I / 1936aDie in diesem Konvolut enthaltenen Einträge zum Zeitraum zwischen dem 15. XII. und dem 31. XII. 1935 sind bereits in Band 2 dieser Edition abgedruckt.OChicago ILWir mit Frau MorrisPMorris, Trude, verh. mit Charles W. Morris Wohnungen besehen: Whipple St Privatwohnung; Apartments in Apt. Hotels: Midway, Plaisance, Windermere. Nachmittags mit Ina und MorrisPMorris, Charles W., 1901–1979, am. Philosoph, bis 1951 verh. mit Trude Morris, danach mit Ellen Ruth Morris die Universitätsgebäude besehen, und in die philosophische Bibliothek und mein Office. Wir entscheiden uns für Midway, obwohl nicht vornehm; es ist ruhiger als Plaisance und nicht so übermäßig elegant wie Windermere; Whipple St ist ruhig, wird aber erst Di frei. Wir kommen nun endlich in die eigene Wohnung, Midway Apt. Hotel, 1535 E 60th, Apt. 601, ganz oben, helle Räume mit großen Fenstern, Blick auf den Park. Ein großes Zimmer mit Küchennische und großes Klappbett. Dahinter Badezimmer. Beim Eingang kleines Zimmer (jetzt 2 Betten; wir ändern: Schreibtisch und Tagesbett) und Closet für Kleider. Leider in der Nacht Lärm der nahen Eisenbahn.
10h zur ersten Vorlesung. Auf MorrisPMorris, Charles W., 1901–1979, am. Philosoph, bis 1951 verh. mit Trude Morris, danach mit Ellen Ruth Morris Rat nur 10 Minuten 🕮 allgemeine Vorbemerkungen; etwa 12 – 15 Hörer. – Nachmittags 2 ½ erstes Seminar, etwa 8 – 10 Teilnehmer; nur ¼ Stunde Vorbemerkungen und Literatur.
10 – 10‚50 erste richtige Vorlesung. Dann zu MorrisPMorris, Charles W., 1901–1979, am. Philosoph, bis 1951 verh. mit Trude Morris, danach mit Ellen Ruth Morris Office; Vorträge für April besprochen. ½ 1 Dept. Lunch. Der taube Prof. SwensonaIm Original Svensson.PSwenson, David, 1876–1940, schwed.-am. Philosoph (Schwede), der in Baltimore war, spricht mit mir. Er ist sehr für SmithPSmith, Thomas Vernor, 1890–1964, genannt T. V., am. Philosoph und Politiker, nennt ihn im Scherz den künftigen Präsidenten.1Thomas Vernor Smith war als Philosoph an der University of Chicago tätig und firmierte für die Demokraten in verschiedenen politischen Positionen, unter anderem als Kongressabgeordneter. MorrisPMorris, Charles W., 1901–1979, am. Philosoph, bis 1951 verh. mit Trude Morris, danach mit Ellen Ruth Morris sagt mir nachher, dass SwensonPSwenson, David, 1876–1940, schwed.-am. Philosoph 2 Professoren für Minnesota braucht; er selbst war dort beabsichtigt. SwensonPSwenson, David, 1876–1940, schwed.-am. Philosoph sagt, ich soll zum dort einen Vortrag halten. – (Ina mit Frau MorrisPMorris, Trude, verh. mit Charles W. Morris im Konzert).
Ruhiger Tag zuhause. Englische Syntax fertig durchgesehen. Sachen gekramt.
Mittags laden wir MorrisensPMorris, Charles W., 1901–1979, am. Philosoph, bis 1951 verh. mit Trude Morris, danach mit Ellen Ruth MorrisPMorris, Trude, verh. mit Charles W. Morris ins International House ein. Dann mit ihnen hierher zum Tee. Dann Wohnungen gesucht (weil hier so viel Lärm von der Eisenbahn). Abends zu MorrisensPMorris, Charles W., 1901–1979, am. Philosoph, bis 1951 verh. mit Trude Morris, danach mit Ellen Ruth MorrisPMorris, Trude, verh. mit Charles W. Morris. Er erklärt mir einiges aus seiner Semiotik; Frage, ob ein Zeichen sich selbst bezeichnen kann; ich sage: ja. Dort gegessen.
Vorlesung vorbereitet.
10 Vorlesung. 11 mit Ina und MorrisPMorris, Charles W., 1901–1979, am. Philosoph, bis 1951 verh. mit Trude Morris, danach mit Ellen Ruth Morris ruhige Wohnung in Kimbark Ave. besichtigt. Sie ist aber weniger nett als unsere jetzige. Mittag ½ 1 – ½ 3 Lunch mit HartshornePHartshorne, Charles, 1897–2000, am. Philosoph, verh. mit Dorothy Hartshorne und McKeonPMcKeon, Richard, 1900–1985, am. Philosoph, dem Dean der Division. Dieser ist noch ein junger Mann. Wir sprechen über WittgensteinPWittgenstein, Ludwig, 1889–1951, öst.-brit. Philosoph, meinen AufbauB1928@Der logische Aufbau der Welt, Berlin-Schlachtensee, 19282Carnap, Der logische Aufbau der Welt. und Harthshornes BuchBHartshorne, Charles!The Philosophy and Psychology of Sensations, Chicago, 19343Vermutlich Hartshorne, The Philosophy and Psychology of Sensations. (er gibt zu, dass es Mischung von Psychologie und Philosophie ist, er werde künftig nur Philosophisches schreiben). Über Logik des 14. Jahrhunderts. – Flamingo Hotel besehen; schöne Lage und Einrichtung, aber teuer (3. Stock 115; 15. Stock 125) und weit von der Universität. – Wir bleiben zunächst doch in unserer Wohnung, weil hell und geräumig. 🕮
10 Vorlesung.
10 Vorlesung. 2 ½ – 4 ½ erstes richtiges Seminar. Satz-Kalküle. Es geht ganz gut mit der Sprache. MorrisPMorris, Charles W., 1901–1979, am. Philosoph, bis 1951 verh. mit Trude Morris, danach mit Ellen Ruth Morris ist sehr zufrieden. Etwas Diskussion. – 6 ½ – 11 großes Dinner der TrusteesIBoard of Trustees, University of Chicago4Board of Trustees der University of Chicago. für die ganze Faculty. SmithPSmith, Thomas Vernor, 1890–1964, genannt T. V., am. Philosoph und Politiker stellt mich den TrusteesIBoard of Trustees, University of Chicago vor. Mit MorrisPMorris, Charles W., 1901–1979, am. Philosoph, bis 1951 verh. mit Trude Morris, danach mit Ellen Ruth Morris am Tisch. Allerhand Ansprachen, auch vom Präsidenten HutchinsPHutchins, Robert Maynard, 1899–1977, am. Philosoph, 1929–1951 Präsident der University of Chicago über akademische Freiheit.
10 Vorlesung (Ina dabei). –½ 1 Lunch. Danach mit MorrisPMorris, Charles W., 1901–1979, am. Philosoph, bis 1951 verh. mit Trude Morris, danach mit Ellen Ruth Morris über seine Vorträge in der Di-GruppeIMorris’ Gruppe für Wissenschaftslogik.
Vormittags mit MorrisPMorris, Charles W., 1901–1979, am. Philosoph, bis 1951 verh. mit Trude Morris, danach mit Ellen Ruth Morris im Park spazieren. Die Chancen meiner Berufung hierher. Es kann auch sein, dass es nur für 3 Jahre anstatt dauernd gemacht wird. – 5 – 6 haben wir unseren ersten Besuch: der junge Professor Charner PerryPPerry, Charner, 1902–1985, am. Philosoph und FrauPPerry, Mary Faith, verh. mit Charner Perry. Er sehr schweigsam und schizo; erinnert an Otto SchöndubePSchöndube, Otto, *1900, Bruder von Elisabeth Carnap, wahrscheinlich mexikanisches Blut, stammt aus Texas. Etwas über soziologische Wissenschaften; Pareto.5Vermutl. das Pareto-Prinzip, wonach 80 Prozent der Effekte mit 20 Prozent des Aufwandes erzielt werden.
Mittags haben wir Professoren Lunch mit Prof. Ralph Barton PerryPPerry, Ralph Barton, 1876–1957, am. Philosoph aus HarvardIHarvard University, Cambridge MA, der für 2 Wochen hier ist . Über Sprache; Notwendigkeit der „Index-Wörter“ „dies“ usw.
4 – 6 Morris’PMorris, Charles W., 1901–1979, am. Philosoph, bis 1951 verh. mit Trude Morris, danach mit Ellen Ruth Morris GruppeIMorris’ Gruppe für Wissenschaftslogik für Wissenschaftslogik, mein Vortrag „Mathematics and Empirical Science“;6Siehe das zweiseitige kurzschriftliche Vortragsmanuskript (RC 110-08-04). lebhafte Diskussion, besonders der Amerikaner BlissPBliss, Gilbert, 1876–1951, am. Mathematiker (er sagt, trotz vieler Diskussionen habe ihn niemand überzeugen können, dass die gewöhnlichen Zahlen die Axiome von PeanoPPeano, Giuseppe, 1858–1932, ital. Mathematiker befriedigen).
3h ein Student hier, Schüler von EckhardtPEckhardt; will Master-Arbeit machen, Anwendung der logischen Syntax auf Physik.
2 – 4 Seminar. Diesmal auch PHartshorne, Charles, 1897–2000, am. Philosoph, verh. mit Dorothy HartshorneHartshorne und LinkPLink, University of Chicago– 4 ½ zur Komitee-Sitzung des Universitäts-Verlages. Ich soll über EnzyklopädieIFoundations of the Unity of Science Auskunft geben.7Das von Otto Neurath initiierte und gemeinsam mit Carnap, Charles Morris und Philipp Frank vorangetriebene Projekt einer Internationalen Enzyklopädie der Einheitswissenschaften wurde neben Tagungen und der Reihe Einheitswissenschaft vor allem im Rahmen der bei der University of Chicago Press erschienenen Monografienreihe Foundations of the Unity of Science. Toward an International Encyclopedia of Unified Science vorangetrieben. Als Herausgeber dieser Reihe fungierten Neurath, Carnap und Morris. Die einzelnen Monografien sind zwischen 1939 und 1970 erschienen. Siehe die Einleitung ??? Wenn hier von „Enzyklopädie“ die Rede ist, so meint Carnap meistens diese hier im Entsehen befindliche Publikationsreihe. Ich schildere den allg. Plan. 🕮 Man nimmt es anscheinend günstig auf, und meint, dass ein solcher Plan gerade in der Richtung der University Press läge.bEs folgt ein leerer Eintrag mit ⚬ im Datum.
Universitäts-Bankett. – Mittags Lunch mit Prof. SchultzPSchultz, Henry, 1893–1938, am. Ökonom und Statistiker, Nationalökonom. Er erzählt von seiner Anwendung der Mathematik auf Ökonomie, Beziehungen zwischen Preis, Angebot und Nachfrage. Nachher zeigt er mir sein Institut mit feinen Rechenmaschinen und viele ausgerechnete Tabellen, um seine mathematisch formulierte Hypothese nachzuprüfen. Bis 4h. – Abends Dinner des Departments für uns, Prof. PerryPPerry, Ralph Barton, 1876–1957, am. Philosoph (HarvardIHarvard University, Cambridge MA) und McKeonPMcKeon, Richard, 1900–1985, am. Philosoph. Ich zwischen Frau MorrisPMorris, Trude, verh. mit Charles W. Morris und McKeonPMcKeon, Richard, 1900–1985, am. Philosoph. Nachher mit Ina und Prof. AmesPAmes, Edward, 1870–1958, am. Philosoph, über seine KircheIDisciples of Christ8Ames war Mitglied der Disciples of Christ, einer in Kanada und den USA verbreiteten Variante des Protestantismus.. Bis 11h.
½ 6 MorrisPMorris, Charles W., 1901–1979, am. Philosoph, bis 1951 verh. mit Trude Morris, danach mit Ellen Ruth Morris hier. ½ 7 wir und MorrisensPMorris, Charles W., 1901–1979, am. Philosoph, bis 1951 verh. mit Trude Morris, danach mit Ellen Ruth MorrisPMorris, Trude, verh. mit Charles W. Morris bei Prof. LinkPLink, University of Chicago und Frau. Er ist Pflanzen-Pathologe, interessiert an Klärung biologischer Begriffe, sie Chemikerin (Prof.). Beide nett und nicht konventionell. Er zeigt Bilder aus den Bergen Kanadas, wo er immer den Sommer zubringt und klettert.
NagelsPNagel, Ernest, 1901–1985, am. Philosoph, verh. mit Edith Nagel Freund SchapiroPSchapiro, Meyer, 1904–1996, am. Kunsthistoriker und Kritiker von ColumbiaIColumbia University, New York NY hier. Kunsttheoretiker, aber an Logik und Wiener KreisISchlick-Zirkel, Wiener Kreis sehr interessiert; Kommunist. Interessanter Mann. [Prof. KronerPKroner, Richard, 1884–1974, dt. Philosoph aus Kiel hält Vorträge; und ein Tee wird für ihn gemacht; ich nicht hin.]
Abends Vortrag von PerryPPerry, Ralph Barton, 1876–1957, am. Philosoph-HarvardIHarvard University, Cambridge MA „The first person plural, or the noun of reflective argument“; über das „wir“. Einiges ist interessant, aber zu wenig Unterschiede zwischen der logischen Analyse der theoretischen Bedeutung von „wir“ und der psychologischen Analyse der Begleitvorstellungen.cEs folgt ein leerer Eintrag mit ⚬ im Datum.
Grausige Kälte: -20°F = -29°C! Ina bleibt zuhause. Ich gehe mit Ohrschützer-Band und Inas Skimütze (Mephisto Mütze) zur Vorlesung und 🕮 zum Seminar. Abends mit BloomfieldPBloomfield, Leonard, 1887–1949, am. Linguist, seiner Frau und Bruder essen im Shoreland Hotel, dann zu ihnen in die Wohnung; sie haben eigenes Haus, weiter nördlich. Er ist Linguist, auf behavioristischer Grundlage, Freund von Paul WeissPWeiss, Paul, 1901–2002, am. Philosoph gewesen, schreibt klar, interessiert sich für unseren Physikalismus. Sie sammelt „alte“ Sachen, Möbel, usw. (40 Jahre alt). Bis 11h. Sehr wenig Wissenschaft gesprochen. Der Bruder ist Chemiker, war längere Zeit in Wien.
Nachmittags Frau HartshornePHartshorne, Dorothy, verh. mit Charles Hartshorne hier; ich nur kurz dabei.
Briefe geschrieben.
Briefe geschrieben. – Nachmittags wir zu MorrisensPMorris, Charles W., 1901–1979, am. Philosoph, bis 1951 verh. mit Trude Morris, danach mit Ellen Ruth MorrisPMorris, Trude, verh. mit Charles W. Morris. Ich mit MorrisPMorris, Charles W., 1901–1979, am. Philosoph, bis 1951 verh. mit Trude Morris, danach mit Ellen Ruth Morris zum Konzert in die Universitätskirche, nur ½ Stunde dort geblieben: Chöre von PalestrinaPPalestrina, Giovanni Pierluigi da, um 1525–1594, ital. Komponist und RegerPReger, Max, 1873–1916, dt. Komponist, Präludium von BachPBach, Johann Sebastian, 1685–1750, dt. Komponist. Wieder zu MorrisensPMorris, Charles W., 1901–1979, am. Philosoph, bis 1951 verh. mit Trude Morris, danach mit Ellen Ruth MorrisPMorris, Trude, verh. mit Charles W. Morris. Über seinen Brief an NeurathPNeurath, Otto, 1882–1945, öst. Philosoph und Sozialwiss., heiratete 1912 Olga Neurath und 1941 Marie Neurath.9Vgl. Morris an Neurath, 26. 1. 1936 (). Ich muss TrudePMorris, Trude, verh. mit Charles W. Morris erklären, warum ich sie „irrational“ genannt habe.
Briefe geschrieben.
Mit Ina zum ersten Mal in die Stadt Chicago („Loop“). Mit Trude MorrisPMorris, Trude, verh. mit Charles W. Morris Inas Kleid. Dann mit Ina auf den Wrigley Tower; leider dunstig. Zum Postversand-Haus Montgomery; große Enttäuschung: nur Büros. Einige Sachen gekauft.
Nachmittags Seminar.
Nachmittags ½ 3 – ½ 6 Klinik. Ich lasse ganze Untersuchung machen, ohne besonderen Anlass. Dr. JacobsPJacobs, Dr., Arzt findet alles in Ordnung, will aber Brust und Zähne röntgen lassen.
II / 1936 Abends MorrisensPMorris, Charles W., 1901–1979, am. Philosoph, bis 1951 verh. mit Trude Morris, danach mit Ellen Ruth MorrisPMorris, Trude, verh. mit Charles W. Morris zum Essen hier. Dann zusammen ins International House zum Kino „Der letzte Milliardär“ von ClairPClair, René, 1898–1981, fr. Regisseur und Schriftsteller; sehr lustig. Und eine Menge Trickfilme.
Nachmittags SeniorsPSenior, James K., *1889, am. Chemiker hier. Er Prof. der Chemie; sie ist Russin aus Wilma, macht Psychotherapie. Er will uns die Stadt zeigen, vielleicht nach Urbana fahren, usw. 🕮 Sie lehnt auch die sinnlose Damen-Besucherei ab. Er erzählt von Frankreich, wo er 1 Jahr als Militär-Chemiker war; die Langsamkeit und Unzuverlässigkeit der Franzosen; analog zu den Wienern.
10 – 11 Klinik. Röntgenaufnahme der Zähne. Untersuchung des Rachens. Der Arzt rät Mandel-Operation! Die Mandeln infizieren den Körper; vielleicht sind sie Ursache des Rheumatismus und der Grippe. – Ina lässt einen Zahn ziehen, hat dann eine Woche lang Schmerzen.
11 zu SeniorPSenior, James K., *1889, am. Chemiker; über Finitismus; Relationstheorie. – Abends ½ 7 – 10 Dinner bei SeniorsPSenior, James K., *1889, am. ChemikerPSenior, Frau, verh. mit James K. Senior. Ina geht nicht mit wegen Zahnschmerzen. Kurz noch EckartPEckart, Carl, 1902–1973, am. Physiker, verh. mit Edith Louise Eckart und Frau; und HamiltonPHamilton, verh. mit Lilane Hamilton und FrauPHamilton, Liliane, Schwester von Tilly Neovius. Sie ist TillysPNeovius, Tilly (eig. Mathilde), 1890–1975, Schwedin, die Carnap vermutlich 1911 auf Schloss Mainberg kennenlernte Schwester, das vermutete ich schon, als ich seinen Namen las. Sie war mit TillyPNeovius, Tilly (eig. Mathilde), 1890–1975, Schwedin, die Carnap vermutlich 1911 auf Schloss Mainberg kennenlernte in Jena auf der Lindenhöhe. Letzten Sommer war sie 6 Wochen in Europa, davon 2 in Schweden, „das ist ganz genug.“ HamiltonPHamilton, verh. mit Lilane Hamilton scheint demokratisch und liberal. Wir sprechen über Basic English und künstliche Sprachen. Über Unterschied zwischen HarvardIHarvard University, Cambridge MA und hier: HamiltonPHamilton, verh. mit Lilane Hamilton war an beiden Plätzen, sagt: hier typischer Amerikanismus, Neutralitätspolitik, wenig Interesse an Europa, in Neu-England Blick nach Europa gerichtet.
11 Zahnklinik; auf Grund des Röntgenbildes rät er, 4 Zähne ziehen zu lassen (!). – Lunch mit HartshornePHartshorne, Charles, 1897–2000, am. Philosoph, verh. mit Dorothy Hartshorne und Frank KniKnightPKnight, Frank, 1885–1972, am. Wirtschaftswissenschaftler. Dieser ist ein mürrischer, skeptischer Nationalökonom. Er macht Einwände gegen Physikalismus. Man könne Sozialwissenschaft nicht behavioristisch beschränken. HartshornePHartshorne, Charles, 1897–2000, am. Philosoph, verh. mit Dorothy Hartshorne hilft mir (!) auf Grund des PeircePPeirce, Charles Sanders, 1839–1914, am. Philosophschen Nachprüfbarkeitsprinzip.10Peircesche Nachprüfbarkeitsprinzip ???
4 ½ – 6 bei HartshornesPHartshorne, Charles, 1897–2000, am. Philosoph, verh. mit Dorothy HartshornePHartshorne, Dorothy, verh. mit Charles Hartshorne zum Tee, mit Ina. Es kommen auch: WickPWick, Warner A., 1911–1985, am. Philosoph, RobbinsPRobbins, . Ich über Möglichkeit, Poesie in Basic oder in künstlicher Sprache zu machen. Die anderen bezweifeln, ob der richtige „Innenklang“ nicht fehlt. – Nachher wir beide zu MorrisensPMorris, Charles W., 1901–1979, am. Philosoph, bis 1951 verh. mit Trude Morris, danach mit Ellen Ruth MorrisPMorris, Trude, verh. mit Charles W. Morris, bleiben zum Essen. Ina ist übermütig, schüttelt und küsst MorrisPMorris, Charles W., 1901–1979, am. Philosoph, bis 1951 verh. mit Trude Morris, danach mit Ellen Ruth Morris, weil er zu würdig aussieht. (MorrisPMorris, Charles W., 1901–1979, am. Philosoph, bis 1951 verh. mit Trude Morris, danach mit Ellen Ruth Morris hat seiner Frau gesagt, dass er Inferioritätskomplex 🕮 bekomme und mich beneide, wegen Seminar und Testability-AufsatzB1936@„Testability and Meaning“, Philosophy of Science 3 (4), 1936, 419–471 und 4 (1), 1937, 1–40 (!)).11Carnap, „Testability and Meaning“.
Mittags Professoren-Lunch. – 4h zum Präsidenten HutchinsPHutchins, Robert Maynard, 1899–1977, am. Philosoph, 1929–1951 Präsident der University of Chicago, HartshornePHartshorne, Charles, 1897–2000, am. Philosoph, verh. mit Dorothy Hartshorne führt mich ein und geht dann. Er spricht sehr freundlich mit mir über Organisation der UniversitätIUniversity of Chicago, Chicago IL, Freiheit der Lehre, gesichert durch die TrusteesIBoard of Trustees, University of Chicago gegen den Staat. Er weiß, dass Professoren in meinem Seminar sind. – Mit MorrisPMorris, Charles W., 1901–1979, am. Philosoph, bis 1951 verh. mit Trude Morris, danach mit Ellen Ruth Morris über meine Chancen hier; und über Vortragstitel für Urbana und ColumbiaIColumbia University, New York NY.12Siehe TB 16. III. und 17. IV. 1936.
Nachmittags allein in die Stadt. Schneegestöber. Roebuck und allerhand Läden, aber kein Sickles-Laden gefunden. Im 10¢-Store lustiges Deutsch-Buch.
Ina bleibt zu Bett wegen Zahn. –Di-Vortrag und Vorlesung vorbereitet.
4 – 6: MorrisPMorris, Charles W., 1901–1979, am. Philosoph, bis 1951 verh. mit Trude Morris, danach mit Ellen Ruth Morris Gruppe für WissenschaftslogikIMorris’ Gruppe für Wissenschaftslogik, mein Vortrag „Verification and the Unity of Science“.13Siehe das einseitige kurzschriftliche Vortragsmanuskript (RC 110-08-07) sowie das Typoskript (RC 081-03-03). In der Diskussion macht McKeonPMcKeon, Richard, 1900–1985, am. Philosoph falsche Behauptungen über Umformung der Reduktionsformeln oder Definitionsformeln, und ich zeige, dass das nicht geht; er blamiert sich ziemlich; ob er das übel nimmt?
1Geburtstag von Abraham Lincoln (Lincoln Day).
2 – 4 Seminar. 4 zu Dr. Jacobs.PJacobs, Dr., Arzt Er rät auch, wie die Spezialisten: 4 Zähne ziehen, Mandeln herausschneiden! Und in der linken Lunge oben seien immer noch Tub.-Prozesse;14Carnap war 1926 an Tuberkulose erkrankt. Siehe TB 25. IX. 1926R. Sanatorium nicht nötig, aber vielleicht Ruhe, immer liegen, gar keinen Sport treiben. Ina erfährt von TrudePMorris, Trude, verh. mit Charles W. Morris, dass SeniorPSenior, James K., *1889, am. Chemiker bei MorrisPMorris, Charles W., 1901–1979, am. Philosoph, bis 1951 verh. mit Trude Morris, danach mit Ellen Ruth Morris war und sich ungünstig über mich geäußert hat!
MorrisPMorris, Charles W., 1901–1979, am. Philosoph, bis 1951 verh. mit Trude Morris, danach mit Ellen Ruth Morris meint, die Äußerungen von Senior seien nur Stimmungssache, wechselnd und nicht ernst zu nehmen; aber mir scheint, er sagt mir nicht alles.
Vortrag MS Unity gearbeitet. 🕮
Nachmittags bei MorrisensPMorris, Charles W., 1901–1979, am. Philosoph, bis 1951 verh. mit Trude Morris, danach mit Ellen Ruth MorrisPMorris, Trude, verh. mit Charles W. Morris. Ina macht MorrisPMorris, Charles W., 1901–1979, am. Philosoph, bis 1951 verh. mit Trude Morris, danach mit Ellen Ruth Morris Vorwürfe, dass er nicht offen uns die Schwierigkeiten sagt, und dass er auf TrudePMorris, Trude, verh. mit Charles W. Morris böse ist, weil sie es uns gesagt hat. Abends geht er zu SeniorPSenior, James K., *1889, am. Chemiker (mich hat SeniorPSenior, James K., *1889, am. Chemiker unter einem Vorwand wieder ausgeladen; er liest seine Übersetzung von MengersPMenger, Karl, 1902–1985, öst.-am. Mathematiker, verh. mit Hilda Menger Vortrag über moderne Logik vor). Wir mit TrudePMorris, Trude, verh. mit Charles W. Morris zum Abendessen.dEs folgt ein leerer Eintrag mit Ina im Datum.
Nach der Vorlesung mit SeniorPSenior, James K., *1889, am. Chemiker. Über räumliche Deutung der Atomstruktur molekularer Strukturen. – Briefe.
Nachmittags 3 – 4 TrudePMorris, Trude, verh. mit Charles W. Morris bei uns.
4 – 5 mit SchultzPSchultz, Henry, 1893–1938, am. Ökonom und Statistiker Tee im Harpers. Über WittgensteinPWittgenstein, Ludwig, 1889–1951, öst.-brit. Philosoph. Trennung von theoretischer und wertender Nationalökonomie wünschenswert. Er gibt das zu, und hier in Chicago bemühten sie sich darum. Aber es sei prinzipiell immer noch kombiniert. Über Wahrscheinlichkeitsbegriffe.
½ 12 – ½ 1 mit MorrisPMorris, Charles W., 1901–1979, am. Philosoph, bis 1951 verh. mit Trude Morris, danach mit Ellen Ruth Morris und Frank BrunerPBruner, Frank G., 1902–1989, am. Logiker, Student Carnaps in Chicago über dessen MS zu ein verbessertes System der PMBRussell, Bertrand, und Alfred North Whitehead!1910@Principia Mathematica, Cambridge UK, 1910–1913, 2. Aufl., 1925–1927.15Russell und Whitehead, Principia Mathematica. Bruners MS ??? Es scheint gut. Ich erkläre: die neuen Typen sind von transfiniter Stufe. Ich erkläre die Unklarheiten seines Textes, wie bei RussellPRussell, Bertrand, 1872–1970, brit. Philosoph, in zweiter Ehe verh. mit Dora Russell, ab 1936 verh. mit Patricia Russell, durch materiale Redeweise.16Die inhaltliche oder formale Redeweise ist für Carnap der Inbegriff einer in der formalen Redeweise zu überwindenden metaphysischen Sprachform. Siehe Carnap, Logische Syntax der Sprache, Teil V.– Professoren-Lunch. – 2 – 4 mit MorrisPMorris, Charles W., 1901–1979, am. Philosoph, bis 1951 verh. mit Trude Morris, danach mit Ellen Ruth Morris und EckartPEckart, Carl, 1902–1973, am. Physiker, verh. mit Edith Louise Eckart. Dieser hat Brief von PauliPPauli, Wolfgang, 1900–1958, öst.-am. Physiker: Anwendung der symbolischen Logik auf Physik ist zwecklos; die Unbestimmtheitsrelation beruht auf der Beziehung zwischen Subjekt und Objekt; er philosophiert arg herum. EckartPEckart, Carl, 1902–1973, am. Physiker, verh. mit Edith Louise Eckart ist klar in seinen Anschauungen, und will symbolische Logik anwenden. – 6h mit Ina zu MorrisensPMorris, Charles W., 1901–1979, am. Philosoph, bis 1951 verh. mit Trude Morris, danach mit Ellen Ruth MorrisPMorris, Trude, verh. mit Charles W. Morris. MorrisPMorris, Charles W., 1901–1979, am. Philosoph, bis 1951 verh. mit Trude Morris, danach mit Ellen Ruth Morris sagt, dass AmesPAmes, Edward, 1870–1958, am. Philosoph LewisPLewis, Clarence Irving, 1883–1964, am. Philosoph nochmal gefragt hat wegen Berufung hierher, obwohl das Dept. dachte, die Sache sei schon erledigt.17Berufung C.I. Lewis nach Chicago ??? LewisPLewis, Clarence Irving, 1883–1964, am. Philosoph hat eine Woche Bedenkzeit erbeten. – 8 – 10 mit MorrisensPMorris, Charles W., 1901–1979, am. Philosoph, bis 1951 verh. mit Trude Morris, danach mit Ellen Ruth MorrisPMorris, Trude, verh. mit Charles W. Morris und EckartsPEckart, Carl, 1902–1973, am. Physiker, verh. mit Edith Louise Eckart ins Kino International House. Interessanter abstrakter Film. Dann Don Quichotte, französischer Film, gut gespielt, aber keine Worte verstanden.18Viell. Don Quixote (1933) von Georg Wilhelm Pabst, der Film wurde in drei Sprachversionen (englisch, französisch und deutsch) produziert.– Nachher wir und EckartsPEckart, Carl, 1902–1973, am. Physiker, verh. mit Edith Louise Eckart noch mit zu MorrisensPMorris, Charles W., 1901–1979, am. Philosoph, bis 1951 verh. mit Trude Morris, danach mit Ellen Ruth MorrisPMorris, Trude, verh. mit Charles W. Morris für 1 Stunde. Über die Ideale der Kinder ohne Metaphysik. Ina untersucht. Findet bei 🕮 allen Anwesenden außer uns beiden eine „Seele“.
Briefe.
Nachmittags 4 – 7 WeinbergPWeinberg, Julius, 1908–1971, am. Philosoph hier mit dem 18jährigen ThompsonPThompson, Manley H., 1917–1994, am. Philosoph und seinem Freund, ein Rechtsanwalt. WeinbergPWeinberg, Julius, 1908–1971, am. Philosoph kommt aus Zainesville, für mehrere Tage, um mit mir zu sprechen. Hat Logik nur durch Lesen gelernt, auch Syntax studiert. Ich erkläre ihm GödelsPGödel, Kurt, 1906–1978, öst.-am. Mathematiker Satz. Er hat eine Doktorthese über den logischen Positivismus geschriebenBWeinberg, Julius!1936@An Examination of Logical Positivism, London, 1936;19Weinberg, An Examination of Logical Positivism. ich schlage ihm vor, sie auf einen aktuellen Stand zu bringen, durch Berücksichtigung der neueren Veröffentlichungen, und dann erst zu veröffentlichen.
