71Tagebuch 5. I. 1967 – 4. I. 1968 [Rudolf Carnap: Tagebücher], Eintrag Sa 26. VIII. 1967

Sabine und die 4 Kinder fahren im Auto ab nach Berlin. (Ich nehme sehr herzlichen Abschied von ihr; sie nimmt für Johannes’ Geburtstag von mir mit: die Gitarre, die Gabriele mir für 80 verkauft hat; ich habe auch beigetragen zum Kauf der Sicherheitssachen für Auto: Blinklaterne, Warnungssignal für Straße, usw.) –Nachmittags bringen Flitners Leni HolzapfelRange Cloyd hier. Er scheint jetzt gut zu verdienen, hat Mercedes Auto, reist oft in Deutschland herum, auch nach Schweden; er hilft den Mitgliedern 🕮\(Leni) (Eberhard Schnelle)\ ihre Artikel ins Englische übersetzen, für Veröffentlichung in England oder Amerika. Er hält Vorträge und Kurse in verschiedenen Firmen für die Angestellten, in technischem Englisch. Er sagt, wie schon Helga, dass Eberhard Schnelle ein theoretischer Denker ist und manches von mir gelesen hat; er möchte einiges in deutscher Übersetzung bringen; ich sage, dass meine Sachen doch wohl besser in philosophischen Verlagen erscheinen sollten. Schnelle ist nicht mehr in München, sondern jetzt hier; er wird mich vielleicht morgen mal anrufen wegen Verabredung.) – Nachmittags kommen Flitners vorbei und lassen Leni34Es muss sich um Helene Holzman handeln, Flitners Schwägerin; Carnap hat ihren Nachnamen in der ersten, durchgestrichenen Nennung des Namens vermutlich mit dem Namen des Mannes seiner Halbschwester Hildegard verwechselt, vielleicht weil deren Mann auch im Krieg umgekommen ist. hier. (Sie leben beide35Damit müssen Leni und ihre 1924 geborene Tochter Margarete gemeint sein. Die ältere Tochter und Lenis Mann sind ja 1941 in Litauen umgekommen. jetzt in Gießen. Die Tochter hat Forschungsauftrag für pflanzenphysiologisches Institut mit Anwendung auf Landwirtschaft; das geht noch einige Jahre. Sie erkundigt sich sehr, ob Hanneli in Amerika bleiben will; (erst nachher kommt mir die Idee, ob sie vielleicht gedacht hat, sie könnte Hannelis Platz bei mir einnehmen.))