67Tagebuch 31. XII. 1962 – 31. XII. 1963 [Rudolf Carnap: Tagebücher], Eintrag Di 8. I. 1963

Kalish hier. (Wir sitzen zuerst oben im Garten in der Sonne, dann drinnen zum lunch. Er erzählt von der Zeit in St. Louis. Seine Geschwister stellten sich realistischer zu der Schwangerschaft der Nichte ein, als er erwartet hatte. 🕮 Aber es war schon zu spät für abortion! Der Liebhaber der Nichte war auch da, aber machte einen sehr ungünstigen Eindruck, sodass des Mädchens Mutter nicht für Heirat war, daraufhin sie aber umso mehr. – Er sagt, Richard kommt jetzt bald zurück aus Amsterdam.) – 3 zu Dr. Mott. (Ich berichte von Schlumberger, meiner Frage und seiner Injektion. Er vermutet, dass es Ergosterol oder so etwas war, was die Bildung von Samen und Flüssigkeit anregt. Er erzählt auf meine Frage über seine Nierenoperation vor einem Jahr. Seine Hauptsorge war, ob es malignant wäre; aber das war es nicht. Er ist am Abend nach der Operation schon zum Badezimmer gegangen, am nächsten Tag schon im Gang und auf Treppe, und nach 5 (4?) Tagen wieder nach Hause; alles dies auf seine eigene Idee hin; der Chirurg war sogar erstaunt darüber. Er sagt, er glaubt, das war das erste Mal, wo er durch Krankheit mehrere Tage Schule oder Berufsarbeit versäumt hat! – Ina hat im Sommer aufgehört, zu Dr. PrastonPalstrom? zu gehen. Sie hat in den schwierigen Zeiten, Hospital usw., mir sehr gut geholfen, aber sich sehr Sorgen gemacht. Sie sagt, ich sei „ihr ganzer Lebensmut“. – Ich sage, ich möchte noch einige Male wiederkommen; er sagt, dieselbe Stunde ist recht.)