60Tagebuch 1. I. 1957 – 4. III. 1959 [Rudolf Carnap: Tagebücher], Eintrag Do 8. V. 1958

11h zu Dr. Mott. (Er fängt an mit meiner Bemerkung letztes Mal beim Weggehen, über Beendigung der Therapie. Ich hatte das irgendwie mit Wiederernennung assoziiert, obwohl kein rationaler Zugang. Ich: Im Dezember hat er es suggeriert. Er: Nein, nur gefragt, wie ich darüber fühle. Damals dachte ich auch, ob er es wünscht wegen ermäßigter Rate. Er: Sobald er es anders wünscht, wird er einfach sagen, die Rate ist 20, und dann mir den Entschluss überlassen. Über Zahlung für versäumte Stunden, und Dr. Kupper. Er: Er würde auch versäumte Stunden anrechnen, auch wenn guter Grund zum Wegbleiben; ist ausgenommen, wenn er Stunden füllen kann; der Grund ist aber nicht der Patient, sondern sein eigener Wunsch, sein Einkommen gesichert zu haben. Er meint, meine Sorge um das Aufhören (ich nenne es „Köpfen“) war der Hauptgrund für meine Zicken letzthin.) – 12 – 2 ½ (!) Department Meeting. (Zuletzt Meinungsverschiedenheit mit Montague; er behauptet, für einen Kurs über wissenschaftliche Methode usw. ist überhaupt kein ordentliches Material! Kalish und More bilden Komitee für Ersatz für Morris; Äquivalent für Philosophie der Wissenschaft; ich nenne dafür Jeffrey.) Am Ende sehr müde; als die Diskussion endlos weitergeht, stehe ich schließlich auf, und dann wird Schluss gemacht.