65Tagebuch 06. X. 1952 – 03. VIII. 1955 [Analyseprotokolle] [Rudolf Carnap: Tagebücher], Eintrag Mo 21. III. 1955

(18. ist ausgefallen; dafür wird 23. eingefügt.) Feigl ist hier, seit 16. 3 Träume: Erster Traum (18.): Ich gehe mit katholischem Priester auf der Straße; wir verstehen uns gut trotz verschiedener Funktion. Dann sehe ich Frau auf Straße liegen, in Ohnmacht. Ich will ihr helfen, aber habe Furcht wegen Rücken; plötzlich Krampf in Wade. (Ich wache auf, habe wirklich schmerzhaften Krampf in Wade.) [Assoziation: Priester: Ulmer, Dr. Kupper (weil auch remote); Meehls religiöse Konversion. Die Frau: vielleicht Mutter: Attraktion zu Frau ist gefährlich, Rückenknax darauf.] Zweiter Traum– Am 18. abends: Magenübelkeitsgefühle, bis 4h morgens. Ich assoziiere: Am Tag vorher Erregung wegen Poppers Angriff. –Zweiter Traum (20.) mit Hempel im Haus einer Frau. Ich sehe einen Möbelpfosten 2x2. Sie ist willig, ihn mir zu schenken, aber zu impulsiv; sie hebt oben etwas ab, wo ein dowel darin steckt; unten steckt der Pfosten mit einer Verlängerung in etwas; sie ruckt zu heftig, da bricht das untere ab. [Assoziation: Mein Penis; Ina macht Erektion; aber immer dabei Gefahr: Rückenknax (oder von ihm Penis?). Ich will mit Hempel zum Vortrag von Einstein gehen. Ich sage: Es ist 20 vor! Schon zu spät! Der Vortrag beginnt um ½. Hempel sagt: Nein, er beginnt 12 Uhr, wir kommen noch zurecht. Wir gehen eilig hin. Dritter Traum (heute morgen): Ski laufen in den Bergen mit Freunden. Der letzte Abend. Ich sehe den Mond und gehe nochmal hinaus Ski laufen in der Nacht. Dann fahren wir im Zug. Kleines Mädchen Margund. (Noch nicht gesagt: Ich gehe zweimal mit ihr in Lindau spazieren. Sie ist aus „Anhalt“, das gehört jetzt zu Russland; ich sage zu anderen: ich weiß noch, dass es früher zu Deutschland gehörte.) – Ich zanke mich mehrmals mit Leuten im Zug; jedesmal kommt ein Freund und hilft mir. Jetzt ist da ein frecher Junge. Ich sehe sehe keinen Freund mehr. Der Junge macht einen Strick fertig. Ich fürchte, er will mir was tun. Ich warte auf aggressive Geste. Er steht auf; dann haue ich ihn mit Stock über den Kopf; er sinkt seitlich zu Boden. (Noch nicht gesagt: Ich versuche, den Hund auf ihn zu hetzen, aber der will nicht. Ich fürchte, er wird wieder aufspringen; kein Freund ist mehr zu sehen.) (Ich weiß nicht mehr, haue ich ihn nochmal? oder fürchte ich mich?) [Assoz. Feigl berichtet Poppers aggressive Bemerkungen; ich kritisiere seine Fußnote im Aufsatz; ich möchte ihn „über den Kopf hauen“.] 🕮\(_{49}\)