Vormittags mit Gittli spazieren (zum Hirschpark, wo noch Hirsche sind. Auf meinen Wunsch erzählt sie von Mann und Kindern, und dem Leben in Freiburg, Kappel und Sommer in Frankreich. – Dann sagt sie, vielleicht wäre es für Erika besser, nach Amerika mitzukommen, um nicht dem Dienstmädchen überlassen zu sein. [Siehe Notizen „Hanneliese“]) – Auf Gittlis Vorschlag habe ich heute früh Roh angerufen (vorgeschlagen, dass ich lieber mal von hier einen Tag zu ihnen käme; er stimmt zu und sagt, ob Maue mitkommen möchte, sie haben sie so lang nicht gesehen. Ich sage aber, lieber nicht, sodass wir mehr persönlich sprechen können.) – Nachmittags auf meinem Zimmer geschrieben. (Inzwischen haben sie unten Besuch von Maues ältestem Bruder Arnold, der Geschäftsmann in Spanien ist, mit Verwandten; er war 11 Jahre in russischer Gefangenschaft, ist jetzt wieder etabliert in Spanien, und reist herum in vielen Ländern. Sie klagen nachher sehr, dass er außer seinen geschäftlichen Dingen für nichts Interesse hat.) – Beim Abendbrot sage ich Gittli, sie könne ruhig laut beten, Johannes habe das auch getan (und ich erzähle die Geschichte von Pater Laso); sie sagen beide, eigentlich wird nur mittags gebetet, morgens und abends sind oft nicht alle zusammen da. – (Maue erzählt endlos von einem mir ganz unbekannten Herrn Zahr, den Nutto kannte, der Japanisch konnte und japanische Sitten studiert hatte.) Wir plaudern nach dem Abendbrot, bis es auf einmal wieder 10h geworden ist. – Oben mit Maue noch kurz gesprochen. (Ich sage, ich will möchte einen Wunsch vorbringen. Aber ich will sie 🕮 keineswegs drängen in der Frage der Enthüllung, weder ob oder nicht, noch wann. Sie sagt, sie hat schon für ja entschieden; darum habe sie heute auf allerhand in der Vergangenheit angespielt, so dass Gittli doch sehr den Eindruck bekommen musste, dass wir uns nahe gestanden haben; in Bezug auf Gittli habe sie keine Hemmung, die Besorgnis sei in Bezug auf Gerhard. Ich: Mein Wunsch wäre: Wenn ja, und wenn bald, so würde es mir eine besondere Freude sein, wenn sie das heute noch in einem Mitternachtsgespräch tun könnte, sodass ich noch persönlich die Freude erleben und sie in meine Arme schließen könnte; so oft heute konnte ich mich nur mit Mühe davon abhalten; und wenn Gittli es weiß, könnte sie helfen bei Gerhard; vielleicht raten, wie es ihm zu sagen; die Gleichaltrigen haben oft ein besseres Gefühl dafür. Das bestätigt sie; sie will sehen.)