Hanneli fährt mit mir zum Loretto Krankenhaus (ich bekomme von der Schwester Corona die Ergebnisse der Untersuchung mit einem Brief an Hofner; ferner seine Rechnung 100 DM, und die Rechnung des Krankenhauses (50 DM). –Zu Hofners. Ich zu Dr. Hofner hinauf. (Er liest die Befunde, erklärt mir einiges, und verschreibt mir 2 Medizinen, für täglich morgens und abends. Prof. Lutterotti hat am linken Lungenhilus etwas gesehen, was zweideutig ist; es sollte nach einigen Wochen nochmal nachgesehen werden, am besten wieder von Lutterotti, oder von einem anderen; Lutt. fährt am 4.8. auf Urlaub. – Er sagt, dass der Blutdruck niedrig ist, das Herz gesund, laut EKG, sodass ich keine Sorgen zu haben brauche bei längeren Spaziergängen oder dergleichen. – Ich soll wegen Prostata doch mal wieder zum Chirurgen gehen, zur Untersuchung des jetzigen Zustandes. – Er billigt Noludar als Schlafmittel.) – Mittagessen mit der ganzen Familie um den großen Tisch, ich am Kopf, rechts ihn, links sie. Nach dem nap im Garten Kaffee getrunken; lustige Unterhaltung; 🕮 Gittli sagt, die Töchter wollen sie immer erziehen; ich sage: meine Töchter auch; ich mache den Kindern Kompliment, dass ihre Mutter so gut erzogen ist (Hanneli sagt mir hinterher, Gittli schaute etwas besorgt aus bei meinen kühnen Reden). Nachher kommt auch Carl Max; und wir alle nehmen herzlich Abschied; dabei küsse ich alle Kinder, was ich beim Ankommen vermieden hatte, und auch Gittli sanft, dann aber mit ihr allein im Nebenzimmer küsse ich sie herzlich. Sie fragt in Gegenwart von Annemarie und Hanneli, ob sie nochmal hinauf kommen könnte; Annemarie sagt, sie geht mit Hanneli morgen auf Wanderung, vielleicht kommt dann mittags Annette zu mir; das ist unsicher, und wenn nicht, will sie Gittli Bescheid sagen, sodass dann diese vielleicht zu mir hinauf kommt.) – Wir fahren hinauf. (Meine verlorene Barettmütze ist wieder gefunden worden.) Mit Hanneli spazieren (ich erzähle Hanneli, die mich schon kürzlich danach gefragt hat, dass Gittli und Gerhard jetzt alles wissen; von den beiden Mitternachtsgesprächen voriges Jahr, Maues Bedenken und schließliches Nachgeben; darum meine Freude, jetzt mit Gerhard und dann Gittli ausführlich zu sprechen. Hanneli erzählt mir, dass heute Marianne auch zu ihr gesagt hat, wie in Kappel zu mir: „Der Nappi ist ein lieber Opa“ , und danach „wir nennen ihn ja ‚Onkel Nappi‘ “, als ob sie meinte: Aber wir wissen ja, dass er nicht ein Onkel ist! Beim Abendessen sprechen wir (vorsichtig) noch weiter darüber; auch über Gerhards langes Verschweigen vor Bärbel.)