68Tagebuch 1. I. 1964 – 31. XII. 1964 [Rudolf Carnap: Tagebücher], Eintrag Sa 22. II. 1964

(Ina 10h zu Pastrom. Er beginnt Therapie, einmal wöchentlich.) –🕮 4 ½ – 7 ½ zur Party bei Robinsons. (Ina hat sich dazu entschlossen, mitzukommen. Sie wohnen in einem sehr schön gelegenen Haus hoch im Mandeville Canyon, 2909, in einer linken Seitenstraße, das höchst gelegene Haus. Ein horizontaler Pfad führt vom Haus zum swimming pool. Oberhalb ist steiler Hang, dichter Wald, das gehört ihnen alles, 2 ½ acres. Alle übrigen Gäste sind Mathematiker, die ich nicht (oder kaum) kenne: Prof. Swift; Vaugue aus Berkeley, der Peter Krauss gut kennt; ein Neger, vielleicht Assistent, der bei Boone gearbeitet hat; ein junger Mann (Abarid oder sowas), der nächstes Jahr nach Princeton zum Institut gehen wird, mit netter junger Frau; beide sind für Gedcare, sind bei Kaiser, er spricht heftig gegen die AMA. Aber meist ist es langweilig. Ich kann nur Leute verstehen, die nahe mir sitzen; es gibt nicht genug Sitze, um mal den Platz zu wechseln, weil alle in einem großen Kreis sitzen, wo nirgends mehr Platz ist, anstatt in kleinen Gruppen. Frau Robinson bemüht sich, alle zu versorgen und geht selbst herum, bietet gute Sachen an; aber als es dunkel wird, kann ich nicht mehr erkennen, was auf der Schüssel ist. Robinson fragt mich über das Dogma der Einfachheit von physikalischen Theorien, Jeffrey’s Ideen; er ist sehr skeptisch; ich sage, dass ich glaube, 🕮 dass trotz sicherlich großer Schwierigkeiten man schrittweise zu einer Explikation kommen wird.)