66Tagebuch 23. V. 1962 – 31. XII. 1962 [Rudolf Carnap: Tagebücher], Eintrag Mo 27. VIII. 1962

11-2 zuJokls (schönes modernes Haus an Bundy. Ich zum ersten Mal dort. Er gibt mir genaue Auskunft über die Prostataoperation, die er selbst vor einigen Jahren hatte, auch durch Dr. Schlumberger. Es scheint, dass man doch durch die Blase hindurch schneidet; die ganze Prostata wird beseitigt. Er sagt: Sie geben einem genug schmerzstillende und Schlafmittel, sodass man nicht unter Schmerzen leidet (das war meine größte Sorge) und nachts schlafen kann, obwohl die nurse im Zimmer sitzt. Die ersten Tage wird dauernd Wasser (durch die Einschnittöffnung) in die Blase geleitet, und durch Katheter heraus. Nachher fühlt man sich bequemer, weil man sich mehr im Bett bewegen kann; nach einigen Tagen auch aufstehen. Er wurde nach 10 Tagen entlassen; sie wollten ihm einen Rollstuhl geben; er ging aber selber die Treppen hinunter. 🕮 Er sagt, heutzutage ist es sehr selten, dass Komplikationen auftreten bei sonst gesunden Leuten; er kann sich an keinen Fall erinnern unter den vielen, die er weiß. Er sagt, Dr. Schl. ist sehr sorgfältig und gewissenhaft, und sorgt dafür, dass alle nötigen Vorsichtsmaßregeln gemacht werden. – Wir bleiben zum lunch dort.) – Nachmittags noch gekramt. (Ina geht zum Acc. Office; dann bemerken sie, dass aus Irrtum für mich für Juli keine Versicherungsprämie gezahlt worden ist, und sie geraten in große Bestürzung. Schließlich nehmen sie von Ina einen Scheck für die Prämie an, damit ich überhaupt versichert bin!) – (Ina muss ihnen telefonieren und schreiben.)