Strömender Regen. 10 Atemgymnastik bei Frau Brockmann. – 11 ½ wir drei besuchen Frau Anneli von Mengershausen (sehr schönes Haus; im Wohnzimmer ganz großes Aussichtsfenster nach tal hin; daneben offene Küche, wo sie im Sommer meist leben. Oben vor den Schlafzimmern ein langer Balkon längs der ganzen Front des Hauses; am Ende davon des Doktors Schlafkoje in der Ecke, wo er alles nach öffnen kann; seine Bettstelle ist aber von unten her geheizt, sodass er auch im Winter dort schlafen kann. Sie spielt eine Platte von Marienliedern, 4-stimmig, bayerische Sänger, mit einigen Jodlern. Sie zeigt mir schwedische Kinder-Schulbücher mit Liedern und Noten. Ich frage nach Platten mit schwedischen Liedern. Sie weiß von Platte schwedischer Tänze, und zeigt mir eine, bezogen durch eine Firma bei Stuttgart-Mösern (?).) –🕮 Nachmittags Chacha sagt, dass Hanneli mit Temperatur und Schnupfen zu Bett liegt. (Wir überlegen, dass sie vielleicht einige Tage länger hier bleiben sollte.) cAm Seitenfuß mit Einfügungszeichen und Bemerkung zu oben an diese Stelle positioniert.4h mit Chacha zur Omi zum Tee, in ihrem Zimmer, auf demselben Stock wie mein Zimmer, aber zur Front hin. Sie zeigt mir Kazantzakis, „Die griechische Passion“, und ich erzähle ihr von „Zorba, der Grieche“, dem Kretabuch, von dem sie nichts weiß. Sie erzählt von ihrem Mann, der vor 10 Jahren gestorben ist, etwa 80 Jahre alt; in seinen letzten ca 8 Jahren betrachtete er sich „im Ruhestand“, aber war sehr tätig, arrangierte Konzerte, wo er selbst Einführungen zu den Werken sprach, Vorträge usw. in dem kleinen Ort in den Alpen, wo sie lebten. – Ich glaube, er war im diplomatischen Dienst. – Sie ist geistig rege und an vielem interessiert; sehr Kriegsgegner, aber vermutlich doch in konservativer Tradition; sie spricht von seinen Korpsfreunden, allerhand adlige Leute. Sie ist religiös interessiert; sie lehnt Niemöller ab, weil er in Südamerika „gegen Deutschland“ gesprochen habe. – Wie ich gerade zu Hanneli gehen will, bemerkt Chacha, dass eine Entspannungsübung angesagt ist, die gerade anfangen soll, und sie bringt mich zum Vortragssaal und geht zurück. (Ich sitze auf bequemen Stuhl, lerne aber zu spät, dass ich hätte die engen Schuhe, die ich wegen Regens an hatte, hätte ausziehen sollen. Der Doktor beschreibt, was jeder tun soll, bequem sitzen, alle Kleidung locker, Hände im Schoß, tief ausatmen, einatmen kommt von selbst. Dann Lockerung der Hände, der Arme, des Beckens, der Füße, der Beine. Dadurch erweitern sich die Adern, und die Glieder werden warm und schwer. Lange in diesem Zustand bleiben und ruhig atmen. Dann die Arme erheben, Fäuste machen, Arme und Finger hinaufstrecken, mehrmals beugen und strecken, wie am Morgen beim Aufwachen. Ich frage nach einem Buch. Er nennt Würten (oder Würtner36Würthner, Hans. Die Macht der Entspannung. https://www.booklooker.de/B%C3 %BCcher/Angebote/titel=Die+Macht+der+Entspannung&autor=W%C3 %9CRTHNER+HANS.), aber mit Vorbehalt. Er nimmt jetzt alles, was er sagt, allmählich auf Tonband auf; aufgrund davon soll eine Schallplatte gemacht werden.) 🕮– Wir überlegen, dass Hanneli mit ihrer Erkältung einige Tage länger hier bleiben soll. – Abends Gespräch mit Chacha auf meinem Zimmer (Ich sage, sie hat im Grunde recht, was sie vor einigen Tagen (Siehe Notizen!) –