65Tagebuch 06. X. 1952 – 03. VIII. 1955 [Analyseprotokolle] [Rudolf Carnap: Tagebücher], Eintrag Fr 26. XII. 1952

Ich sage, dass ich am 30.11. die Geschichte mit dem Vater Ina auf Englisch berichtete, und auch gegen meinen Vater Englisch sprach; das zeigt die nahe Beziehung zur Analyse und zu seiner Ermutigung, gegen den Vater zu sprechen. – Er nimmt die Rolle des Vaters ein und wir machen Dialog. Er fragt, warum ich oft schweige, wo doch die Schwester nicht schweigt, und warum ich zur Mutter sprechen kann usw.; und dass er schweigsame Leute nicht im Geschäft brauchen kann; und wie ich denn einer Frau einen Antrag machen würde. Ich erwidere auf alles. Ich erzähle dem Dr. mein Versagen beim Spiel mit Antrag. – Ich berichte Traum No 25, 1. Hälfte; auch über Djanes Bemerkungen „fellow sufferer“ und „benevolence“. Ich erzähle, dass Ina in ihrer Analyse sofort gegen den Dr. loslegen kann; darum will ich es nun endlich auch: ich berichte über meinen Ärger, als er zuviel Zeit wegnahm für politisches Gespräch und später über seine Pläne. Er sagt, er ist froh, dass ich es endlich kann. Ich sagt zum Schluß, es scheint, dass ich mich jetzt besser fühle, befreit; ich: ja sehr; Ina nennt es unseren zweiten Honigmonat.