Mit WeinbergPWeinberg, Julius, 1908–1971, am. Philosoph 11 – 12 ½, dann mit ihm und MorrisPMorris, Charles W., 1901–1979, am. Philosoph, bis 1951 verh. mit Trude Morris, danach mit Ellen Ruth Morris Lunch.
WeinbergPWeinberg, Julius, 1908–1971, am. Philosoph im Seminar (ich erkläre GödelPGödel, Kurt, 1906–1978, öst.-am. Mathematiker), dann 4h mit zu uns. Er möchte Poppers BuchBPopper, Karl R.!1935@Logik der Forschung, Wien, 1935 übersetzen.20Popper, Logik der Forschung.–½ 7.
SeniorPSenior, James K., *1889, am. Chemiker in meinem Office; mein Vorschlag zur Charakteristik der Gruppen durch Matrix mit Minimalzahlen. – Professoren-Lunch. – Nachher mit TillichPTillich, Paul, 1886–1965, dt.-am. Philosoph (und einem seinem Freund PauckPPauck, Wilhelm, 1901–1981, dt.-am. KirchenhistorikerFreund, deutscher Kirchengeschichtler, der hier unterrichtet). TillichPTillich, Paul, 1886–1965, dt.-am. Philosophin ist in New York an einem unionistischen InstitutIUnion Theological Seminary, New York.21Paul Tillich unterrichtete nach seiner Emigration für Jahrzehnte am Union Theological Seminary in New York. Er hat Vortrag von SchlickPSchlick, Moritz, 1882–1936, dt.-öst. Philosoph, verh. mit Blanche Guy Schlick gehört und 2 von DubislavPDubislav, Walter, 1895–1937, dt. Philosoph, aber kaum etwas gelesen. Er meint, wir vernachlässigen den größten Teil der Wirklichkeit, nämlich die Sinnerfüllung in Geschichte und Menschenleben. Phänomenologie; er meint, das sei nicht metaphysisch, sondern empirisch; es ist aber arge Metaphysik. Es sei ein Fehler, dass wir die Begriffe eindeutig machen wollten; das dürfe man nicht in der Geschichte z. B., weil die Wirklichkeit sonst nicht erfasst werden könne. – Abends 6 – 10 (oder 11?) Dinner bei MorrisensPMorris, Charles W., 1901–1979, am. Philosoph, bis 1951 verh. mit Trude Morris, danach mit Ellen Ruth MorrisPMorris, Trude, verh. mit Charles W. Morris mit EckartPEckart, Carl, 1902–1973, am. Physiker, verh. mit Edith Louise Eckart. Nette Unterhaltung. Inas Theorie von den 🕮 Seelen.
Nachmittags HamiltonsPHamilton, verh. mit Lilane HamiltonPHamilton, Liliane, Schwester von Tilly Neovius hier. Er hat Interesse für Mathematik und Logik. Sie haben 2 gr. Töchter und 1 Sohn. Er ist nach Amerika gegangen, um mehr Zeit für Laboratoriumsarbeit zu haben, und dabei doch gutes Einkommen. Über Inas Menschenscheu. – Nachher HartshornePHartshorne, Charles, 1897–2000, am. Philosoph, verh. mit Dorothy Hartshorne, Kurzbesuch. Er meint, TillichPTillich, Paul, 1886–1965, dt.-am. Philosoph sei der beste deutsche Theologe, beobachte gut, mache gute Voraussagen über die Entwicklung in Deutschland z. B.
Vortrag-MS gearbeitet. – Anfrage von PrincetonIPrinceton University, Princeton NJ!23Anfrage Princeton ??? Siehe auch TB 16. III. 1936R.
11 – 1 mit SeniorPSenior, James K., *1889, am. Chemiker und dem Mathematiker LuntPLunt, Mathematiker in Chicago über meinen Vorschlag zur Kennzeichnung endlicher Gruppen durch minimale Modalitätstafel.24Carnaps Vorschlag ??? MS dazu ??? Es stellt sich heraus, dass es geht, und SeniorPSenior, James K., *1889, am. Chemiker ist sehr entzückt davon. (Er telefoniert das später an MorrisPMorris, Charles W., 1901–1979, am. Philosoph, bis 1951 verh. mit Trude Morris, danach mit Ellen Ruth Morris und sagt, dass er es dem Präsidenten mitgeteilt habe (!)).
Letzte Vorlesung. Jetzt Beginn der Leseperiode; ich täglich in meinem Office für die Studenten. –½ 5 – 7 mit Ina bei PerrysPPerry, Charner, 1902–1985, am. PhilosophPPerry, Mary Faith, verh. mit Charner Perry. Vorher fährt er uns im Auto zum Seeufer und Jackson Park. Gespräch mit ihm über seine Bedenken gegen Behaviorismus in der Sozialwissenschaft. Ich versuche klar zu machen, dass die „Interpretation“ und das „Verstehen“ der Situation, wovon er spricht, eine Funktion der physikalischen Beschaffenheit der Situation ist. – 7 – 9 zu MorrisensPMorris, Charles W., 1901–1979, am. Philosoph, bis 1951 verh. mit Trude Morris, danach mit Ellen Ruth MorrisPMorris, Trude, verh. mit Charles W. Morris. Über PrincetonIPrinceton University, Princeton NJ; und McKeonPMcKeon, Richard, 1900–1985, am. Philosoph. Dieser scheint nicht gewillt, dauernde Ernennung zuzugestehen, aber vielleicht zeitweise.
10 – 12 erste Sprechstunde, kein Student kommt. 🕮
Mit Ina Chic.-Englewood ab 11‚41 (E. T.), Iowa CityOIowa City IA an 5‚40 nachmittags, anstatt 4‚02 (C. T.). FeiglPFeigl, Herbert, 1902–1988, öst.-am. Philosoph, seit 1931 verh. mit Maria Feigl holt uns ab. Wir wohnen in ihrem Bungalow, geräumig, nett eingerichtet. Wir kriegen sogar getrennte Zimmer, die von ihnen beiden. Der Sohn EricPFeigl, Eric Otto, *1934, Sohn von Maria und Herbert Feigl, „Hansi“PFeigl, Eric Otto, *1934, Sohn von Maria und Herbert Feigl, liegt mit den Beinen im Gipsverband, ist aber meist vergnügt.
Vormittags mit FeiglPFeigl, Herbert, 1902–1988, öst.-am. Philosoph, seit 1931 verh. mit Maria Feigl in sein Office; 2 Professoren besucht über philosophische Fragen, und Aussichten in Amerika. Nachmittags im Radio BeethovensPBeethoven, Ludwig van, 1770–1827, dt.-öst. Komponist 9. Symphonie. Der junge Psychoanalytiker Bill WoodsPWoods, Bill, Psychoanalytiker in Iowa City, mit KasperlePKasper, Maria, 1904–1989, auch Kasperle, heiratete 1931 Herbert Feigl befreundet, und ein junger Techniker aus Wien. Später LewinPLewin, Kurt, 1890–1947, dt.-am. Psychologe und Frau. Mit ihm über seinen Aufsatz über den hodologischen Raum.25Kurt Lewin: Der Richtungsbegriff in der Psychologie – Der spezielle und allgemeine Hodologischer Raum, Psychological Research 1934 (Vol. 19) p. 249-299. Ich gebe einige Anregungen zu korrigierenden Definitionen; Unterschied zwischen Funktor und Prädikat.
Mit KasperlePKasper, Maria, 1904–1989, auch Kasperle, heiratete 1931 Herbert Feigl. Sie klagt, dass es mit FeiglPFeigl, Herbert, 1902–1988, öst.-am. Philosoph, seit 1931 verh. mit Maria Feigl jetzt unerträglich sei; sie selbst sei zum größten Teil schuld. Aber nun müsse sie mal weg. Sie möchte nach Chicago, psychiatrische Fürsorge studieren. FeiglPFeigl, Herbert, 1902–1988, öst.-am. Philosoph, seit 1931 verh. mit Maria Feigl sei abgeneigt nicht für diesen Plan. Er wolle sich mit ihr ruhig sprechen; sehe sie nicht mehr als Frau an, usw. Zu FeiglPFeigl, Herbert, 1902–1988, öst.-am. Philosoph, seit 1931 verh. mit Maria Feigl ins Office; mit ihm 2 Professoren besucht. Dann zu Fuß zurück, und Ehe-Schwierigkeiten besprochen. Er meint, der Plan von KasperlePKasper, Maria, 1904–1989, auch Kasperle, heiratete 1931 Herbert Feigl sei eine unbewusste Demonstration gegen ihn. Wenn sie sich nur freundlicher zu ihm einstellen und alles leichter nehmen, und nicht mehr so streng und vorwurfsvoll sein wollte, würde es schon gehen. – Nachmittags kleiner Spaziergang mit FeiglPFeigl, Herbert, 1902–1988, öst.-am. Philosoph, seit 1931 verh. mit Maria Feigl. Über die verschiedenen Leute, die für Prag in Betracht kommen. – 6 – 8 großes Dinner, von FeiglsPFeigl, Herbert, 1902–1988, öst.-am. Philosoph, seit 1931 verh. mit Maria FeiglPKasper, Maria, 1904–1989, auch Kasperle, heiratete 1931 Herbert Feigl eingeladen, in der Union, mit 20 Personen. Mir gegenüber der Dean SeashorePSeashore, Dean in Iowa City =? Carl Emil Seashore, 1866–1949, am. Psychologe, alter Mann, der mich sehr nach Prag und Europa ausfragt. 8hmein Vortrag „Unity of Science“‚26Vortragsmanuskript wie oben (RC 081-03-03). über 100 Leute. Ich lese ab; dann etwas Diskussion. 🕮
(Ina sagt: Wenn schon so ein ruhiges Kind so viel Störung in der Nacht macht, dann vielleicht doch lieber keins!). Ich telegraphiere an MorrisPMorris, Charles W., 1901–1979, am. Philosoph, bis 1951 verh. mit Trude Morris, danach mit Ellen Ruth Morris: Sprechstunde verlegt; KasperlePKasper, Maria, 1904–1989, auch Kasperle, heiratete 1931 Herbert Feigl möchte, dass ich noch bleibe, um noch zu besprechen. 10 – 12 Konferenz; dabei mein Vortrag „Logics‚ Mathematics and Empirical Science“, frei gehalten.27Vortragsmanuskript wie oben (RC 110-08-04). Geht gut. 1 Stunde Diskussion. – Frau Dr. KosteletzPKosteletz, Frau Dr., Bekannte von Lewins, Bekannte von LewinsPLewin, Kurt, 1890–1947, dt.-am. Psychologe, berichtet mir über die DubislavPDubislav, Walter, 1895–1937, dt. Philosoph-Sache, wobei sie Zeugin war.28Dubislav war 1935 einer Freunding gegenüber gewalttätig geworden und wurde daraufhin zeitweilig inhaftiert. Siehe TB 18. IX. 1935R. Er ist mehrere Monate frei gewesen, bevor er verhaftet wurde; trotz allem Drängen wollte er nicht weg. Er könnte nach Russland, wurde als Dozent genommen. Hat sehr unter der ganzen Sache gelitten. – Nachmittags mit KasperlePKasper, Maria, 1904–1989, auch Kasperle, heiratete 1931 Herbert Feigl spazieren. Nachher sage ich FeiglPFeigl, Herbert, 1902–1988, öst.-am. Philosoph, seit 1931 verh. mit Maria Feigl, dass sie mit ihm und mir alles besprechen möchte. Er will es aber lieber mit ihr alleine, und nötigenfalls BillPWoods, Bill, Psychoanalytiker in Iowa CityWoods hinzuziehen, als Analytiker. Darauf wird sie sehr heftig und böse, weil sie glaubt, er will der Aussprache wieder ausweichen. Abends weint sie viel; schwierig, sie zu beruhigen.
9 (C. T.) Iowa C. ab, 2‚15 3‚15 (E. T.) in Chic.OChicago IL 4 – 5 Sprechstunde, kein Student kommt. MorrisPMorris, Charles W., 1901–1979, am. Philosoph, bis 1951 verh. mit Trude Morris, danach mit Ellen Ruth Morris berichtet von heftigen Auseinandersetzungen des Departments mit McKeonPMcKeon, Richard, 1900–1985, am. Philosoph. Vielleicht wird es Kampf geben, obwohl die Gegenseite die besseren Chancen hat. Auf 1-Jahr-Einladung wollen sie nicht eingehen, weil das als Zustimmung gedeutet werden würde, dass eine weitere Probezeit nötig wäre. – Mit Ina kurz zu SchultzPSchultz, Henry, 1893–1938, am. Ökonom und Statistiker. –
Sprechstunde; zum ersten Mal 1 Student. – Letztes Seminar. Der Pfarrer KurinsPKurins, Pfarrer macht zum Schluß eine Dankansprache. – Zu Dr. WellsPWells, Dr., Zahnarzt. 2 Zähne gezogen, 1 mit drei Wurzeln geht schwierig.
Vormittags Sprechstunde. Die Studenten liefern Term Papers ab. – Nachmittags in die Stadt, 🕮 zu Dr. WestPWest, Dr., Zahnarzt, Freund von MorrisPMorris, Charles W., 1901–1979, am. Philosoph, bis 1951 verh. mit Trude Morris, danach mit Ellen Ruth Morris, alter Zahnarzt; auch er rät, obwohl konservativ, die 4 Zähne auszuziehen, die auf dem Röntgenbild markiert sind! Ford-Wagen besichtigt. – Abends 7 – 10 mit Ina zu MorrisensPMorris, Charles W., 1901–1979, am. Philosoph, bis 1951 verh. mit Trude Morris, danach mit Ellen Ruth MorrisPMorris, Trude, verh. mit Charles W. Morris. MorrisPMorris, Charles W., 1901–1979, am. Philosoph, bis 1951 verh. mit Trude Morris, danach mit Ellen Ruth Morris will mit seinen 20 „Nachtreitern“ den Kampf mit dem Präsidenten aufnehmen; zunächst um den Einfluß im College.IUniversity of Chicago College
Zu Dr. KellyPKelly, Dr., Arzt. Er rät, nach der Rückkehr von Urbana 2 Goldkronen herauszunehmen. –½ 3 – 5 mit PerryPPerry, Charner, 1902–1985, am. Philosoph und Ina gebrauchte Autos besichtigt. Wir werden ganz verwirrt durch die Fülle der Auswahl. – 6 ½ – 11 ½Dinner bei McKeonPMcKeon, Richard, 1900–1985, am. Philosoph. Nur Männer: PHartshorne, Charles, 1897–2000, am. Philosoph, verh. mit Dorothy HartshorneHartshornePHartshorne, Charles, 1897–2000, am. Philosoph, verh. mit Dorothy Hartshorne, PerryPPerry, Charner, 1902–1985, am. Philosoph, ThurstonePThurstone, Louis, 1887–1955, am. Psychologe und Ingenieur, BarnardPBarnard, Raymond Walter, 1890–1962, am. Mathematiker, SchultzPSchultz, Henry, 1893–1938, am. Ökonom und Statistiker. BarnardPBarnard, Raymond Walter, 1890–1962, am. Mathematiker ist Professor der Mathematik, war in meinem Seminar, ist an Logik interessiert, hat Sachen von MoorePMoore, Eliakim Hastings, 1862–1932, am. Mathematiker29Vermutlich Eliakim Hastings Moore. herausgegeben. ThurstonePThurstone, Louis, 1887–1955, am. Psychologe und Ingenieur fragt nach der Definition der Messung; ich erkläre die 5 Regeln.30Definition der Messung ??? Testability and Meaning ??? PerryPPerry, Charner, 1902–1985, am. Philosoph über „analytisch“; man diskutiert darüber sehr unklar. SchultzPSchultz, Henry, 1893–1938, am. Ökonom und Statistiker fragt, wo die Fakten ihren Platz in unserer Philosophie haben; er meint die Verifikation.
Vortrag für morgen vorbereitet. – Briefe.
Angebot von PrincetonIPrinceton University, Princeton NJ! – Chicago ab 2‚11 (E. T.), Champaign-UrbanaOUrbana IL an 3‚30 (C. T.). Prof. MorrowPMorrow, Glenn, 1895–1973, am. Philosoph holt mich im Auto ab. Rundfahrt durch den Campus, riesiger Komplex von Gebäuden. Die Bibliothek, schön und bequem eingerichtet. In eine Teestube. Dann zum University Club, dort bekomme ich ein Zimmer mit Bad. 6h einfaches Dinner mit dem Dean McLeonePMcLeone, Dean in Urbana (?) und 2 anderen Professoren, einer von PrincetonIPrinceton University, Princeton NJ (Emeritus). 7:30 mein Vortrag „Scientific Philosophy in Contemporary Europe“‚31Siehe das zweiseitige auf 15. III. 1936 datierte kurzschriftliche Vortragsmanuskript (RC 110-08-18). großer Saal, viele Zuhörer. Stellenweise vielleicht zu schwierig; besonders das über LewisPLewis, Clarence Irving, 1883–1964, am. Philosoph (was FeiglPFeigl, Herbert, 1902–1988, öst.-am. Philosoph, seit 1931 verh. mit Maria Feigl suggeriert hatte). Keine Diskussion. Bis 10h im Hause des Deans mit vielen Leuten. Ein wenig unterhalten. 🕮
Vormittags HempelsPHempel, Carl Gustav, 1905–1997, dt.-am. Philosoph, verh. mit Eva Hempel, ab 1947 mit Diane HempelMSe32Bezug unklar. und Chicago Term Papers gelesen. – Mittags Lunch mit allerhand Leuten. Nachher Diskussion mit MorrowPMorrow, Glenn, 1895–1973, am. Philosoph über Auffassung der Werte. – Etwas geschrieben. Spaziergang. MorrisPMorris, Charles W., 1901–1979, am. Philosoph, bis 1951 verh. mit Trude Morris, danach mit Ellen Ruth Morris ist hier, 6h Dinner mit den Professoren. MorrisPMorris, Charles W., 1901–1979, am. Philosoph, bis 1951 verh. mit Trude Morris, danach mit Ellen Ruth Morris erzählt über Kongress und Enzyklopädie.IFoundations of the Unity of Science 7:30 mein 2. Vortrag „Logic, Mathematics and Empirical Science“.33Vortragsmanuskript wie oben (RC 110-08-04). Nur 50 Minuten, weil ich schnell und lebhaft spreche; es geht gut.
Vormittags mit MorrisPMorris, Charles W., 1901–1979, am. Philosoph, bis 1951 verh. mit Trude Morris, danach mit Ellen Ruth Morris spazieren. Über mein PrincetonIPrinceton University, Princeton NJ Offer. Mittags mit MorrisPMorris, Charles W., 1901–1979, am. Philosoph, bis 1951 verh. mit Trude Morris, danach mit Ellen Ruth Morris, McLeonePMcLeone, Dean in Urbana, MorrowPMorrow, Glenn, 1895–1973, am. Philosoph und Frau. Über analytische Sätze. McLeonePMcLeone, Dean in Urbana fragt, wieso ich, von deutscher Herkunft, die deutsche traditionelle Philosophy ablehne. 4h mein 3. Vortrag „Unity of Science“‚34Vortragsmanuskript wie oben (RC 081-03-03). abgelesen. MorrowPMorrow, Glenn, 1895–1973, am. Philosoph sagt, das sei der beste gewesen. Er bringt mich an die Bahn. Dort Morris. Mit ihm zurückgefahren. Champaign ab 6‚05 Chic.OChicago IL an (9‚10 C. T.), 10‚10 E. T.
10 ½ – 12 Office. Studenten bekommen Term Papers zurück.
10 – 12 Studenten bekommen Term Papers zurück. Damit ist das Winter Quarter fertig. Mittags letztes Professoren-Lunch. Dabei Professor GötzPGötz, dt.-am. Philosoph (Ästhetik), früher Berlin, seit 2 Jahren Amerika. 4 – 6 ¼ in Morris GruppeIMorris’ Gruppe für Wissenschaftslogikmein Vortrag „Die neue Logik“35[„Die alte und die neue Logik“, 1930 mit netter, lebhafter Diskussion, auch über Wahrscheinlichkeit und Sicherheitsgrad.
10 – 1 mit dem jungen BrayPBray, Fahrlehrer Auto gefahren, weit hinaus nach Süden. Es geht ganz gut, aber noch unsicher. – Nachmittags 4 – 10 Ursula KaufmannPKaufmann, Ursula, *1914, verh. Stussig, Tochter von Agnes und Reinhard Kaufmann hier. Sie wohnt bei ihrem Großonkel; ein junger Verwandter, Medizinstudent, kommt für kurze Zeit mit, spricht etwas Deutsch. Sie erzählt sehr lebhaft. Findet alles „fabelhaft“. Sie möchte noch ein Jahr bleiben, in einem College in Florida, wo sie teilweise eingeladen ist. (Rollins College).IRollins College, Winter Park Fl🕮
10 ½ – 12 ½ Auto gefahren, mit BrayPBray, Fahrlehrer. Im Stadtverkehr, auch den Southern Drive hinunter. – Nachmittags zu HamiltonsPHamilton, verh. mit Lilane HamiltonPHamilton, Liliane, Schwester von Tilly Neovius. Wir beschließen, selbst zu fahren. Zum ersten Mal ohne Lehrer! Schwieriger Start, schwierige Umwege. Dort ThurstonePThurstone, Louis, 1887–1955, am. Psychologe und Ingenieur und Frau. Mit ihm und HamiltonPHamilton, verh. mit Lilane Hamilton über psychologische Tests usw. Ina langweilt sich mit den Frauen. Die Tochter erinnert mich an TillysPNeovius, Tilly (eig. Mathilde), 1890–1975, Schwedin, die Carnap vermutlich 1911 auf Schloss Mainberg kennenlernte kleine Schwestern. Die Wohnung ist mit schwedischen Möbeln sehr konservativ und familienhaft eingerichtet. – Bei der Rückfahrt stosse ich rechts an einen anderen Wagen an und zerstosse meinen hinteren rechten Flügel! ThurstonePThurstone, Louis, 1887–1955, am. Psychologe und Ingenieur kommt und fährt uns zueOriginal bis.MorrisPMorris, Charles W., 1901–1979, am. Philosoph, bis 1951 verh. mit Trude Morris, danach mit Ellen Ruth Morris. MorrisPMorris, Charles W., 1901–1979, am. Philosoph, bis 1951 verh. mit Trude Morris, danach mit Ellen Ruth Morris fährt mit mir etwas herum. Dort zu Abend. MorrisPMorris, Charles W., 1901–1979, am. Philosoph, bis 1951 verh. mit Trude Morris, danach mit Ellen Ruth Morris meint, McKeonPMcKeon, Richard, 1900–1985, am. Philosoph scheint einlenken zu wollen. Aber sie möchten nicht auf einen Kuhhandel (gegen BuchananPBuchanan, Scott Milross, 1895–1968, am. Philosoph) eingehen. Abends kommt MorrisPMorris, Charles W., 1901–1979, am. Philosoph, bis 1951 verh. mit Trude Morris, danach mit Ellen Ruth Morris mit, ich fahre in die Garage, 59thSt.
MS für Vortrag „Philosophie und logische Analyse“36Siehe TB 1. IV. 1936R. gearbeitet. (Ina fährt Auto mit BrayPBray, Fahrlehrer.)
MS gearbeitet. – 6 ½ Dinner mit MorrisensPMorris, Charles W., 1901–1979, am. Philosoph, bis 1951 verh. mit Trude Morris, danach mit Ellen Ruth MorrisPMorris, Trude, verh. mit Charles W. Morris, EckartsPEckart, Carl, 1902–1973, am. Physiker, verh. mit Edith Louise Eckart, und PauliPPauli, Wolfgang, 1900–1958, öst.-am. Physiker und Frau, im Club; dann zu EckartsPEckart, Carl, 1902–1973, am. Physiker, verh. mit Edith Louise Eckart. PaulisPPauli, Wolfgang, 1900–1958, öst.-am. Physiker waren ½ Jahr in Princeton am Institut‚IInstitute for Advanced Study, Princeton37Institute for Advanced Study. kehren im April nach Zürich zurück; nehmen ihr Auto mit. Er spricht ziemlich schlecht Englisch. Nachher lebhafte Diskussion. 1) Es muss sinnvoll sein, zu sagen, dass die Seele eines Verstorbenen noch lebt; ich stimme zu. 2) Zweifel am Satz der Anwendung der Logik auf Physik. Ich erkläre: Sprachanalyse, exakt machen der Wörter in den Gesetzen; Übersetzungsregeln zwischen physikalischen und Dingsprachen; dem stimmt PauliPPauli, Wolfgang, 1900–1958, öst.-am. Physiker dann zu. 3) Seine „Antinomie“ oder „fundamentale Schwierigkeit“: Gegensatz Subjekt-Objekt stecke in jedem Satz und könne doch nicht scharf gemacht werden. Wir erklären (MorrisPMorris, Charles W., 1901–1979, am. Philosoph, bis 1951 verh. mit Trude Morris, danach mit Ellen Ruth Morris behavioristisch), dass hier keine fundamentale Schwierigkeit vorliegt. 🕮
Vormittags MS. – Nachmittags 5 – 6 mit MorrisPMorris, Charles W., 1901–1979, am. Philosoph, bis 1951 verh. mit Trude Morris, danach mit Ellen Ruth Morris Auto gefahren (Ina 4 – 5). 6 ½ – 10 ½Ursula KaufmannPKaufmann, Ursula, *1914, verh. Stussig, Tochter von Agnes und Reinhard Kaufmann hier. Sie erzählt lebhaft von ihren Eindrücken. Wir zeigen Photos. Sie bittet sehr, sie im College zu besuchen.
MS fertig gemacht. – Nachmittags 2 Stunden mit MorrisPMorris, Charles W., 1901–1979, am. Philosoph, bis 1951 verh. mit Trude Morris, danach mit Ellen Ruth Morris Auto gefahren.
Vormittags 2 Stunden mit dem Lehrer Auto gefahren, im Stadtverkehr. Michigan Ave., hinunter, am Wrigley Tower vorbei, nach Norden in den Park, und ebenso zurück. Allmählich fühle ich mich schon ziemlich sicher. – Mittags Lunch, letztes, mit den Professoren. BenjaminPBenjamin, Abram Cornelius, 1897–1968, am. Philosoph ist dabei, von der Weltreise zurück. Diskussion mit HartshornePHartshorne, Charles, 1897–2000, am. Philosoph, verh. mit Dorothy Hartshorne über „Zukunft“, „Zeit“, „Kausalität“, auch MorrisPMorris, Charles W., 1901–1979, am. Philosoph, bis 1951 verh. mit Trude Morris, danach mit Ellen Ruth Morris. – Nachmittags Briefe.
Abschiedsbesuch bei HartshornesPHartshorne, Charles, 1897–2000, am. Philosoph, verh. mit Dorothy HartshornePHartshorne, Dorothy, verh. mit Charles Hartshorne. – Nachmittags geschrieben und gekramt. – 7 – 11 ¾! Dinner bei SchultzPSchultz, Henry, 1893–1938, am. Ökonom und Statistiker. Dabei noch Prof. AndradePAndrade, Manuel J., 1885–1941, span.-am. Linguist und Anthropologe und Frau. Er ist von spanischer Herkunft; studiert Indianersprachen in Guatemala und Mexiko. Berichtet interessante Züge; will alles empirisch fundieren; grammatische Kategorien „Verb“ usw. allgemein definieren. SchultzPSchultz, Henry, 1893–1938, am. Ökonom und Statistiker sagt mir, dass er mein dauerndes Herkommen unterstützen möchte; ich soll bei McKeonPMcKeon, Richard, 1900–1985, am. Philosoph am Montag möglichst viel verlangen.
Nachmittags 3 – 4 VincePVince, Ungar, Freund von Erna Löwenberg hier, ErnasPLöwenberg, Erna, Jugendfreundin von Ina Carnap Freund, Ungar, Sozialist. – Abschiedsbesuch bei PerrysPPerry, Charner, 1902–1985, am. PhilosophPPerry, Mary Faith, verh. mit Charner Perry und SeniorsPSenior, James K., *1889, am. ChemikerPSenior, Frau, verh. mit James K. Senior (sie laden uns ein, wenn wir durchreisen, bei ihnen zu wohnen!). Abends bei MorrisPMorris, Charles W., 1901–1979, am. Philosoph, bis 1951 verh. mit Trude Morris, danach mit Ellen Ruth Morris.
11 – 1 ½ bei McKeonPMcKeon, Richard, 1900–1985, am. Philosoph; er macht Offer: permanent (!), 5500, nur 6 Stunden.38Carnap fasst hier das Angebot McKeons offenbar falsch auf. Vgl. die Einleitung ??? Und wenn ich mit spezieller Arbeit beschäftigt bin, soll ich mich an ihn wenden, um Dispens von 1 oder gar 2 Kursen, 🕮 oder 1 Quarter frei für Europareise und dergleichen. Wenn günstigere ökonomische Verhältnisse, Gehaltserhöhung. – Zu MorrisPMorris, Charles W., 1901–1979, am. Philosoph, bis 1951 verh. mit Trude Morris, danach mit Ellen Ruth Morris; über künftige Kurse. Mit ihm und SchultzPSchultz, Henry, 1893–1938, am. Ökonom und Statistiker Lunch. – Nachmittags gepackt. Ina tut fast alles. TrudePMorris, Trude, verh. mit Charles W. Morris kommt und hilft ihr etwas. – Abends kommen MorrisPMorris, Charles W., 1901–1979, am. Philosoph, bis 1951 verh. mit Trude Morris, danach mit Ellen Ruth Morris, PerryPPerry, Charner, 1902–1985, am. Philosoph und SmithPSmith, Thomas Vernor, 1890–1964, genannt T. V., am. Philosoph und Politiker zu einem Glückwunsch-Trunk .
Wir werden mit Packen erst mittags fertig. Abfahrt im Auto 1h. Es macht viel Spaß. Ich fahre meist, Ina beobachtet die Karten und die Routenbeschreibung. Zuletzt fährt Ina. Es wird dunkel. In den Pokagon State Park‚OPokagon State Park INInd. Beim Einfahren in die Garage verkratze ich einen Fender.
IV / 1936 Wir besehen im Park die Büffel und Rentiere. Dann im Auto weiter. 2hAnn Arbor‚OAnn Arbor MI Hotel Allenell (etwas dürftig). Wir sind sehr müde, schlafen etwas. Dann etwas geschrieben. Abends Kino, Film „Modern Times“, ChaplinPChaplin, Charlie, 1889–1977, brit.-am. Schauspieler und Regisseur, gefällt uns gut.
39Der Brief Carnaps an Reichenbach, auf den hier Bezug genommen wird, ist nicht überliefert. Vgl. aber Reichenbach an Carnap, 4. II. 1930 (RC 014‑23‑03).
