RUDOLF CARNAP. Tagebücher und Leselisten. 1908–1919 |
§ 18 beendet (muss nicht revidiert werden). – 4 – 6 ½ mit H. zu Colburns (sie haben neue Wohnung, nur 15 Min. von hier, an Armacost; man geht eine Aussentreppe hinauf und dann in die Wohnung; sie ist möbliert gemietet, geschmackvolle Möbel, und schöne Bilder; alles sehr praktisch und schön eingerichtet. Sie fragen mich allerhand aus meinem Leben; die Einstellung der Mutter; ich habe nicht gelernt, Emotionen auszudrücken. H. erwähnt mein Komponieren für Gretes Hochzeit, „Die Fischerin“; ich erzähle vom Fest an der Ilm; das Komponieren tat ich nach meiner Auffassung, dass Singen hervorgeht aus der Sprachmelodie; man braucht die Verse nur etwas nachdrücklicher auszusprechen, da kommt schon von selbst eine Art Sprachmelodie hinein. Wir wohnten immer weit draußen, daher wenig mit Freunden; das wurde erst besser im Serakreis.)