59Tagebuch 30. VIII. 1954 – 31. XII. 1956 [Rudolf Carnap: Tagebücher], Eintrag Do 28. VII. 1955

Arne und Siri Næss 10:1:30 (Sie sind zurück vom Aufenthalt in Arizona. Hier übernachten sie (wie auch in Arizona) im Freien mit Schlafsäcken ohne Zelt, im Topanga Canyon. Sie haben gehört, dass Egon in Stanford war, eines Tages weggegangen ist und später draußen aufgefunden wurde; die Zeitungen deuteten an, dass es Selbstmord war; Else hatte damals nervösen Zusammenbruch und ist im Hospital. – Über Analyse, meine Unterdrückung von Aggressionen. Gibt es Menschen, die von Natur friedlich sind? Er sagt: Schweitzer nicht, aber wohl Gandhi. – Ich sage, dass ich die Arbeit in seinem Gebiet für sehr wichtig halte, aber selbst besser geeignet bin für Arbeit an formalen Systemen.) – 5 – 8 ½Kecskemeti und Frau und Næssens (hauptsächlich über die Comments, die K. mir geschrieben hatte über mein „Natürliche Sprachen“. Bedeutung von unterschiedenen Kategoriensystemen, usw. – Später erzählt K. wie er 1940 aus Paris geflüchtet ist; über Lavale34vielleicht Pierre Lavale: https://de.wikipedia.org/wiki/Pierre_Laval und Quisling35vielleicht Vidkun Quisling: https://en.wikipedia.org/wiki/Vidkun_Quisling.) Nachher bin ich doch müde vom langen Sitzen und Sprechen heute, und abends spüre ich die Muskeln. Aber ich habe mich erfreut an Kontakt mit Menschen, besonders Arne und Siri. (1h viertes ¾ Nemb.)