Prof. WibbertPWibbert, Prof., University of Michigan kommt ins Hotel, wir machen Verabredungen. Etwas geschrieben. – 4 mein Vortrag „Philosophy and Logical Analysis“ (aber auf MorrisPMorris, Charles W., 1901–1979, am. Philosoph, bis 1951 verh. mit Trude Morris, danach mit Ellen Ruth Morris Rat mit dem Unity-Vortrag als Hauptteil).40Siehe Vortrag „Philosophy and Logical Analysis” (). WibbertPWibbert, Prof., University of Michigan zeigt uns nette ruhige Zimmer im Club „Michigan Union“; es ist zu spät zum Umziehen; hätte er das doch morgens gesagt! 6:30 Dinner mit den Professoren. SellarsPSellars, Roy Wood, 1880–1973, am. Philosoph, Vater von Wilfrid Sellars sagt (auf meine Frage!) ich möchte abends nochmal sprechen, vielleicht über Mathematik. Ich setzte mich 10 Min. allein und überlege. 7:30 mein Vortrag „Mathematische und empirische Wissenschaft“, mit Diskussion.41Vortragsmanuskript wie oben (RC 110-08-04). Sie haben Schwierigkeiten mit einigen Punkten im Satzkalkül, und mit der leeren Satzklasse. – 9h. Dann zu SellarsPSellars, Roy Wood, 1880–1973, am. Philosoph, Vater von Wilfrid Sellars, dort viele Leute. Mit WibbertPWibbert, Prof., University of Michigan über politische Lage in Europa. Dann mit Frau 🕮 WibbertPWibbert, Prof., University of Michigan. Ich bin sehr müde. 10 ½ nach Hause.
12 ½ Lunch mit Professoren. Über Gestaltpsychologie und psycho-physikalische Probleme. Über europäische Politik. Brief von Chicago: permanent Professur!42Brief ???– 4h Professor WibbertPWibbert, Prof., University of Michigan fährt uns im Auto durch den Campus und zeigt uns einige Gebäude. Dann Tee bei WibbertsPWibbert, Prof., University of Michigan mit allerhand Professoren, Nicht-Philosophen. – Ina müde, geht nach Hause. Ich 7 – 11 ½ (!) zu HöxterPHöxter, Ann Arbor; Miss AmbrosePAmbrose Lazerowitz, Alice, 1906–2001, am. Philosophin und 2 andere Studenten. Sie erzählt viel von WittgensteinPWittgenstein, Ludwig, 1889–1951, öst.-brit. Philosoph, auch Kritik an ihm, ist aber doch sehr beeindruckt von seiner Persönlichkeit. Nach dem Dinner über Logik: was ist eine Sprache; was ist ein Wort; wodurch ist es bestimmt, dass ein Wort die Bedeutung eines Prädikats hat (nämlich in den Fakten); usw. Sie wissen anscheinend noch fast nichts von der Syntax, obwohl AmbrosePAmbrose Lazerowitz, Alice, 1906–2001, am. Philosophin sie zum Teil gelesen hat; wollen aber die englische Übersetzung eifrig studieren.
Abfahrt kurz vor 11. Wir passieren Detroit, dichter Straßenverkehr. Durch den Tunnel nach Kanada. In Chatham besucht Ina eine Klosterfrau. 6h in London‚OLondon ONBrescia Hall. Wir besuchen Mutter FelicitasPFelicitas, Ordensschwester. Es ist ein Kloster der Ursulinerinnen, mit einem College für Studentinnen.IUrsuline Sisters, Chatham ON CAN– Hotel London, fein.
Nach Niagara Falls. Im Air-Car über den Whirl-Pool. Die Fälle besehen. Leider zu spät für den Tunnel, der unter die Fälle führt. Im Regen und später im Dunkeln nach Buffalo.OBuffalo NY Hotel Lenox, North Str., feine 2 Zimmer mit Bad.
Briefe. – 4h kommt Fritz MachlupPMachlup, Fritz Eduard, 1902–1983, öst.-am. Ökonom aus Wien. Jetzt 🕮 Professor of Economy hier, holt uns im Auto ab, zu sich. Seine Frau ist einfach, lieb, nicht intellektuell, fühlt sich nicht wohl in Amerika; 2 Kinder. Sie haben ein Häuschen, nett eingerichtet. Er scheint sehr zu sparen, will erst in 2 Monaten neue Schreibmaschine kaufen (für $ 50). 6:30 mit MachlupPMachlup, Fritz Eduard, 1902–1983, öst.-am. Ökonom zu Prof. FarberPFarber, Marvin, 1901–1980, am. Philosoph zum Dinner. Er hat bei HusserlPHusserl, Edmund, 1859–1938, dt. Philosoph in Freiburg gearbeitet, ist aber jetzt nicht ganz mit ihm einverstanden, hat verschiedenes von mir gelesen. Dabei Prof. BoyntonPBoynton, Prof. (?). 8 mein Vortrag „Unity“.43Vortragsmanuskript wie oben (RC 081-03-03). Nicht viele Leute. Ein wenig Diskussion.
Wir fahren hinaus, frühstücken bei MachlupsPMachlup, Fritz Eduard, 1902–1983, öst.-am. Ökonom. Heute und morgen große Strecken zu fahren. Nachmittags schneit es, der Wischer klebt immer, schlecht und langsam zu fahren. Daher kommen wir nur bis BridgewaterOBridgewater NJNew Hibbard’s Hotel. Billige Zimmer, teures Essen.
Alles verschneit. Wir müssen langsam fahren. Im nassen Schnee kommt der Wagen mal ins Querrutschen. Wir kommen nicht bis Cambridge. Nach einiger Zeit im Dunkel fahren bin ich müde. Wir stoppen in Waltham.OWaltham MA Einfache Puristenzimmer.
Nach Cambridge‚OCambridge MA½ Stunde, zu QuinesPQuine, Willard Van Orman, 1908–2000, am. Philosoph, verh. mit Naomi Quine (1932–1947) und Marjorie Boynton Quine (1948–1998)PQuine, Naomi, 1907–1997, geb. Clayton, 1932–1947 verh. mit Willard Van Orman Quine. Zu Brattle Inn. 2 Zimmer mit Bad, im Nebenhaus, für $ 3. Mit QuinePQuine, Willard Van Orman, 1908–2000, am. Philosoph, verh. mit Naomi Quine (1932–1947) und Marjorie Boynton Quine (1948–1998) zum Mittagessen. – 4h mein Vortrag „Unity“;44Vortragsmanuskript wie oben (RC 081-03-03). HuntingtonPHuntington, Edward, 1874–1952, am. Mathematiker, BridgmanPBridgman, Percy Williams, 1882–1961, am. Physiker, HockingPHocking, William Ernest, 1873–1966, am. Philosoph sind da. Ein wenig Diskussion. 6h Dinner mit den Professoren, auch QuinePQuine, Willard Van Orman, 1908–2000, am. Philosoph, verh. mit Naomi Quine (1932–1947) und Marjorie Boynton Quine (1948–1998) dabei. Dann Diskussion am Tisch, mit LewisPLewis, Clarence Irving, 1883–1964, am. Philosoph, HockingPHocking, William Ernest, 1873–1966, am. Philosoph, PrallPPrall, David Wight, 1886–1940, am. Philosoph, über Positivismus und Metaphysik, Sprache, über Eigenpsychisches usw. Die Diskussion ist ganz gut; ich glaube, sie verstehen mich jetzt besser. –🕮 QuinePQuine, Willard Van Orman, 1908–2000, am. Philosoph, verh. mit Naomi Quine (1932–1947) und Marjorie Boynton Quine (1948–1998) sagt mir, dass PrallPPrall, David Wight, 1886–1940, am. Philosoph dem Department vorgeschlagen hat, mich zu berufen. Er hat ihm jetzt vom Chicagoer Offer gesagt, und PrallPPrall, David Wight, 1886–1940, am. Philosoph hat es HockingPHocking, William Ernest, 1873–1966, am. Philosoph gesagt. Für dieses Jahr kommt’s aber wohl kaum mehr in Betracht; überhaupt scheinen nicht alle sehr dafür zu sein. Die Möglichkeit einer floating Professorship, die vielleicht im Herbst eingerichtet, bleibt offen; das wäre dann für 1937.
Lunch bei QuinesPQuine, Willard Van Orman, 1908–2000, am. Philosoph, verh. mit Naomi Quine (1932–1947) und Marjorie Boynton Quine (1948–1998)PQuine, Naomi, 1907–1997, geb. Clayton, 1932–1947 verh. mit Willard Van Orman Quine. Nachmittags mit ihm über sein neues MS: Eine Klassentheorie ohne Typenregel.45Vgl. Quine, On the Theory of Types.BQuine, Willard Van Orman!1938@„On the Theory of Types“, The Journal of Symbolic Logic 3, 1938, 125–139 Meine Bedenken: 1) Ob vielleicht semantische Antinomien konstruierbar, weil „wahr“ ausdrückbar; 2) Ob die Allsätze über reelle Zahlen sich nur auf die definierbaren beziehen. Die Form- und Umformungsbestimmungen sind noch nicht formuliert. Wir essen noch bei ihnen zu Abend.
Briefe. 1 – 3 Lunch bei HockingsPHocking, William Ernest, 1873–1966, am. PhilosophPHocking, Agnes, geb. O’Reilly, verh. mit William Ernest Hocking. Sie ist rührend, hat uns schon zweimal Blumen gebracht, geht einem aber auf die Nerven. HuntingtonPHuntington, Edward, 1874–1952, am. Mathematiker und BridgemanPBridgman, Percy Williams, 1882–1961, am. Physiker sind da (LewisPLewis, Clarence Irving, 1883–1964, am. Philosoph war verhindert). Bei Tisch setzt HockingPHocking, William Ernest, 1873–1966, am. Philosoph seine Auffassung auseinander: über Robot, Leben, Bewusstsein usw. Ich sage wenig dazu. BridgemanPBridgman, Percy Williams, 1882–1961, am. Physiker stellt vernünftige Fragen: ob der Robot mit gleicher Atomkonstellation sich gleich verhalten würde wie ein Mensch, usw. – 4h mit QuinesPQuine, Willard Van Orman, 1908–2000, am. Philosoph, verh. mit Naomi Quine (1932–1947) und Marjorie Boynton Quine (1948–1998)PQuine, Naomi, 1907–1997, geb. Clayton, 1932–1947 verh. mit Willard Van Orman Quine in unserem Auto nach Marble Head. Schön am Meer, auf einer felsigen Halbinsel. QuinePQuine, Willard Van Orman, 1908–2000, am. Philosoph, verh. mit Naomi Quine (1932–1947) und Marjorie Boynton Quine (1948–1998) möchte vom Juni ab hier eine Cottage mieten, rät uns, im Sommer hierher zu ziehen. Es wäre aber 50 Min. Autofahrt! Wir schlagen vor, etwas Näheres zu suchen. – Zurück nach Boston. Zu 🕮Pironi; wir essen Muscheln, Hummer, usw.
Gepackt. ½ 12 ab, zu QuinesPQuine, Willard Van Orman, 1908–2000, am. Philosoph, verh. mit Naomi Quine (1932–1947) und Marjorie Boynton Quine (1948–1998)PQuine, Naomi, 1907–1997, geb. Clayton, 1932–1947 verh. mit Willard Van Orman Quine. Dann durch Boston (zum ersten Mal verfahren: Route 1 nicht gefunden). 2h in Norton, Wheaton College. Ursula KaufmannPKaufmann, Ursula, *1914, verh. Stussig, Tochter von Agnes und Reinhard Kaufmann, sie hat ein nettes Zimmer; große Gebäude, Bibliothek. In der Inn gegessen. Im Wald spazieren. UrsulaPKaufmann, Ursula, *1914, verh. Stussig, Tochter von Agnes und Reinhard Kaufmann möchte auf jeden Fall in Amerika bleiben, studieren, Beruf ausüben, lieber als nach Deutschland. Ina schlägt ihr vor, bei uns in Chicago zu wohnen (!). Nach dem Jahr in Rollins, das aber noch nicht ganz gesichert ist, wird sie den B. A. machen. 5h weiter gefahren. Etwas im Dunkeln gefahren. 7h in Narragansett Pier.ONarragansett Pier RI Die Hotels sind zu, nur im Sommer auf; Seebadeort. 2 einfache Zimmer in einer Inn. Ein alter Mann macht uns Abendessen.
Zuweilen durch Städte (Providence, New Haven), zuweilen mit Regen. Zwischen 4 und 5 in New Rochelle.ONew Rochelle NY Zu BroadwinPBroadwin, Samuel, am. Philosoph, Schüler von Émile Meyerson, verh. mit Lilian Broadwin. Er kommt später aus dem Geschäft. LilianPBroadwin, Lilian, verh. mit Samuel Broadwin ist in California, mit BräderPBräder, Geld für Anti-Faschisten sammeln. Sie wollen dann zusammen nach Mexiko.
Wir fahren mit dem Auto über den Riverside Drive, 1 Stunde, zu NagelsPNagel, Ernest, 1901–1985, am. Philosoph, verh. mit Edith NagelPNagel, Edith, geb. Haggstrom, verh. mit Ernest Nagel. Mit ihm zu Prof. CossPCoss, Prof.; gemütlicher Herr, redet nichts Philosophisches. Er zeigt mir alle Gebäude. 4 ½mein 1. Vortrag „Philosophy and Logical Analysis“. Nachher der alte Prof. KeyserPKeyser, Cassius Jackson, 1862–1947, am. Mathematiker, mit junger Frau; er erinnert sich noch an meinen Besuch 1923; sehr freundlich.46Siehe TB 4. V. 1923R.MalisoffPMalisoff, William, 1895–1947, russ.-am. Philosoph. BroadwinPBroadwin, Samuel, am. Philosoph, Schüler von Émile Meyerson, verh. mit Lilian Broadwin kommt und fährt uns hinaus.
Mittags zu NagelsPNagel, Ernest, 1901–1985, am. Philosoph, verh. mit Edith NagelPNagel, Edith, geb. Haggstrom, verh. mit Ernest Nagel. 4:30 mein Vortrag „Mathematics and Empirical Science“; 🕮 frei gesprochen. Mit BroadwinPBroadwin, Samuel, am. Philosoph, Schüler von Émile Meyerson, verh. mit Lilian Broadwin und NagelPNagel, Ernest, 1901–1985, am. Philosoph, verh. mit Edith Nagel im japanischen Restaurant.
Wir fahren ins Hotel King’s Crown, 420 W 116th Str., New York‚ONew York NY 2 nette Einzelzimmer, mit Bad, inkl. Frühstück 5 $. Ruhig. Sehr preiswert (aber Mahlzeiten ziemlich teuer). – 4:30 mein 3. Vortrag „Unity of Science“. Nachher Diskussion, geleitet von NagelPNagel, Ernest, 1901–1985, am. Philosoph, verh. mit Edith Nagel. – NagelsPNagel, Ernest, 1901–1985, am. Philosoph, verh. mit Edith NagelPNagel, Edith, geb. Haggstrom, verh. mit Ernest Nagel mit uns zu Abend.
Lunch mit MalisoffPMalisoff, William, 1895–1947, russ.-am. Philosoph. Er will mein MS „Testability“ ganz in Juli-Nummer bringen;B1936@„Testability and Meaning“, Philosophy of Science 3 (4), 1936, 419–471 und 4 (1), 1937, 1–4047Carnap, „Testability and Meaning“ ist tatsächlich in zwei Teilen in der von William Malisoff herausgebenenen Zeitschrift Philosophy of Science erschienen, der zweite Teil erschien erst 1937. die ist für Harvard Tercentenary.IHarvard Tercentenary Celebration Ich soll die meisten Formeln in Fußnoten oder Kleindruck bringen. Er muss das MS bis 1. Juni haben. – Nachmittags Philosophy Club, in Faculty Men’s Club. 5h Tee, 6h mein Vortrag „Mathematik und empirische Wissenschaft“ (sie stimmen beim Tee ab, und ziehen dies der „Unity“ vor, weil einige das letztere gehört haben, und andere es in Yale hören werden). 7h Diskussion, sehr schlecht organisiert. Gewöhnlich spricht jeder der Mitglieder kurz, und erst zuletzt wieder der Vortragende. Auf meine Bitte erlaubt man mir, auf jede Bemerkung gleich zu antworten. Jedes Mitglied darf 4 min. sprechen (!), dann ich kurz erwidern. Eine Diskussion gibt es überhaupt nicht. Nur einige Mitglieder erlauben sich, dann nochmal was zu sagen. DeweyPDewey, John, 1859–1952, am. Philosoph, MontaguePMontague, William Pepperell, 1873–1953, am. Philosoph, Morris CohenPCohen, Morris Raphael, 1880–1947, am. Philosoph, SchneiderPSchneider, von Yale, von Yale: NorthropPNorthrop, 1908–1969, am. Philosoph, UrbanPUrban, Wilbur Marshall, 1873–1952, am. Philosoph, im ganzen 10 oder 12 Leute. CohenPCohen, Morris Raphael, 1880–1947, am. Philosoph wird sehr aufgeregt, seine Hände zittern; meine Ausführungen seien nicht nur falsch, sondern widersprächen sich, usw. Ich erwidere sachlich; werde nur schärfer, als er auf seinem Irrtum besteht, dass die Anzahl endlicher Kombinationen von endlich vielen Symbolen endlich ist. 8h Dinner. 🕮 Ich erzähle von der Autoreise. MontaguePMontague, William Pepperell, 1873–1953, am. Philosoph erzählt die Geschichte von der spiritistischen Studentin, und das Rätsel von den 3 Männern. Im Ganzen ist der Club eine große Enttäuschung für mich. Ich hatte nicht Zustimmung erwartet, aber wenigstens einiges Verständnis. Die Leute sind anscheinend zu alt dazu.
Lunch mit NagelsPNagel, Ernest, 1901–1985, am. Philosoph, verh. mit Edith NagelPNagel, Edith, geb. Haggstrom, verh. mit Ernest Nagel, HookPHook, Sidney, 1902–1989, am. Philosoph, verh. mit Ann Hook, SchapiroPSchapiro, Meyer, 1904–1996, am. Kunsthistoriker und Kritiker. – 4 – 7 Diskussion in NagelsPNagel, Ernest, 1901–1985, am. Philosoph, verh. mit Edith Nagel Gruppe, dabei HookPHook, Sidney, 1902–1989, am. Philosoph, verh. mit Ann Hook, sonst meist Studenten. Ich erkläre, was bei der Aufstellung eines Sprachsystems konventionell ist, und was empirisch abhängig; Beispiel der Struktur des Raumes. Lebhafte, verständnisvolle Diskussion. Dann über Ethik; die verschiedenen empiristischen möglichen Interpretationen, und andererseits die absoluten Normen, ohne Erkenntnisgehalt. – Diese Diskussion ist sehr erfreulich, besonders im Gegensatz zur gestrigen. NagelPNagel, Ernest, 1901–1985, am. Philosoph, verh. mit Edith Nagel sagt, dass diese jungen Leute sehr wenig Ermutigung im Studium dieser Probleme von den Professoren bekommen.
Mittags mit NagelsPNagel, Ernest, 1901–1985, am. Philosoph, verh. mit Edith NagelPNagel, Edith, geb. Haggstrom, verh. mit Ernest Nagel bei Prof. KeyserPKeyser, Cassius Jackson, 1862–1947, am. Mathematiker. Sehr freundlicher alter Herr. Er schlägt vor, dass ich meine Vorträge den „Scripta Matematica“IScripta Mathematica, Zeitschrift gebe;48Diese Publikation scheint nicht zustande gekommen zu sein. nachher könnten sie dann, wie sein Büchlein‚49Bezuzg unklar. gesondert erscheinen. Er hat schon mit dem Herausgeber der Zeitschrift darüber gesprochen. Ich soll ihm jedenfalls darüber schreiben. Die Zeitschrift bemühe sich, die Isolation der Mathematik zu überwinden, sie enthält immer auch Aufsätze für interessierte Laien. – 4hMia SassePSasse, Mia kommt ins Hotel. Wir machen Spaziergang am Hudson entlang, dann zusammen Dinner im Hotel. Sie arbeitet im Lloyd, hat $ 160 monatlich. Kann davon nichts sparen, hat mit 3 Freundinnen zusammen eine Wohnung. Ihre Schwester 🕮 HannaPSasse, Hanna unterrichtet in Vassar, Poughkeepsie. Sie hat auch da studiert und fährt oft hin, kennt GeiserPGeiser, Bekannter von Mia Sasse gut. HannaPSasse, Hanna ist für 2 Jahre in Deutschland. Sie spricht wenig von sich persönlich. Sie ist gegen HitlerPHitler, Adolf, 1889–1945, öst.-dt. Politiker, beklagt sich aber doch, dass die Juden in New York so viel Propaganda gegen HitlerPHitler, Adolf, 1889–1945, öst.-dt. Politiker „und gegen Deutschland überhaupt“ machen, und ihnen mehrmals die Fenster eingeworfen hätten. – Mit MiaPSasse, Mia Dinner im Hotel. Dann kommt Ina; zusammen auf unserem Zimmer bis ½ 10. Dann beschließen wir MiaPSasse, Mia im Auto nach Hause zu bringen. Ich fahre zum ersten Mal in die Unterstadt, und dazu im Dunkeln! Es geht gut, und sogar ohne besondere Aufregung. Bis 11h.
Vormittags im Auto nach New Rochelle.ONew Rochelle NY Zu WertheimersPWertheimer, Max, 1880–1943, dt.-am. Psychologe. Seine nette lebhafte Frau, in Hosen. 3 Kinder kommen aus der Schule. Wir lunchen ein wenig mit. – Dann in BroadwinsPBroadwin, Samuel, am. Philosoph, Schüler von Émile Meyerson, verh. mit Lilian Broadwin Haus. Abends mit ihm.
Ich wollte eine Bahn nehmen, weil weniger anstrengend. Da schlägt BroadwinPBroadwin, Samuel, am. Philosoph, Schüler von Émile Meyerson, verh. mit Lilian Broadwin vor, mit mir zu kommen und nachts im Auto zurückzufahren. Ich hole ihn um 2h bei Larchmont Station ab; zusammen in unserem Auto nach New Haven-Yale‚ONew Haven CTIYale University, New Haven CT an 5h. Zu NorthropsPNorthrop, 1908–1969, am. Philosoph Office, dann zusammen zu seinem Haus. Er wollte mich für die Nacht da behalten, sogar mit Ina. 6:30 in der Universität zu Dinner mit Professoren: Physiker MargenauPMargenau, Henry, 1901–1997, dt.-am. Physiker und Philosoph, Psychologe HullPHull, Clark, 1884–1952, am. Psychologe, undPhilosoph UrbanPUrban, Wilbur Marshall, 1873–1952, am. Philosoph und andere. HullPHull, Clark, 1884–1952, am. Psychologe sagt, ich solle gelegentlich wieder kommen, er möchte gerne mit mir sprechen über empiristische Methoden der Psychologie. 8hmein Vortrag „Unity of Science“ im Philosophie Club. Vorsitzender Champion WardPWard, F. Champion, 1910–2007, am. Philosoph, ein Graduate Student. 🕮 9 – 11 lebhafte Diskussion; aber zu lang. Ich bin sehr müde. BroadwinPBroadwin, Samuel, am. Philosoph, Schüler von Émile Meyerson, verh. mit Lilian Broadwin fährt den ganzen Weg zurück, in ziemlichem Tempo. 1h in N. Rochelle.ONew Rochelle NY
Gepackt. Im Auto ab 12h. Lunch mit Edith NagelPNagel, Edith, geb. Haggstrom, verh. mit Ernest Nagel; bei ihr ausgeruht. Dann weiter , durch Holland Tunnel, schöne Straße Nr. 1 nach PrincetonIPrinceton University, Princeton NJ‚OPrinceton NJ 5h. Zu IrvingPIrving, Philosoph in Princeton in den Turm. Mit ihm zum Hotel Nassau Inn (1 Vorderzimmer mit Balkon $ 2; die Hinterzimmer mit Bad $ 2.50). – IrvingPIrving, Philosoph in Princeton und SpauldingPSpaulding, Edward, 1873–1940, am. Philosoph holen mich uns ab; 8hmein Vortrag „Philosophy and Logical Analysis“ (in der geänderten Fassung, mit „Unity“, gekürzt, als Haupteil). Ich sitze am Tisch und lese ab; dazwischen (sehr wenig) an die Wandtafel geschrieben. Dann lebhafte Diskussion. Dabei WeylPWeyl, Hermann, 1885–1955, dt.-am. Mathematiker und Physiker (ich spreche ihn zum ersten Mal!). ScoonPScoon, Robert, 1886–1970, am. Philosoph, freundlicher weißhaariger Mann (seine Frau ist plötzlich operiert worden). BernaysPBernays, Paul, 1888–1977, dt.-schweiz. Mathematiker, spricht schreckliches Englisch, und nicht sehr klar; die Studenten applaudieren ihm, weil es ihnen Spaß macht. BaerPBaer, Reinhold, 1902–1979, dt.-am Mathematiker, verh. mit Marianne Baer und FrauPBaer, Marianne, 1907–1986, geb. Kirstein, verh. mit Reinhold Baer.
Wir etwas spazieren. Mittags wir zusammen Lunch mit ScoonPScoon, Robert, 1886–1970, am. Philosoph in der Peacock Inn. Dann in seinem Office Besprechung mit ihm, SpauldingPSpaulding, Edward, 1873–1940, am. Philosoph und StacePStace, Walter T., 1886–1967, engl.-am. Philosoph über das Offer. Ich gebe die Bedingungen von Chic. an. Er will den Präsidenten fragen wegen permanent, Gehalt, Stunden; meint, es wird nicht unter 8 Stunden gehen. Er erklärt meinen Lehrplan. Ich äußere Bedenken wegen der 5 Stunden Diskussion über PlatoPPlato[n], 427–347 v. d. Z., gr. Philosoph. – Im Hotel etwas ausgeruht. –½ 5 mit Ina und ScoonPScoon, Robert, 1886–1970, am. Philosoph in die Fine Hall. Tee. Frau WeylPWeyl, Hermann, 1885–1955, dt.-am. Mathematiker und Physiker, LadenburgPLadenburg, Rudolf, 1882–1952, dt.-am. Physiker, NeumannPNeumann, John (Johann) von, 1903–1957, ung.-am. Mathematiker. 5 – 6 mein Vortrag🕮 „Mathematics and Empirical Science“, veranstaltet vom philosophischen und mathematischen Department, geleitet von Dean EisenhartPEisenhart, Luther Pfahler, 1876–1965, am. Mathematiker. Anwesend noch: BernaysPBernays, Paul, 1888–1977, dt.-schweiz. Mathematiker, NeumannPNeumann, John (Johann) von, 1903–1957, ung.-am. Mathematiker; WeylPWeyl, Hermann, 1885–1955, dt.-am. Mathematiker und Physiker kommt erst ganz spät. – 6h Dinner in der Graduate School; ich trage schwarzen Gown; feierlicher Kirchensaal, aber zum Glück hell erleuchtet. Prof. GreenPGreen, Freund von Richard McKeon, der Freund von McKeonPMcKeon, Richard, 1900–1985, am. Philosoph (er wollte früher diesen nach PrincetonIPrinceton University, Princeton NJ bringen), diskutiert mit mir über Wert der Geschichte der Philosophie für die Ausbildung der Studenten. Ich sage: wichtiger das Systematische zuerst; und zur Charakterisierung der Denkweise besser Geschichte der Wissenschaft. – Im Gastzimmer des Turms eine ½ Stunde geruht. Dann in der Graduate School Diskussion 8 – 10. EinsteinPEinstein, Albert, 1879–1955, dt.-am. Physiker, verh. mit Else Einstein (ich spreche ihn zum ersten Mal) diskutiert eifrig mit, aber in sehr schlechtem Englisch. Über MachPMach, Ernst, 1838–1916, öst. Physiker und Philosoph und die Unterschiede unserer Auffassung von ihm. Ich erkläre meine Auffassung über Hypothesen, gegen Induktionsprinzip (erwähne frühere Diskussion mit BernaysPBernays, Paul, 1888–1977, dt.-schweiz. Mathematiker in Berlin); hier stimmen wir ganz überein. Auch, dass es für die Nachprüfung der Physik genügt, auf Dingsprache zurückzugehen anstatt auf Phänomene oder Sinnesdaten. Er vertritt energisch die Auffassung, dass zwischen Dingen und Sinnesdaten eine Kluft ist, die logisch nicht vollständig überbrückt werden kann (es ist nicht ganz klar). Auch Studenten diskutieren heute eifrig mit. ScoonPScoon, Robert, 1886–1970, am. Philosoph fragt, ob wir nicht Ontologie machen.
Wir gehen zum Lunch zu BaersPBaer, Reinhold, 1902–1979, dt.-am Mathematiker, verh. mit Marianne BaerPBaer, Marianne, 1907–1986, geb. Kirstein, verh. mit Reinhold Baer. Sie wohnen in einer netten, hellen Wohnung. 6-jähriger Sohn KlausPBaer, Klaus, 1930–1987, Sohn von Reinhold und Marianne Baer.. Er ist für 2 Jahre am Institut, möchte dann in Amerika bleiben, war 2 Jahre in Manchester, hat Dauervisum. Er sagt, für einen Mathematiker ist PrincetonIPrinceton University, Princeton NJ jetzt der ideale 🕮 Platz in der Welt. Ich bezweifle, ob auch für einen Logiker. Er gibt zu, dass bei den Mathematikern jetzt eine gewisse „Grundlagenmüdigkeit“ herrscht, wie in Griechenland nach der Zeit von ZenoPZenon von Elea, ca. 490–445 v. d. Z., gr. Philosoph. Dabei ist der Mathematiker KuratowskiPKuratowski, Kazimierz, 1896–1980, poln. Mathematiker und Logiker aus Warschau, der für einige Zeit am Institut war und TarskiPTarski, Alfred, 1901–1983, poln.-am. Mathematiker und Logiker kennt. BaerPBaer, Reinhold, 1902–1979, dt.-am Mathematiker, verh. mit Marianne Baer sagt, dass am Institut keine Lehrverpflichtung besteht, aber die meisten einen Kurs oder Seminar abhalten. Guter Kontakt gegenseitig: Sie besuchen gegenseitig die Kurse, treffen sich jeden Tag nachmittags beim Instituts-Tee kurz, suchen sich auf, wenn sie eine Frage haben, weil für jede Frage ein kompetenter Mann da ist. Die offizielle Zeit ist nur Oktober-April! WeylPWeyl, Hermann, 1885–1955, dt.-am. Mathematiker und Physiker usw. bekommen sehr hohe Gehälter (15 T. $); er selbst nur 1500 $ für das Jahr. – Im Hotel Brief50Brief ??? von ScoonPScoon, Robert, 1886–1970, am. Philosoph: Die Bedingungen können nicht verbessert werden; er gratuliert zu Chic. 4h kommt IrvingPIrving, Philosoph in Princeton; er sagt, dass ScoonPScoon, Robert, 1886–1970, am. Philosoph trotz der Meinungsverschiedenheit, es für richtig hält, dem Positivismus einen Platz hier zu geben, und sich ernstlich bemüht habe, mich herzubringen. SpauldingPSpaulding, Edward, 1873–1940, am. Philosoph habe auch Kritik und Einwände gegen den vielen PlatoPPlato[n], 427–347 v. d. Z., gr. Philosoph-Unterricht; er werde meine Einwände künftig zitieren, man habe schon oft überlegt, den Plan zu ändern, aber sich nicht einigen können. Mit Ina und ihm spazieren, zum See. Er unterstützt die sozialistische Partei; die Kommunisten haben keine Aussicht hier; er bedauert deshalb, dass BlumbergPBlumberg, Albert E., 1906–1997, am. Philosoph ihr seine ganze Zeit widmet. Wir sprechen über andere Kandidaten für die Professur. NagelPNagel, Ernest, 1901–1985, am. Philosoph, verh. mit Edith Nagel, FeiglPFeigl, Herbert, 1902–1988, öst.-am. Philosoph, seit 1931 verh. mit Maria Feigl, (und TarskiPTarski, Alfred, 1901–1983, poln.-am. Mathematiker und Logiker) kommen nicht in Betracht, weil ScoonPScoon, Robert, 1886–1970, am. Philosoph (nicht von sich aus, sondern wegen der Fakultät) keine Juden herberufen würde; daher auch Bedenken gegen ReichenbachPReichenbach, Hans, 1891–1953, dt.-am. Philosoph, ab 1921 verh. mit Elisabeth Reichenbach, ab 1946 verh. mit Maria Reichenbach. QuinePQuine, Willard Van Orman, 1908–2000, am. Philosoph, verh. mit Naomi Quine (1932–1947) und Marjorie Boynton Quine (1948–1998) hat früher abgelehnt. Ich rühme HempelPHempel, Carl Gustav, 1905–1997, dt.-am. Philosoph, verh. mit Eva Hempel, ab 1947 mit Diane Hempel sehr. Er lädt uns zum Dinner 🕮 in die PrincetonIPrinceton University, Princeton NJ Orange Inn ein. Wir fahren alle zusammen im Auto zur Graduate School; ich nehme das schöne Gästezimmer dort, weil es im Hotel so laut war. Ina bleibt im Hotel, geht zu Fuß dorthin zurück. Geräumiges schönes Zimmer oben im Turm, mit Bad. – Endlich ein ruhiger alleiniger Abend. Die Tage in YaleIYale University, New Haven CT und PrincetonIPrinceton University, Princeton NJ haben mich sehr angestrengt.
