67Tagebuch 31. XII. 1962 – 31. XII. 1963 [Rudolf Carnap: Tagebücher], Eintrag Mo 9. XII. 1963

Ina macht Angebot auf das Haus an Bowling Green: 285 mit Gärtner eingeschlossen (wie an 22nd Str.); die Agentin berichtet später, dass die Besitzerin, verärgert darüber, dass die Zeitung ihr ad gestern nicht gebracht hat, das offer glatt abgelehnt hat, ohne Gegenoffer zu machen. Wir beschließen, nicht höher zu gehen, sonder 22nd Str. zu nehmen sicher 30.11. Wir fahren hin um 1h, wie verabredet, aber die Besitzerin, Mrs. Black, ist nicht da. Später um 1 ½ treffen wir sie dort. Anstatt über die Bedingungen zu sprechen, die wir schon im wesentlichen vereinbart glaubten, messen wir alles aus für Bücherregale usw. Wir haben inzwischen überlegt, das vordere Schlafzimmer als study zu nehmen, und Ina ist bereit, den den zu nehmen, weil er, im Unterschied zum hinteren Schlafzimmer, eine Türe in den Garten hat, wo sie den Hund hinauslassen kann. Mir gefällt jetzt alles viel besser, auch der Patio Platz hinten ist nett, hat Büsche und Blumen daneben. Wir sagen, es gefällt uns gut, und wir würden, wenn wir es nehmen, mindestens ein Jahr Vertrag machen; könnten wir es so machen, dass wir dann auch verlängern können? Sie sagt ja, „mit Option auf zweites Jahr“; trotz unserer Fragen wird aber nicht klar, ob das uns nur schützt dagegen, dass sie es anderen vermietet, oder auch gegen Verkauf. Sie sagt Wir sagen, wir werden uns sehr bald entschließen und ihr Bescheid sagen; sie sagt, ja, und dann können wir über die genauen Bedingungen sprechen. – Abends 8h ruft Ina sie an, und sagt, wir haben beschlossen es zu nehmen, 285, Gärtner eingeschlossen. 🕮 Darauf sagt sie: Nein, das kann sie doch nicht. Ina widerspricht ihr; aber sie sagt, sie habe sich damals nicht committed, sondern nur gesagt, sie will es überlegen. Nach Ina berichtet es mir und sagt dazu, sie fühlt sich cheated. Ich bin auch schockiert. Ina sagt ihr zurück, wir haben dies die ganze Zeit als Übereinkunft genommen und daraufhin Vergleiche mit anderen Häusern gemacht. Wir sind beide enttäuscht. Ich hatte mich schon gefreut, dass ein Beschluss gefasst und alles gesichert wäre, und mir schon alles ausgemalt. Es ist für mich nicht in erster Linie der höhere Preis, als die Empörung über die Unehrlichkeit. Ina telefoniert mit Mia und Wim; Wim meint zuerst, so sind halt die amerikanischen Geschäftssitten; nachher meint er aber, sie habe das damals nicht festgelegt. Mrs. Black hat Ina jetzt auch noch gesagt, ihr Mann und der Boss im real estate office haben ihr geraten gesagt, Gärtner einzuschließen wäre ein zu niedriger Preis, dann würde es sich besser lohnen zu verkaufen; sie hat vorgeschlagen, 285 ohne Gärtner oder 300 mit Gärtner ; sie will, wie früher versprechen, einen refrigerator liefern, und die „notwendige Dekoration“ tun.)