Pr für morgen. – 1-9 Christoph hier, zum letzten Mal. (Er erzählt etwas über Besuch bei Heini; nicht viel. Dolly demonstrierte Interesse an seinem Problem „Introversion und Extr“. Sie haben schöne, wertvolle alte Möbel; ein Bett, das durch Dokumente belegt ist als das der Madame Pompadour! – Gestern war er mit Professor Guilford von USC; der hat ihm seine Auffassungen erklärt, aber es war nicht sehr ergiebig für seine Thesis. – Nachmittags 4 – 6 ½ Gespräch am Kaminfeuer über Hempel-Oppenheim „Typusbegriff“. Er hat allerhand Fragen dazu, und ich erkläre. Ich versuche ihm zu zeigen, dass Einführung quantitativer Größen nicht „unmöglich“ ist für manche Gebiete der Psychologie, weil Korrelation indirekte Messung ermöglicht (wie bei Temperatur). Er fürchtet, dass mathematische Methoden den unmittelbaren Kontakt mit den Phänomenen stören. Ich: Da ist Gefahr, aber nicht notwendig; über Goethe, woran er besonders interessiert ist. Ina zeigt ihm Büchlein von Meehl. Ich: Beide Seiten müssen von einander lernen. – Er meint: Da ist ein Bruch zwischen normal und schizophrenisch. Ich analysierte es ; statistisch; und im Zeitverlauf. Ich betone Kontinuität, wie Leibniz. Gegen die alten metaphysischen Zweispaltungen: Tier und Mensch, Inorganischem und Organischem. Er sagt, er kann Evolution annehmen, aber nicht durch zufällige Mutationen, sondern es muss teleologisch gelenkt sein. Ich über Emergentismus [Sellars]; nicht neue Quality, sondern kompliziertere Responsen. Er scheint beeindruckt von den Rationalitätsgesichtspunkten; aber er sagt, 🕮 er muss es alles noch durchdenken. – Ich zeige ihm Feigl Bände I und II; er notiert sich daraus. – Er will zwar beruflich hauptsächlich in angewandter Psychologie arbeiten, möchte aber auch theoretisch und über die Grundlagenfragen ins Klare kommen.) 7 ½ – 9 sehen wir drei zusammen TV, Ibsens „Puppenhaus“, mit Julie Harris, und Plummer15eine Fernsehverfilmung unter der Regie von George Schaefer aus dem Jahre 1959; sehr gut gespielt.