Vormittags wir mit IrvingPIrving, Philosoph in Princeton auf den Turm, und in den Dix Garten.51Cleveland Tower ??? Dann mit IrvingPIrving, Philosoph in Princeton ans Institut, zu ChurchPChurch, Alonzo, 1903–1995, am. Mathematiker. Er war in meinem Vortrag, hat auch mal eine Frage gestellt, ist aber sehr zurückhaltend und hat sich nur vorgestellt. Ich frage, ob seine Methode nicht ähnlich der von ChwistekPChwistek, Leon, 1884–1944, poln. Mathematiker und LeviPLevi ist. Er meint: Nein; aber sein System erlaubt, die Numerierung der Ausdrücke auszudrücken (?). Mit IrvingPIrving, Philosoph in Princeton zu NeumannPNeumann, John (Johann) von, 1903–1957, ung.-am. Mathematiker. Über unentscheidbare Sätze; und dass jeder Satz entweder analytisch oder kontradiktorisch ist; er bezweifelt, dass man noch eine Zweiteilung machen kann.52Erläuterung ??? Mit ihm und Ina zu seinem Haus; Landhaus im englischen Stil, weit draußen. Kleines Kind (1 Jahr), alte Nurse, Negerdiener. Lunch. Dann im Garten spazieren. Über FrankPFrank, Philipp, 1884–1966, öst.-am. Physiker und Philosoph, verh. mit Hania Frank, Bruder von Josef Frank: Er sei als solider Mathematiker bekannt, aber nicht erstklassig, habe früher Gutes geleistet, in den letzten Jahren keine originellen Arbeiten; aber bekannt durch Handbuch.53„Relativitätsmechanik“, In: Handbuch für physikalische und technische Mechanik 2, 1928 ??? Schwierig, ihn nach Amerika zu bringen. Über TarskiPTarski, Alfred, 1901–1983, poln.-am. Mathematiker und Logiker: RockefellerIRockefeller Foundation54Die Rockefeller Foundation. gibt jetzt kaum mehr was für Mathematik, vielleicht könnte er als Logiker kommen. Er will sehen, vielleicht mal ans Institut (das sagt er so nebenbei, wohl kaum ernst gemeint). Er hat mit dem jungen BirkhoffPBirkhoff, Garrett, 1911–1996, am. Mathematiker ein Sprachsystem für Quantentheorie ausgearbeitet‚BBirkhoff, Garrett und John von Neumann!1936@„The Logic of Quantum Mechanics“, Annals of Mathematics 37 (4), 1936, 823–84355Birkhoff und von Neumann, „The Logic of Quantum Mechanics“. wird bald veröffentlicht: der Satzkalkül ist geändert, das Distributivgesetz wird aufgegeben; auf meine Frage: 🕮 die Satzverknüpfungen sind keine Wahrheitsfunktionen; aber er meint, dies sei die Sprache mit der geringsten möglichen Änderung. Die Folgebestimmungen sind definitiv; die Hauptänderungen sind in den Umformungsbestimmungen. Der neue Satzkalkül entspricht der projektiven Geometrie. – Seine Frau ist sehr verwöhnt und anspruchsvoll; auch er persönlich nicht sehr sympathisch. 5h ins Institut; EinsteinPEinstein, Albert, 1879–1955, dt.-am. Physiker, verh. mit Else Einstein hat die Verabredung vergessen, er glaubte, es sei heute erst Freitag. Ich rufe die Wohnung an, Frau EinsteinPEinstein, Else, 1876–1936, verh. mit Albert Einstein sagt, wir sollen zum Tee kommen. Dort auch Professor LipschitzPLipschitz, Prof. aus Berlin, Arzt aus Berlin, jetzt New York, er Arzt, nicht sympathisch, geht nach dem Tee weg. Mit EinsteinPEinstein, Albert, 1879–1955, dt.-am. Physiker, verh. mit Else Einstein im Garten spazieren, dann oben in seinem Zimmer. Über MachPMach, Ernst, 1838–1916, öst. Physiker und Philosoph, seine Bedeutung und Fehler. EinsteinPEinstein, Albert, 1879–1955, dt.-am. Physiker, verh. mit Else Einstein sagt, dass er in der Relativitätstheorie sehr von Einstein MachPMach, Ernst, 1838–1916, öst. Physiker und Philosoph beeinflußt war, und auch HumePHume, David, 1711–1776, brit. Philosoph vorher gelesen hatte. Ich frage nach seinen Einwänden gegen Wiener KreisISchlick-Zirkel, Wiener Kreis, er lehnt ab, es seien eigentlich keine Einwände da, er habe nur den Eindruck gehabt, wir wollten die Gesetze aus den Beobachtungssätzen ableiten. Das war richtiger Eindruck für die erste Zeit in Wien, von MachPMach, Ernst, 1838–1916, öst. Physiker und Philosoph beeinflusst, aber jetzt nicht mehr. Ich frage ihn, ob er nicht zu tolerant gegenüber Metaphysik ist, wenn er nur sagt, er versteht sie nicht, und k nur gradueller Unterschied zu physikalischen Theorien. Er sagt: das Letztere ist nicht ganz ernst gemeint; es ist nur, um den nicht-induktiven Charakter der physikalischen Theorien zu betonen. – Auch über Realitätsebene. – Über metaphysische Bedürfnisse; Ehrfurcht und religiöse Gefühle. Ich sage, dass dies alles berechtigt, und in Kunst ausdrückbar, aber schlecht in Pseudotheorien. – Ina spricht mit Frau EinsteinPEinstein, Else, 1876–1936, verh. mit Albert Einstein. Sie sagt, er habe sich auf meinen Besuch gefreut, weil menschlich guter 🕮 Eindruck (nur von der Diskussion vorgestern!): bescheiden und so. Er habe kaum persönlichen Kontakt mit den Leuten im Institut, habe keine Assistenten mehr, man schätze ihn hier nicht hoch, auch weil Snob (!). Er unterstützt allerhand arme Verwandte, die er hat nach New York kommen lassen. Er überlegt, ob er nicht wieder in die Technik zurückgehen soll (!). Sie sagt zu Ina, ob wir nicht doch PrincetonIPrinceton University, Princeton NJ annehmen wollten, er würde sich freuen, persönlich erfreulichen Kontakt zu haben! ½ 6 – ½ 8 (!) – Wieder in das Gastzimmer im Turm der Graduate School.
1 Stunde mit IrvingPIrving, Philosoph in Princeton über einen MS Entwurf, Erwiderung auf NorthropPNorthrop, 1908–1969, am. Philosoph;56Bezug unklar. es ist im Ganzen vernünftig aber nicht sehr klar und exakt. Mit ihm im Hotel Frühstück. Abfahrt. 1hNew York, Lunch mit NagelsPNagel, Ernest, 1901–1985, am. Philosoph, verh. mit Edith NagelPNagel, Edith, geb. Haggstrom, verh. mit Ernest Nagel; ausgeruht. Nachmittags bei ihnen. Mit NagelPNagel, Ernest, 1901–1985, am. Philosoph, verh. mit Edith Nagel über logische Fragen: Toleranzprinzip; Typentheorie; Widerspruchsfreiheitsbeweise nach Matrixmethode usw. Mit ihnen zum Dinner. ½ 8 Abfahrt, ½ 9 New Rochelle‚ONew Rochelle NY zuletzt im Dunkeln. Bei BroadwinPBroadwin, Samuel, am. Philosoph, Schüler von Émile Meyerson, verh. mit Lilian Broadwin. Er fährt Ende der Woche nach Mexiko.
Ab 11h; ½ 7 in Providence‚OProvidence RI Hotel New Crown, teuer.
Ab 11h. 11 ¾Norton. Mit UrsulaPKaufmann, Ursula, *1914, verh. Stussig, Tochter von Agnes und Reinhard Kaufmann Lunch. Dann in den Wald gefahren und auf einer Decke gelegen. Wir erzählen von EinsteinPEinstein, Albert, 1879–1955, dt.-am. Physiker, verh. mit Else Einstein. Rätsel und sowas. Über Elberfelder Konto. Sie reist wahrscheinlich mit Europa 21. Juni ab. Kommt Ende September zurück. 5h ab, ½ 7 Cambridge‚OCambridge MA Brattle Inn; eine Wohnung Parterre im 3. Haus. Nach dem Essen fahren wir zu QuinesPQuine, Willard Van Orman, 1908–2000, am. Philosoph, verh. mit Naomi Quine (1932–1947) und Marjorie Boynton Quine (1948–1998)PQuine, Naomi, 1907–1997, geb. Clayton, 1932–1947 verh. mit Willard Van Orman Quine. Später kommen GoodmanPGoodman, Nelson, 1906–1998, am. Philosoph und LeonardPLeonard, Henry Siggins, 1905–1967, am. Philosoph. 🕮 Rätsel und dergleichen. Im Dunkeln zurückgefahren. – (Nachts stören wir schnarchenden Nachbarn).
Geschrieben. – Nachmittags mit QuinePQuine, Willard Van Orman, 1908–2000, am. Philosoph, verh. mit Naomi Quine (1932–1947) und Marjorie Boynton Quine (1948–1998) zu Dr. YeatsPYeats, Dr., Zahnarzt, Zahnarzt vom Hygiene Institut. Er sagt, dass das Röntgenbild meiner Zähne keinen schlechten Zustand aufzeigt; er selbst hält das Nervtöten nicht für schlecht und tut es selbst; ich soll von Zeit zu Zeit wieder Röntgenaufnahmen machen lassen; wichtig ist, ob die Symptome fortschreiten oder nicht. – Mit QuinesPQuine, Willard Van Orman, 1908–2000, am. Philosoph, verh. mit Naomi Quine (1932–1947) und Marjorie Boynton Quine (1948–1998)PQuine, Naomi, 1907–1997, geb. Clayton, 1932–1947 verh. mit Willard Van Orman Quine (und dem BabyPQuine, Elizabeth, *1935, Tochter von Willard Van Orman und Naomi Quine)57Elizabeth Quine. im Auto nach Arlington, auf den höchsten Hügel der Umgebung von Cambridge. Schöne Lage, aber keine geeignete Wohnung für den Sommer zu finden.
Geschrieben. Mittags mit QuinePQuine, Willard Van Orman, 1908–2000, am. Philosoph, verh. mit Naomi Quine (1932–1947) und Marjorie Boynton Quine (1948–1998). – Nachmittags mit QuinePQuine, Willard Van Orman, 1908–2000, am. Philosoph, verh. mit Naomi Quine (1932–1947) und Marjorie Boynton Quine (1948–1998) nach Boston, zu Dr. CahillPCahill, Dr., Arzt, der beste Mann für Kehle, Ohren, usw. Er untersucht die Mandeln; sie sind bedeckt mit etwas (?); er meint, augenblicklich nicht rausnehmen, sondern nur, wenn Rheumatismus oder Halsschmerzen kommen; dann neue Untersuchung nötig; die augenblicklichen Kreuzschmerzen vielleicht nur vorübergehende Erkältung; erst 1 oder 2 Wochen abwarten; wenn die Schmerzen nicht verschwinden, Rheumatismusverdacht; dann Mandeln operieren. Wegen der früheren Lungengeschichte solle man jetzt vorsichtig sein mit Operationen, wegen Äther; ich frage: lokale Anästhesie; er: ja, geht aber schwerer.
V / 1936 Korrektur Syntax.B1937@The Logical Syntax of Language, London, 193758Carnap, The Logical Syntax of Language. Korrektur Pariser Vorträge gelesen.B1936@„Von der Erkenntnistheorie zur Wissenschaftslogik“, Actes du Congrès international de philosophie scientifique, Sorbonne, Paris 1935 1, Paris, 1936, 36–41B1936@„Wahrheit und Bewährung“, Actes du Congrès international de philosophie scientifique, Sorbonne, Paris 1935 IV, Paris, 1936, 18–23B1936@„Über die Einheitssprache der Wissenschaft. Logische Bemerkungen zum Projekt einer Enzyklopädie“, Actes du Congrès international de philosophie scientifique, Sorbonne, Paris 1935 II, Paris, 1936, 60–7059Carnap, „Von der Erkenntnistheorie zur Wissenschaftslogik“, „Über die Einheitssprache der Wissenschaft“, „Wahrheit und Bewährung“.– Wir ziehen in die obere Wohnung; kleiner, aber ruhiger.
Korrektur Syntax.B1937@The Logical Syntax of Language, London, 1937– Nachmittags zu QuinePQuine, Willard Van Orman, 1908–2000, am. Philosoph, verh. mit Naomi Quine (1932–1947) und Marjorie Boynton Quine (1948–1998); da GoodmanPGoodman, Nelson, 1906–1998, am. Philosoph und LeonardPLeonard, Henry Siggins, 1905–1967, am. Philosoph über deren System;BGoodman, Nelson und Henry S. Leonard!1940@„The Calculus of Individuals and Its Uses“, Journal of Symbolic Logic 5, 1940, 45–5560Siehe Goodman und Leonard, „The Calculus of Individuals and Its Uses“. „realistisch“ im Gegensatz zum „nominalistischen“ Aufbau‚B1928@Der logische Aufbau der Welt, Berlin-Schlachtensee, 1928 d. h. eine Qualität eines Dinges ist ein Teil von ihm. – Abends wir bei QuinesPQuine, Willard Van Orman, 1908–2000, am. Philosoph, verh. mit Naomi Quine (1932–1947) und Marjorie Boynton Quine (1948–1998)PQuine, Naomi, 1907–1997, geb. Clayton, 1932–1947 verh. mit Willard Van Orman Quine. 🕮
QuinesPQuine, Willard Van Orman, 1908–2000, am. Philosoph, verh. mit Naomi Quine (1932–1947) und Marjorie Boynton Quine (1948–1998) „Vortrag über Carnap“ gelesen.BQuine, Willard Van Orman!1990@„Lectures on Carnap“, Richard Creath (Hrsg.), Dear Carnap. Dear Van, Berkeley, 1990, 47–10361Vgl. Quine, „Lectures on Carnap“.– Mittags mit QuinePQuine, Willard Van Orman, 1908–2000, am. Philosoph, verh. mit Naomi Quine (1932–1947) und Marjorie Boynton Quine (1948–1998) im „Adams House“ gegessen, wo er seine Mahlzeiten hat. Zu Quine. Ausgeruht. Mit ihm über Literaturverzeichnis zur Syntax.B1937@The Logical Syntax of Language, London, 1937 Und über seine Vorträge und seinen Aufsatz „Konventioneller Charakter der Mathematik“.BQuine, Willard Van Orman!1936@„Truth by Convention“, O. H. Lee (Hrsg.), Philosophical Essays for A. N. Whitehead, New York, 1936, 90–12462Vermutl. Quine, „Truth by Convention“. Unterschied zwischen Logik und deskriptiven Zeichen.
Mittags Dental Klinik, Dr. YeatsPYeats, Dr., Zahnarzt. Er hat mit den Kollegen über das Röntgenbild meiner Zähne gesprochen. Sie meinen auch, dass gegenwärtig nichts notwendig ist. Nur 1 ist besonders verdächtig (er markiert ihn); wenn ich wieder Rheumatismus kriege und sonst keine Ursache zu finden, soll dieser gezogen werden. Ferner soll ich im August oder September wieder zu ihm kommen, und nochmal Röntgenaufnahmen machen; es ist wichtig, die zeitliche Änderung zu beobachten. Er meint, dass die Leute in Chic. „hasty“ gearbeitet haben; Mandeln könne man noch eher entbehren; aber nicht Zähne, man werde ein „Zahnkrüppel“; man solle die Zähne so lange als möglich erhalten. Auch jetzt keine Krone herunternehmen, solange keine besonderen Schmerzen oder Rheumatismus oder sonstige Symptome aufträten. – 6:30 Dinner in der Society of FellowsISociety of Fellows Harvard, Cambidge MA. Ich sitze bei HendersonPHenderson, Lawrence Joseph, 1878–1942, am. Chemiker und BirkhoffPBirkhoff, George David, 1884–1944, am. Mathematiker, verh. mit Margaret Birkhoff, Vater von Garrett Birkhoff. BirkhoffPBirkhoff, George David, 1884–1944, am. Mathematiker, verh. mit Margaret Birkhoff, Vater von Garrett Birkhoff bezweifelt den Wert der Logik für die Mathematiker, aber HendersonPHenderson, Lawrence Joseph, 1878–1942, am. Chemiker hilft mir und QuinePQuine, Willard Van Orman, 1908–2000, am. Philosoph, verh. mit Naomi Quine (1932–1947) und Marjorie Boynton Quine (1948–1998), ihn zu verteidigen. Lange mit BirkhoffPBirkhoff, George David, 1884–1944, am. Mathematiker, verh. mit Margaret Birkhoff, Vater von Garrett Birkhoff und seinem SohnPBirkhoff, Garrett, 1911–1996, am. Mathematiker63George David und Garrett Birkhoff. und QuinePQuine, Willard Van Orman, 1908–2000, am. Philosoph, verh. mit Naomi Quine (1932–1947) und Marjorie Boynton Quine (1948–1998) über die Art logischer Probleme; er meint, sie seien subjektiv oder willkürlich. Mit HendersonPHenderson, Lawrence Joseph, 1878–1942, am. Chemiker und SkinnerPSkinner, B. F., 1904–1990, am. Psychologe über Behaviorismus. SkinnerPSkinner, B. F., 1904–1990, am. Psychologe will die alten Theoreme „Denken“ usw. ausschalten, HendersonPHenderson, Lawrence Joseph, 1878–1942, am. Chemiker möchte sie behalten; ich versuche, die Vorteile und Nachteile zu klären.
Nachmittags QuinePQuine, Willard Van Orman, 1908–2000, am. Philosoph, verh. mit Naomi Quine (1932–1947) und Marjorie Boynton Quine (1948–1998) und Mac LanePMacLane, Saunders, 1909–2005, am. Mathematiker hier. Junger, 🕮 begabter Mann, diskutiert klar. Über Verhältnis von Objektsprache und Syntaxsprache; ob nicht immer die letzte Sprache verstanden und daher nicht-formalisiert sein müsste; ich versuche, das zu unterscheiden. Er war einige Jahre in Göttingen, ist daher etwas von BernaysPBernays, Paul, 1888–1977, dt.-schweiz. Mathematiker beeinflusst, kritisiert aber auch die Unbeständigkeit im Begriff „finit“. Er fordert mich im Auftrage von Prof. CurryPCurry, Haskell, 1900–1982, am. Mathematiker und Logiker auf, am 1. September hier einen allgemeinen Vortrag (40 min.) zu halten, für die Versammlung der neuen Association for Symbolic LogicIAssociation for Symbolic Logic (ASL).64Siehe TB 1. IX. 1936R. Ich sage zu. Es soll kein neuer Beitrag sein, sondern Übersicht; kann technisch sein; QuinePQuine, Willard Van Orman, 1908–2000, am. Philosoph, verh. mit Naomi Quine (1932–1947) und Marjorie Boynton Quine (1948–1998) meint: Vielleicht über Unterschied zwischen „analytisch“ und „beweisbar“ usw. – 8h wir mit QuinePQuine, Willard Van Orman, 1908–2000, am. Philosoph, verh. mit Naomi Quine (1932–1947) und Marjorie Boynton Quine (1948–1998) zu WhiteheadsPWhitehead, Alfred North, 1861–1947, brit.-am. Philosoph. Frau Henderson BirkhoffPBirkhoff, Margaret, verh. mit George David Birkhoff, später auch HendersonBirkhoffPBirkhoff, George David, 1884–1944, am. Mathematiker, verh. mit Margaret Birkhoff, Vater von Garrett Birkhoff. Diesmal ziemlich langweilig. Ina ist entsetzt über die alten, leblosen Leute. Frau Henderson BirkhoffPBirkhoff, Margaret, verh. mit George David Birkhoff ist zwar lebhaft, aber konventionell und markiert heiteres Interesse an allem. BirkhoffPBirkhoff, George David, 1884–1944, am. Mathematiker, verh. mit Margaret Birkhoff, Vater von Garrett Birkhoff selbst ist konventionell und eng. WhiteheadPWhitehead, Alfred North, 1861–1947, brit.-am. Philosoph alt und weise, den anderen sehr überlegen; schwer zu verstehen. Man macht allerhand Vorschläge für unsere Wohnung im Sommer.
Frau QuinePQuine, Naomi, 1907–1997, geb. Clayton, 1932–1947 verh. mit Willard Van Orman Quine fährt mit dem Auto gegen Baum (mit Ina). Sie ist sehr bestürzt und will sogar bezahlen. Wir versuchen, sie zu trösten. – Literaturverzeichnis für Syntax fertig gemacht. Vorwort für englische Ausgabe geschrieben. – Abends vergeblich zu QuinesPQuine, Willard Van Orman, 1908–2000, am. Philosoph, verh. mit Naomi Quine (1932–1947) und Marjorie Boynton Quine (1948–1998)PQuine, Naomi, 1907–1997, geb. Clayton, 1932–1947 verh. mit Willard Van Orman Quine, sie sind nicht zu Hause.
Briefe. – 5 QuinePQuine, Willard Van Orman, 1908–2000, am. Philosoph, verh. mit Naomi Quine (1932–1947) und Marjorie Boynton Quine (1948–1998) hier. 6h – 8 ½ mit ihm zu einem Dinner für KuratowskiPKuratowski, Kazimierz, 1896–1980, poln. Mathematiker und Logiker, der hier Vortrag über Scholze Mengen gehalten hat;65Heinrich Scholz (1884-1956) war Mathematiker und Logiker. Steht im Kontext mit dem Leibniz-Programm. [Siehe: Thomas Bedürftig und Roman Murawski: Philosophie der Mathematik.] ??? Einladung von BirkhoffPBirkhoff, Garrett, 1911–1996, am. Mathematikerjr. Mathematiker und Logiker: Mac LanePMacLane, Saunders, 1909–2005, am. Mathematiker, RosserPRosser, John Barkley, 1907–1989, am. Mathematiker, UlamPUlam, Stanislaw, 1909–1984, poln.-am. Mathematiker (Pole). BirkhoffPBirkhoff, Garrett, 1911–1996, am. Mathematiker behauptet, er habe früher schon das Problem der Anzahl der Realstrukturen, und der Anzahl 🕮 der transitiven usw. für \(n\) Elemente ausführlich untersucht, aber keine allgemeine Lösung gefunden, höchstens Regeln für \(n+1\). KuratowskiPKuratowski, Kazimierz, 1896–1980, poln. Mathematiker und Logiker erzählt von BernaysPBernays, Paul, 1888–1977, dt.-schweiz. Mathematiker Vorlesungen, über AS der Mengenlehre ohne Typen.
Syntax II, Korrekturen fertig gemacht;B1937@The Logical Syntax of Language, London, 1937 Bibliographie.
Mittags kommt QuinePQuine, Willard Van Orman, 1908–2000, am. Philosoph, verh. mit Naomi Quine (1932–1947) und Marjorie Boynton Quine (1948–1998) in Eile auf dem Rad, um mir auf der Bank zu helfen. Wir mit ihm im Adams House gegessen. – Nachmittags kommt UrsulaPKaufmann, Ursula, *1914, verh. Stussig, Tochter von Agnes und Reinhard Kaufmann, sie hat in einem Frauenclub einen Vortrag über Frauenarbeit in Deutschland gehalten. Mit ihr das Haus von HendersonsPHenderson, Lawrence Joseph, 1878–1942, am. Chemiker in Francis Ave. (von MachlupPMachlup, Fritz Eduard, 1902–1983, öst.-am. Ökonom empfohlen) besichtigt. Aber es ist nicht so schön wie das von SmithPSmith, Thomas Vernor, 1890–1964, genannt T. V., am. Philosoph und Politiker. Daher beschließen wir, das letztere zu nehmen. Mit UrsulaPKaufmann, Ursula, *1914, verh. Stussig, Tochter von Agnes und Reinhard Kaufmann zu QuinesPQuine, Willard Van Orman, 1908–2000, am. Philosoph, verh. mit Naomi Quine (1932–1947) und Marjorie Boynton Quine (1948–1998)PQuine, Naomi, 1907–1997, geb. Clayton, 1932–1947 verh. mit Willard Van Orman Quine. Ein letztes kurzes wissenschaftliches Gespräch mit QuinePQuine, Willard Van Orman, 1908–2000, am. Philosoph, verh. mit Naomi Quine (1932–1947) und Marjorie Boynton Quine (1948–1998); während dieser ganzen Tage sind wir nicht viel zu Gesprächen gekommen. Letzter Abend mit UrsulaPKaufmann, Ursula, *1914, verh. Stussig, Tochter von Agnes und Reinhard Kaufmann; sie bleibt in Brattle Inn. Sie will im September zu den Ceremonies kommen und bei uns wohnen.
11 Uhr im Auto von Cambridge, mit UrsulaPKaufmann, Ursula, *1914, verh. Stussig, Tochter von Agnes und Reinhard Kaufmann. Wir bringen sie nach Norton; sie hat für das Examen viel Arbeit. Lunch mit ihr dort, wir fahren weiter, über Providence nach Winsted‚OWinsted CT 6h. Mürrischer Hotelwirt. Nach 7 kein Essen mehr! Schnelle Sandwiches und ins Kino; „Desire“ mit Marlene DietrichPDietrich, Marlene, 1901–1992, dt.-am. Schauspielerin; und ein wilder Wildwestfilm.
Ab 10h. Bei Kingston über den Hudson, auf Fähre. Nach Woodstock, zu Byrdcliffe Estate; BroadwinPBroadwin, Samuel, am. Philosoph, Schüler von Émile Meyerson, verh. mit Lilian Broadwin hat einen Sommer dort in einem Cottage gew gewohnt. Schöne Stelle hoch im Wald gelegen. Heiß, viele Moskitos. Wir besehen 2 Cottages; 1 sehr primitiv, 1 größer und nett, 🕮 elektrisches Licht, Kochherd mit Warmwasserversorgung. Die kleine $ 125, das große 250 für die ganze Saison. Wir sprechen den Eigentümer WhiteryPWhitery, Vermieter und den Verwalter EdwardsPEdwards, Verwalter. Sie wollen aber nichts für 1 Woche vermieten. Weiter in die Catskills. –Big Indian von der Hauptstraße ab nach Oliverea‚OOliverea NY im Mountain Club nehmen sie nur Mitglieder (Arier!), weiter zum Norweger HaallandPHaalland, Vermieter. Wir sind die einzigen Gäste im großen Haus. Zimmer mit fließendem Wasser auf der Rückseite des Hauses. Das Auto direkt vor dem Zimmer. Das Wasser wird für uns angestellt, der Alte bemüht sich sehr, uns dazubehalten.
Vormittags in den Wald hinauf spazieren. Sehr warm, wir sind froh, aus der Stadt heraus zu sein. – Nachmittags am Bach. – Abends das Tal hinab, zum Haus von AndrewsPAndrews, auch nur für Arier; feiner als HaallandPHaalland, Vermieter, $ 20 die Woche.
Regen. Englische Syntax. Nachmittags Hagelgewitter, es wird sehr kalt.
Mit HaallandPHaalland, Vermieter zum neugeborenen Kalb; es ist in der Nacht ohne Hilfe draußen im Kalten geboren, und kann jetzt schon munter laufen! – Englische Syntax.B1937@The Logical Syntax of Language, London, 1937– Nachmittags in das Seitental, immer über den Bach geturnt. – HaallandPHaalland, Vermieter macht den ganzen Tag Feuer im Kamin im Wohnzimmer oben.
Den ganzen Tag Ausflug: im Auto 4 m zum Winnisook Lake, dann zu Fuß 1 ½ oder 2 Stunden hinauf zum Gipfel des Slide Mt. (4200 ft.), Aussichtsturm. Aussicht über die ganzen Catskills, lauter bewaldete Berge. Im Wald gelegen, Sonnenbad, gelesen. Steil hinunter. 2 Stachelschweine (Porkupine) gesehen. 🕮
Auf den Hügel. –Es Viel Gesellschaft gekommen: 2 Forscherleute, HaallandsPHaalland, Vermieter Tochter und Schwiegersohn (Dean) und 3 Freunde, Deutsche, die zusammen in NY arbeiten. Die 3 sind Kommunisten, arbeiten als Techniker, einer hat ein Auto, singen viel und machen Spaß. Der Dunkle (Jude?) ist 1933 aus Deutschland weg, möchte wieder dorthin, tätig sein. Er spielt in NY in einer deutschen Spielgruppe, Stücke von Brecht usw. – Wir fahren zur Post hinunter. – Einer der 3 probiert unser Auto, weil das Gas Geräusch macht; er meint, es ist nichts. – Abends kalt. Oben Feuer im Kamin. Alle beisammen, singen usw. Wir ½ 11 zu Bett. Die anderen noch bis ½ 2.
Mit den 5 jungen Leuten zum Wasserfall, und am Bach entlang hinunter. ½ 3 ab. Sehr warm. 7h (Ortszeit 6h) in Binghampton, NY.OBinghampton NY Hotel Carlton ( Hotel, wie King’s Crown in NY); jeder ein Zimmer mit Toilette und schöner Shower, $ 2; Garage $ 0.50.
Einkäufe (Schuhe usw.). 12 – 2 nach IthacaNY‚OIthaca NY Cornell UniversityICornell University, Ithaca NY. Wir wohnen in Willard Straight Hall, 2 nette kleine Zimmer mit Bad dazwischen. Nachmittags kommt Prof. SabinePSabine, George H., 1880–1961, am. Philosoph. Abends Dinner: Prof. SabinePSabine, George H., 1880–1961, am. Philosoph und Frau, Prof. CunninghamPCunningham, Gustavus, 1881–1968, am. Philosoph und Frau, Prof. BirkPBirk, Prof. und Frau, und andere. BirkPBirk, Prof. war Lehrer von MorrisPMorris, Charles W., 1901–1979, am. Philosoph, bis 1951 verh. mit Trude Morris, danach mit Ellen Ruth Morris, und von WeinbergPWeinberg, Julius, 1908–1971, am. Philosoph; er schwatzt Ina allerhand vor über meine Berühmtheit usw., macht aber sonst einen intelligenten und netten Eindruck. Nachher Besichtigung einer Ausstellung von Bildern von Künstlern aus Ithaca. 8 ½mein Vortrag🕮 „Unity“. Nachher Diskussion; man weiß anscheinend meist nicht viel von diesen Dingen; aber einige Studenten scheinen sehr interessiert, diskutieren nachher noch privat.
