68Tagebuch 1. I. 1964 – 31. XII. 1964 [Rudolf Carnap: Tagebücher], Eintrag Fr 9. X. 1964

Angefangen Korrekturen in Hochkeppels Interview. – 10:30 zweite Rückenmassage. – Heute morgen ist auf einmal die ganze Landschaft weiß verschneit. (Später regnet es, und der Schnee wird ein rutschiger Matsch.) – Ins Büro (Rechnung bezahlt, und 200 DM bar bekommen). Dann zu Hanneli. (Sie ist im Bett und anscheinend ganz vergnügt; es geht ihr heute schon etwas besser.) – Wegen Tropfen muss ich schnell hinauf zu meinem Zimmer. (Dort etwas gepackt.) – Nachmittags zu Hanneli. (Ich gebe ihr Scheck 1000 DM. Sie soll ihre jetzigen Reisekosten und alles für Vorbereitung auf Amerika dagegen anrechnen, besonders für Lernen von Autofahren und Englisch. [Siehe Notizen Hanneli!] Wir hoffen, uns in München oder Stockdorf noch zu sehen. – Chacha nimmt Fotos von mir vor der Alten Tanne, und später von Omi und mir. Sie sagt zu uns „Bitte näher zusammenrücken“; darauf sagt Omi: „Das fällt uns doch nicht schwer“ und legt einen Arm um mich; dadurch ermutigt, als Chacha sie zum Abschied geküsst hat, frage ich: „Darf ich auch ein Abschiedsküsslein?“ und küsse sie auf die Wange. – Der Himmel ist klar geworden, die beschneiten Berge glänzen in der Sonne; hier unten ist der Schnee verschwunden. Mit Chacha zu Fuß hinunter. Bahnfahrt im Dunkeln nachnach MünchenOMünchen (Eilzug 18:00-19:28. Christoph im Auto holt uns ab. (Er hatte einen Gepäckträger bestellt, der ist aber nicht gekommen; er schleppt 2 Koffer hinaus, Chacha einen. Wir fahren zu Maues Haus. Chacha packt einiges um, dann fährt sie mit Christoph nach Stockdorf.) Ich begrüße Maue und Gittli. 🕮Gittli ist lieb und ganz unbefangen. – Nach dem Abendbrot sitzen wir drei noch gemütlich zusammen und plaudern. Maue hatte gesagt, dass ich früh zu Bett gehe. Aber es ist so nett zusammen, und ich bleibe bis 10 sitzen! Ich erzähle allerhand von BZ und Annemarie, Hanneli, und Johannes; Hannelis Plan nach Amerika, usw.)