Wir warten auf Anruf Bochenski; er ruft nach 11h vom Mayflower Hotel in der Mitte der Stadt; er hat mein Telegramm nach Las Vegas vorgestern nicht bekommen! Ina fährt hinein (ich lege mich 12-1 hin). 1 – 4 ½Bochenski hier. (Er bedauert sehr, dass er nicht herkommen konnte; unsere Einladung kam, nachdem er nur 2 Wochen vorher den Vertrag mit Notre Dame unterschrieben hatte. Er wäre lieber hierher gekommen, um bei mir „zu lernen“; dort hätte er nicht einmal 🕮 irgendjemanden, mit dem er über logische Probleme sprechen könnte. – Er hatte Einladung von Machlup, Johns Hopkins, für ein Jahr; aber die Administration dort lehnte ihn „aus weltanschaulichen Gründen“ ab. Er betonte, dass Notre Dame mehr tolerant ist als protestantische Universitäten. – Er möchte sehr gern wieder nach Amerika kommen. Aber nächstes Jahr geht es nicht, nach diesem Jahr Urlaub. – Er sagt, ich sei jetzt der einzige unter den bedeutenden Philosophen (Whitehead, Russell, Martin (!), Husserl, Jaspers, der noch aktiv tätig sei. Er rühmt besonders, dass ich, wo andere nur herumgeredet haben, wirklich Dinge durchgeführt habe, wie im „Aufbau“. – Er ist sehr kritisch gegen die britischen Philosophen, die nur die natürliche Sprache betrachten. – Ich spreche von den Schwierigkeiten, die Autobiographie zu schreiben; er sagt, sie wird sehr wichtig sein. – Wir sprechen meist Deutsch; wenn es technisch wird, auch Englisch; er spricht fließend Englisch, aber mit starkem Akzent.) – Ina fährt ihn wieder in die Stadt. –