In Ithaca zur Bank, und zum Autoclub. 12h ab. 7h abends Mountain Spring Hotel, schön gelegen am Susquehanna; wir fahren lange Zeit am Ufer dieses schönen Stromes entlang nach Süden zu. Erst im letzten Moment in Ithaca haben wir uns entschlossen, nach Süden zu fahren und nicht in die Adirondacks; weil Regen und kalt. – Einfaches Hotel, pro Person $ 1.50.
Über Harrisburg nach Front Royal, Va.OFront Royal VA Jetzt sind wir in den Südstaaten, im historischen Virginia! Hotel Afton, einfach.
10h ab auf die Shenandoah Berge, der erste Teil. Neue Bergstrecke ist noch nicht fertig, mit lockerem Schotter, 31 m, 2 ½ Stunden! Lunch im Panamora Panorama Hotel, klein, am Eingang der Hauptstrecke; sie haben nette Zimmer, aber zum zu nah vom Restaurant Raum. Dann schöne Hauptstrecke des Skyline Drive; Blick ins Shenandoah Tal, und zuweilen auf die andere Seite hinunter. Waldige Berge, nur zuweilen gucken Felsen heraus. Rote Azaleen blühen. 1 ½Skyland‚OSkyland VA etwas abseits der Hauptstraße. Viele Cottages; Essen im Hauptgebäude. Wir wählen eine Hütte mit Wohnzimmer und 2 Schlafzimmern und Bad; elektrisches Licht, fließendes kaltes und warmes Wasser. Das Heißwasser ist vom Kaminfeuer im Wohnzimmer geheizt. Hinter dem Haus eine porch, schöne Sonnenveranda. – Nachmittags über Felsen 🕮 hinauf zum Gipfel. Stony Man Cliffs. – Der jüngere Bruder des Managers hat uns die Hütte gezeigt: SimonpietriPSimonpietri, Brüder, Skyland, hat in Rom in Psychologie einen Dr. gemacht, dann in Paris internationales Recht studiert, war einige Zeit in Wien, stammt von Korsika. – Bei Tag strahlende Sonne, warm; abends kalt; lustiges Kaminfeuer. Schöner Blick hinaus, die Lichter im Tal, klarer Sternenhimmel.
Mittags kommen SternerPSterner, Nationalökonom und Frau und Frau in unser Cottage. Wir flüchten den ganzen Nachmittag in den Wald. Abends mit ihnen am Kamin. Er war Burschenschafter, kam zufällig nach Amerika, ist Nationalökonom, arbeitete als Statistiker in einer Kinderhilfsorganisation, jetzt in der Regierung in Washington, für statistische Erhebungen über wirtschaftliche Lage, Lebenskosten usw. Die Frau ist sehr still; sie schreibt Gedichte; hat früher Bücher in „Nation“IThe Nation, Zeitschrift rezensiert.66Wochenzeitschrift The Nation. Sie kampieren oft im Zelt.
Mit SternersPSterner, Nationalökonom und FrauPSterner, Nationalökonom und Frau im Auto über den Skyline Drive und hinunter nach Luray, und zurück. Nachmittags arbeite ich MS „Testability“B1936@„Testability and Meaning“, Philosophy of Science 3 (4), 1936, 419–471 und 4 (1), 1937, 1–40 im Schatten neben dem Haus. SternersPSterner, Nationalökonom und FrauPSterner, Nationalökonom und Frau bitten uns sehr, sie in Washington aufzusuchen. – Abends im Mondschein spazieren; unten die Lichter von Luray im Tal.
MS TestabilityB1936@„Testability and Meaning“, Philosophy of Science 3 (4), 1936, 419–471 und 4 (1), 1937, 1–40– nachmittags plötzlich starker Wind, Regen und Hagel. Es tropft durch die Dachlöcher, Ina stellt Vase unter.
Kühl, regnerisch. –MSB1936@„Testability and Meaning“, Philosophy of Science 3 (4), 1936, 419–471 und 4 (1), 1937, 1–40 und Briefe.
Urlaubsgesuch nach Prag geschrieben; noch nicht Entlassung, um 🕮 noch NeurathPNeurath, Otto, 1882–1945, öst. Philosoph und Sozialwiss., heiratete 1912 Olga Neurath und 1941 Marie Neurath als Supplement vorschlagen zu können.67Brief nach Prag ??? usw. ??? Dazu DubislavPDubislav, Walter, 1895–1937, dt. Philosoph. – Brief von MorrisPMorris, Charles W., 1901–1979, am. Philosoph, bis 1951 verh. mit Trude Morris, danach mit Ellen Ruth Morris: McKeonPMcKeon, Richard, 1900–1985, am. Philosoph behauptet, sein Offer wäre nicht für permanent gewesen!68Brief von Morris ???
MSB1936@„Testability and Meaning“, Philosophy of Science 3 (4), 1936, 419–471 und 4 (1), 1937, 1–40 und Briefe. Wir müssen morgen aus der Hütte „Applecore“. Außerdem sehr kalt. Wir überlegen, ob wir weiterfahren wollen, in die Smoky Mountains.
Wir ziehen um in die Hütte „Gray Cone“, netter, hellere Räume, aber Porch nach Norden, hat nur Sonne am späten Nachmittag. Wir wollen nun bleiben, mindestens bis MSB1936@„Testability and Meaning“, Philosophy of Science 3 (4), 1936, 419–471 und 4 (1), 1937, 1–40 fertig ist. Die Hütte liegt am Fahrweg; Blick von der Porch auf den Stony Man und auf andere Berge. Ich schreibe an einem Tisch, den wir draußen zwischen den Büschen aufstellen. Ina richtet die Hütte nett her.
Im Freien gesessen, am MS gearbeitet.B1936@„Testability and Meaning“, Philosophy of Science 3 (4), 1936, 419–471 und 4 (1), 1937, 1–40– Dekorations-Tag;69Decoration Day (heute Memorial Day). viele Gäste hier, großer Trubel.
MSB1936@„Testability and Meaning“, Philosophy of Science 3 (4), 1936, 419–471 und 4 (1), 1937, 1–40 gearbeitet.
VI / 1936 An MalisoffPMalisoff, William, 1895–1947, russ.-am. Philosoph geschrieben: kann MSB1936@„Testability and Meaning“, Philosophy of Science 3 (4), 1936, 419–471 und 4 (1), 1937, 1–40 jetzt nicht fertigmachen.
Korrektur Syntax.B1937@The Logical Syntax of Language, London, 1937–MS Frank gelesen.70Manuskript Frank ???
Korrektur Syntax.B1937@The Logical Syntax of Language, London, 1937
Korrektur Buchanan.PBuchanan, Scott Milross, 1895–1968, am. Philosoph71Bezug unklar.– Nachmittags im Auto zum White Oak Canyon. Da 4 Kinder unterwegs mitgenommen; sie wohnen irgendwo im Wald, der Vater macht Körbe, zuletzt betteln sie um Geld. Schöner Wasserfall, Felswände. Da der steile Weg schlüpfrig ist, gelingt es trotz aller Versuche nicht, wieder hinaufzukommen. Es wird uns ungemütlich. Wir fahren über die kleine Holzbrücke und den Weg auf der anderen Seite, und kommen zum Drive hinauf.
Briefe.
Briefe.🕮
Fauler Tag. Zeitschrift gelesen.
Brief an McKeonPMcKeon, Richard, 1900–1985, am. Philosoph.72Brief an McKeon ???
Briefe.
Arbeit am MS TestabilityB1936@„Testability and Meaning“, Philosophy of Science 3 (4), 1936, 419–471 und 4 (1), 1937, 1–40 wieder aufgenommen. – MorrisPMorris, Charles W., 1901–1979, am. Philosoph, bis 1951 verh. mit Trude Morris, danach mit Ellen Ruth Morris schickt die Korrekturen zu Präsident und SmithPSmith, Thomas Vernor, 1890–1964, genannt T. V., am. Philosoph und Politiker.73Korrekturen zu Präsident und Smith ???– Aus Prag kommt Ernennung.74Brief Prag ???
–
Fleißig am MS Testability‚B1936@„Testability and Meaning“, Philosophy of Science 3 (4), 1936, 419–471 und 4 (1), 1937, 1–40 meist auf unserer Porch.
–
Wir lernen Leute kennen: Mr. OldenburgPOldenburg, Installateur aus Danzig, 10 Jahre in NY, aber mit schrecklicher Aussprache, will gerne mit uns allen Deutsch sprechen; schizo und eigensinnig; seine Frau, katholisch, sehr zornig auf die Neger, die alle Verbrecher seien, zyklo; deren Schwester, mit schweigsamen Mann. OldenburgPOldenburg, Installateur hat Installationsgeschäft in NY. Wir geben den Plan der Smoky Mountains auf, weil die Zeit zu kurz geworden ist, und Erholung wichtiger als viel sehen.
Das neue MSTestability ist fertig.B1936@„Testability and Meaning“, Philosophy of Science 3 (4), 1936, 419–471 und 4 (1), 1937, 1–40 Viel länger geworden, aber auch besser.
Endlich mal richtiger Ferientag. Vormittags spazieren, Passamaquoddy.75Der Passamaquoddy Trail. Nachmittags im Auto den Drive südwärts (weil wir später nach Norden abreisen werden).
An McKeonPMcKeon, Richard, 1900–1985, am. Philosoph geschrieben:76Siehe Hutchins Office Box 294, Folder 3 Annahme des 3 Jahr-Angebotes.
Einleitung zu MS TestabilityB1936@„Testability and Meaning“, Philosophy of Science 3 (4), 1936, 419–471 und 4 (1), 1937, 1–40 neu geschrieben.77Vgl. Carnap, Testability and Meaning, 420–431.
Vormittags auf Hawksbill (4049 ft.) höchster Berg in Kette.
MS Testability durchgesehen.B1936@„Testability and Meaning“, Philosophy of Science 3 (4), 1936, 419–471 und 4 (1), 1937, 1–40
Vortragsabstrakt für 1. Sektion geschrieben.78Siehe TB 1. IX. 1936R.– Auf den Stony Man. 🕮
11h Abfahrt von Skyland. Sehr heiß. Über Panorama, Sperryville, Washington. Vor dem Kapitol auf dem Rasen gelegen und ausgeruht. Weiter nach Baltimore.OBaltimore MD Zu Ernst CloosPCloos, Ernst, 1898–1974, dt.-am. Geologe, Bruder von Gertrud Vogel und Hans Cloos, heiratete 1923 Margret Cloos; bei ihm RosentalPRosental, dt. Student, Physiker, ein deutscher Student, Physiker, will später wiederkommen und in B. Expert-Arbeit machen; Miss PabstPPabst, Miss, Bibliothekarin, Bibliothekarin, schweigsam, um ihretwillen sprechen wir Englisch. Das Haus ist weit draußen, aber dicht an der Elektrischen. ErnstPCloos, Ernst, 1898–1974, dt.-am. Geologe, Bruder von Gertrud Vogel und Hans Cloos, heiratete 1923 Margret Cloos Frau und Kinder sind in Deutschland. Er lädt uns ein, bei ihm zu übernachten. Leider zu sehr Lärm von der Straße. ErnstPCloos, Ernst, 1898–1974, dt.-am. Geologe, Bruder von Gertrud Vogel und Hans Cloos, heiratete 1923 Margret Cloos ist sehr kritisch gegen die Nazis. Gibt dem Studenten das braune Buch usw.;BBraunbuch@Braunbuch über Reichstagsbrand und Hitlerterror, Basel, 193379Braunbuch über Reichstagsbrand und Hitlerterror oder eine der mehreren weiteren unter dem Titel „Braunbuch“ erschienenen anti-nationalsozialistischen Publikationen. will aber doch einige Sachen, die sie gut gemacht hätten, anerkennen.
10h Abfahrt. Über Camden (bei Philadelphia) – Holland Tunnel nach New York;ONew York NY wieder ins King’s Crown Hotel, 116. Straße. Abends zu NagelsPNagel, Ernest, 1901–1985, am. Philosoph, verh. mit Edith NagelPNagel, Edith, geb. Haggstrom, verh. mit Ernest Nagel. Er hat den Zeitungsausschnitt von SchlicksPSchlick, Moritz, 1882–1936, dt.-öst. Philosoph, verh. mit Blanche Guy Schlick Ermordung (wir hatten nur die unklare Andeutung in dem Brief von Frau HertzPHertz, Helene, 1881–1971, geb. Markiel, verh. mit Paul Hertz).80Vermutlich Helene Hertz (Brief nicht überliefert). Ich erzähle von der McKeonPMcKeon, Richard, 1900–1985, am. Philosoph Geschichte. Er sagt, dass McKeonPMcKeon, Richard, 1900–1985, am. Philosoph hier im März einem Freund gesagt hat, er möchte mich nicht nach Ch bekommen, ich würde das Department beherrschen.
Frau HertzPHertz, Helene, 1881–1971, geb. Markiel, verh. mit Paul Hertz kommt ins Hotel. Sie hat Kindertransport aus Deutschland gebracht, muss bald wieder zurück, möchte aber im Herbst herkommen, für soziale Arbeit; ihr jüngster Sohn kommt hier zu einem Onkel in die Bank. – Mit NagelsPNagel, Ernest, 1901–1985, am. Philosoph, verh. mit Edith NagelPNagel, Edith, geb. Haggstrom, verh. mit Ernest Nagel in die Radio City; Studiotour: interessant, die Überwachungsschalttische. – 6h zu NagelsPNagel, Ernest, 1901–1985, am. Philosoph, verh. mit Edith NagelPNagel, Edith, geb. Haggstrom, verh. mit Ernest Nagel. Ich rede ihm zu, systematische Arbeiten zu machen anstatt der geplanten historischen;BNagel, Ernest!1939@„The Formation of Modern Conceptions of Formal Logic in the Development of Geometry“, Osiris 7, 1939, 142–22381Vgl. Nagel, „The Formation of Modern Conceptions of Formal Logic“. Ina lädt ihn ein, in Cambridge bei uns zu wohnen. 🕮
VII / 1936 Mit dem Auto in die Stadt. 12 – 2 ½ mit BroadwinsPBroadwin, Samuel, am. Philosoph, Schüler von Émile Meyerson, verh. mit Lilian BroadwinPBroadwin, Lilian, verh. mit Samuel Broadwin Lunch; in LiliansPBroadwin, Lilian, verh. mit Samuel Broadwin Office (Anti-Nazi Komitee).82Anti-Nazi Komittee ???– Nachmittags 1 Stunde zu NagelsPNagel, Ernest, 1901–1985, am. Philosoph, verh. mit Edith NagelPNagel, Edith, geb. Haggstrom, verh. mit Ernest Nagel; er will nach Cambridge kommen. – Nach New Rochelle.ONew Rochelle NY BroadwinsPBroadwin, Samuel, am. Philosoph, Schüler von Émile Meyerson, verh. mit Lilian BroadwinPBroadwin, Lilian, verh. mit Samuel Broadwin kommen erst nach 8h. BroadwinsPBroadwin, Samuel, am. Philosoph, Schüler von Émile Meyerson, verh. mit Lilian Broadwin Vater. Gegen 10h kommt noch Besuch: ein Publicity-Man, der uns vieles erklärt über Politik, und seine Frau (war mit BroadwinsPBroadwin, Samuel, am. Philosoph, Schüler von Émile Meyerson, verh. mit Lilian BroadwinPBroadwin, Lilian, verh. mit Samuel Broadwin in Mexiko). Es wird wieder sehr spät.
LilianPBroadwin, Lilian, verh. mit Samuel Broadwin bleibt vom Office weg; Ina besucht sie am Bett. Der Aufbruch wird spät, 11:30. Über Providence (diesmal über die bessere Straße IA). Cabins besichtigt an einem See. Schließlich um 8 ¾ beschließen wir, doch noch nach Cambridge zu fahren. Auf der glänzenden Straße I fahre ich lange (vielleicht eine ¼ Stunde) mit ca. 53 m/h. Es wird dunkel. CambridgeOCambridge MA 9:30. GoheensPGoheen, John D., 1907–1994, am. Philosoph, verh. mit Nancy Goheen, studierte in Harvard, unterrichtete in Harvard und Queens College NY, bevor er 1950 eine Professur in Stanford antratPGoheen, Nancy, verh. mit John Goheen sind nicht zuhause! Wir müssen in die Brattle Inn. (Ich habe in BroadwinsPBroadwin, Samuel, am. Philosoph, Schüler von Émile Meyerson, verh. mit Lilian Broadwin Garten Inas Handtasche stehen lassen; und da sind alle unsere Kofferschlüssel drin; wir rufen CarryPCarry an).
In Smith Haus, 7 Francis Ave. GoheensPGoheen, John D., 1907–1994, am. Philosoph, verh. mit Nancy Goheen, studierte in Harvard, unterrichtete in Harvard und Queens College NY, bevor er 1950 eine Professur in Stanford antratPGoheen, Nancy, verh. mit John Goheen helfen uns mit den Koffern. Gekramt.
Gekramt. – Korrektur SyntaxB1937@The Logical Syntax of Language, London, 1937.
Sonderdrucke geordnet. – Vorlesungen vorbereitet.
1. Vorlesung, nur Vorbemerkungen.
1h Lunch aller Lehrer. Mit PrallPPrall, David Wight, 1886–1940, am. Philosoph; er sagt, er ist meinetwegen hiergeblieben, und hat Kurse übernommen. – 7 – 8 Kino im geographischen Institut: „Walzerkrieg“ (LannerPLanner, Joseph, 1801–1843, öst. Komponist-StraußPStrauß, Johann, 1825–1899, öst. Kapellmeister und Komponist).83Walzerkrieg (1933) von Ludwig Berger.
Erste reguläre Vorlesungen. Gut besucht. – Nachmittags und Abends QuinePQuine, Willard Van Orman, 1908–2000, am. Philosoph, verh. mit Naomi Quine (1932–1947) und Marjorie Boynton Quine (1948–1998) hier. 🕮
Abends Konzert der Sommerschule: Klaviertrio und Klavier Quartett von BrahmsPBrahms, Johannes, 1833–1897, dt.-öst. Komponist. Seit vielen Jahren zum ersten Mal ein Konzert! Schrecklich heiß.fEs folgen zwei leere Einträge mit ⚬ im Datum.
MS TestabilityB1936@„Testability and Meaning“, Philosophy of Science 3 (4), 1936, 419–471 und 4 (1), 1937, 1–40 durchgearbeitet.
MS TestabilityB1936@„Testability and Meaning“, Philosophy of Science 3 (4), 1936, 419–471 und 4 (1), 1937, 1–40 durchgearbeitet; Ina fängt an, die neue, längere Fassung ganz neu zu tippen.
Korrektur SyntaxB1937@The Logical Syntax of Language, London, 1937. – Abends wir mit QuinesPQuine, Willard Van Orman, 1908–2000, am. Philosoph, verh. mit Naomi Quine (1932–1947) und Marjorie Boynton Quine (1948–1998)PQuine, Naomi, 1907–1997, geb. Clayton, 1932–1947 verh. mit Willard Van Orman Quine zu LowePLowe, Student in Harvard; er ist „Philosoph“, in meinem fortgeschrittenen Kurs; sie ist Romanschriftstellerin (… Lincoln), von QuinesPQuine, Willard Van Orman, 1908–2000, am. Philosoph, verh. mit Naomi Quine (1932–1947) und Marjorie Boynton Quine (1948–1998)PQuine, Naomi, 1907–1997, geb. Clayton, 1932–1947 verh. mit Willard Van Orman Quine sehr geschätzt. Ziemlich langweilig. Zum Glück kommt spät noch Prof. PerryPPerry, Charner, 1902–1985, am. Philosoph. Er hat in PrincetonIPrinceton University, Princeton NJ den Ehren-Doktor bekommen. Er sagt, man bedauere dort sehr, dass ich abgelehnt habe. Er sagt, dass die Psychologen hier gesagt haben, dass sie auf meiner Basis sich jetzt besser einigen, weil das eine Art Behaviorismus ist, der die Introspektion auch anerkennt, aber die Begriffe behavioristisch definiert; ich soll mal mit Prof. PrattPPratt, Carroll C., 1894–1979, am. Psychologe sprechen. Ich sage ihm, dass Chicago nicht, wie ich anfangs geglaubt hätte, permanent ist, sondern 3 Jahres-Kontrakt, und die anderen nur 1 Jahr. Er stimmt mir zu, dass das keine gute Methode ist, und die Professoren abhält, Opposition gegen den Präsidenten zu machen. Aber er meint, HutchinsPHutchins, Robert Maynard, 1899–1977, am. Philosoph, 1929–1951 Präsident der University of Chicago schätze offene Gegnerschaft; wenn er, PerryPPerry, Charner, 1902–1985, am. Philosoph, etwas gegen HutchinsPHutchins, Robert Maynard, 1899–1977, am. Philosoph, 1929–1951 Präsident der University of Chicago Maßnahmen habe, würde er immer zu ihm gehen und das ganz offen sagen.
Wieder sehr heiß. Korrektur SyntaxB1937@The Logical Syntax of Language, London, 1937.
Korrektur SyntaxB1937@The Logical Syntax of Language, London, 1937.
FeiglPFeigl, Herbert, 1902–1988, öst.-am. Philosoph, seit 1931 verh. mit Maria Feigl erscheint im 2. Kurs. (Er wohnt bei LindemannPLindemann =? Lindemann, Hans A., Schüler von Moritz Schlick.) Mittags mit ihm und seinen 2 Studenten Lunch. Nachmittags kommt NagelPNagel, Ernest, 1901–1985, am. Philosoph, verh. mit Edith Nagel, wohnt bei uns. FeiglPFeigl, Herbert, 1902–1988, öst.-am. Philosoph, seit 1931 verh. mit Maria Feigl auch hier. FeiglPFeigl, Herbert, 1902–1988, öst.-am. Philosoph, seit 1931 verh. mit Maria Feigl fährt 🕮 in unserem Auto mit seinen Studenten zum Konzert.
Mit Nagel „Testability“B1936@„Testability and Meaning“, Philosophy of Science 3 (4), 1936, 419–471 und 4 (1), 1937, 1–40 verglichen. (FeiglPFeigl, Herbert, 1902–1988, öst.-am. Philosoph, seit 1931 verh. mit Maria Feigl war Weekend weg)
Mit Nagel „Testability“B1936@„Testability and Meaning“, Philosophy of Science 3 (4), 1936, 419–471 und 4 (1), 1937, 1–40 verglichen.
Mit Nagel „Testability“B1936@„Testability and Meaning“, Philosophy of Science 3 (4), 1936, 419–471 und 4 (1), 1937, 1–40 verglichen.
Nachmittags 4 – 6 Diskussion in privatem Zirkel, QuinePQuine, Willard Van Orman, 1908–2000, am. Philosoph, verh. mit Naomi Quine (1932–1947) und Marjorie Boynton Quine (1948–1998), PrallPPrall, David Wight, 1886–1940, am. Philosoph und seine Freunde, etwa 15. Mac LanePMacLane, Saunders, 1909–2005, am. Mathematiker spricht einleitend über empirischen Gehalt der Mathematik. Da er aber zugibt, dass Mathematik analytisch ist, wird nicht recht klar, was er unter empirischem Gehalt versteht.
½ 6 QuinesPQuine, Willard Van Orman, 1908–2000, am. Philosoph, verh. mit Naomi Quine (1932–1947) und Marjorie Boynton Quine (1948–1998)PQuine, Naomi, 1907–1997, geb. Clayton, 1932–1947 verh. mit Willard Van Orman Quine hier. Dann mit ihnen zum PasteurPPasteur, Louis, 1822–1895, fr. Chemiker-Film;84„Louis Pasteur“ (1935) von William Dieterle. zu viel Dialog; und Film eines französischen Benediktiner-Klosters, malerisch.
Wir beide mit NagelPNagel, Ernest, 1901–1985, am. Philosoph, verh. mit Edith Nagel im Auto an den See, nordwärts. Über Marblehead hinüber nach Magnolia. Zu kühl zum Baden. An verschiedenen Stellen auf Klippen gesessen; auch etwas Sonne. Sehr wohltuend nach den 3 Wochen Sommerschule. 8 ¾ wieder zuhause.
Feinkorrektur der englischen SyntaxB1937@The Logical Syntax of Language, London, 1937 fertig (außer Register).
(Nachts Moskitos. Sehr wenig geschlafen)
Mit FeiglPFeigl, Herbert, 1902–1988, öst.-am. Philosoph, seit 1931 verh. mit Maria Feigl zu den Psychologen: Prof. PrattPPratt, Carroll C., 1894–1979, am. Psychologe. Dann Prof. BoringPBoring, Edwin G., 1886–1968, am. Psychologe; dieser ist ein lustiger Zykliker, hat FeiglPFeigl, Herbert, 1902–1988, öst.-am. Philosoph, seit 1931 verh. mit Maria Feigl begeistert über seinen psychologischen Aufsatz geschrieben‚85Erläuterung zu Boring und Feigl ??? stellt allerhand Fragen in sehr unexakter Formulierung; will mit uns und BrunswikPBrunswik, Egon, 1903–1955, öst.-am. Psychologe, seit 1937 verh. mit Else Frenkel-Brunswik Diskussion machen. Er vertritt einen Operationism, will den 🕮 gegen William SternsPStern, William, 1871–1938, dt.-am. Psychologe „verstehende Psychologie“ verteidigen.86Borings Operationalismus, Operationalism is based on the intuition that we do not know the meaning of a concept unless we have a method of measurement for it. (Stanford), Edwin Boring (1886-1968)] [Plato.stanford.edu/entries/operationalism/; Siehe: Bibliography mit Herbert Feigl ???
Im elementaren Kurs unoffizielles Examen: 5 Fragen, davon 3 schriftlich zu beantworten. (GoheenPGoheen, John D., 1907–1994, am. Philosoph, verh. mit Nancy Goheen, studierte in Harvard, unterrichtete in Harvard und Queens College NY, bevor er 1950 eine Professur in Stanford antrat hält das Examen ab, für mich, um 9h). – Abends 6 ½Edith NagelPNagel, Edith, geb. Haggstrom, verh. mit Ernest Nagel kommt an. Ich hole sie mit NagelPNagel, Ernest, 1901–1985, am. Philosoph, verh. mit Edith Nagel im Auto ab. (Im Gedränge mache ich Beule in den Vorderfender, zum Glück der schon beschädigte linke). Sie ist sehr angetan vom Ferienkurs von FermiPFermi, Enrico, 1901–1954, ital. Physiker über Quantenphysik.
VIII / 1936 Ich schreibe ersten Entwurf für „Logik“B1937@„Logic“, Factors Determining Human Behavior, Cambridge MA, 1937, 107–118, den Harvard-Vortrag, unter Verwendung von FeiglsPFeigl, Herbert, 1902–1988, öst.-am. Philosoph, seit 1931 verh. mit Maria Feigl Notizen.87Gemeint ist eine erste Skizze zur deutschen Fassung (RC 110-02-18) von Carnap, „Logic“ (TB 7. IX. 1936R), die Carnap in den folgenden Tagen ausarbeitet. Dieser Entwurf wie auch die erwähnten Notizen Feigls sind nicht überliefert.– Abends kommen BroadwinsPBroadwin, Samuel, am. Philosoph, Schüler von Émile Meyerson, verh. mit Lilian BroadwinPBroadwin, Lilian, verh. mit Samuel Broadwin, sind in 6 Stunden hergefahren.
Wir mit BroadwinsPBroadwin, Samuel, am. Philosoph, Schüler von Émile Meyerson, verh. mit Lilian BroadwinPBroadwin, Lilian, verh. mit Samuel Broadwin und NagelsPNagel, Ernest, 1901–1985, am. Philosoph, verh. mit Edith NagelPNagel, Edith, geb. Haggstrom, verh. mit Ernest Nagel in Broadwins Auto hinausgefahren, ans Meer, Nordseite. Von Lynn zur Insel Nahant hinüber. Dort am Strand gebadet. Sand sehr heiß, Wasser sehr kalt. Nach dem Essen finden wir keinen schattigen Platz; ein Polizist scheucht uns von einem „privaten Grund“. Wir fahren in den Lynn-Park und ruhen uns im Wald aus. Dann nach Hause. (Wieder wenig geschlafen, und nachts Kopfschmerzen).
4 – 6 Diskussion mit ca. 18 Leuten über MS TestabilityB1936@„Testability and Meaning“, Philosophy of Science 3 (4), 1936, 419–471 und 4 (1), 1937, 1–40; dabei auch Missis LangerPLanger, Susanne K., 1895–1985, am. Philosophin. LeonardPLeonard, Henry Siggins, 1905–1967, am. Philosoph berichtet über Versuch, Reduktion durch Definition zu ersetzen, mit semantischen Begriffen, die sämtliche diskrete Grundbegriffe der Physik voraussetzen.
Nachmittags 6 ½ Sommerschulfilm „Gulliver“, russischer Film;88Vermutlich „The New Gulliver“ (1935) von Aleksandr Ptushko. sehr nett.
11 – 12 RosserPRosser, John Barkley, 1907–1989, am. Mathematiker, erklärt mir seinen Beweis über Ergänzung einer Sprache (nach Art der Regel UF2 für I.).89Beweis nach der Regel, John Barkley Rosser: “A Mathematical Logic Without Variables”, Princeton University, 1935; Annals of mathematics, 1935, Vol.36 (1), p.127-150– Angefangen, MS für Vortrag „Logik“B1937@„Logic“, Factors Determining Human Behavior, Cambridge MA, 1937, 107–118 auszuarbeiten, in Deutsch. 🕮
Abends mit Ina ins Kino „Fury“‚90„Fury“ (1936) von Fritz Lang. über Lynchen, gut und aufregend, aber mit sentimentalem Happy End.
Dental Klinik, X-ray Aufnahme, auch für Ina. 4 – ½ 9 mit FeiglPFeigl, Herbert, 1902–1988, öst.-am. Philosoph, seit 1931 verh. mit Maria Feigl zu den Psychologen: SchenkPSchenk, Psychologe, der uns eingeladen hat, BrunswikPBrunswik, Egon, 1903–1955, öst.-am. Psychologe, seit 1937 verh. mit Else Frenkel-Brunswik, PrattPPratt, Carroll C., 1894–1979, am. Psychologe, StevensPStevens, Stanley Smith, 1906–1973, am. Psychologe. SchenkPSchenk, Psychologe, und besonders StevensPStevens, Stanley Smith, 1906–1973, am. Psychologe, Vertreter des Operationalismus, gegen BrunswikPBrunswik, Egon, 1903–1955, öst.-am. Psychologe, seit 1937 verh. mit Else Frenkel-Brunswik, der aber auch versucht, mit uns einig zu gehen, und die anderen, die teilweise arge Philosophie hineinbringen. Im Ganzen sehr gute, fruchtbare Unterhaltung. Wird beim Abendessen (im Club) fortgesetzt.
Wir mit NagelPNagel, Ernest, 1901–1985, am. Philosoph, verh. mit Edith Nagel und GoheensPGoheen, John D., 1907–1994, am. Philosoph, verh. mit Nancy Goheen, studierte in Harvard, unterrichtete in Harvard und Queens College NY, bevor er 1950 eine Professur in Stanford antratPGoheen, Nancy, verh. mit John Goheen vormittags mit unserem Auto hinausgefahren in den Wald am See, Middlesex Fells Reservation. Kurz, aber gute Entspannung.
