RUDOLF CARNAP. Tagebücher und Leselisten. 1908–1919 |
Angefangen Korrekturen in Hochkeppels Interview. – 10:30 zweite Rückenmassage. – Heute morgen ist auf einmal die ganze Landschaft weiß verschneit. (Später regnet es, und der Schnee wird ein rutschiger Matsch.) – Ins Büro (Rechnung bezahlt, und 200 DM bar bekommen). Dann zu Hanneli. (Sie ist im Bett und anscheinend ganz vergnügt; es geht ihr heute schon etwas besser.) – Wegen Tropfen muss ich schnell hinauf zu meinem Zimmer. (Dort etwas gepackt.) – Nachmittags zu Hanneli. (Ich gebe ihr Scheck 1000 DM. Sie soll ihre jetzigen Reisekosten und alles für Vorbereitung auf Amerika dagegen anrechnen, besonders für Lernen von Autofahren und Englisch. [Siehe Notizen Hanneli!] Wir hoffen, uns in München oder Stockdorf noch zu sehen. – Chacha nimmt Fotos von mir vor der Alten Tanne, und später von Omi und mir. Sie sagt zu uns „Bitte näher zusammenrücken“; darauf sagt Omi: „Das fällt uns doch nicht schwer“ und legt einen Arm um mich; dadurch ermutigt, als Chacha sie zum Abschied geküsst hat, frage ich: „Darf ich auch ein Abschiedsküsslein?“ und küsse sie auf die Wange. – Der Himmel ist klar geworden, die beschneiten Berge glänzen in der Sonne; hier unten ist der Schnee verschwunden. Mit Chacha zu Fuß hinunter. Bahnfahrt im Dunkeln nachnach München