61Tagebuch 4. III. 1959 – 17. XII. 1959 [Rudolf Carnap: Tagebücher], Eintrag So 19. IV. 1959

7 ½ aufgestanden. Beim Frühstück, zum ersten Mal. Mit Chacha Brief von Annemarie gelesen und vieles besprochen (auch über 🕮 Agnes; sie berichtet über Agnes’ Strenge und intolerante Einstellung, die allmählich es auch für Annemarie und Johannes und sogar für Agnes’ eigene Kinder es schwer macht, mit ihr auszukommen.) – Grete fährt mit uns beiden in ihrem Volkswagen die alte Cuernavaca Straße hinauf (über 3000 m, schöner Blick über die Hochebene mit der Stadt, und auf die schönen Berge Ixta.1wahrscheinlich der Vulkan Iztaccihuatl und Pop2wahrscheinlich der Vulkan Popocatépetl.) Zum Mittagessen ist Helga da, mit Mann und Kindern (Klaus und Martin vom ersten Mann; Baby Ingrid von Range. Nach der Geburt letzten August sind große Verletzungen der Gebärmutter entstanden, sodass sie nicht weitere Kinder haben kann. Sie gibt Tanzstunden, moderne Tänze, möchte lieber Gymnastik unterrichten, aber findet nicht genug Interesse. – (Nap 3 ½ – 5; Chacha bis 6.) Mit Helga über Politik (sie ist heftig gegen den Kalten Krieg und Dulles; meine Kritik an der amerikanischen Regierung, gegen deren Haltung gegen Verständigung mit Russland und China, Vernachlässigung der Schulen, usw.) – Sie projizieren Ferienfotos vom und der Insel (sowohl von der ersten Fahrt 1952 mit Annemarie, und von der letzten Ostern mit Chacha, auch Farbfilme. – Abendbrot mit Chacha, Grete und Walter. Dann Ferienfotos. 9 ½ ziehe ich mich zurück. 10 kommt Chacha (sie erzählt noch von schmerzlichen Schwierigkeiten mit Hanne und Maue. Hanne hat ihr gesagt, dass ihre Heirat mit mir ein Irrtum war. Hanne wäre besser geeignet gewesen für mich! Mit Maue verträgt sie sich gut; aber Maue macht oft Bemerkungen zu Nutto, sodass Gerhard ihn schützen muss, und ein wenig auch gegen Chacha. – Sie erzählt sehr nett über in den , und die netten Menschen dort. Ich bin aber schon zu müde. Bis 11h!) Nembutal; Tagebuch geschrieben, bis 11 ½.