Dental Klinik, Dr. YeatsPYeats, Dr., Zahnarzt. Aufgrund der neuen Aufnahme rät er mir, doch den einen Zahn, den er schon damals angemerkt hat, ziehen zu lassen (der jetzt letzte rechts unten); im übrigen jedes Jahr Aufnahme machen zu lassen. – 4 – 6 Diskussion in unserer Gruppe91Quines Gruppe ??? über MS „Testability“B1936@„Testability and Meaning“, Philosophy of Science 3 (4), 1936, 419–471 und 4 (1), 1937, 1–40. Ich zeige, dass LeonardsPLeonard, Henry Siggins, 1905–1967, am. Philosoph Definition doch nicht funktioniert. Mc GillPMcGill, Vivian Jerauld, 1897–1977, am. Philosoph verteidigt Realismus. GoodmanPGoodman, Nelson, 1906–1998, am. Philosoph verteidigt die psychologischen Begriffe als Basis, da subjektive Sprache, wie im „Aufbau“B1928@Der logische Aufbau der Welt, Berlin-Schlachtensee, 1928, dann später zum Intersubjektiven übergehend. (FeiglPFeigl, Herbert, 1902–1988, öst.-am. Philosoph, seit 1931 verh. mit Maria Feigl leider nicht da, noch an der See; die Diskussion ist nicht sehr lebhaft; anscheinend zu viele Leute, da sind sie scheu).
Vormittags Zahnarzt.
4 – ½ 7 Tee hier, mit GoheensPGoheen, John D., 1907–1994, am. Philosoph, verh. mit Nancy Goheen, studierte in Harvard, unterrichtete in Harvard und Queens College NY, bevor er 1950 eine Professur in Stanford antratPGoheen, Nancy, verh. mit John Goheen und NagelPNagel, Ernest, 1901–1985, am. Philosoph, verh. mit Edith Nagel. Es kommen: QuinesPQuine, Willard Van Orman, 1908–2000, am. Philosoph, verh. mit Naomi Quine (1932–1947) und Marjorie Boynton Quine (1948–1998)PQuine, Naomi, 1907–1997, geb. Clayton, 1932–1947 verh. mit Willard Van Orman Quine, LewisPLewis, Clarence Irving, 1883–1964, am. Philosoph, GerschnawitzPGerschnawitz, Freunde von Ernest Nagel (NagelsPNagel, Ernest, 1901–1985, am. Philosoph, verh. mit Edith Nagel Freunde), FeiglPFeigl, Herbert, 1902–1988, öst.-am. Philosoph, seit 1931 verh. mit Maria Feigl mit 2 Kindern (SchmidtPSchmidt, Paul und Miss RosenbaumPRosenbaum, Miss), MachlupPMachlup, Fritz Eduard, 1902–1983, öst.-am. Ökonom. – Abends zum letzten Mal mit NagelPNagel, Ernest, 1901–1985, am. Philosoph, verh. mit Edith Nagel spazieren. Sein Hauptergebnis 🕮 hier: Er hat gesehen, dass seine Logikkenntnisse, aus Selbstunterricht gewonnen, sehr gut sind, und dass er die Dinge besser versteht als die meisten hier in der angesehenen Hochburg der Logik. Ich ermutige ihn, doch über die Dinge zu schreiben, die ihm so klar sind. Er meint, das sei dann nicht original genug. Ich: Wenn man Bericht geben will, merkt man, dass von selbst Eigenes hinzukommt. – Ina versucht vergeblich, ihm für die englische Übersetzung meines VortragesB1937@„Logic“, Factors Determining Human Behavior, Cambridge MA, 1937, 107–11892Die von Nagel erstellte englische Übersetzung von Carnap, „Logic“ (RC 110-02-16). (für die Konferenz) $ 10 zu geben; er will durchaus nicht. (Auch für die Syntax-Revision hat er nichts angenommen). Es wird vereinbart, dass er bei solchen Arbeiten künftig $ 3 (?) für die Stunde nehmen will.
9 – 11 letzte Vorlesungen. NagelPNagel, Ernest, 1901–1985, am. Philosoph, verh. mit Edith Nagel reist ab (die Frauen fahren ihn zum Bahnhof). – In Bibliothek. – Gespräch mit BrunswikPBrunswik, Egon, 1903–1955, öst.-am. Psychologe, seit 1937 verh. mit Else Frenkel-Brunswik. Er will den intentionalen Gegenstand physikalisch definieren: Als Koppelung von bestimmter Struktur zwischen physikalischem Gegenstand und den Reaktionen der Personen. – Mittags mit MachlupPMachlup, Fritz Eduard, 1902–1983, öst.-am. Ökonom, im Club. (Er hat in Buffalo nominell 6500 Gehalt! Wegen Krreduziert auf 5400. Die Sommerschule hier gibt den amerikanischen Professoren einen bestimmten Bruchteil ihres Jahresgehalts (vielleicht 2⁄11 oder 2⁄13), bei ihm etwas mehr als 900).
2hExamen des 1. Kurses. Ich bringe die gedruckten Fragen hin (10, davon 6 zur Auswahl). – Zahnarzt. – Bibliothek. – Diskussion mit WohlstetterPWohlstetter, Harvard. Er interessiert sich sehr für Syntax, Semantik; möchte Analyse der Ethik versuchen. Und darüber schreiben. – Dann mit WatersPWaters, Instruktor an Ohio State University. Er doziert in Ohio State University, Columbus.IOhio State University, Columbus OH Fragt, wie man den Lehrplan verbessern sollte. Er ist sehr an TestabilityB1936@„Testability and Meaning“, Philosophy of Science 3 (4), 1936, 419–471 und 4 (1), 1937, 1–40 interessiert. Er hat mit WeinbergPWeinberg, Julius, 1908–1971, am. Philosoph und anderen einen „Carnap-Zirkel“ gehalten.
9:15 Examen des 2. Kurses, nur 2 Teilnehmer. 12h die Papers abgeholt. – 3h wir mit FeiglPFeigl, Herbert, 1902–1988, öst.-am. Philosoph, seit 1931 verh. mit Maria Feigl in unserem Auto abgefahren. Straße Nr 1, 16 🕮 über Portsmouth nach Conway.OConway NH Übernachtet in Bigelow Lodge.
In die White MountainsOWhite Mountains NH weiter gefahren. Über Glen, Jackson, Glen House (hier geht die Autostraße auf den Mt. Washington ab), Gorham-Randolph. Wir sehen das Haus von SmithPSmith, Thomas Vernor, 1890–1964, genannt T. V., am. Philosoph und Politiker, und seine 5 Kinder vorbeifahren. Wir lesen zufällig den Namen „Bridgemans“PBridgemans. Wir fragen ihn um Auskunft. Seine Frau kommt mit und zeigt uns einige Cottages, es ist aber nichts Geeignetes dabei. Prof. MayerPMayer, Prof. aus Princeton aus PrincetonIPrinceton University, Princeton NJ ist auch in der Nähe. Wir fahren weiter, schmale Waldstraße, zur Base Station der Mt. Washington Bahn. Wir nehmen ein kleines 2 Zimmer-Cottage ($ 4).
Es regnet. Darum lassen wir den Plan fallen, auf den Berg zu gehen (FeiglPFeigl, Herbert, 1902–1988, öst.-am. Philosoph, seit 1931 verh. mit Maria Feigl zu Fuß, wir mit der Bahn). Wir fahren über Bretton Woods und Fabyan (hier sind alle Hotels zu vornehm), vorbei an Echo-Lake und Profile Lake zur Franconia Notch. Wir steigen durch die felsige Schlucht „The Flume“. Dann fahren wir zurück nordwärts, am Echo-Lake vorbei nach Franconia bei Sugar Hill. Schöne Lage, aber Hotels zu vornehm. Zurück nach Franconia, und die kleine Straße hinauf zum Berg-Plateau, in Richtung Bethlehem. Bei W.S. Philips’ Store, oberhalb von Bethlehem‚OBetlehem NH nehmen wir ein nettes einfaches Cottage „Stone Camp“. Der Wohnraum, darin schläft FeiglPFeigl, Herbert, 1902–1988, öst.-am. Philosoph, seit 1931 verh. mit Maria Feigl; darin erhöht Küche mit Esstisch, dahinter Bad; und 2 Schlafzimmer. Elektrisches Licht. Pro Tag $ 3. Höhe 1760 ft.; nur wenige Hotels in diesem Gebirge. Liegen so hoch. – Abends in Bethlehem gegessen und Vorräte eingekauft.
Vormittags zu Fuß auf den Mt. Agassiz; die Zollstraße beginnt gerade hier. Oben Aussichtsturm, sehr schöner Rundblick auf die ganzen White Mountains; 🕮 der Mann bläst Trompete für das Echo. Im Wald Sonnenbad. – Nachmittags über Maplewood zum Burns Lake; geschwommen; und zum Forest Lake. Zurück über Littleton.
Autofahrt, zur Erkundung anderer Unterkunftsplätze. Über Bretton Cottage, zur Crawford Notch. Das Crawford-House scheint uns zu elegant. Hinunter nach Notchland, dort Inn Unique. Sie scheint nett; aber für uns viel zu niedrig gelegen. Von Bartlett die Waldstraße (Bear Mt. Road) nach Passaconaway. Das liegt sehr schön auf einer Hochfläche. Man baut gerade die Straße, die später nach Waterville Valley durchgehen soll. Die Inn hat leider kein elektrisches Licht, und der Bagger in der Nähe macht Lärm. Darum wollen wir nicht hin. Gravelstraße hinunter nach Conway; über Glen nach Jackson. Wir erkunden einige höher gelegene Plätze. Dabei Nordic Farm, von MachlupPMachlup, Fritz Eduard, 1902–1983, öst.-am. Ökonom empfohlen. Da sind uns zu viele Leute, und doch nicht hoch genug. Ebenso Fernald Cottage, liegt noch tiefer. Wir fahren deshalb zurück: Über Glen, Bartlett, Crawford Notch, Fabyan, nach Bethlehem zurück.
Zu Fuß spazieren nach Süden und Westen. – Nachmittags fährt FeiglPFeigl, Herbert, 1902–1988, öst.-am. Philosoph, seit 1931 verh. mit Maria Feigl zum Schwimmen. Wir beide hier (⚬).
Etwas geschrieben, gepackt. Nachmittags Abfahrt. Bei BridgemansPBridgemans in Randolph 2 Stunden geblieben. Er arbeitet in einer kleinen Hütte im Wald. Das Haus hat er selbst aus einem alten Stall gemacht; verschiebbare Wände. Mit Frau und Töchter. Ich sage, dass ich glaube, man könne die ganze CantorschePCantor, Georg, 1845–1918, dt. Mathematiker Mengenlehre rigoros darstellen; auf Grund der Verbesserungen von RussellPRussell, Bertrand, 1872–1970, brit. Philosoph, in zweiter Ehe verh. mit Dora Russell, ab 1936 verh. mit Patricia Russell und FraenkelPFraenkel, Abraham, 1891–1965, dt.-israel. Mathematiker. Dann fahren wir 🕮 weiter. Wir verlassen die weißen Berge; es ist zu trübe, sonst wären wir gerne noch auf den Mt. Washington gefahren. Wir übernachten in Rumford;ORumford ME Hotel Rumford.
Nach RangeleyORangeley ME am Rangeley Lake. Wir fahren herum, um Cottage zu suchen. Zuerst zu den höher gelegenen Seen; aber da ist alles besetzt. Endlich finden wir eins: Rangeley Manor Camp (anscheinend war früher auch ein Hotel dabei). Sehr nettes Haus aus ungestrichenem Holz; eiserner Feuerplatz; 3 getrennte Zimmer; Bad.
Vormittags Examens-Papers korrigiert. – Nachmittags mit Ina allein spazieren. Sie ist schon etwas nervös auf FeiglPFeigl, Herbert, 1902–1988, öst.-am. Philosoph, seit 1931 verh. mit Maria Feigl geworden, weil wir nie für uns allein sind; und durch die schlechten Nächte, besonders durch sein Schnarchen. Wir quartieren FeiglPFeigl, Herbert, 1902–1988, öst.-am. Philosoph, seit 1931 verh. mit Maria Feigl in der Nachbarhütte ein.
Vormittags an den Mooselookmeguntic See. Schöner Klippenvorsprung, nordischer Charakter. Nachmittags mit FeiglPFeigl, Herbert, 1902–1988, öst.-am. Philosoph, seit 1931 verh. mit Maria Feigl spazieren. Über seine Ehe; und allgemein Menschliches.
Wir gehen immer mittags zum Essen aus, sorgen morgens und abends für uns selbst. – Wir fahren auf die Südseite des Sees und gehen weiter bis zum Nibogan Camp; nett und einsam gelegen, aber kein elektrisches Licht. –Abends ins Kino Viel Post; nachmittags Briefe. – Abends Kino.
Wir fahren von Rangeley die Straße nach Norden, über Stratton nach dem Bigelow Brook Pondam Bigelow Mountain. Wir bleiben dort in der Einsamkeit, essen Obst, machen Sonnenbad. Ina und ich liegen im Wald. Wir rudern in einem Kanu, der dort liegt, etwas den Fluss hinauf. Am See sind alte verfallene Jagdhütten. Nicht mehr in Benutzung, da jetzt Wildreservat. Abends zurück. 🕮
Geschrieben.
Mit FeiglPFeigl, Herbert, 1902–1988, öst.-am. Philosoph, seit 1931 verh. mit Maria Feigl kurz Rundflug im offenen Wasserflugzeug (8 Minuten für je $ 1.50) über den See. Sehr schön. – Vormittags Vortrag „Wahrheit in Logik und Mathematik“ vorbereitet. – Nachmittags englische SyntaxB1937@The Logical Syntax of Language, London, 1937. – Mit Ina spazieren.
Regen. – Geschrieben. – Nachmittags MS „Testability“B1936@„Testability and Meaning“, Philosophy of Science 3 (4), 1936, 419–471 und 4 (1), 1937, 1–40 für Druck bearbeitet (NagelsPNagel, Ernest, 1901–1985, am. Philosoph, verh. mit Edith Nagel Korrekturen).
Abfahrt im Auto, 11 ½. In Portland, an der Küste, beschließen wir, doch bis Cambridge durchzufahren. CambridgeOCambridge MA 9 ½.
Besorgungen. –MS „Testability“B1936@„Testability and Meaning“, Philosophy of Science 3 (4), 1936, 419–471 und 4 (1), 1937, 1–40 bearbeitet. – Vortrag vorbereitet. – Interview über morgigen Vortrag.93Interview vielleicht in einer Zeitung ???
IX / 1936 10:45 mein Vortrag „Truth in Math. and Logic“‚94Siehe das einseitige kurzschriftliche Vortragsmanuskript (RC 110-08-14) und (RC 110-08-15). Zu den hier beginnenden Feierlichkeiten der Harvard Tercentenary Celebration siehe Elliott, „The Tercentenary of Harvard“ sowie die Einleitung ??? in der gemeinsamen Tagung der Mathematiker und Logiker. In der „New Lecture Hall“, sehr großer Saal. 350 Zuhörer! 3 Mikrofone; der Vortrag wird durch Rundfunk verbreitet, und sogar auf Kurzwelle nach Europa geschickt. Ich spreche frei, 40 (ansonsten 30) Minuten; es gelingt gut, obwohl in der letzten Zeit nur Deutsch gesprochen. – Dann 4 kleine Referate, je 10 Minuten. –CoplandPCopland, Douglas, 1894–1971, austr. Ökonom getroffen; geraten, MS in Journal of Symbolic LogicIThe Journal of Symbolic Logic, Zeitschrift zu veröffentlichen.95Bezüge unklar.–Logiker Lunch. Ich sitze neben LangfordPLangford, Cooper Harold, 1895–1964, am. Philosoph, sehe ihn zum ersten Mal. Er war 1 Jahr in Europa, meist in England; hat 6 Wochen bei WittgensteinPWittgenstein, Ludwig, 1889–1951, öst.-brit. Philosoph Vorlesungen gehört. Ich frage ihn, welchen Vorteil er glaubt, dass LewisPLewis, Clarence Irving, 1883–1964, am. Philosoph Methode der strikten Implikation vor der syntaktischen hat; er: der Vorteil ist auf der anderen Seite (!), aber LewisPLewis, Clarence Irving, 1883–1964, am. Philosoph will ein Kriterium für Inkonsistenz aufstellen, das in der empirischen Wissenschaft angewendet werden kann.96Lewis strikte Implikation ???– Ferner DucassePDucasse, Curt J., 1881–1969, fr.-am. Philosoph, der Vorsitzende und Begründer der logischen Wissenschaft. – Nach dem Lunch redet WhiteheadPWhitehead, Alfred North, 1861–1947, brit.-am. Philosoph etwa 1 Stunde über die Entstehung und die Entwicklung der symbolischen Logik‚ sehr persönlich und eindrucksvoll. Die originellste Idee sei: FregesPFrege, Gottlob, 1848–1925, dt. Mathematiker und Philosoph Definition für „etc“.97Freges Definition für etc ???–🕮 Nachmittags MS „Testability“B1936@„Testability and Meaning“, Philosophy of Science 3 (4), 1936, 419–471 und 4 (1), 1937, 1–40 für Druck fertig gemacht. – Abends 8:30 (!) – 11:30 bei StruikPStruik, Dirk Jan, 1894–2000, niederl. Mathematiker, Holländer, am MIT, kennt FranksPFrank, Philipp, 1884–1966, öst.-am. Physiker und Philosoph, verh. mit Hania Frank, Bruder von Josef FrankPFrank, Hania, 1894–1967, geb. Gerson, verh. mit Philipp Frank gut. Die Frau ist Pragerin, nach fragt nach allen Leuten dort, hat bei FrankPFrank, Philipp, 1884–1966, öst.-am. Physiker und Philosoph, verh. mit Hania Frank, Bruder von Josef Frank studiert. Sie wollten Ina auch kennen lernen, haben vergessen, sie einzuladen. Dort ist CartanPCartan, Elie, 1869–1951, fr. Mathematiker aus Paris, spricht sehr wenig Englisch. CourantPCourant, Richard, 1888–1972, dt.-am. Mathematiker, ist an der N. Y. U.INew York University (NYU), New York NY, Head of Department, sehr eifrig im Neuaufbau und Erweiterung tätig. Wohnt in New Rochelle, mit 4 Kindern; schon 3 Jahre hier, gerne hier; will für den Liberalismus eintreten. Ich äußere Skepsis, kulturelle Freiheit retten zu können, solange die jetzige wirtschaftliche Ordnung besteht, die so etwas wie HearstPHearst, William Randolph, 1863–1951, am. Verleger Press zulässt usw. Er sagt, dass doch manche Geldleute und Industrielle Verantwortungsbewusstsein haben. Und schließlich stimmt er zu, dass später doch eine Umstellung der Wirtschaftsordnung kommen muss. Er meint: hier ohne Faschismus und Erschütterungen. Auch das Nazi-Regime bereitete die Mentalität für zentralistische Eingriffe in die Wirtschaft, also den Kommunismus, indirekt vor.
Mittags BaerPBaer, Reinhold, 1902–1979, dt.-am Mathematiker, verh. mit Marianne Baer und FrauPBaer, Marianne, 1907–1986, geb. Kirstein, verh. mit Reinhold Baer zum Lunch hier. Er trägt an der NYUINew York University (NYU), New York NY vor, aber ohne Bezahlung, von PrincetonIPrinceton University, Princeton NJ aus. – Abends 7 – 9 ich zum Dinner bei Präsident ConantPConant, James B., 1893–1978, am. Chemiker. Ein junger Mann empfängt mich und stellt mich den anderen vor. Nachher erfahre ich erst, dass das Präsident ConantPConant, James B., 1893–1978, am. Chemiker selbst ist. Expert‚PExpert retirierter Physiker LymanPLyman, Theodore, 1874–1954, am. Physiker; er will mir später mit BridgemanPBridgman, Percy Williams, 1882–1961, am. Physiker das Labor zeigen. Mathematischer Physiker WilsonPWilson, William, 1875–1965, brit. Physiker‚98Vermutl. William Wilson. hat 1900 symbolische Logik doziert , mit PeanosPPeano, Giuseppe, 1858–1932, ital. Mathematiker Buch.99Peanos Buch ???
Abends 7 – 11 Mathematiker Dinner; Ina und ich eingeladen als Gäste, am Vorstandstisch. Ich spreche mit Frau CairnsPCairns, Frau und Prof. RichardsonPRichardson, R. G. D., 1878–1949, am. Mathematiker, Sekretär der Mathematiker; er wird 1940 den Internationalen Mathematiker Congress organisieren.IInternational Congress of Mathematicians, Cambridge MA, 4. – 12. IX. 1940100Der von R. G. D. Richardson organisierte International Congress of Mathematicians. Er möchte, dass ich mal nach Brown UniversityIBrown University, Providence RI zum Vortrag komme. HardyPHardy, LefschetzPLefschetz, 1884–1972, russ.-am. Mathematiker und andere machen Toaste. Dann BlissPBliss, Gilbert, 1876–1951, am. Mathematiker über eine Stunde! Ina spricht mit dem Londoner Statistiker FisherPFisher, Ronald, 1890–1962, brit. Statistiker, der sehr naiv seine Nazi-Sympathien äußert.
Nachmittags Vortrag EddingtonPEddington, Arthur Stanley, 1882–1944, brit. Physiker, Diskussionsvortrag HaasPHaas, Arthur Erich, 1884–1941, öst.-am. Physiker. Über Beziehung zwischen kosmischer und 🕮 atomarer Konstante. Nachher mit MatherPMather Gespräch, er will Radio-Gespräch mit mir arrangieren. 6:30 – 9 Prof. PerryPPerry, Charner, 1902–1985, am. Philosoph bei uns zum Essen. Ich frage ihn, wie McKeonsPMcKeon, Richard, 1900–1985, am. Philosoph Entschlussänderung zu erklären ist. Er hat über mich mit Präsident HutchinsPHutchins, Robert Maynard, 1899–1977, am. Philosoph, 1929–1951 Präsident der University of Chicago gesprochen, und dieser sei gar nicht gegen meine Ernennung gewesen. Dieser habe wahrscheinlich McK.PMcKeon, Richard, 1900–1985, am. Philosoph umgestimmt. – 9hVortrag DeweyPDewey, John, 1859–1952, am. Philosoph über „Autorität und soziale Änderung“. Ziemlich langweilig.
11h zu Dr. MatherPMather, mit ihm die Radio-Konversation besprochen. Er hat sie aufgesetzt, seine Fragen so formuliert, dass er meine Antworten aus meinem MSB1937@„Logic“, Factors Determining Human Behavior, Cambridge MA, 1937, 107–118 nehmen könnte; besonders die Geschichte von den Hottentotten.101Gemeint ist das MS zu Carnap, „Logic“ (RC 110-02-16) bzw. das daraus entwickelte Interview (RC 110-02-17). In höchster Eile nach Boston, zur Rundfunkstation. 12h – 12‚15 unser Gespräch; nationaler Broadcast, sog. blaues Netz, über 40 Stationen im ganzen Land. – 3 ½ – 6 CurryPCurry, Haskell, 1900–1982, am. Mathematiker und Logiker hier. Er stellt allerhand Fragen zur Syntax und über sein System mit lauter Konstanten, durch die Variablen entbehrlich werden. Für das Aussagenkalkül hat er ein System, das syntaktische Begriffe mit hineinnimmt. Er meint, der Unterschied zwischen Objektsprache und Syntaxsprache wäre doch nicht ganz scharf. Er scheint ganz scharfsinnig ein System aufzustellen; aber seine Fragen sind nicht ganz klar, d. h. ich weiß nur wohin er im Ganzen hinaus will. – 6 ½ wir zu QuinesPQuine, Willard Van Orman, 1908–2000, am. Philosoph, verh. mit Naomi Quine (1932–1947) und Marjorie Boynton Quine (1948–1998)PQuine, Naomi, 1907–1997, geb. Clayton, 1932–1947 verh. mit Willard Van Orman Quine zum Essen. Dann wir mit QuinesPQuine, Willard Van Orman, 1908–2000, am. Philosoph, verh. mit Naomi Quine (1932–1947) und Marjorie Boynton Quine (1948–1998)PQuine, Naomi, 1907–1997, geb. Clayton, 1932–1947 verh. mit Willard Van Orman Quine und GoheensPGoheen, John D., 1907–1994, am. Philosoph, verh. mit Nancy Goheen, studierte in Harvard, unterrichtete in Harvard und Queens College NY, bevor er 1950 eine Professur in Stanford antratPGoheen, Nancy, verh. mit John Goheen nach Boston zum Kino. „Meine amerikanische Frau“‚102„My American Wife“ (1936) von Harold Young. nur halb gesehen. „Girls dormitory“, eine rührende Geschichte aus einer Salzburger Schule.103„Girls’ Dormitory“ (1936) von Irving Cummings. Nachher noch wieder mit zu QuinesPQuine, Willard Van Orman, 1908–2000, am. Philosoph, verh. mit Naomi Quine (1932–1947) und Marjorie Boynton Quine (1948–1998)PQuine, Naomi, 1907–1997, geb. Clayton, 1932–1947 verh. mit Willard Van Orman Quine, bis ½ 1!
Briefe geschrieben. – Nachmittags mit FeiglPFeigl, Herbert, 1902–1988, öst.-am. Philosoph, seit 1931 verh. mit Maria Feigl spazieren, logische Fragen diskutiert.
HarvardIHarvard University, Cambridge MA Konferenz, Symposium „Factors determining human behavior“‚BFactors Determining Human Behavior, Cambridge MA, 1937 vormittags 4 Vorträge: 1) AdrianPAdrian, Edgar Douglas, 1889–1977, brit. Physiologe-CambridgeIHarvard University, Cambridge MA, Physiologe, über Nervensystem; 2) CollipPCollip, James Bertram, 1892–1965, kanad. Biochemiker, über Hormone, spricht zu schnell und undeutlich; 3) PiagetPPiaget, Jean, 1896–1980, schweiz. Entwicklungspsychologe, Kinderpsychologe, Genf; über Entwicklung des Kindes, unter dem Gesichtspunkt der Konservation, psychologische Konstitutionstheorie, einiges interessant; 4) JungPJung, Carl Gustav, 1875–1961, schweiz. Psychologe, Zürich, über psychologische Faktoren, 🕮 etwas zu metaphysisch. Wir HarvardIHarvard University, Cambridge MA-Gäste sitzen auf dem Podium, hinter dem Redner; dadurch schlecht verstanden. SpemannPSpemann, Hans, 1869–1941, dt. Zoologe ist da; er sagt, dass MertenPMerten, Bernhard, 1894–1983, dt. Pädagoge und Mathematiker, Gymnasiallehrer, WV, gründete 1919 die Volkshochschule Freiburg, verh. 1916 bis 1921 mit Emma Merten, heiratete 1925 Margarete Merten jetzt Studienrat in Lahr-Dinglingen ist, betrübt, weil keine Verbindung mit der Universität mehr möglich; anfangs war seine Stellung gefährdet, SpemannPSpemann, Hans, 1869–1941, dt. Zoologe habe für ihn gesprochen. PannekoekPPannekoek, Anton, 1873–1960, niederl. Astrophysiker kennengelernt; er hat mal für Erkenntnis geschrieben.BPannekoek, Anton!„Das Wesen des Naturgesetzes“, Erkenntnis 3, 1932/33, 389–400104Pannekoek, „Das Wesen des Naturgesetzes“.–Nachmittags Fortsetzung: 1) JanetPJanet, Pierre, 1859–1947, fr. Psychologe, über psychologische Kräfte und Schwächen, einige Punkte klingen ganz behavioristisch, spricht sehr lebhaft, 2) mein Vortrag „Logik“B1937@„Logic“, Factors Determining Human Behavior, Cambridge MA, 1937, 107–118 (als Faktor determining human behavior), ich lese ihn ab. Darin die Hottentotten-Geschichte, alle lachen und verstehen es.105Siehe Carnap, „Logic“, 111. 3) LowellPLowell, Abbott Lowrence, 1856–1943, am. Politikwissenschaftler, der frühere HarvardIHarvard University, Cambridge MA-Präsident, über Geschichte, englisches Parlament, liberalistisch (gegen wirtschaftliche Planung). Nachher KelsenPKelsen, Hans, 1881–1973, öst.-am. Rechtswiss. getroffen, und HaasPHaas, Arthur Erich, 1884–1941, öst.-am. Physiker. Dann mit FeiglPFeigl, Herbert, 1902–1988, öst.-am. Philosoph, seit 1931 verh. mit Maria Feigl und Psychologen zusammen im Fogg Museum beim Tee diskutiert: BrunswikPBrunswik, Egon, 1903–1955, öst.-am. Psychologe, seit 1937 verh. mit Else Frenkel-Brunswik, TolmanPTolman, Edward, 1886–1959, am. Psychologe, BoringPBoring, Edwin G., 1886–1968, am. Psychologe, WertheimerPWertheimer, Max, 1880–1943, dt.-am. Psychologe. Dieser noch mit zu uns. Im Garten mit FeiglPFeigl, Herbert, 1902–1988, öst.-am. Philosoph, seit 1931 verh. mit Maria Feigl und ihm gesprochen. Er sagt, dass jetzt moralische Werte und Wahrheit oft relativiert werden; das sei große Gefahr. Wir geben es für Wahrheit zu. – Abends gehen die anderen zum Vortrag MalinowskiPMalinowski, Bronislaw, 1884–1942, poln. Anthropologe, ich bleibe zuhause, um auszuruhen.
Mittags wir drei106Hier Rudolf und Ina Carnap sowie Herbert Feigl. Lunch im Georgian mit SeniorPSenior, James K., *1889, am. Chemiker. Er sagt, mein Kontrakt mit Chicago sei sehr zufriedenstellend; die damalige Schwierigkeit sei nicht auf Böswilligkeit, sondern Unfähigkeit (Mc K.sPMcKeon, Richard, 1900–1985, am. Philosoph) zurückzuführen, das habe er auch dem Präsidenten gesagt. – 4 – 7 StruikPStruik, Dirk Jan, 1894–2000, niederl. Mathematiker und Frau hier. FeiglPFeigl, Herbert, 1902–1988, öst.-am. Philosoph, seit 1931 verh. mit Maria Feigl und ich mit ihm über dialektischen Materialismus. Er schreibt Aufsatz über Dialektik der Mathematik;107Struik über Dialektik der Mathematik, Dirk Jan Struik (1894-2000) war ein niederländischer Mathematiker. Schrieb ein paar Einführungsbücher. Hinweis: Egbert Brieskorn „Über die Dialektik in der Mathematik“, In Mathematiker über die Mathematik. Aufsatz G. Alberts eventuell Boston Studies Band Cohen Wartofsky. gemeint ist aber: der Geschichte der Mathematik. Er hat jetzt HegelPHegel, Georg Wilhelm Friedrich, 1770–1831, dt. Philosoph gründlich studiert, weil LeninPLenin, Wladimir Iljitsch, 1870–1924, russ. Politiker dazu auffordert. Wir sagen ihm, dass die dialektischen Formulierungen, z. B. Umformen der Quantität in Qualität, sehr schlecht sind, Schlagworte, keine Gesetze; dass heute Lektüre HegelsPHegel, Georg Wilhelm Friedrich, 1770–1831, dt. Philosoph nutzlos ist und besser moderne Logik studiert wird. – Abends ich (Ina fühlt sich nicht wohl) mit QuinesPQuine, Willard Van Orman, 1908–2000, am. Philosoph, verh. mit Naomi Quine (1932–1947) und Marjorie Boynton Quine (1948–1998)PQuine, Naomi, 1907–1997, geb. Clayton, 1932–1947 verh. mit Willard Van Orman Quine und GoheensPGoheen, John D., 1907–1994, am. Philosoph, verh. mit Nancy Goheen, studierte in Harvard, unterrichtete in Harvard und Queens College NY, bevor er 1950 eine Professur in Stanford antratPGoheen, Nancy, verh. mit John Goheen zu WhiteheadsPWhitehead, Alfred North, 1861–1947, brit.-am. Philosoph. Frau Wh. leidet sehr unter den Vorgängen in Europa und der Kriegsgefahr. Ich spreche 🕮 mit ihm über seine Rede beim Logiker-Lunch, über FregePFrege, Gottlob, 1848–1925, dt. Mathematiker und Philosoph usw. Ich berühre auch die Frage der Klasse und das „together“, komme aber nicht dazu, ihm unsere Auffassung der Überflüssigkeit der Klassenzeichen darzulegen, weil er selbst allerhand erzählt.108Unsere Auffassung der Überflüssigkeit der Klassenzeichen ??? Miss AmetPAmet, Miss, aus Newcastle, hat Buch über WhiteheadPWhitehead, Alfred North, 1861–1947, brit.-am. Philosoph geschrieben‚109Buch über Whitehead ??? war beim Prager Kongress.
