71Tagebuch 5. I. 1967 – 4. I. 1968 [Rudolf Carnap: Tagebücher], Eintrag Mi 10. V. 1967

Dr. Eisele (er ist sehr befriedigt mit dem Heilen und dass ich keine Schmerzen habe. Ich kann heute immer mal wieder 15-20 Minuten auf sein, gehen und sitzen, und danach etwa 2 Stunden im Bett, immer noch ganz flach. Er fragt, wann ich nach Hause möchte; ich sage: „Je eher, umso lieber“. Er: Wenn es weiter so gut geht, kann ich vielleicht morgen nach Hause gehen! Er wird es morgen entscheiden. – Ich telefoniere es gleich an Hanneli, und sie ist sehr erfreut.) – Mittags ist Lary Kuhns hier, während ich zum lunch aufsetze, auf einem Lehnstuhl am Fenster. – Nachmittags kommt Hanneli sitze ich auf zum Kaffee an der Rückwand. Später kommt Hanneli. Man bringt heute das Abendessen schon um 5 ½. Ich sitze auf dazu, wieder am Fenster. Hanneli überlegt, ob sie dann das Marathon von Fr Abend bis Fr abends spät aufgeben sollte; ich: bestimmt nicht! Ich kann doch leicht für zwei kalte Mahlzeiten für mich selbst sorgen. Sie überlegt, ob wohl Jokls oder Helmers kommen könnten. (Abends ruft Olaf an, und ich sage es ihm; er meint, sie können es sicherlich irgendwie arrangieren.) Hanneli liest vor von Lini, dass Chacha nach Starnberg zu Dr. Zimmermann abgefahren, und am nächsten Tag sollen die Mandeln herausgeschnitten werden; und Brief von Erna aus Wien (das ist doch nicht „eine wirkliche“ Heimat ist). – (Abends nehme ich, von meinen versteckten Pillen, ein großes Noludar; das genügt, vielleicht hilft auch, dass ich heute so oft auf war. Ganze Nacht durchgeschlafen.)