RUDOLF CARNAP. Tagebücher und Leselisten. 1908–1919 |
HansDr. Hendrichsen(hat mir ausführliche „Epikrise“ geschrieben, d.h. Bericht über Befund und Behandlung; ferner in großem, geschlossenen Umschlag gibt er mir die Röntgenbilder. (Später sehen wir sie an, mit Gabriele zusammen, die besonders daran interessiert ist. [Da ist aber keine EKG Kurve dabei; vielleicht hat er mir gesagt, dass er die später an Dr. Menzel die später an meinen Dr. schicken wird?])
Hans Arnold kommt, mich abzuholen. (Er bringt ein großes und 4 kleine Päckchen von gutem Kaffee für die Schwestern mit. Ich habe alles schon gut geordnet; er packt schnell die Wäsche usw. in den Koffer) ich gehe zum „Aufnahme“ Kontor, und gebe dort Scheck für die zweite Woche (ca 750 DM).
(Küstermanns Haus) Mittags mit allen (auch Gabriele) über Chachas Zukunft. (Sie stimmen ganz mit Diederichsens überein, dass Chacha, wenn Angermanns ausziehen, das Haus in Stockdorf verkaufen soll; und dass dann das Wohnstift Ammersee das Beste ist. Sie sagen, dass bei Nymphenburg auch ein Wohnstift derselben Organisation gebaut werden soll; ich sage, das würde mich sehr interessieren, wegen Nähe zur Universität. Ich sage, dass ich füreine für mich. Hans Arnold meint, von den Zinsen und Abzahlungen des Stockdorfer Hauses könne Chacha dann die Pensionsgebühr im Stift bezahlen. Chacha sei jetzt selbst schon klar überzeugt, dass der Garten über ihre Kräfte geht.) Ich danke allen sehr herzlich für die Liebe, Fürsorge, und Beratung und Hilfe für mich. (Hanne erwähnt, dass Hans Arnold kein Testament gemacht hat! Ich sage, wir taten es sozusagen zufällig, bevor wir 1963 nach Mexiko gingen. Nachher erst wurde mir klar, welchen großen Vorteil ich durch die Existenz von Inas Testament hatte: Vermeidung von vielen Komplikationen vor Gericht, und daraufhin jetzt auch eins schreiben!) –
(Abends telefoniere ich mit: Agnes, Annemarie, Gittli).