Nachmittags hier Diskussion mit QuinePQuine, Willard Van Orman, 1908–2000, am. Philosoph, verh. mit Naomi Quine (1932–1947) und Marjorie Boynton Quine (1948–1998), LeonardPLeonard, Henry Siggins, 1905–1967, am. Philosoph, GoodmanPGoodman, Nelson, 1906–1998, am. Philosoph und FeiglPFeigl, Herbert, 1902–1988, öst.-am. Philosoph, seit 1931 verh. mit Maria Feigl. Erst über deren Definition, die die Reduktion ersetzt, mit „\(P\)-ableitbar“.110\(P\)-ableitbar usw. ??? Dann über deren Konstitutionssystem; FeiglPFeigl, Herbert, 1902–1988, öst.-am. Philosoph, seit 1931 verh. mit Maria Feigl und sie möchten eigenpsychische Basis, ich Dingsprache als Basis.
Mittags zum Lunch im Commander-Hotel mit dem Direktor WeaverPWeaver, Warren, 1894–1978, am. Mathematiker der RockefellerFoundationIRockefeller Foundation. Er war in KopenhagenIInternationalerKongressfurEinheit@2. Internationaler Kongress für Einheit der Wissenschaft, Kopenhagen, 21. –\.26. VI. 1936‚111Beim 2. Internationalen Kongreß für Einheit der Wissenschaft, an dem Carnap wegen der Aktivitäten in Harvard nicht teilnehmen konnte. etwas enttäuscht, weil die Diskussion über die Unbestimmtheitsrelation mit zu vielen Begriffen der traditionellen Philosophie arbeitete. Er ist Mathematiker-Physiker. Er sagt, er sympathisiert mit unserer Bewegung, hat verschiedenes von mir gelesen, kann sie aber im Allgemeinen nicht von der Stiftung aus unterstützen. Sie beschränken sich ganz auf Biologie, und Physik, Mathematik, Logik, soweit sie der Biologie dienen. Besonders WoodgerPWoodger, Joseph Henry, 1894–1981, Sok[c]rates genannt, brit. Biologe und Philosoph, verh. mit Eden Woodger, WrinchPWrinch, Dorothy Maud, 1894–1976, brit. Mathematikerin, RashevskyPRashevsky, Nicolas, 1899–1972, russ.-am. Mathematiker. Ich spreche über HempelPHempel, Carl Gustav, 1905–1997, dt.-am. Philosoph, verh. mit Eva Hempel, ab 1947 mit Diane Hempel und PopperPPopper, Karl Raimund, 1902–1994, öst.-brit. Philosoph, verh. mit Josefine Popper; rühme HempelPHempel, Carl Gustav, 1905–1997, dt.-am. Philosoph, verh. mit Eva Hempel, ab 1947 mit Diane Hempel sehr; er könnte Biologie-Physik lernen und dabei schon Logik helfen, z. B. in Ch. mit RashevskyPRashevsky, Nicolas, 1899–1972, russ.-am. Mathematiker und mir zusammen. PopperPPopper, Karl Raimund, 1902–1994, öst.-brit. Philosoph, verh. mit Josefine Popper müsste eine Stelle für sich bekommen, ist individualistisch. – Nachmittags zum Tee. Astronom PannekoekPPannekoek, Anton, 1873–1960, niederl. Astrophysiker. WatsonPWatson, junger Mann aus New York, der junge Mann aus NY, schreibt Buch über Methode der Literaturwissenschaft, will es nicht auf Sätze und Rationales beschränken. – Abends wir mit QuinesPQuine, Willard Van Orman, 1908–2000, am. Philosoph, verh. mit Naomi Quine (1932–1947) und Marjorie Boynton Quine (1948–1998)PQuine, Naomi, 1907–1997, geb. Clayton, 1932–1947 verh. mit Willard Van Orman Quine im Auto nach Boston, zu CurtisPCurtis und Frau. Zuerst 7 ¾ Dinner im Somerset Club, dann in ihre Wohnung auf Beacon Hill. Er hat etwas Syntax gelesen, ist begeistert davon, ohne viel zu verstehen, sympathisiert mit der Anti-Metaphysik, hat viel erwirkt für meine Einladung hierher. Er spricht über die Ähnlichkeit zwischen scholastischem Denken und dem üblichen Denken der Rechtsanwälte und Richter. Wir vergessen die Zeit, plötzlich ist es fast 1h! 🕮
Vormittags mit FeiglPFeigl, Herbert, 1902–1988, öst.-am. Philosoph, seit 1931 verh. mit Maria Feigl über meine Logik-Vorlesung, die er ähnlich so machen will; und über erkenntnistheoretische Probleme. – Nachmittags 4 – 6 QuinePQuine, Willard Van Orman, 1908–2000, am. Philosoph, verh. mit Naomi Quine (1932–1947) und Marjorie Boynton Quine (1948–1998) hier. Über ChwisteksPChwistek, Leon, 1884–1944, poln. Mathematiker Brief‚112Chwisteks Brief, Leon Chwistek (1884-1944) war ein polnischer Mathematiker. Vl: The Limits of Science London 1949, oder Foundations of Set Theory ??? über seine Missverständnisse, sein Nicht-Erkennen-Können der Notwendigkeit der Anführungszeichen. Über QuinesPQuine, Willard Van Orman, 1908–2000, am. Philosoph, verh. mit Naomi Quine (1932–1947) und Marjorie Boynton Quine (1948–1998) neues System (in Journ., Heft 2)‚BQuine, Willard Van Orman!1937@„On Cantor’s Theorem“, Journal of Symbolic Logic 2 (3), 120–124113Vermutl. Quine, „On Cantor’s Theorem“. aus ZermelosPZermelo, Ernst, 1871–1953, dt. Mathmatiker entwickelt; ähnlich dem jetzigen TarskiPTarski, Alfred, 1901–1983, poln.-am. Mathematiker und Logiker-System. Es will nicht eine geläufige Sprache geben, sondern wie das von TarskiPTarski, Alfred, 1901–1983, poln.-am. Mathematiker und Logiker, ein möglichst einfaches System für formale Untersuchungen über Widerspruchsfreiheit und Entscheidungsverfahren usw. Es ist vielleicht tatsächlich das einfachste bisherige System! – Abends alle 70 Gäste zum Dinner des Präsidenten im Lowell-Haus. Ich sitze mit KelsenPKelsen, Hans, 1881–1973, öst.-am. Rechtswiss. am Tisch, setze mich später auch zu ihm. Geheimrat WengerPWenger, Geheimrat, Rechtswissenschaftler aus Wien, römisches Recht, aus Wien. KelsenPKelsen, Hans, 1881–1973, öst.-am. Rechtswiss. wird im Oktober in Prag anfangen, aber vielleicht Genfer Stellung halbjährig beibehalten. Er erklärt mir die Entstehung des Kausalgedankens aus dem Wiedervergeltungsproblem; er hat das in vielem ethnologischen Material bestätigt gefunden; will das für ErkenntnisIErkenntnis, Zeitschrift schreiben, interessante Idee.BKelsen, Hans!1939@„Causality and Retribution“, The Journal of Unified Science 9, 1939, 234–240BKelsen, Hans!1939@„Die Entstehung des Kausalgesetzes aus dem Vergeltungsprinzip“, The Journal of Unified Science 8, 1939, 69–130114Kelsen, „Die Entstehung des Kausalgesetzes aus dem Vergeltungsprinzip“, „Causality and Retribution“. Aber er lehnt ab, dass die Gesetze für Voraussagen da seien; das sei ein Rest der Auffassung der Natur für den Nutzen des Menschen. Speeches von Präsident ConantPConant, James B., 1893–1978, am. Chemiker, HjortPHjort, Johan, 1869–1948, norw. Zoologe, RappardPRappard, William, 1883–1958, schwed. Ökonom (sehr fein über geistige Freiheit, nötiges Ventil, um soziale Erschütterung zu vermeiden), SvedbergPSvedberg, Theodor, 1884–1971, schwed. Chemiker. Nachher mit RappardPRappard, William, 1883–1958, schwed. Ökonom Gespräch, spricht fließend Englisch und Deutsch, ist KelsensPKelsen, Hans, 1881–1973, öst.-am. Rechtswiss. Chef in Genf, lebhaft und anziehend. – Ina ist gleichzeitig beim Dinner von Frau ConantPConant, James B., 1893–1978, am. Chemiker. Dort singen die dann zusammen Volkslieder (!). –
Zahnarzt. – Mit FeiglPFeigl, Herbert, 1902–1988, öst.-am. Philosoph, seit 1931 verh. mit Maria Feigl über Physikalismus. Er unterscheidet 2 Themen: 1) Einheit der Sprache, 2) „Identität“ als Forschungsprinzip, d. h. Erklärung der Gehirnvorgänge durch Physiologie und schließlich Physik. – Briefe.
Vormittags: FeiglPFeigl, Herbert, 1902–1988, öst.-am. Philosoph, seit 1931 verh. mit Maria Feigl reist ab; KasperlePKasper, Maria, 1904–1989, auch Kasperle, heiratete 1931 Herbert Feigl wünscht baldige Rückkehr, um Chic. zu beschließen. Nachmittags mit Ina in die Middlesex Fells Reservation. Dort 🕮 um See spazieren gegangen, und auf einen Aussichtsturm. – (Nancy GoheenPGoheen, Nancy, verh. mit John Goheen ist sehr verliebt in Ina.)
Nachmittags Zahnarzt: Zahn gezogen (unten rechts der letzte).
Nachmittags 5hUrsula KaufmannPKaufmann, Ursula, *1914, verh. Stussig, Tochter von Agnes und Reinhard Kaufmann am Südbahnhof abgeholt, sie wohnt bei uns.
3h Empfang der 500 Delegierten in Sanders Theatre. Fast alle haben akademische Talare, auch Prof. TomičakPTomičak, Prof., Tschechische Universität Prag von der tschechischen Universität Prag, und Prof. HüttigPHüttig, Gustav Franz, 1890–1957, tschech.-öst. Chemiker von der deutschen Technischen Hochschule Prag (er hat Prorektors Robe genommen); ich schwarzen Anzug. Wir marschieren auf die Bühne, geordnet nach dem Alter der Institution, Prag Nr. 8 und 9. Dann Ansprache von Präsident ConantPConant, James B., 1893–1978, am. Chemiker, und Antwort von CartanPCartan, Elie, 1869–1951, fr. Mathematiker. Danach Tee im Memorial Delta.115Die Memorial Hall in Harvard befindet sich auf einem dreieckigen auch The Delta genannten Grundstück zwischen Kirkland St und Cambridge St. Dazu kommt UrsulaPKaufmann, Ursula, *1914, verh. Stussig, Tochter von Agnes und Reinhard Kaufmann und später Ina. PrallPPrall, David Wight, 1886–1940, am. Philosoph bringt mich zu Prof. , Head der University of LiverpoolIUniversity of Liverpool, Liverpool UK (England), der den starken Einfluss des Positivismus auf die jungen Leute in England und Amerika bedauert. Ich erkläre ihm die unhistorische, systematische Einstellung. PrallPPrall, David Wight, 1886–1940, am. Philosoph macht mich mit Hu ShigOriginal Shih.PShi, Hu, 1891–1962, chin. Philosoph bekannt, Universität PekingIUniversität Peking, sehr einflussreich in China. Zuletzt treffen wir HockingsPHocking, William Ernest, 1873–1966, am. PhilosophPHocking, Agnes, geb. O’Reilly, verh. mit William Ernest Hocking. Frau HockingPHocking, Agnes, geb. O’Reilly, verh. mit William Ernest Hocking findet es unfair von mir, dass ich Thales’PThales v. Milet, 624/23–548/44 v. u. Z., gr. Philosoph Beispiel im Vortrag (Liebe und Hass der Moleküle) genommen habe, was keiner mehr glaubt, anstatt modernes. Ich sage, das ist doch einfacher, und kränkt niemanden. HockingPHocking, William Ernest, 1873–1966, am. Philosoph sagt, er bedauert, dass ich so weit weg sein werde in Chicago (!).
1:30 Lunch für die Delegierten in Memorial Hall. Ich neben einem Mexikaner, Delegierter eines College von Guadalajara. Neben dem sitzt LewisPLewis, Clarence Irving, 1883–1964, am. Philosoph. Nachher lädt er und seine Frau uns für Sa ein. 4 Nachmittags Konzert: BachPBach, Johann Sebastian, 1685–1750, dt. Komponist, HaydnPHaydn, Joseph, 1732–1809, öst. Komponist, MozartPMozart, Wolfgang Amadeus, 1756–1791, öst. Komponist, sehr schön; Boston Symphonieorchester. Ich habe auch Karten beschafft für: QuinePQuine, Willard Van Orman, 1908–2000, am. Philosoph, verh. mit Naomi Quine (1932–1947) und Marjorie Boynton Quine (1948–1998) GoheensPGoheen, John D., 1907–1994, am. Philosoph, verh. mit Nancy Goheen, studierte in Harvard, unterrichtete in Harvard und Queens College NY, bevor er 1950 eine Professur in Stanford antratPGoheen, Nancy, verh. mit John Goheen, UrsulaPKaufmann, Ursula, *1914, verh. Stussig, Tochter von Agnes und Reinhard Kaufmann, Naomi QuinePQuine, Naomi, 1907–1997, geb. Clayton, 1932–1947 verh. mit Willard Van Orman Quine. – UrsulaPKaufmann, Ursula, *1914, verh. Stussig, Tochter von Agnes und Reinhard Kaufmann bringt einen Austausch-Studenten JohnPJohn, Austauschstudent; er wohnt eine Nacht bei uns; Jurist, sehr junger, naiver Jüngling. – Abends zum Feuerwerk am Fluss. 🕮 Ich mit Ina; UrsulaPKaufmann, Ursula, *1914, verh. Stussig, Tochter von Agnes und Reinhard Kaufmann mit JohnPJohn, Austauschstudent, sie kommen erst ½ 1 heim und können die Tür nicht öffnen.
Haupttag der Celebration. Wir versammeln uns in Widener Library. Ich habe gown und cap geliehen, die schützen mich gegen den Regen. Im HarvardIHarvard University, Cambridge MA Yard ist großes Theater aufgebaut. Wir marschieren hindurch und sitzen auf der Tribüne. Zuerst regnete es immerzu, nachher hört es auf. Allerhand Reden und Chorgesänge. Präsident ConantPConant, James B., 1893–1978, am. Chemiker spricht eindrucksvoll über akademische Freiheit. Dann Verleihung der Ehren-Doktorate an uns 62. Der Präsident ConantPConant, James B., 1893–1978, am. Chemiker liest jeden Namen und dazu einen Spruch. Dabei steht der Betreffende auf. Dann bringt ein Helfer ihm das Diplom. Ina sitzt unten im Regen und friert, nachher ganz erkältet. Auch GoheenPGoheen, John D., 1907–1994, am. Philosoph, verh. mit Nancy Goheen, studierte in Harvard, unterrichtete in Harvard und Queens College NY, bevor er 1950 eine Professur in Stanford antrat. Ich erst einige Tage später. Nachher Lunch mit Selbstbedienung in Memorial Hall. Ich mit Prof. PerryPPerry, Charner, 1902–1985, am. Philosoph. Er erzählt, dass die deutschen Professoren ursprünglich Delegierte sein sollten. Dann aber haben sie eine Weisung aus Berlin erhalten, nur privatim aufzutreten. Nur FischerPFischer, Hans, 1881–1945, dt. Chemiker-München (Chemie)116Hans Fischer. hat sie nicht bekommen; so war er der einzige Delegierte Deutschlands. – Anschließend 2:30 nachmittags Versammlung, hauptsächlich für die Alumni. Wegen Regen im Sanders Theater, so dass die meisten nicht zuhören können. Sehr entschiedene und offene Rede für Lehrfreiheit von Präsident AngellPAngell, James, 1869–1949, am. Psychologe von der Yale UniversityIYale University, New Haven CT. Auch Präsident RooseveltPRoosevelt, Franklin Delano, 1882–1945, am. Politiker, der auch vormittags schon beiwohnte, hält eine Rede; für Freiheit. – 6h mit Ina zu QuinesPQuine, Willard Van Orman, 1908–2000, am. Philosoph, verh. mit Naomi Quine (1932–1947) und Marjorie Boynton Quine (1948–1998)PQuine, Naomi, 1907–1997, geb. Clayton, 1932–1947 verh. mit Willard Van Orman Quine. Morgen ist ihr 6-jähriger Hochzeitstag. Ich frage QuinePQuine, Willard Van Orman, 1908–2000, am. Philosoph, verh. mit Naomi Quine (1932–1947) und Marjorie Boynton Quine (1948–1998), ob die Kandidaten für die University-Professorships (ConantPConant, James B., 1893–1978, am. Chemiker hat nachmittags mitgeteilt, dass \(500000\,\\)\( dafür gestiftet worden sind) schon früher bestimmt sind oder \neueseite{534559} ob ich vielleicht noch Chancen habe. Er weiß es nicht, meint, Henderson\IN{Henderson, Lawrence Joseph, 1878–1942, am. Chemiker} sei wohl in Aussicht genommen; vielleicht sei noch Chance da.\par
\tbentry{19}{9}{1936}{} Geschrieben. Ina packt. Wir fahren nachmittags 4\,–\,6 \uline{zu Lewis}\IN{Lewis, Clarence Irving, 1883–1964, am. Philosoph} nach Lexington hinaus. Er ist sehr zurückgezogen, konservativ. Über Philosophie nur wenig, er möchte erst englische Syntax lesen. Aber etwas über Atomsätze. Ich erkläre, dass wir absolute Atomfakten ablehnen, und wir kommen hier \gestrunl zu Einigung im Großen. Er hat in Colorado unterrichtet, sagt dass ihn der alte Pioniergeist sehr anzieht, und in den Westen getrieben hat. – Abends, schon im Bett (im Arbeitszimmer unten), bitte ich \uline{Nancy}\IN{Goheen, Nancy, verh. mit John Goheen} für einen Augenblick zu kommen. Ich sage ihr, sie soll nicht so traurig sein; sie war den ganzen Tag dem Weinen nahe und wünschte sehr, wir führen erst Montag ab, was aber Ursulas\IN{Kaufmann, Ursula, *1914, verh. Stussig, Tochter von Agnes und Reinhard Kaufmann} wegen nicht möglich war. Ich sage, sie würde Ina nicht verlieren, und wir sähen uns mal wieder. Sie hatte gefürchtet, ich wolle keine Treffen mehr, aus Eifersucht. Ich tröste sie, und küsse sie. Sie ist so rührend kindlich, besonders jetzt in ihren starken Gefühlen für Ina.\par
\tbentry{20}{9}{1936}{} Gepackt, Ursula\IN{Kaufmann, Ursula, *1914, verh. Stussig, Tochter von Agnes und Reinhard Kaufmann} hilft Bücher packen. – Mittags wir mit Ursula\IN{Kaufmann, Ursula, *1914, verh. Stussig, Tochter von Agnes und Reinhard Kaufmann} und Goheens\IN{Goheen, John D., 1907–1994, am. Philosoph, verh. mit Nancy Goheen, studierte in Harvard, unterrichtete in Harvard und Queens College NY, bevor er 1950 eine Professur in Stanford antrat}\IN{Goheen, Nancy, verh. mit John Goheen} Abschiedsessen im St. Engler. Ausgeruht. \uline{3\textsuperscript{h} Abfahrt aus Cambridge}, mit Ursula\IN{Kaufmann, Ursula, *1914, verh. Stussig, Tochter von Agnes und Reinhard Kaufmann}, die wir nach Kingston in ihr neues College bringen wollen. –\textit{Charlemont}\ort{Charlemont MA} (\sout{\textit{N.Y}.?}) \textit{Mass.}, „\textit{The Inn}.“\par
\tbentry{21}{9}{1936}{} Durch die \uline{\textit{Adirondacks}}, über \textit{Tupper Lake}. Sehr schöne Landschaft mit großen Seen –\uline{\textit{Potsdam} N.\,Y.}‚\ort{Potsdam NY} Hotel …\par
\tbentry{22}{9}{1936}{} Fähre über den St. Lorenz-Strom: Ogdensburg-Prescott. \neueseite{534555} Bei der Weiterfahrt durch \uline{\textit{Canada}} sprechen wir auch über Religion und Politik. Ursula\IN{Kaufmann, Ursula, *1914, verh. Stussig, Tochter von Agnes und Reinhard Kaufmann} sehr naiv. Irgendetwas müssten wir doch glauben. Wir fragen, was sie glaubt. Sie sagt, \gestrunl nicht wie die Kirche, aber: an ein Schicksal oder \unsicher{Vorsehung} (z.\,B.: sie hat beim Skilaufen ein Bein gebrochen; und vorher hatte sie geahnt, dass sie schlecht fahren würde), und an die Natur (!); alles sehr unklar, sie kann’s auch nicht erklären, es sind mehr bloße Gefühle. Im Politischen glaubt sie nicht, dass die Zeitungen in Deutschland lügen; die Kriegsgefahr käme nicht durch Hitler\IN{Hitler, Adolf, 1889–1945, öst.-dt. Politiker}. Der habe in Deutschland doch endlich wieder Ordnung und Einigkeit geschaffen, dagegen die schrecklichen Streiks in Frankreich; das seien keine fairen politischen Mittel (!die Fabrikantentochter!). – Mittags in \uline{\textit{Kingston}}. Zuerst in die …\textit{Hall}, zur \textit{Dean of Women}. Sie ist noch sehr jung, freundlich, ich erkläre Ursulas\IN{Kaufmann, Ursula, *1914, verh. Stussig, Tochter von Agnes und Reinhard Kaufmann} Wünsche: sie möchte \textit{B.\,A}. machen (das hängt von ihren Vorkenntnissen ab und kann heute nicht entschieden werden) und als Graduate Student behandelt werden (das geht vielleicht). \gestrunl \gestrunl Sie bekommt ein kleines Mansardenzimmer, ist nicht sehr entzückt davon. Nach dem Lunch ich mit Ursula\IN{Kaufmann, Ursula, *1914, verh. Stussig, Tochter von Agnes und Reinhard Kaufmann} zum Deutsch-Professor \textit{Hähnel}\IN{Hähnel, Deutsch-Professor} aus Frankfurt; er und seine Frau haben meinen Vortrag in Cambridge\II{Harvard University, Cambridge MA} gehört; er war enttäuscht, dass nicht mehr Gelegenheit zur Diskussion da war, hat aber Museen besichtigt usw. Sie sind vor 4 Jahren hergekommen; seine Frau hat bei Tillich\IN{Tillich, Paul, 1886–1965, dt.-am. Philosoph} studiert, kennt auch Wertheimer\IN{Wertheimer, Max, 1880–1943, dt.-am. Psychologe} ein wenig. Ich überlasse die weiteren Beratungen Ursula\IN{Kaufmann, Ursula, *1914, verh. Stussig, Tochter von Agnes und Reinhard Kaufmann}; sie weiß genau was sie will. – Wir alleine weitergefahren, sind sehr froh, endlich wieder ganz unter uns zu sein. –\uline{\textit{Port Hope}}\ort{Port Hope ON} am Ontario-See. Beide sehr müde.\par
\tbentry{23}{9}{1936}{\kreis \,Ina} Weitergefahren. Gestern und heute legen wir uns draußen nach \neueseite{534569} Lunch zum Ausruhen ins Gras; sonnige Tage des „\textit{Indian Summer}“. 5\,½\textsuperscript{h }\uline{\textit{London}}.\ort{London ON} Zuerst \textit{Brescia Hall}. Ina bleibt dort bei Mutter Felicitas\IN{Felicitas, Ordensschwester}; sie hat sonst nicht Besuch und freut sich sehr. 8\textsuperscript{h} hole ich sie wieder ab. – Auto in Ford-Garage; das Klappergeräusch bleibt weg, als ich mit dem Mann probefahre.\par
\tbentry{24}{9}{1936}{}\textbf{}Ich bringe Ina 10\,½ ins Kloster und hole sie 1\textsuperscript{h} wieder ab. Inzwischen im Hotel; geschrieben. – 3\textsuperscript{h}\uline{Abfahrt} nach \uline{\textit{Chatham}}.\ort{Chatham ON} In die Klosterschule „\textit{The Pines}“, Mutter Angela\IN{Angela, Mater}. Sie zeigt uns den Klostergarten, und lädt Ina, die Nacht dort zu bleiben. Ich nehme Zimmer im feinen Hotel William Patt (2‚50 mit Shower).\par
\tbentry{25}{9}{1936}{} Wir fahren über Detroit (Ambassador Bridge) nach \textit{Pokagon State Park, Ind}.\ort{Pokagon State Park IN} wo wir Anfang April waren.\par
\tbentry{26}{9}{1936}{} Regnerisch. Einige Spaziergänge. (Abends viel Krach, weil Mädchengruppe, die eine Tagung da haben).\par
\tbentry{27}{9}{1936}{} Spazieren; teilweise wieder im Regen.\par
\tbentry{28}{9}{1936}{} 10\textsuperscript{h} ab. 3\textsuperscript{h} nachmittags \uline{\textit{Chicago}}.\ort{Chicago IL} Zu Morris\IN{Morris, Charles W., 1901–1979, am. Philosoph, bis 1951 verh. mit Trude Morris, danach mit Ellen Ruth Morris}, ich hole ihn im Auto vom Office. Wir rufen verschiedene Apartmenthotels an, meist nichts frei. Wir gehen auf die Suche in einem nördlichen, meist jüdischem Viertel. Um 8\textsuperscript{h} Abends finden wir \uline{\textit{The Standish}} Apartmenthotel, 5110 \textit{Kenwood}, nahe Hyde Park Boulevard. Apartment im 10. Stock, keine Wohnung mehr darüber, nach Süden, schöne helle Zimmer. Das Schlafzimmer hat 2 große Fenster, soll als Study hergerichtet werden. Wir sind froh, eine Wohnung gefunden zu haben. Obwohl 25\,\textit{min}. von der Universität, hell und ruhig. \neueseite{534567} Wir müssen sie für 2 Monate fest nehmen; monatliche Kündigung.\par
\tbentry{29}{9}{1936}{} Mit Housekeeper später Möbel-Änderung besprochen. Mittags zu \uline{Morrisens}\IN{Morris, Charles W., 1901–1979, am. Philosoph, bis 1951 verh. mit Trude Morris, danach mit Ellen Ruth Morris}\IN{Morris, Trude, verh. mit Charles W. Morris}. Inas Studienpläne besprochen, Social Sciences. Nachher mit Morris\IN{Morris, Charles W., 1901–1979, am. Philosoph, bis 1951 verh. mit Trude Morris, danach mit Ellen Ruth Morris} über Congress für 1939 und über Neuraths\IN{Neurath, Otto, 1882–1945, öst. Philosoph und Sozialwiss., heiratete 1912 Olga Neurath und 1941 Marie Neurath} Kommen im Oktober. 5\,–\,9 mit Ina zu \uline{Kasperle}\IN{Kasper, Maria, 1904–1989, auch Kasperle, heiratete 1931 Herbert Feigl} ins International House. Wir helfen im Auto umziehen aus dem Mayflower Hotel (dort einfaches Zimmer mit Badezimmer \\) 1.50!). Sie will doch nicht im Social Service studieren, sondern Psychologie! In Verbindung mit dem Institut für Juvenile ResearchIThe Institute for Juvenile Research (IJR), University of Illinois at Chicago. Es fällt ihr schwer, alleine zu arbeiten, das Kind zu verlassen, ganz auf sich gestellt zu sein. Sie bezahlt die teuren Universitätskosten von ihrem Geld, aus Stunden geben ($ 1 für 1 Stunde); im übrigen gibt FeiglPFeigl, Herbert, 1902–1988, öst.-am. Philosoph, seit 1931 verh. mit Maria Feigl ihr Geld dazu (anscheinend 3 oder 400 $).
Mit Ina Studienpläne besprochen. Nachmittags Vorlesung vorbereitet.
X / 1936 10herste Vorlesung „Einführung in symbolische Logik“, etwa 10 Hörer, nur ganz wenige von den alten.
10 Vorlesung. 12 McKeonPMcKeon, Richard, 1900–1985, am. Philosoph. Er apologized, dass er sich damals nicht klar ausgedrückt habe. Ich sage, dass wir die alte Sache als erledigt betrachten wollen. Er sagt, dass er als sicher annimmt, dass mein ich in Wirklichkeit dauernd da bin; und er hoffe, noch vor Ablauf der 3 Jahre den Vertrag ändern zu können (anscheinend meint er: permanent Sache), und auch höheres Gehalt. Wenn die ökonomische Lage sich bessere, werde der PräsidentPHutchins, Robert Maynard, 1899–1977, am. Philosoph, 1929–1951 Präsident der University of Chicago individuelle Anträge für Permanenz an die TrusteesIBoard of Trustees, University of Chicago stellen! Er wisse nur einen Fall, wo eine Anstellung nicht verlängert worden sei, das war nur wegen immoralischen Verhaltens. Politische Ansichten kämen nicht in Betracht. Die TrusteesIBoard of Trustees, University of Chicago hätten mal Schwierigkeiten gemacht wegen 2 Professoren hier wegen 🕮 kommunistischen Ansichten; aber der PräsidentPHutchins, Robert Maynard, 1899–1977, am. Philosoph, 1929–1951 Präsident der University of Chicago habe sie gegen die TrusteesIBoard of Trustees, University of Chicago geschützt. Auch wenn er und der Präsident jemanden für inkompetent halten würden, würden sie keinen Weg sehen, etwas gegen ihn zu unternehmen. Wenn eine sehr schwere ökonomische Krise einträte, würde man nicht Professoren abbauen, sondern lieber gleichmäßig die Gehälter kürzen. – Mittags Lunch im Club mit dem Department. Über die Vorlesungen für nächstes Quarter. – Abends ½ 7 – 9 zu MorrisPMorris, Charles W., 1901–1979, am. Philosoph, bis 1951 verh. mit Trude Morris, danach mit Ellen Ruth Morris. Auch KasperlePKasper, Maria, 1904–1989, auch Kasperle, heiratete 1931 Herbert Feigl.
