11 – 1 Eberhard Schnelle36Eberhard Schnelle (1921-1997); vgl. https://de.wikipedia.org/wiki/Eberhard_Schnelle hier, mit Range. (Er sieht jung aus, etwa 40, intelligentes Gesicht. Er hat anscheinend nicht wirklich meine Sachen studiert, wie Range meinte, aber ist interessiert am Wiener Kreis, auch Wittgenstein; hat Patzigs Nachwort zu „Scheinprobleme“ gelesen. Er macht Einwände gegen dessen Kritik. – Er erklärt, wie sie den Firmen Planung beibringen wollen. Ich empfehle ihm Helmers Schriften über Modelle in Sozialwissenschaft, auch ohne quantische Begriffe. Ich sage schließlich: Ich bezweifle, ob Planung von Privatunternehmungen wirklich die Rationalität für die Menschheit erringen kann, die ihm als Ziel vorschwebt. Er stimmt lebhaft zu. Er beklagt den starken Nationalismus in Deutschland, schon in den Schulen. Ich sage: das ist bei allen 🕮 Nationen so. Ich frage, ob es durch politische Einigung von Europa besser würde. Er sagt: Die ist kaum möglich, wenn sie auch DDR enthalten soll; weil die nicht mal möglich ist zwischen Bundesrepublik und DDR; die erste habe die stärkste Bewaffnung nach USA; die letztere die stärkste nach USR. Dabei wären in beiden Ländern Arbeitskräfte dringend nötig, die jetzt in den Armeen sind! Er sagt, die SPDnOriginal SDP. hat den Sozialismus ganz aufgegeben, strebt nur nach Stimmen, um die Regierung zu bekommen. Die Polizei schreitet ein gegen Studentendemonstrationen, die gegen die unsinnige Aufrüstung sind; ich freue mich, dass wir politisch so gut übereinstimmen. Er sagt, er sprach jetzt mit Frank37Es könnte sich um Helmar Frank (1933-2013) handeln, den Schnelle verlegte; vgl. https://de.wikipedia.org/wiki/Helmar_Frank in Berlin; der wurde weiß vor Neid, dass Schnelle mit mir sprechen würde. Wenn ich mal wiederkäme, möchte er gerne, dass ich mit einem Kreis von jungen Wissenschaftlern, die mit dem Schnelle-Team arbeiten, sprechen würde. Ich sage, vielleicht ja (ich denke dabei nicht an Vortrag, sondern an Gespräch, wo die anderen mit Fragen kommen). Ich sage, wenn er mal nach LA kommt, soll er mich anrufen.) – Nachmittags ca. ½ Stunde spazieren mit Hanne. Nachher aber ziemlich erledigt, ins Bett; 37.2\(^\circ{}\). – Telefoniert mit Chacha: Wenn die Ärztin es erlaubt, will ich am 29. nach München fliegen; wenn niemand da ist, nehme ich Taxi. – Telefoniert mit Hanneli. Sie ist im Krankenhaus Tegernsee, hatte Nabelbruchoperation; sie fühlt sich auf der Besserung; hofft, bald zurückzukommen nach TH. Erika fliegt erst am 8. September. – Abends telefoniert mit Friedrich (Hans Arnold berichtet über meinen Zustand und Temperaturen. Friedrich sagt: Es ist sehr wichtig, dass ich mich noch für längere Zeit als Rekonvaleszenten betrachte; ich soll in München unbedingt unter Aufsicht einen Internisten sein, damit Blutbild und Herztätigkeit überwacht werden 🕮 noch für mehrere Wochen. – Er fand die Zeit in Helsingfors zu kurz; hat von Wright nicht gesehen.)