58Tagebuch 22. IX. 1952 – 30. VIII. 1954 [Rudolf Carnap: Tagebücher], Eintrag Do 14. V. 1953

AufsatzB„What is Probability¿‘, Scientific American 189, 1953, 128–130, 132, 134, 136, 138 für Scientif AmericanIScientific American, Zeitschrift angefangen.55Carnap, „What is Probability?“.– Nur einmal zur Haustür gegangen; mehrmals aufgestanden und gesessen. Muskeln sind heute empfindlich, vielleicht weil nebliger Tag? 6h beim Sitzen spüre ich Muskeln und lege mich wieder hin. Die Stelle am Rückgrat oben ist wieder empfindlich. Links davon ein Muskel tut im Liegen etwas weh. Ich lege mich eine halbe Stunde auf den Bauch, dabei hören die Muskelschmerzen auf. Ina sieht, dass ich Sonnenbrand habe auf dem Rücken durch gestriger Bestrahlung; ich spüre es aber nicht; sie schmiert es ein und pudert es. Nachher liege ich wieder auf dem Rücken. Ich bespreche mit Ina, dass Dr. WallisPWallis, Dr., Psychiater Erwartungen in bezug auf Zeit meines Aufstehens zu hoch sind und daher entmutigend sind; ich strenge mich nach Kräften an, weiß aber doch, dass ich sie nicht erfüllen kann. Sie sagt, er hat es nicht als Forderung gemeint. Ich: Aber ich möchte doch auch Erwartungen nicht enttäuschen, und darum sollten sie nicht übermäßig gemacht werden. Die Aussprache tut mir gut; sie sagt, ich soll meine Gefühle hier ihm unbedingt morgen sagen. – Später fängt leise der Muskelschmerz wieder an, ich werde wieder deprimiert; ich nehme ¼ Dex 8h. – Später hilft Ina mir entspannen durch zärtliches Spiel. Ich will erst nicht richtig; aber sie sagt, es wird gut dann; ich fürchte, es wird nicht richtig gehen; aber es geht sehr gut. Das bringt Entspannung. SchumannkonzertPSchumann, Robert, 1810–1856, dt. Komponist; wir beide haben Tränen. – Nachher tut der Muskel mal wieder leise. 3 Nemb (2 ¼ gr); 1h noch eins. Dann gut geschlafen. 🕮\Kemeny\