71Tagebuch 5. I. 1967 – 4. I. 1968 [Rudolf Carnap: Tagebücher], Eintrag Fr 15. IX. 1967

Dr. Henrichsen (er sagt, ich habe nur halbes Frühstück gegessen; es wäre gut, mehr zu essen; er fragt nach Gewichtsverlust; ich sage: seit Mai ca. 5 ½kg. Ich frage wegen Wannenbad. Er sagt, das kann ich ruhig nehmen. Wasser schadet der Haut von Gürtelrose 🕮 schon nicht mehr; auch auf dem Rücken; natürlich nicht heftig reiben. Ich sage, dass ich jetzt spazieren gehe, 15 – 20 Minuten. Er sagt spontan, er meint, ich könnte wohl am 21. oder 22. das Krankenhaus verlassen. Ich: Wir hatten geplant: Ich 19. oder 20. zu Küstermanns; dort gepackt, dann 22. Abreise (nach Freiburg mit Bahn). Er sagt: Das ist recht; er möchte nur nicht, dass ich zu bald schon wieder große Reise mache.)

Mein Pfleger, Karsten Mayer gibt mir, ein Wannenbad (nachher klippt er mir Zehennägel. Später schenke ich ihm die Broschüre von Weizsäckers „Bedingungen des Friedens“; ich sage ihm, dass ich auch, wie Weizsäcker, für Frieden bin. M. hat im Sommer hier praktiziert; er will Sozialfürsorger werden.) –Hanne kommt (zusammen spazieren; dann Mittagessen. Sie sagt, vielleicht wird Grete mich noch hier besuchen. Dr. Hinrichsen kommt herein. Ich frage ihn, ob ich Röntgenbilder und Bericht am Ende bekommen kann; er sagt: ja; die Röntgenbilder werden zwar meist behalten, aber er glaubt, dass er sie an einen Arzt auf meinen Wunsch wird schicken können; ebenso auch EKG.– Mit Hanne im Garten spazieren. Später nochmal alleine spazieren. Hanne fragt über Briefe an mich; ob sie Diskretes schreiben kann. Ich sage: Diskretes auf Extrazettel!) – 7htelefoniert mit Sabine (zu Johannes’ Geburtstag, aber er ist nicht zu Hause. Ruth geht es gut, aber sie ist . Ich sage Sabine, es ist ihr Verdienst, dass Ruth alles so ruhig auf sich genommen hat.)