Zum Waschen auf, nur kurz und ängstlich. Nachher Überlegung mit Ina; dann entschließe ich mich, die Officestunde für heute nachmittag abzusagen. Ich überlege lange, ob ich auch Dr. Kupper absagen soll. Ich bin heute empfindlich und tense , fürchte mich vor der Fahrt; andererseits denke ich, es wäre vielleicht gerade gut und ergiebig, an einem solchen Tag den Doktor zu sehen (nicht so sehr, weil ich ihn heute dringend bräuchte, als weil heute er meinen ängstlichen Zustand sehen könnte und vielleicht auch mehr herauskäme). Schließlich sage ich: Es ist doch alles gar nicht Ernstes; ich will einfach aufstehen und herumgehen; dann sehe ich ja, wie es geht. Ich stehe auf und gehe ins Wohnzimmer; dabei spreche ich: „Es ist nichts, ich gehe einfach los usw“. Aber nach ein paar Schritten im Wohnzimmer plötzlich Schmerz im Rücken; nur kleiner Schmerz, aber es fühlt sich an, dass er mitten im Rücken ist; daher gehe ich sofort zum Bett zurück; einen Moment halte ich mich am Türpfosten; Ina bietet ihren Arm an; aber der Schmerz ist schon nicht mehr da, ich versuche zu entspannen und gehe ohne ihre Hilfe zum Bett. Ich bin nicht so erschrocken wie gestern beide Male; diesmal kein Schweißausbruch wie gestern beide Male; wohl, weil ich hierauf vorbereitet war, aber nun ist mir klar, dass ich heute nicht zum Doktor kann. Ich bin nicht aufgeregt; ich zeige Ina, dass ich mich nach beiden Seiten drehen kann. Aber ich sage: Es war mitten im Rücken; vielleicht doch ein kleiner Nerv am Rückgrat gepinscht oder sowas. (Ina geht zum Zahnarzt.) Ich rufe Dr. Kupper an. (Ich sage kurz von den beiden 🕮 Schmerzen und dass ich fühle, dass ich heute nicht kommen kann. Er fragt zuerst, zu meinem Erstaunen, ob ich einen Doktor gesehen habe. Ich: Nein; ich versuche mir zu sagen, dass es psychologisch verursacht ist; aber doch bin ich so shaky und ängstlich, dass ich heute nicht aufstehen kann; aber ich glaube, in ein oder zwei Tagen wird es besser sein. Er: Er will, dass ich mein eigenes Urteil gebrauche; aber er denkt, die chance ist, dass es kommt durch die erhöhte Angst wegen der delikaten Dinge, über die wir die letzten Male gesprochen haben; ich soll ihn Montagmorgen anrufen, ob ich nachmittags kommen kann, andernfalls würden wir Verabredung später in der Woche machen. Ich: Ich denke schon, bis Montag kann ich es schon wieder. Aber er bleibt dabei, ich soll ihn doch anrufen.) – Ich bleibe den ganzen Tag im Bett. – Nachmittags mache ich mir schon Sorgen, wie es mit dem Wiederaufstehen werden soll (ich glaubte, es wäre schon Samstag, sodass ich übermorgen zum Doktor fahren müßte!). – Abends Musik, Tränen; Ina ist zärtlich; ich fühle ein wenig besser. Seit dem Vormittagaufstehen habe ich gar keine Schmerzen mehr, kann mich auch frei rechts oder links drehen; Ina erinnert mich, dass es mir am 7.9. viel schlechter ging (sowas vergess’ ich immer wieder, und denkes jedes Mal: dies ist der schlechteste Tag in LA!); das tröstet mich. – 2 Nemb, gut geschlafen.