58Tagebuch 22. IX. 1952 – 30. VIII. 1954 [Rudolf Carnap: Tagebücher], Eintrag Di 24. III. 1953

4 – 8 FeiglPFeigl, Herbert, 1902–1988, öst.-am. Philosoph, seit 1931 verh. mit Maria Feigl hier. (Über seine Institutspläne. Das Geld ist bewilligt worden, aber nur jährlich 40‚000 anstatt 80, und nur für 3 Jahre. Ich erzähle von meiner Analyse. Er ist lebhaft interessiert, besonders auch an dem „Wunder“. Er hat mal 6 Wochen Analyse bei JoeckelPJoeckel, Psychologe ??? in Wien gehabt, nach dem ersten Jahr Amerika. Er sagt, mit der Sexbeziehung🕮\Feigl, Hempel, Oppenheim, Feigl\in seiner Ehe sei es einigermaßen zu Ende! Ich sage, ich wollte, ich hätte die Analyse in seinem Alter gemacht. Ich sage, ich fühle auch allgemeine Auflockerung, ich spüre Gefühle, die ich früher verneinte, und kann sie auch ausdrücken. Er findet auch Ina mehr lebendig. Nachher sagt er ihr, dass er in der Jugend in der Zeit mit Mädchen und mit Jungen geschlafen hat. Warum hat er das mir nicht erzählt? Er sagt, auf seine Frage habe ich früher mal gesagt, dass ich keine Homoerlebnisse gehabt habe; das hat ihn wohl erschreckt.) – Schon nachmittags ein wenig Magenbeschwerden; Pavatrin. Nach 12h starke Magenschmerzen, Cod hilft nicht, ich nehme noch Algocal. Dann geschlafen bis 4 ½, aufgewacht ohne Schmerzen.