9 ½Feyerabend hier. (Er ist nett und zugänglich im Gespräch, wie Feigl gesagt hatte. Ich sage ihm, dass ich überrascht darüber bin, weil seine Diskussion mit Hempel und mir, und jetzt mit Grünbaum, unerfreulich war. Er gibt einiges zu, sagt, er will jetzt auf G’s langes Memorandum sorgfältiger antworten. – Er hat Professur in Berkeley angenommen! – Er sagt, dass er in England stark unter dem Einfluss von Popper war, aber sich jetzt mehr unabhängig davon gemacht hat. Popper verfeinde sich oft mit Leuten, aber er wolle im Grunde von allen geliebt werden. – Er ist sehr interessiert, meinen Entropie Artikel zu lesen; ich will Suppes bitten, es an ihn zu schicken. Ich erzähle ihm von den Erfahrungen mit den Physikern in Princeton. –🕮 Kraft hat ihm aus Wien geschrieben, dass er einsam ist, mit niemandem philosophisch sprechen kann. – Über Hollitscher, Marxismus. Freud; ich sage, dass ich die basic Einsichten heute positiver ansehe, aufgrund meiner Erfahrung mit Analyse. – Er will vielleicht im Juni mal wiederkommen.). Ich fahre mit zum Flughafen, weil sonst die Zeit so kurz ist; dort 12h. – Nachmittags Soblers etwas hier. – 3 ½ – 6 Tarski hier (ich sage einiges von Versuch, prob auf weitere Sprachen auszudehnen; er meint, das könnte zusammenhängen mit Untersuchungen, welche Begriffe, z.B. Mengen von natürlichen Zahlen, in gewissen Sprachen definierbar sind. – Er sagt, der Symposiumband wird bald erscheinen; er denkt, das wird ein wichtiger Schritt in der Methodologie der Wissenschaft sein. Er meint, Grünbaums Aufsatz war schwach. Nachdem ich die These der Konventionalität der Geometrie formuliere, stimmt er zu. Manche hätten beim Symposium Grünbaum kritisiert, nicht so sehr wegen der vertretenen Auffassung, weil beinahe alle Sätze unkorrekt waren (3!). Ich sage, dass ich mit seiner Hauptthese übereinstimme. – Er erzählt von Europa; Warschau; Kongress Zürich, und russische Philosophen dort. – Über das neue Ph. D. Projekt für Grundlagen. Er stimmt zu, dass man besonderes Arrangement für empirische Wissenschaft machen sollte; aber er möchte für sie doch dieselben Teile der Mathematik fordern, besonders Mengenlehre und abstrakte Theorien.)