (Ich frage Hanneli: Wollen wir um 10 aufstehen? Sie sagt: Nein, wer aufwacht, soll dem Telefonfräulein Bescheid sagen, und dann kann der andere anrufen. Ich sage: Wollen wir Flugzeug 14:04 nach München nehmen? Hanneli ist mehr für 16:45.) – Endlich gründlich geschlafen. Als ich aufwache, ist es 1h! Ich verstehe nicht, wieso? Es kann doch nicht nach 1h sein, es ist ja hell; dann fällt mir ein, dass wir erst um 3h nachts ins Hotel gekommen sind. Es ist also schon 1h mittags! Nach Weisung sage ich dem Telefonfräulein Bescheid. Um 1 ½ ruft Hanneli an, und kommt dann herüber. Ich habe inzwischen LH angerufen und 2 Flugscheine bestellt. 🕮\Stockdorf\ Inzwischen telefoniert Hanneli nach Stuttgart und Stockdorf. Ich gehe hinunter und bezahle die Rechnung. Der Mann ist etwas mürrisch; als ich ihn frage, ob er 300 $ Reiseschecks einlösen kann, sagt er: „Gewiss nicht“; höchstens 100.–; ich gebe ihm einen für 100 und frage nach dem Kurs, er nimmt ihn, rechnet aber noch 2 DM Kommission für das Hotel an. (Ich finde auf der Rechnung: 8 DM für Frühstück; er sagt, das ist obligatorisch; ich habe damals nicht bemerkt, dass 3.15 angeschrieben für Zimmer 121 im Restaurant (Cornflakes? und 2 Eier), wo wir gar nicht waren.) – In Eile gepackt. Endlich kommt der Gepäckträger; wir mit ihm über die Straßen zum Hauptbahnhof, wo der Schnellbus der LH (oder des Lufthafens) abfährt. In 20 Min. direkt zum Flugplatz. Abflug 16:45; Obst wird angeboten, ich esse einen Apfel (das ist heute meine einzige Nahrung, bis Stockdorf).OStockdorf Wir erzählen von unseren Abenteuern. (Hanneli hatte geschrieben, dass wir in Pension wohnen wollen, damit die Mama weniger Störung und Mühe hat. Mich hat sie aber doch wieder in ihrem Schreibzimmer einquartiert; Hanneli nimmt ein Zimmer bei . – Endlich wieder ruhig ins Bett gegangen, und gut geschlafen.