67Tagebuch 31. XII. 1962 – 31. XII. 1963 [Rudolf Carnap: Tagebücher], Eintrag Sa 4. V. 1963

10 ½ – 1 Gespräch mit Krauss (ich sage, meine A10: Ich will \(\sigma \)-Additivität annehmen für Protokollsprache, aber nur für \(\mathcal{M}\), und für \(C(H|E)\), wenn 🕮\(\mathcal{M}(E)\gt 0\): dann A11 soll besondere Bestimmungen treffen für \(C(H|E)\), wenn \(E\neq =\emptyset \), \(\mathcal{M}(E)=0\). Hierbei nahm ich an, dass A10 nicht in Konflikt ist mit meiner Methode im Buch (für diese Sprache). Vor dem lunch Spaziergang mit Krauss. – Ich hatte morgens überlegt, ob ich, weil ich müde war, vielleicht das Gespräch für Nachmittag absagen soll. Aber nach meinem nap fühle ich mich besser. Gespräch 4 – 6 ½. (Krauss spricht gegen die doppelten Axiome für \(\mathcal{M}\) und \(C\); er rät, entweder für \(\mathcal{M}\) oder für \(C\), und dann das andere definieren. Schließlich kommen wir darauf, dass es besser ist, weil üblich, mit Axiomen für \(\mathcal{M}\) anzufangen. Ich sage: dann auch Axiome für \(C\) und \(\mathcal{M}\) zusammen. Dann bleibt schließlich als Problem übrig: A11 oder Regeln für \(C\), wenn \(\mathcal{M}(E) = 0\). Ich zeige ihm § 6, Ende, in Jeffreys „background“ (dieser § fehlt in seiner Kopie!) und die entsprechende Stelle in Kolmogoroff, Kapitel IV, und Anhang mit Hinweisen auf Renyi7vielleicht der ungarische Mathematiker Alfréd Rényi: https://en.wikipedia.org/wiki/Alfr%C3 %A9d_R%C3 %A9nyi? und Gabor. Er will das studieren, und Scott nach weiteren Referenz fragen. Ich bin froh, dass er jetzt klarer versteht die Situation, und die Probleme, die noch gelöst werden müssen.) Wir behalten ihn wieder zum Abendbrot. (Heute bin ich ziemlich müde, nehme nachts wieder großes Nembutal.)