71Tagebuch 5. I. 1967 – 4. I. 1968 [Rudolf Carnap: Tagebücher], Eintrag Di 10. X. 1967

Hanneli fährt Chacha und mich nach Dießen am Ammersee zum Alterswohnstift. (Schönes Gebäude, schöne EinrichtungAusrichtung?. Wir besehen 2-Zimmer-Wohnung. 🕮 Sie sind schön gemacht; da die Zimmer leer sind, schauen sie sehr geräumig aus. Im Badezimmer ziemlich kurze Sitzwanne, gut gebaut, mit Anhaltegriff, und Handdusche für Gebrauch während man darin sitzt. Für einen kleinen Kühlschrank ist Platz in der Küchennische, aber man muss ihn selbst kaufen. Wir sprechen zuerst mit Frau Schake, im Empfangsbüro; die zeigt uns auch Wohnungen. Später mit Frau Grossmann, der Direktorin; sie kennt Lini und sagt, dass sie ihr guten Rat für organisatorische Dinge gegeben habe, und auch graphologische Urteile. – Mittagessen im Esssaal: Ich finde das Hintergrundgeräusch von den vielen sprechenden Leuten etwas störend. Das Essen ist ganz gut. Aber Chacha sagt, sie würde nur Mittagessen hier nehmen; dann morgens und abends sich selbst versorgen, und mich, wenn ich will. – Bei der Rückfahrt sehen wir in Gauting das Haus mit Hannelis Eigentumswohnung, wo sie früher mit Werner gewohnt hat, und die sie ihm jetzt mit meiner Hilfe abkauft. – Abends telefoniert mit Johannes und Sabine; und mit Hanne, die heute nachmittag erst mit Hans Arnold aus Amrum zurückgekommen war; ich danke ihnen nochmal herzlich; ich sage, durch die Gürtelrose war ich oft ungeduldig und irritiert; sie sagt aber, sie habe sich gewundert, dass ich nicht irritiert war, sondern ruhige Haltung bewahrte!