11 – 2 ½Molina und Aldama hier. (Sie kommen überraschend her. Sie erzählen, dass sie mit Feigl an einem Platz S von Cuernav. waren; aber nicht am See, geschwommen nur in einem swimpool. Mo waren sie anscheinend schon wieder zurück hier, da waren sie in Desierto de l. Leon. (wo wir auch auf der Straße hin waren). Sie haben mit ihm einen Plan gemacht für Konferenz hier in 1965 für Philosophie der Wissenschaft, nur ca. 40 Leute. Feigl will dann von Australien hierher fliegen. Feigl sei am Mi hier abgereist. – Ich frage, ob sie philosophische Fragen oder Probleme haben, die sie mit mir diskutieren möchten; induktive Logik, Syntax, Semantik oder irgendetwas. Aber sie scheuen sich anscheinend, technische Fragen zu besprechen. Mol. sagt, er sei jetzt hauptsächlich beschäftigt mit Philosophie der Geschichte und Sozialwissenschaften. Er fängt an, die Hauptpunkte seiner Auffassung zu erklären in sehr schnellem Spanisch; Ina sagt, wenn er langsamer spreche, könnte ich es vielleicht verstehen. Es geht dann auch ganz gut; nur manchmal lasse ich mir etwas von Ald. übersetzen. Er versucht, die Kulturen naturalistisch zu erklären, z.B. ethische und ästhetische Werte durch Assoziation von Emotionen mit bestimmten Erlebnissen, z.B., 🕮 dass Sex geheim gehalten wird, und für böse erklärt usw., erklärt er aus der besonderen Gefahr von außen während des Aktes, und darum Tendenz sich zu verbergen. Ich sage ihm, dass ich mit Grundauffassung übereinstimme, und Neurath immer die naturalistische Erklärung betont hat; aber ich wisse nicht, wieviel davon neu ist; ich rate ihm, Robert Cohen und Lazarsfeld um Literaturangaben zu fragen. – Sie fragen, ob sie mir später mal Fragen schreiben dürfen. Aber ich sage, es kostet mich zu viel Zeit, Antworten zu schreiben; Ina sagt aber, vielleicht könnte ich auf ein tape sprechen und es ihnen schicken; ich sage ja (obwohl ich Bedenken habe). – Ich erzähle vom Besuch bei Fromm; Ald. sagt, er mag seine Bücher nicht, und Ina stimmt ihm zu. Ich sage, das über den jungen Marx ist doch interessant; aber Ald. sagt, dass Fromm das letzte ms der Periode weggelassen hat und fälschlich sagt, dies seien alle mse der Periode; das letzte ist über Ökonomie und passt nicht in Fromms Linie. –Mol. will uns übermorgen zum Flughafen fahren. Ald. ist dann fort; darum verabschieden wir uns schon von ihm.) – Weiter Korrektur gelesen. – 5-7 Grete hier. (Es geht ihr schlecht; sie glaubt, es ist etwas an der Leber, vielleicht ein Rückfall von der infektiösen Hepatitis, die sie gehabt hat. Der Spezialist will nicht ins Haus kommen, und kann sie erst übermorgen sehen. – Über SvensBesuch bei uns am 15. Ob wir ihm geraten haben, einen Analytiker zu sehen. Wir sagen ja, weil es mir so gut geholfen hat. Sie erzählt, dass sie ihn gefragt hat, was er sich von einem Analytiker erhoffe; er habe gesagt: „dass er mir hilft, ein Mädchen zu finden, das ich heiraten kann“; sie macht sich etwas lustig darüber; wir sagen aber, dass das doch wichtig für Sven wäre, auch weil er allgemein gehemmt ist und zu wenig Menschen sieht. Wir geben ihr 2 Namen von Analytikern hier, die 🕮 Rudolf Ekstein uns geschrieben hat. – Sie sagt zum Abschied, wie schön es für sie war, dass wir hier waren. Sie fragt, wie ich über die Zeit in Mexiko fühle; ich sage, es war für mich eine sehr schöne Zeit, besonders das Wiedersehen mit Annemarie, und Annette; zum Abschied umarme und küsse ich sie sehr herzlich.) – (Schlaf gestört durch viele Mosquitos.)