Nachmittags Besuche: (PerrysPPerry, Charner, 1902–1985, am. PhilosophPPerry, Mary Faith, verh. mit Charner Perry nicht zu Hause); zu EckartsPEckart, Carl, 1902–1973, am. Physiker, verh. mit Edith Louise EckartPEckart, Edith Louise, verh. mit Carl Eckart. Über erkenntnistheoretische Fragen der Physik.
Mittags werden wir neuen Professoren (JaegerPJaeger, Werner, 1888–1961, dt.-am. Philologe usw.) fotografiert. JaegerPJaeger, Werner, 1888–1961, dt.-am. Philologe fährt für 2 Monate nach Schottland zu Vorlesungen; Frau und Kinder sind hier. – 6 – 9 Faculty Dinner; die Neuernannten werden vorgestellt; sehr viele (über 30). (KasperlePKasper, Maria, 1904–1989, auch Kasperle, heiratete 1931 Herbert Feigl bei Ina)
Vorlesung. Mit MorrisPMorris, Charles W., 1901–1979, am. Philosoph, bis 1951 verh. mit Trude Morris, danach mit Ellen Ruth Morris meinen Plan für weitere Vorlesungen, auch für nächstes Jahr, besprochen. Er sagt, dass ich im allgemeinen nicht 200-Kurse lesen brauche. Zwar ist gewöhnlich Mangel an solchen; aber von mir hatten sie von vorneherein 300 erwartet.117Bedeutung 200- und 300-Kurse ???
11h zum Präsident HutchinsPHutchins, Robert Maynard, 1899–1977, am. Philosoph, 1929–1951 Präsident der University of Chicago. Er ist sehr freundlich; wir berühren die früheren Schwierigkeiten und den 3-Jahres-Vertrag nicht. Zum Schluss fragt er, ob er noch irgend etwas helfen kann; da frage ich ihn wegen Zuschuss zur Übersiedlung der Bibliothek und wegen freier Tuition118Studiengebührenbefreiung. für Ina. Ich soll melden, was die Übersiedlung kosten würde. Er will sehen, was er tun kann, obwohl es nicht üblich sei. – 3 ½ erstes Seminar. AaronsPAarons, aus Berkeley aus Berkeley ist für kurz hier, berichtet, dass der Einfluss von SchlickPSchlick, Moritz, 1882–1936, dt.-öst. Philosoph, verh. mit Blanche Guy Schlick noch sehr lebendig ist, und dass meine Veröffentlichungen ausführlich diskutiert werden. Besonders DennesPDennes, William R., 1898–1982, am. Philosoph pflege diese Probleme. 🕮
Korrektur TestabilityB1936@„Testability and Meaning“, Philosophy of Science 3 (4), 1936, 419–471 und 4 (1), 1937, 1–40.
Beim Lunch schlage ich dem Department vor, das Lunch anderswo zu machen, damit nicht alle, besonders die jüngeren, gezwungen sind, Mitglieder zu sein. Aber außer OsbornePOsborne wollen alle doch auf jeden Fall Mitglied bleiben. Ich beschließe deshalb, auch einzutreten.119Wo einzutreten ??? Club, in dem das Department Lunch stattfindet ???
Nachmittags Trude MorrisPMorris, Trude, verh. mit Charles W. Morris hier. Abends mit Ina Kino „Mary of Scotland“, packend.120„Mary of Scotland“ (1936) von John Ford.
Mittags KasperlePKasper, Maria, 1904–1989, auch Kasperle, heiratete 1931 Herbert Feigl hier. Sie will wahrscheinlich nach einem Quarter wieder nach Iowa, weil dort der Dr. in Psychologie viel leichter als hier (!). – Nachmittags Besuch bei PerryPPerry, Charner, 1902–1985, am. Philosoph, SeniorPSenior, James K., *1889, am. Chemiker, Frau SmithPSmith, Frau von Thomas Vernor Smith.
Ina geht vom Department Social Sciences zum Social Service über.121Bezug worauf ??? Studium ???
3 ½ Seminar; 17 Teilnehmer. Nach kurzem Referat sehr lange und teilweise heftige Diskussion (über Geometrie).
Mittags Department Lunch; Besprechung über die Papers für Vorexamen; Zulassung von HarzelPHarzel, Student zweifelhaft.
11h Sitzung der Humanities Division. Morris wird in das Komitee für Policy gewählt. – Lunch mit MorrisPMorris, Charles W., 1901–1979, am. Philosoph, bis 1951 verh. mit Trude Morris, danach mit Ellen Ruth Morris und ThurstonePThurstone, Louis, 1887–1955, am. Psychologe und Ingenieur. Wir berichten ihm von HempelsPHempel, Carl Gustav, 1905–1997, dt.-am. Philosoph, verh. mit Eva Hempel, ab 1947 mit Diane Hempel BuchBhempeloppenheimaufsatz.122Hempel und Oppenheim, Der Typusbegriff im Lichte der neuen Logik.
Wir fahren zum Indiana State Dune Park, 1 Stunde, 20 min. Sonnig und schön, aber Wind. Mittags zum Picknick-Platz; dabei auch gelegen, aber Mücken. Nachmittags HartshornesPHartshorne, Charles, 1897–2000, am. Philosoph, verh. mit Dorothy Hartshorne besucht, in ihrem Cottage; klein und dürftig. Er hat nur 1 Seminar; die College-Vorlesung ist wegen Mangel an Registranten (nur 4 Leute) abgesagt worden. Er beobachtet die Vögel durch sein Fenster. – Heimfahrt zuletzt im Dunkeln.hEs folgt ein leerer Eintrag mit ⚬ im Datum.🕮
Nachmittags Seminar. Lebhafte Diskussion über Charakter der Sätze der Ethik; über Semantik und Syntax. Mit ziemlich gutem Verständnis. 11 Teilnehmer; ich sage, dass ich über die Anwesenden berichten muss, es jetzt aber noch nicht tue.
Mittags Department Lunch. Über HarzelPHarzel, Student; SmithPSmith, Thomas Vernor, 1890–1964, genannt T. V., am. Philosoph und Politiker und ich dagegen, MorrisPMorris, Charles W., 1901–1979, am. Philosoph, bis 1951 verh. mit Trude Morris, danach mit Ellen Ruth Morris dafür, aber mit Warnung; HartshornePHartshorne, Charles, 1897–2000, am. Philosoph, verh. mit Dorothy Hartshorne kann es nicht entscheiden.
Autofahrt zur Nordseite von Chic., NW UniversityINorthwestern University, Chicago IL, Evanston, Kenilworth; sehr schöne Gegend, viele Gärten, Badestrand. Wie schade, dass unsere Universität nicht dort in der Nähe ist!
Gearbeitet (Umarbeitung des Abriß der LogistikB1929@Abriß der Logistik. Mit besonderer Berücksichtigung der Relationstheorie und ihrer Anwendungen, Wien, 1929B1954@Einführung in die symbolische Logik, Wien, 1954, für die englische Ausgabe).123Beginn der Überarbeitung von Carnap, Abriß der Logistik, für die Erstellung einer zweiten Auflage, die aber erst 1954 erschienen ist, als Carnap, Einführung in die symbolische Logik. Siehe Buldt, „Carnap’s Introduction to Symbolic Logic“.
NeurathPNeurath, Otto, 1882–1945, öst. Philosoph und Sozialwiss., heiratete 1912 Olga Neurath und 1941 Marie Neurath kommt an. Wir bekommen Telegramm zu spät, holen ihn spät am Englewood ab; wegen Privatbad will er nicht ins International House; Hotel Mayflower. Er berichtet von großen Erfolgen. Hat gleich in der ersten Zeit in NY Aufträge für über 1000 $ bekommen; ist für 1 Monat, vielleicht auch länger, Berater für die World’s Fair 1939;124Neuraths Tätigkeit für die Weltausstellung 1939 in New York ??? II ??? hat verschiedene Möglichkeiten, hier im Lande zu bleiben; sagt aber, er möchte das nicht (!!), weil es hier bald schlimm werden würde, weil immer gleich geschossen wird. Ich sage, dass Prag sicher schlimmer ist; schon jetzt: Studentenunruhen in KelsensPKelsen, Hans, 1881–1973, öst.-am. Rechtswiss. Vorlesung.125Olechowski, Hans Kelsen, 612–619. Wir fahren ihn und MorrisPMorris, Charles W., 1901–1979, am. Philosoph, bis 1951 verh. mit Trude Morris, danach mit Ellen Ruth Morris in die Stadt, wo er bei einem Lunch der Social Workers Lichtbilder vorführt. – Wir inzwischen nach Hause. – 4 – 6 spricht NPNeurath, Otto, 1882–1945, öst. Philosoph und Sozialwiss., heiratete 1912 Olga Neurath und 1941 Marie Neurath in der Gruppe für WissenschaftslogikIMorris’ Gruppe für Wissenschaftslogik vor etwa 15 Professoren über Kopenhagener KongressIInternationalerKongressfurEinheit@2. Internationaler Kongress für Einheit der Wissenschaft, Kopenhagen, 21. –\.26. VI. 1936 und Enzyklopädie.IFoundations of the Unity of Science– Mit NPNeurath, Otto, 1882–1945, öst. Philosoph und Sozialwiss., heiratete 1912 Olga Neurath und 1941 Marie Neurath und MorrisPMorris, Charles W., 1901–1979, am. Philosoph, bis 1951 verh. mit Trude Morris, danach mit Ellen Ruth Morris im Club; dann bei MorrisPMorris, Charles W., 1901–1979, am. Philosoph, bis 1951 verh. mit Trude Morris, danach mit Ellen Ruth Morris. 🕮
11h mit NPNeurath, Otto, 1882–1945, öst. Philosoph und Sozialwiss., heiratete 1912 Olga Neurath und 1941 Marie Neurath und MorrisPMorris, Charles W., 1901–1979, am. Philosoph, bis 1951 verh. mit Trude Morris, danach mit Ellen Ruth Morris zur Univ. PressIUniversity of Chicago Press. Wir schlagen vor: Zunächst nur 20 Broschüren in 2 Bänden, in 2 Jahren; fertig vor dem Kongress 1939 in HarvardIHarvard University, Cambridge MA. Die PressIUniversity of Chicago Press steht diesem Projekt sehr günstig gegenüber. – Lunch im Club mit 10 Professoren. – 3:30-5:30 NPNeurath, Otto, 1882–1945, öst. Philosoph und Sozialwiss., heiratete 1912 Olga Neurath und 1941 Marie Neurath Vortrag und Diskussion bei Social Scientists; Vorsitz Professor WirthPWirth, Louis, 1897–1952, am. Soziologe. Dieser sagt zum Schluss, ob ich nicht mit ihnen arbeiten will, um sie in logischer Analyse zu trainieren. – 6:30 wir mit NPNeurath, Otto, 1882–1945, öst. Philosoph und Sozialwiss., heiratete 1912 Olga Neurath und 1941 Marie Neurath zum Essen bei MorrisPMorris, Charles W., 1901–1979, am. Philosoph, bis 1951 verh. mit Trude Morris, danach mit Ellen Ruth Morris. Auch KasperlePKasper, Maria, 1904–1989, auch Kasperle, heiratete 1931 Herbert Feigl. Nachher kommen EckartPEckart, Carl, 1902–1973, am. Physiker, verh. mit Edith Louise Eckart, SeniorPSenior, James K., *1889, am. Chemiker und die Linguisten AndradePAndrade, Manuel J., 1885–1941, span.-am. Linguist und Anthropologe und BloomfieldPBloomfield, Leonard, 1887–1949, am. Linguist. Wir sprechen über die Enzyklopädie.IFoundations of the Unity of Science Diese wollen umarbeiten. (NPNeurath, Otto, 1882–1945, öst. Philosoph und Sozialwiss., heiratete 1912 Olga Neurath und 1941 Marie Neurath hat 10h noch Besprechung!).
(NPNeurath, Otto, 1882–1945, öst. Philosoph und Sozialwiss., heiratete 1912 Olga Neurath und 1941 Marie Neurath ist in der Stadt bei allerhand Organisationen). NPNeurath, Otto, 1882–1945, öst. Philosoph und Sozialwiss., heiratete 1912 Olga Neurath und 1941 Marie Neurath kommt 4h. Heftige Diskussion über TarskisPTarski, Alfred, 1901–1983, poln.-am. Mathematiker und Logiker Wahrheitsbegriff, den ich verteidige. NPNeurath, Otto, 1882–1945, öst. Philosoph und Sozialwiss., heiratete 1912 Olga Neurath und 1941 Marie Neurath liest mir eine Menge Stellen aus TarskisPTarski, Alfred, 1901–1983, poln.-am. Mathematiker und Logiker Buch vor, die höchst bedenklich sein sollen, aber fast alle harmlos sind. Ich gebe aber zu, dass es sein kann, dass dahinter eine nicht ausgesprochene Metaphysik steckt; NPNeurath, Otto, 1882–1945, öst. Philosoph und Sozialwiss., heiratete 1912 Olga Neurath und 1941 Marie Neurath behauptet, die werde später deutlich herauskommen, wie bei WeylPWeyl, Hermann, 1885–1955, dt.-am. Mathematiker und Physiker. Über Anteil der Warschauer und Wiener an der Gedankenentwicklung. NPNeurath, Otto, 1882–1945, öst. Philosoph und Sozialwiss., heiratete 1912 Olga Neurath und 1941 Marie Neurath liest mir aus einem MS von Arne NæssPNaess@Næss, Arne, 1912–2009, norweg. Philosoph, verh. mit Else Næss vor, gegen Physikalismus.126Erläuterung, Arne Naess: „Über die Funktion der Verallgemeinerung“, In: Erkenntnis 7, 1937/38, S. 198–211 Die Einwände sind richtig, aber nur gegen die alten Formulierungen. Abends kommt Ina aus der Vorlesung. Ich gebe NPNeurath, Otto, 1882–1945, öst. Philosoph und Sozialwiss., heiratete 1912 Olga Neurath und 1941 Marie Neurath$ 10 für Hotel und sonstiges. Wir besuchen um 10h noch MorrisPMorris, Charles W., 1901–1979, am. Philosoph, bis 1951 verh. mit Trude Morris, danach mit Ellen Ruth Morris für ½ Stunde. Dann bringen wir NPNeurath, Otto, 1882–1945, öst. Philosoph und Sozialwiss., heiratete 1912 Olga Neurath und 1941 Marie Neurath zur Bahn (Woodlawn, 63rd Street).
Mittags Department Lunch. – Nachmittags Seminar (anstatt Mi, wegen NeurathPNeurath, Otto, 1882–1945, öst. Philosoph und Sozialwiss., heiratete 1912 Olga Neurath und 1941 Marie Neurath).
XI / 1936 Vormittags fahren wir zum South Shore Drive und sehen Häuser dort und beim Country Club an; es ist aber ziemlich weit, und wir finden nichts besonders Verlockendes.
Entwurf für NeurathPNeurath, Otto, 1882–1945, öst. Philosoph und Sozialwiss., heiratete 1912 Olga Neurath und 1941 Marie Neurath: „Vorschlag einer normierten logistischen Symbolik“.127Normierung log Symb für Neurath ???🕮
Mit LaingPLaing, Gordon Jennings, 1869–1945, am. Philologe (University PressIUniversity of Chicago Press) über Übersetzung des AbrißB1929@Abriß der Logistik. Mit besonderer Berücksichtigung der Relationstheorie und ihrer Anwendungen, Wien, 1929B1954@Einführung in die symbolische Logik, Wien, 1954, er will das MS von RosingerPRosinger, Kurt Edward, 1904–1985, am. Philosoph kommen lassen.128Die später nicht verwendete Übersetzung Rosingers von Carnap, Abriß der Logistik. Siehe Buldt, „Carnap’s Introduction to Symbolic Logic“, Abschnitt 4.– Abends 7:30 – nach 10: MorrisPMorris, Charles W., 1901–1979, am. Philosoph, bis 1951 verh. mit Trude Morris, danach mit Ellen Ruth Morris im ThurstonePThurstone, Louis, 1887–1955, am. Psychologe und Ingenieur Seminar, in dessen Wohnung, über logische Analyse, und HempelsPHempel, Carl Gustav, 1905–1997, dt.-am. Philosoph, verh. mit Eva Hempel, ab 1947 mit Diane Hempel Buch.BHempel, Carl Gustav, und Paul Oppenheim!1936@Der Typusbegriff im Lichte der neuen Logik. Wissenschaftstheoretische Untersuchungen zur Konstitutionsforschung und Psychologie, Leiden, 1936 Mit Diskussion.
Gestrige Wahl: RooseveltPRoosevelt, Franklin Delano, 1882–1945, am. Politiker mit überwältigender Mehrheit gewählt.129Bei den US-Präsidentenwahlen am 3. XI. 1936 erreichte Roosevelt 60.8 % der Stimmen.
11 in EckartsPEckart, Carl, 1902–1973, am. Physiker, verh. mit Edith Louise Eckart Office mit ihm über sein MS: Messung der Quantenmechanik, ohne logistische Symbolik.130Eckarts MS ???
(Auto zur Winter-Umstellung.)
Mittags MorrisensPMorris, Charles W., 1901–1979, am. Philosoph, bis 1951 verh. mit Trude Morris, danach mit Ellen Ruth MorrisPMorris, Trude, verh. mit Charles W. Morris hier zum Lunch. Über BrunerPBruner, Frank G., 1902–1989, am. Logiker, Student Carnaps in Chicago. – Nachmittags EckartsPEckart, Carl, 1902–1973, am. Physiker, verh. mit Edith Louise EckartPEckart, Edith Louise, verh. mit Carl Eckart hier.
Nachmittags große Lebensversicherung abgeschlossen ($ 12000).
Arzt kommt hierher, für Versicherung. – 4h unsere Professorengruppe. BlissPBliss, Gilbert, 1876–1951, am. Mathematiker über reine und angewandte Mathematik. Wenn auch Verschiedenes nicht ganz klar, so werden wir doch in den Hauptpunkten einig. Er betont: Theorie exakt, Anwendung unexakt und auf Endliches beschränkt.
Briefe (endlich mal) an EliPCarnap, Elisabeth, 1895–1987, auch Cha oder Chacha, Grafologin, Tochter von Luisa und Heinrich Schöndube, von 1917 bis 1929 verh. mit Rudolf Carnap und NeurathPNeurath, Otto, 1882–1945, öst. Philosoph und Sozialwiss., heiratete 1912 Olga Neurath und 1941 Marie Neurath.131Carnap an Neurath, 12. XI. 1936 (ON/RC 102-52-06), Rudolf an Elisabeth Carnap, 12. XI. 1936 (RC 025-69-19).
Nachmittags mit Ina ins Federal Theatre: Lewis‚PLewis, Sinclair, 1885–1951, am. Schriftsteller It can’t happen here.BLewis, Sinclair!It Can’t Happen Here, New York, 1935132Bühnenfassung von Lewis, It Can’t Happen Here, die am 27.X.1936 gleichzeitig auf 21 US-Bühnen uraufgeführt worden war. Sehr packend; für uns mehr als für die Amerikaner, denen es wahrscheinlich zu seltsam und unglaubwürdig erscheint. Es fehlt in dem Stück: 1) die große Wirkung der Vogelscheuche Kommunismus, wodurch viele gewonnen werden; 2) die positive Wirkung auf die Gebildeten (es werden nämlich nur die Gewalttaten betont); 3) die Rolle des Proletariats als Hauptgegner (hier hat ein liberaler bürgerlicher Herausgeber eine geheime Druckerei in seinem Keller). –🕮
Mittags KasperlePKasper, Maria, 1904–1989, auch Kasperle, heiratete 1931 Herbert Feigl hier; macht Intelligenztests mit Ina. – AbrißB1929@Abriß der Logistik. Mit besonderer Berücksichtigung der Relationstheorie und ihrer Anwendungen, Wien, 1929B1954@Einführung in die symbolische Logik, Wien, 1954 gearbeitet. – Briefe.
AbrißB1929@Abriß der Logistik. Mit besonderer Berücksichtigung der Relationstheorie und ihrer Anwendungen, Wien, 1929B1954@Einführung in die symbolische Logik, Wien, 1954. Briefe.
Abends ErnasPLöwenberg, Erna, Jugendfreundin von Ina Carnap Vetter LöwenbergPLöwenberg, Vetter von Erna Löwenberg aus Memphis TN aus Memphis (Tenn.) hier, es scheint, dass sie ErnasPLöwenberg, Erna, Jugendfreundin von Ina Carnap Kommen sehr wohlwollend unterstützen wollen. Wir betonen aber, dass sie kein Geld braucht, sondern eine Stelle.
Im Seminar ist ParschellPParschell, Student böse über ApostlesPApostle vorlautes Wesen. Er und andere beklagen sich bei MorrisPMorris, Charles W., 1901–1979, am. Philosoph, bis 1951 verh. mit Trude Morris, danach mit Ellen Ruth Morris.
University PressIUniversity of Chicago Press: Besprechung wegen Abriß der LogistikB1929@Abriß der Logistik. Mit besonderer Berücksichtigung der Relationstheorie und ihrer Anwendungen, Wien, 1929B1954@Einführung in die symbolische Logik, Wien, 1954. Ich sage, dass RosingersPRosinger, Kurt Edward, 1904–1985, am. Philosoph Übersetzung gut ist. Noch keine Entscheidung.
11 Senatssitzung, nur 10 Minuten. – Mit HartshornePHartshorne, Charles, 1897–2000, am. Philosoph, verh. mit Dorothy Hartshorne über sein MS‚133Hartshornes MS ??? das Kapitel über Positivismus. Er ist sehr unklar. – Lunch mit MorrisPMorris, Charles W., 1901–1979, am. Philosoph, bis 1951 verh. mit Trude Morris, danach mit Ellen Ruth Morris. Er erzählt über die Klage der Studenten gegen die AdlerPAdler, Mortimer, 1902–2001, am. Philosoph, verh. mit Helen Adler-Leute134Anhänger von Mortimer Adler. (AristotelesPAristoteles, 384–322 v. d. Z., gr. Philosoph- und ThomasPThomas von Aquin, 1225–1274, ital. Philosoph-Anhänger), die „Juden“; die Studenten scheinen sehr übertrieben zu haben.
FeiglPFeigl, Herbert, 1902–1988, öst.-am. Philosoph, seit 1931 verh. mit Maria Feigl ist fürs Weekend hier, mit LewinPLewin, Kurt, 1890–1947, dt.-am. Psychologe gekommen. Gestern hatten sie Diskussion mit den Psychoanalytikern. Ich hole ihn um 10 am Hotel ab, zuerst zu MorrisPMorris, Charles W., 1901–1979, am. Philosoph, bis 1951 verh. mit Trude Morris, danach mit Ellen Ruth Morris. Über Enzyklopädie.IFoundations of the Unity of Science Über TarskisPTarski, Alfred, 1901–1983, poln.-am. Mathematiker und Logiker Semantik. MorrisPMorris, Charles W., 1901–1979, am. Philosoph, bis 1951 verh. mit Trude Morris, danach mit Ellen Ruth Morris scheint von NeurathsPNeurath, Otto, 1882–1945, öst. Philosoph und Sozialwiss., heiratete 1912 Olga Neurath und 1941 Marie Neurath Bedenken angesteckt, hält die Begriffe, auch meine Erklärung, für metaphysisch, er möchte andere „Semantik“ (?). Mittags beide FeiglsPFeigl, Herbert, 1902–1988, öst.-am. Philosoph, seit 1931 verh. mit Maria FeiglPKasper, Maria, 1904–1989, auch Kasperle, heiratete 1931 Herbert Feigl bei uns. Nachmittags mit FeiglPFeigl, Herbert, 1902–1988, öst.-am. Philosoph, seit 1931 verh. mit Maria Feigl etwas diskutiert über Physikalismus und anderes. Um 6 bringen Ina und ich ihn in die Stadt; dort noch 1 Stunde zusammen; dann fährt er mit anderen im Auto ab. 🕮
Neuen AbrißB1929@Abriß der Logistik. Mit besonderer Berücksichtigung der Relationstheorie und ihrer Anwendungen, Wien, 1929B1954@Einführung in die symbolische Logik, Wien, 1954.
11 SeniorPSenior, James K., *1889, am. Chemiker, über Schema in Enzyklopädie.IFoundations of the Unity of Science Er macht Vorschläge für methodologische Fragen; vielleicht will er doch selbst schreiben. Oder vorher LewisPLewis, Clarence Irving, 1883–1964, am. Philosoph fragen, sobald wir weiteres Programm für die ersten 2 Bände haben.
Nachmittags Seminar. ParschellPParschell, Student berichtet weiter; die anderen sind diesmal zurückhaltender.
AbrißB1929@Abriß der Logistik. Mit besonderer Berücksichtigung der Relationstheorie und ihrer Anwendungen, Wien, 1929B1954@Einführung in die symbolische Logik, Wien, 1954: MS.
Beim Department-Lunch: Vorlesungsplan für nächstes akademisches Jahr.
Abriß-MSB1929@Abriß der Logistik. Mit besonderer Berücksichtigung der Relationstheorie und ihrer Anwendungen, Wien, 1929B1954@Einführung in die symbolische Logik, Wien, 1954.
Nachmittags wir im Auto zum Palos Park, SW von Chicago, an 7. Skisprunghügel. Bei gutem Schnee kann man vielleicht etwas auf dem dortigen Hügeln laufen.
Vorlesung vorbereitet. AbrißB1929@Abriß der Logistik. Mit besonderer Berücksichtigung der Relationstheorie und ihrer Anwendungen, Wien, 1929B1954@Einführung in die symbolische Logik, Wien, 1954
XII / 1936 AbrißB1929@Abriß der Logistik. Mit besonderer Berücksichtigung der Relationstheorie und ihrer Anwendungen, Wien, 1929B1954@Einführung in die symbolische Logik, Wien, 1954.
5 SchilppPSchilpp, Paul Arthur, 1897–1993, dt.-am. Philosoph holt mich ab zur NorthwesterniOriginal North-Western.University‚INorthwestern University, Chicago IL dort Dinner mit dem Department: MorrisPMorris, Charles W., 1901–1979, am. Philosoph, bis 1951 verh. mit Trude Morris, danach mit Ellen Ruth Morris, SchilppPSchilpp, Paul Arthur, 1897–1993, dt.-am. Philosoph, HowardPHoward, Head of Department Northwestern University (Head of Department). Dann mein Vortrag „Verification and the Unity of Science“.135Wie TB 11. II. 1936R. Nachher Diskussion in HowardsPHoward, Head of Department Northwestern University Zimmer. Alle sind sehr interessiert. SchilppPSchilpp, Paul Arthur, 1897–1993, dt.-am. Philosoph bringt mich wieder zurück; mit seiner Frau.
AbrißB1929@Abriß der Logistik. Mit besonderer Berücksichtigung der Relationstheorie und ihrer Anwendungen, Wien, 1929B1954@Einführung in die symbolische Logik, Wien, 1954.
Mittags KasperlePKasper, Maria, 1904–1989, auch Kasperle, heiratete 1931 Herbert Feigl hier. – Autotürschloss eingefroren! Wir stehen bei arger Kälte lange auf der Straße, bis ein Mann kommt. Er kann es nicht öffnen. Weiter vergeblich auf anderen gewartet. Dann zu Fuss zu BenjaminsPBenjamin, Abram Cornelius, 1897–1968, am. Philosoph, Supper. Dort auch OsbornePOsborne. 🕮
Auto wird geöffnet. In Garage neues Schloss eingesetzt.
4 – 6 unsere GruppeIMorris’ Gruppe für Wissenschaftslogik, Vortrag RashevskyPRashevsky, Nicolas, 1899–1972, russ.-am. MathematikerjOriginal Raschefsky. „Biologie und Physik“. Sehr interessante mathematische Analyse. Vortrag zu lang und zu technisch.
Beim Lunch Department gefragt wegen früherem Schluss im Juni, um Dampfer „Bremen“ zu kriegen. SmithPSmith, Thomas Vernor, 1890–1964, genannt T. V., am. Philosoph und Politiker sagt „wir sind doch freie Leute, machen es nach unserem Gewissen“. PerryPPerry, Charner, 1902–1985, am. Philosoph sagt, dass das jeder selbst entscheiden muss; alle sagen, wegen solchen Fragen geht man nicht zum Dean. Da PerryPPerry, Charner, 1902–1985, am. Philosoph Sekretär sein wird, ist damit die Frage gelöst. – Ich erzähle aus FranksPFrank, Philipp, 1884–1966, öst.-am. Physiker und Philosoph, verh. mit Hania Frank, Bruder von Josef Frank Brief:136Nicht überliefert. DubislavPDubislav, Walter, 1895–1937, dt. Philosoph als Vertreter abgelehnt, wachsende Gleichschaltung. Über faschistische Gefahr in Amerika; ich sage, dass sie größer ist, als die meisten hier glauben.
AbrißB1929@Abriß der Logistik. Mit besonderer Berücksichtigung der Relationstheorie und ihrer Anwendungen, Wien, 1929B1954@Einführung in die symbolische Logik, Wien, 1954.
Nachmittags: Ina bleibt zu Hause, ich 3 ½ zu MorrisPMorris, Charles W., 1901–1979, am. Philosoph, bis 1951 verh. mit Trude Morris, danach mit Ellen Ruth Morris. 5 mit MorrisensPMorris, Charles W., 1901–1979, am. Philosoph, bis 1951 verh. mit Trude Morris, danach mit Ellen Ruth MorrisPMorris, Trude, verh. mit Charles W. Morriszu BenjaminsPBenjamin, Abram Cornelius, 1897–1968, am. PhilosophPBenjamin, Kathrin, verh. mit Abram Cornelius Benjamin, Abschiedstee für HartshornesPHartshorne, Charles, 1897–2000, am. Philosoph, verh. mit Dorothy HartshornePHartshorne, Dorothy, verh. mit Charles Hartshorne; er geht für 2 Quarter an die Stanford UniversityIStanford University, Stanford CA. Frau HartshornesPHartshorne, Dorothy, verh. mit Charles Hartshorne Vater, ihr ähnlich, mit weißen Haaren, lustiger Mann, früherer Englisch-Professor, sagt, ich soll OgdensPOgden, Charles Kay, 1889–1957, brit. Linguist und Philosoph Meaning-Frage in Ordnung bringen und Analyse der Sprache. Er schätzt RichardsPRichards, Ivor Armstrong, 1893–1979, brit. Literaturkritiker sehr. – Mit HartshornePHartshorne, Charles, 1897–2000, am. Philosoph, verh. mit Dorothy Hartshorne etwas philosophiert.
AbrißB1929@Abriß der Logistik. Mit besonderer Berücksichtigung der Relationstheorie und ihrer Anwendungen, Wien, 1929B1954@Einführung in die symbolische Logik, Wien, 1954. – Nachmittags wir mit MorrisensPMorris, Charles W., 1901–1979, am. Philosoph, bis 1951 verh. mit Trude Morris, danach mit Ellen Ruth MorrisPMorris, Trude, verh. mit Charles W. Morris ins Kino International House: Skifilm „Der weiße Rausch“‚137„Der weiße Rausch“ (1931) von Arnold Fanck. verlockend und lustig. Ich kannte ihn schon.
(Keine Vorlesung lasse ich ausfallen). AbrißB1929@Abriß der Logistik. Mit besonderer Berücksichtigung der Relationstheorie und ihrer Anwendungen, Wien, 1929B1954@Einführung in die symbolische Logik, Wien, 1954.
Inas Geburtstag
(Nachmittags zum Seminar kommt nur SchmaudePSchmaude, Student; fällt daher aus.)