61Tagebuch 4. III. 1959 – 17. XII. 1959 [Rudolf Carnap: Tagebücher], Eintrag Mo 16. III. 1959

2 ½ – 4 Svirsky hier (Editor von Basic Books. Er ist interessiert durch Gardner an meinen „Grundlagen der Physik“. Wir sollen ihm einige weitere Kapitel schicken, und dann mit Gardner beschließen über Grad der Umarbeitung. Ich sage, wenn beträchtliche Umarbeitung, würde ich mit Gardner die Royalties in gleiche Teile teilen. Svirsky würde, wenn er es nimmt, für die ersten 2-3000 Ex. 10 % vom Verkaufspreis geben, später etwas mehr; mein Buchclub 10 % vom reduzierten Verkaufspreis. Ferner würde er Ina 4-500 extra zahlen für Recording und Transkription, unabhängig von Royalties. – Er ist ein netter, freundlicher älterer Mann, war Herausgeber von Scient. Am., hat damals meinen prob. Aufsatz umgearbeitet.) – 5 ½ – 6 ½bei Dodd; „open house“ für Jakobson. (Zum ersten Mal in Dodds Haus in Sherman Oaks. ½ Stunde Fahrt. Man hat schönen Blick vom langen, schmalen Balkon vor dem großen Wohnzimmer. Ich habe J. seit Prag nicht mehr gesehen. 🕮 Er ist sehr interessiert an Syntax und Semantik, besonders M. &Nec., das er seinen Studenten empfiehlt. Ich sage, dass 2. Auflage 1956 5 Aufsätze enthält; er selbst nennt „Natürliche Sprachen“. Er war kürzlich in Russland und Osteuropa. Er sagt, nach Stalins Tod haben die Russen angefangen, Logik und Semantik zu studieren; meine Sachen seien genannt in der neuen Sowjetenzyklopädie, in Artikeln über Logik, Semantik, usw. „Syntax“ und „M. &Nec.“ sind ins Russische übersetzt. Als er in Bukarest Vortrag hielt, hat ein Professor über meine Bücher zu ihm gesprochen; dann erfuhr er, dass der Unterrichtsminister und Vice President der Partei ist. – Dodd ist sehr freundlich zu mir; sagt mir wiederholt, dass ich mich hinsetzen soll; dass er die Sache für Wiederernennung nach Berkeley weitergegeben hat. – Ina sagt, dass Frau Dodd mehrmals den Leuten gesagt hat, dass es eine besondere Ehre sei, dass ich gekommen sei, weil ich sonst nicht zu Parties gehe. – Ich spreche mit Professor Grunebaum von Grunebaum, früher Chicago, orientalistisches Institut; er fragt nach Leuten am Philosophie Department, ist an vielen Sachen interessiert, aber ein wenig snobby; er möchte mich mal auf dem Campus beim Lunch treffen (aber mir liegt nichts daran). – Wes Robson und Catherine sind da; sonst keine Philosophen.)