67Tagebuch 31. XII. 1962 – 31. XII. 1963 [Rudolf Carnap: Tagebücher], Eintrag Di 13. VIII. 1963

Annemarie kommt allein (Grete ist krank; sie hat wieder Darmblutungen; das hat sie schon lange. Inzwischen ging es besser; sie hat Behandlung mit Zellen von Tierembryos; Annette bleibt bei ihr.) 9:45 Abfahrt nach Cuernavaca.OCuernavaca Die alte Straße, schöne Landschaft, und einige Berge; aber keine Sicht auf Mexiko und auf die Vulkane. Bevor wir nach Cuern. kommen, biegen wir links ab, nach Tepoztlan. Annemarie kennt es schon; sie ist mit Diederichsens auf einen der Berge da gestiegen, wo eine alte Pyramide ist. An der Plaza lassen wir das Auto. Wir sehen auf der anderen Seite die Arkaden des Klosters. Wir steigen einen steilen, steinbelegten, aber vielleicht für camions befahrbaren hinauf zur PosadaIxtatepec25Der korrekte Name ist anscheinend „Ixcatepec“, ein Teil von Tepoztlan.; alte Gebäude, schön gelegen zwischen Bäumen. (Leider können wir nicht hinein, alles ist gesperrt; eine Frau kommt und sagt, wir sollen läuten, der care-taker ist da und wird es uns zeigen. Leider kommt aber keiner; ich hätte so gerne gesehen, wie die gerühmte Aussicht ist, die wir von der Straße ist; und wie die Zimmer und alten Kamine sind.) Wir steigen einen anderen Weg hinab. Ich freue mich, dass ich es machen kann; aber dann bin ich 🕮 leider doch müde, sonst hätte ich gerne noch das Dorf näher angesehen. (Die Häuser an der Straße scheinen recht ärmlich, nur am Dorfeingang 2 oder 3 nettere, vielleicht gibt es noch mehr solche. Aber es scheint wohl doch nicht für uns geeignet, weil weiter abgelegen als Cuern., und alles mehr primitiv.) Wir fahren zurück nach Cuernavaca zurück. Walter hatte Casa de Piedras als Hotel empfohlen, etwas außerhalb der Stadt nach Osten. Auf dem Weg dahin, aber noch innerhalb der Stadt, sehen wir „Villa Internacional“, (Annemarie sieht durch die das Ein Eingangstür, wo der Weg durch das Haus hinabgeht, eine Wiese mit Bäumen, was uns anziehend erscheint. Wir gehen hinein; sie sagen, es wird erst um 1 ½ Essen geben, und wir setzen uns auf bequeme Liegestühle auf dem Rasen unter Bäumen, mit Dach darüber. Nahe dabei ist ein Schwimmteich, und Annemarie geht schwimmen. Vom Eingang aus ist auf der einen Seite das Esszimmer, auf der anderen eine lange Reihe von vermutlich Doppelzimmern, jedes mit Eingang von dem zementierten Weg. Nach Dann essen wir; es gibt nur ein festes Menü; einfach, aber reichlich, und mäßiger Preis. Dann lege ich mich zum nap auf einen der Liegestühle; die anderen auch. –Ca 4h trinken wir Kaffee im Esszimmer. Annemarie versucht, die Bekannten von Grete anzurufen, die uns die Telefonnummer oder Adresse von Frau Beck (?) sagen soll, die Häuser zum Kauf oder Mieten vermittelt.) 🕮 Wir beschließen nicht über Nacht zu bleiben. (Ina möchte gern nach Hause. Ich hätte zwar Lust, C. mehr auszuforschen; aber ich bin doch ziemlich müde; und die guten Hotels scheinen recht teuer; wir würden 3 Zimmer brauchen, anscheinend gibt es nur Doppelzimmer, und die kosten meistens 8 bis 10 $.) Auf meinen Wunsch fahren wir zum Palacio de Cortez (auf dem oberen Arkadengang sind die Freskos von Rivera, und eine schöne Aussicht nach Osten, über die Stadt und die Berge um Tep.; aber die Vulkane sind nicht sichtbar.) Dann fahren wir nach S und O, sehen einige schöne Häuser auf den Hügeln, die wahrscheinlich schöne Aussicht haben. Dann fahren wir wieder durch die Stadt auf den Camino D.P. (de pago), zur Rückfahrt. (Schöne Fahrt hinauf, mit Blick auf C., und die Berge bei Tep. Dann oben plötzlich starker Regen, sodass man kaum die Straße und die Autos sehen kann. Dann auf der anderen Seite hinunter. Dann wird es dunkel. Annemarie fährt uns nach Hause, Ankunft kurz nach 7.OMéxico D. F. (Auf unsere Aufforderung bleibt sie hier über Nacht, im oberen Westzimmer, dem kleineren.)