68Tagebuch 1. I. 1964 – 31. XII. 1964 [Rudolf Carnap: Tagebücher], Eintrag Sa 12. IX. 1964

Chacha geht mit mir zur Apotheke und zurück. (Wegen Epitrate; aber es ist nicht in ihren Listen; er sagt etwas von Epinephrinlösung, die für Anästhesie bei einigen Sachen beigemischt wird.) – Später macht Christoph zahlreiche Anrufe bei Doktoren und Apotheken, aber vergeblich. – Nachmittags mit Chacha auf der Veranda. (Über Annemarie. Ich frage, warum sie das Abitur nicht gemacht hat. Sie erzählt alte Sachen, die ich inzwischen wieder vergessen hatte oder vielleicht auch nicht gewusst habe. Dass Rill sich in Annemarie verliebte, und daher Chacha bat, sie von Gebesee wegzunehmen, aber ohne es Andreesen27Alfred Theodor Andreesen (1886-1944), Leiter aller Hermann-Lietz-Schulen zu sagen. Annemarie kam dann nach Gaienhofen, wo Dr. Müller28Dr. Elisabeth Müller (1875-1948) Leiterin war, die streng und verständnislos war. Dann sollte sie in München auf die Schule, in Obersekunda. Aber inzwischen hatte sie vieles vergessen, und verfehlte das Aufnahmeexamen. Dadurch wurde sie entmutigt. Später wollte sie dann nicht mehr zurück; auch dann nicht, als ihre Freundin Anne das Abitur durch eine Presse machte, nachdem beide zusammen das Assistententraining durchgemacht hatten. – Auch über Kön.) – Abends zeigen Angermanns oben, mit seinem Bruder Gox, Dias (von ihrer Ferienreise nach Kärnten, Großglocknerstraße, und frühere von Johannes und seinen Jungens.)